2 Petr 1, 1-5
Setzt alles daran, liebe Geschwister, eure Berufung und Erwählung festzumachen
Bei Petrus befinden sich Berufung und Erwählung auf der gleichen Ebene – das eine ist so sicher oder so unsicher wie das andere. Ein Berufener kann genauso endgültig gerettet werden wie ein Auserwählter – oder eben auch nicht, wenn er nicht selbst günstige Voraussetzungen dafür schafft. Nach Petrus bestimmt tatsächlich unser Umgang mit unseren Möglichkeiten im Glauben jetzt, ob unser Glaube morgen ausreichen wird, bis zum Himmel durchzuhalten und einmal vor Christus bestehen zu können – als hier auf der Erde von Gott Berufene und Auserwählte: Und das sind vor allem das (zurück)Denken an unsere frühere Reinigung von unseren Sünden und unser fleißiger, selbstkontrollierter vorbildlicher und auf Gott und Menschen ausgerichteter Einsatz unseres ganzen Seins für Gottes Sache.
Rettender Glaube ist ein Geschenk Gottes (V. 1) – Rettung geschieht also (nur) aus Gnade. Und wahrer Glaube ist immer mit der Erkenntnis Gottes verbunden. Das Startkapital eines Menschen, der zum Glauben kommt ist immens. Er bekommt nicht nur den Auftrag, fortan ein Leben in liebevoller Ehrfurcht vor Gott zu leben, er oder sie bekommt auch die volle dazu notwendige Ausrüstung dazu. Und diese Ausrüstung will eingesetzt werden. Wer sie nicht einsetzt und entsprechende Früchte bringt, zeigt, dass er vergessen hat, was Gott an ihm tat, als er zu Gott fand.
Wer dagegen einsetzt, was er von Gott bekommen hat
- Fleiß
- ein vorbildliches Leben
- Erkenntnis/Verständnis dabei
- Selbstbeherrschung
- liebevolle Ehrfurcht vor Gott
- Geschwisterliebe
- Liebe zu allen Menschen
der
- macht seine Berufung fest
- macht seine Erwählung fest
- wird nicht ins Stolpern kommen
- Gott wird ihm die Tür weit öffnen und ihn ins ewige Reich unseres Herrn Jesus einziehen lassen.
Wie, ist es denn nicht sicher, dass jeder Christ in den Himmel kommt? Die Negativseite beleuchtet Petrus hier nicht. Aber diese ergibt sich direkt aus der Positivseite.
- Wer viel von 1-7 hat, hat eine wesentlich bessere Grundlage, I-IV zu erleben.
- Wer wenig von 1-7 hat, festigt seine Berufung und Erwählung nur wenig, er kann/wird ins Stolpern kommen und wenn er Glück hat, wird Gott ihm die Tür in den Himmel noch einen Spalt aufmachen, dass er hereinkann.
- Wer 1-7 gar nicht hat ist blind und / oder kurzsichtig. Wird ihm die Tür zum Himmel noch offenstehen?
Wir wissen es nicht.
Aber deutlich wird:
Aus unserer menschlichen Sicht sind unsere Berufung und unsere Erwählung nicht so fest, als ob daran nicht zu rütteln wäre. Beide sind von uns beeinflussbar durch unser Tun. Damit unterliegen sie Bedingungen, die wir durch unser eigenes Verhalten und Leben schaffen. Bei Petrus sind dazu Berufung und Erwählung auf der gleichen Ebene – das eine ist so gut wie das andere. Ein Berufener kann genauso endgültig gerettet werden wie ein Auserwählter – oder eben auch nicht, wenn er nicht selbst günstige Voraussetzungen dafür schafft.
Nach Petrus bestimmt tatsächlich unser Umgang mit unseren Möglichkeiten im Glauben jetzt, ob unser Glaube morgen ausreichen wird, bis zum Himmel durchzuhalten und einmal vor Christus bestehen zu können. Das wird uns auch von anderen Bibelstellen bestätigt (2 Petr 1, 8-11; Hebr, 6, 10; Offb 3, 10).
2 Petr 2, 1-10
Der Herr weiß, wie er die Gottesfürchtigen aus der Versuchung retten, die Ungerechten aber bis zum Tag des Gerichts festhalten kann
Und immer und immer wieder ist eine Schlüsseleigenschaft wahrer Gläubiger, dass sie gegen die Lüste kämpfen, die in der Welt und in ihnen streiten, kein zügelloses Leben führen, sondern in ihrer Lebensführung enthaltsam sind. Und das sind die Erkennungszeichen von Gottlosen, die ins Verderben gehen, egal ob sie Gott nie kannten oder kannten und dann durch ihr Leben und ihre Lehre verleugnen: • Falsche Propheten und falsche Lehrer mit verderblichen Sonderlehren • den Gebieter, der sie erkauft hat verleugnen sie • sie führen ein zügelloses Leben • sie sind habgierig und haben es auf das Geld der Gläubigen abgesehen.
Hier scheidet Petrus die wahren Frommen von den Gottlosen. Die Gottlosen kannten anscheinend das Evangelium, unterstellten sich Christus aber nie oder bald nicht mehr und verleugneten ihn so. Sie geben sich aber den Anschein, fromm zu sein. Und das sind die Erkennungszeichen der Gottlosen:
- Falsche Propheten und falsche Lehrer mit verderblichen Sonderlehren
- den Gebieter, der sie erkauft hat verleugnen sie
- sie führen ein zügelloses Leben
- sie sind habgierig und haben es auf das Geld der Gläubigen abgesehen
Solche Menschen gehen ins Verderben ebenso wie
- Engel, die sich gegen Gott vergangen haben
- die damalige gottlose Welt außer Noah und seine Familie
- die Gottlosen von Sodom und Gomorra, aus denen nur Lot gerettet wurde
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen sagt Jesus.
Und immer und immer wieder ist eine Schlüsseleigenschaft wahrer Gläubiger, dass sie gegen die Lüste kämpfen, die in der Welt und in ihnen streiten, kein zügelloses Leben führen, sondern in ihrer Lebensführung enthaltsam sind (Apg 24, 25; Gal 5, 23; 1 Petr 2, 11; Mt 23, 25)
2 Petr 2, 10-22
Den geraden Weg verlassen
Wer die Wahrheit nicht kennt, aber auch wer die Wahrheit erkannt hat, kann sich wieder von ihr abwenden und einem bösen Leben zuwenden, das von moralischer Verkommenheit, Anmaßung, Verdorbenheit, Boshaftigkeit, Geldliebe und Ausschweifung geprägt ist und davon andere zu diesem Weg der Sünde unter der Tünche angeblicher Freiheit mit hoher Redekunst zu verführen – und verloren gehen.
Und Petrus beleuchtet noch eine Untergruppe dieser Verführer ausführlicher.
Sie hatten den Weg der Wahrheit tatsächlich erkannt
und haben sich wieder abgekehrt von dem heiligen Gebot, das ihnen übergeben wurde
Sie waren vom Schmutz der Welt durch die Erkenntnis Jesus Christi ihres Retters losgekommen
haben sich dann aber wieder davon fangen und überwältigen lassen
- Sie sind Sklaven ihrer moralischen Verkommenheit
- anmaßend
- verdorben
- boshaft
- geldliebend
- ständig auf Sünde aus
- Verführer
- gute Redner mit hochtrabenden Worten und großen Reden
- verlocken andere zu einem ausschweifenden Leben
- sie missbrauchen das Wort Freiheit als Vorwand für unmoralischen Dreck
Ihre Früchte sprechen eine deutliche Sprache – sie werden ins Verderben gehen.
Und leider sieht es so aus, dass auch Menschen, die das Evangelium kannten diesen verderblichen Weg einschlagen können. Sie sind wie die Saat auf den Weg oder auf den Felsen.
2 Petr 3, 7-14
Der Herr will nicht, dass irgendjemand ins Verderben geht, sondern dass alle Gelegenheit haben, zu ihm umzukehren
Wir werden nur unter der Bedingung ewig errettet, wenn wir unsere Chancen zu Buße und Umkehr nutzen und uns immer wieder in die Spur eines heiligen Lebens der Ehrfurcht vor Gott bringen lassen – und dabei ganz auf die Gnade und Geduld unseres Herrn vertrauen. Denn ER will, dass niemand ins Verderben rennt, sondern alle die Gelegenheit haben, zu ihm umzukehren.
Und wieder ist für Petrus die endgültige Errettung der Gläubigen, denen er schreibt, kein Selbstläufer. Folgende Bedingungen bzw. fördernde Faktoren für die endgültige Rettung der Gläubigen nennt Petrus:
- Umkehr der Gläubigen zum Herrn, die seine Gnadenzeit dazu nutzen (V. 9)
- das Führen eines Lebens in Heiligkeit und Ehrfurcht vor Gott (V. 11)
- die Geduld unseres Herrn als Gelegenheit zur Rettung achten (V. 15)
Umkehr zu einem Leben in heiliger Ehrfurcht vor Gott (1+2) und doch vor allem Vertrauen auf die Geduld unseres Herrn, da er will, dass niemand ins Verderben geht, sondern ALLE gerettet werden (3).
Da haben wir wieder unseren menschlichen und den göttlichen Teil. Beides wirkt zusammen bei der endgültigen Errettung der Gläubigen. Niemand schafft es ohne den Herrn. Aber niemand kann es sich erlauben, nicht seinen Beitrag zu leisten für den Herrn. Wir werden nur unter der Bedingung ewig errettet, wenn wir unsere Chancen zu Buße und Umkehr nutzen und uns immer wieder in die Spur eines heiligen Lebens der Ehrfurcht vor Gott bringen lassen – und dabei ganz auf die Gnade und Geduld (Treue) unseres Herrn vertrauen. Denn ER will, dass niemand ins Verderben rennt – eine leider real existierende Möglichkeit für Möglichkeit nach Petrus – sondern alle die Gelegenheit haben, zu ihm umzukehren. Auch als Christen und Nachfolger Christi ist das immer wieder nötig. Nutzen wir den Gnadenraum, den uns die Langmut Christi schafft zu unserem ewigen Heil zu gelangen!
2 Petr 3, 17+18
Nicht den festen Stand verlieren, nehmt vielmehr in der Gnade zu
Gläubige können grundsätzlich vom Irrsinn von Gesetzesverächtern mitgerissen werden und aus ihrem festen Stand fallen. Dem können sie vorbeugen und widerstehen, indem sie in der Gnade zunehmen und unseren Herrn und Retter Jesus Christus immer besser kennen.
Vom festen Stand in Christus haben wir ja schon bei Petrus gehört (1 Petr 5, 12). Wir könnten ihn verlieren. Ob wir dabei nur ins Schwanken kommen oder unseren Stand völlig verlieren können, bliebt offen. Auf jeden Fall gilt: Verlieren brauchen wir unseren festen Stand nicht. Anstatt uns vom Irrsinn von Gesetzesverächtern mitreißen zu lassen, dürfen und können wir vielmehr in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus wachsen. Nutzen wir jede Gelegenheit dazu.