Motto
Durch Glauben an die Barmherzigkeit Christi wurden wir ge-rettet. Durch die Gnade Christi und durch Festhalten an unserem Glauben an die Liebe Gottes und Barmherzigkeit Christi bleiben wir gerettet.
Kerngedanken
Ewig gerettet wird, wer die gute Nachricht annimmt und glaubend, unbeirrt, unbeschmutzt und unverführt bis zum Ende daran festhält, indem er gottesfürchtig einen Lebensstil pflegt, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist, wer durch Gottes Liebe und Treue bewahrt wird und sich selber bewahrt durch Bleiben, Beten und baldige Erwartung Christi.
Essenz
Gerettet wird und bleibt, wer
• die gute Nachricht von der Liebe Gottes und der Barmherzigkeit Christi annimmt und bis zum Ende daran fest-hält
• Ehrfurcht vor Gott hat und einen Lebensstil pflegt, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist
• durch Gott in seiner Liebe und Treue bewahrt wird und sich selber bewahrt durch Bleiben, Beten und baldige Erwartung Christi
• sich vor Irrlehrern und dem Folgen der eigenen Triebe bewahrt
• sich vor zweifelnden oder beschmutzenden Irrwegen ins ewige Feuer bewahrt oder sich von dort rechtzeitig [wie-der] zurückbringen lässt.
Verloren gehen Menschen, denen die Ehrfurcht vor Gott fehlt, die die Gnade Gottes missbrauchen, um ein zügelloses Leben zu führen und die Jesus Christus durch ein solches Le-ben verleugnen.
Zusammenfassung
Verloren gehen Menschen, denen die Ehrfurcht vor Gott fehlt, die die Gnade Gottes missbrauchen, um ein zügelloses Leben zu führen und die Jesus Christus durch ein solches Leben verleugnen.
Wer von Gott berufen ist, ist von Gott dem Vater geliebt und wird in und durch und für Jesus Christus bewahrt.
Durch Glauben an die Barmherzigkeit Christi wurden wir ge-rettet. Durch Festhalten an unserem Glauben an die Liebe Gottes und Barmherzigkeit Christi bleiben wir gerettet.
Dabei helfen uns unsere Gebete im Geist Gottes und unser fortgesetztes Erwarten der Barmherzigkeit Gottes bei der Ankunft Christi und die bewahrende Gnade Christi. Ja, unser Herr hat die Macht uns vor jedem Fehltritt zu bewahren und uns makellos bis zum Himmel durchzubringen.
Wer aber den ihm gegebenen Verantwortungs-, Gnaden- und Heilsraum des Herrn verlässt durch Weichen vom Herrn und durch Sünde, der wird ewig gerichtet und verdammt werden, wer er auch sei: Das gilt für den Alten Bund, für den Neuen Bund und für die Engel im Himmel gleichermaßen.
Irrlehrer haben das Potenzial, die Christus-Gläubigen von Gott wegzubringen. Vor Ihnen sollen wir uns dringend bewahren. Die Irrlehrer sind durch zwei Dinge gekennzeichnet: Sie haben den Heiligen Geist nicht. Und sie folgen ihren Trieben, d.h. sie üben keine Selbstbeherrschung in Bezug auf einen Lebensstil, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist.
Das ewige Feuer greift schon gierig nach denen, die zweifeln, die nicht errettet sind und nach denen, die sich durch ihr altes Wesen herunterziehen und beschmutzen lassen. Ihnen gehört unser vollstes Mitgefühl und unsere Barmherzigkeit. Wir sind und bleiben selber nur aus Gnade errettet und nicht durch eigenes Tun. Auch uns könnte es ergehen wie ihnen. Daher sollen, müssen und dürfen wir auch allen, die in der Gefährdung ihres Heils stehen, mit Liebe, barmherziger Zuwendung begegnen – um sie möglichst aus dem Feuer zu reißen und dabei selbst nicht zu Fall zu kommen.
Überblick
Verlorenheit
Für das Gericht Gottes vorgemerkt sind: Menschen, denen die Ehrfurcht vor Gott fehlt, die die Gnade Gottes missbrauchen, um ein zügelloses Leben zu führen. Damit verleugnen sie Jesus Christus, unseren einzigen Herrscher und Herrn.
Heil
Wer von Gott berufen ist, ist von Gott dem Vater geliebt und wird in und durch und für Jesus Christus bewahrt. Er kann in jedem Fall gerettet werden. Es liegt an ihm selbst und an dem, was er und was sie aus seinem und aus ihrem Heil macht.
Durch Glauben an die Barmherzigkeit Christi wurden wir gerettet. Durch Festhalten an unserem Glauben an die Barmherzigkeit Christi werden wir gerettet bleiben. Bleibt, bewahrt euch, erhaltet euch in der Liebe Gottes durch
• ausgeübten Glauben
• durch Gebet im Geist Gottes und durch
• das fortgesetzte Erwarten der Barmherzigkeit Gottes bei der Ankunft Christi
Doch ursächlich rettet uns Christus in seiner Barmherzigkeit – wir bleiben nur bei ihm, mit allem, was wir tun sollen und können.
Unser Herr hat die Macht uns zu bewahren und uns bis zum Himmel durchzubringen. Und nicht nur das, er kann uns sogar vor jedem Fehltritt bewahren und uns makellos und mit Freu-de erfüllt vor seine Herrlichkeit treten lassen.
Heil und Verlorenheit
Es gibt einen Glauben, der uns ein für alle Mal gegeben ist und alle rettet, die an diesen Glauben festhalten. In seinem Zentrum steht Jesus Christus, unser einziger Herrscher und Herr. Und dieser rettende Glaube ist unvereinbar mit einem zügellosen Leben, das die Gnade Gottes missbraucht und keine Ehrfurcht vor Gott hat und das am Ende zum verdammenden Gericht Gottes führt.
Heil verlieren
Wer den ihm gegebenen Gnaden- und Heilsraum des Herrn verlässt durch Weichen vom Herrn und durch Sünde, der wird ewig gerichtet und verdammt werden, wer er auch sei: Das gilt für den Alten Bund, für den Neuen Bund und für die Engel im Himmel gleichermaßen.
Noch klingt uns in den Ohren, dass Gott kein geschaffenes Wesen verschont, dass seinen von Gott zugewiesenen Platz verlässt. Und da sollen sich die Gläubigen sollen sich daran erinnern, dass die Apostel das Auftreten von Irrlehrern vo-rausgesagt haben. Irrlehrer hätten das Potenzial, uns von Gott wegzubringen. Und davor sollen wir uns bewahren. Die Irrlehrer sind durch zwei Dinge gekennzeichnet: Sie haben den Heiligen Geist nicht. Und sie folgen ihren Trieben, d.h. sie üben keine Selbstbeherrschung in Bezug auf einen Lebensstil, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist. Das zu wissen ist uns eine große Hilfe, solche Irrlehrer zu erkennen und uns vor ihnen zu bewahren.
Das ewige Feuer greift schon gierig nach denen, die im Glauben zweifeln, nach denen, die nicht errettet sind und nach denen, die sich durch ihr altes Wesen herunterziehen und beschmutzen lassen. Ihnen gehört unser vollstes Mitgefühl und unsere Barmherzigkeit. Wir sind und bleiben selber nur aus Gnade errettet und nicht durch eigenes Tun. Auch uns könnte es ergehen wie ihnen. Daher sollen, müssen und dür-fen wir auch allen, die in der Gefährdung ihres Heils stehen, mit Liebe und mit barmherziger Zuwendung begegnen – um sie möglichst aus dem Feuer zu reißen – und dabei selbst nicht zu Fall zu kommen.
Bibelstellen
Jud 1, 1-2
Die Berufenen sind von Gott, dem Vater, geliebt und werden durch Jesus Christus bewahrt
Wer von Gott berufen ist, ist von Gott dem Vater geliebt und in [durch/für] Jesus Christus bewahrt. Er kann in jedem Fall gerettet werden. Es liegt an ihm selbst und an dem, was er und was sie aus seinem und aus ihrem Heil machen.
Die Elberfelder übersetzt:
1 den Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und in [durch/für] Jesus Christus bewahrt sind.
Judas spricht hier von Berufenen. Er redet nicht wie andere Apostel von den Auserwählten. Doch die Berufenen sind völlig auf dem richtigen Weg, wie wir hier und gleich weiter unten sehen werden. Wer von Gott berufen ist, kann in jedem Fall gerettet werden. Es liegt an ihm selbst und an dem, was er/sie aus seinem und aus ihrem Heil macht. Gottes Gnade ist ihm und ist ihr in jedem Fall sicher:
- Jeder Berufene ist in Gott dem Vater geliebt
- Jeder Berufene ist in/durch/für Jesus Christus bewahrt
Damit kann jeder berufene Nachfolger Jesu bis zum endgültigen Heil kommen.
Und es ist interessant zu sehen, WO die Liebe Gottes ist und WO die Bewahrung Gottes ist:
Sie ist Immer IN Gott, IN Jesus Christus.
IN IHM ist die Fülle und ihr seid IN IHM zur Fülle gebracht (Kol 2, 9-10)
Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, die IN CHRISTUS JESUS ist, unserem Herrn (Röm 8, 38-39)
IN IHM sind wir versiegelt worden mit dem Heiligen Geist (Eph 1, 13).
IN IHM ist haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden (Eph 1, 7)
Und so viele Bibelstellen mehr. Alles was Gott und gibt, alles, was wir und wünschen können, alles, was gut, was bewahrend, was wunderbar und von Christus für uns ist, ist IN CHRISTUS.
Es ist so, wie wenn wir in eine mit Schätzen gefüllt und bestens befestigte Burg gekommen sind. Hier haben wir alles, was das Herz begehrt und der Hausherr kämpft für uns und schützt uns. Er wird uns niemals an unsere Feinde draußen preisgeben, sondern er wird uns bewahren, schützen versorgen und für uns kämpfen. Die einzige Bedingung ist, dass ich seinen Schutz- und Reichtumsraum, die Burg, das Schloss nicht verlasse. Drinnen habe ich alles und bin bewahrt. Draußen habe ich nichts und bin ich schutzlos meinen Feinden ausgeliefert.
Daher sagt Christus auch: Bleibt IN MIR. Wer in mir bleibt, dessen Gebete werde ich erhören (Joh 15, 7) und er wird das Leben und die Fülle haben (Joh 10, 10).
Wer NICHT IN MIR BLEIBT, der verdorrt wie eine Rebe, wird weggeworfen und verbrannt (Joh 15, 6).
Wir sehen die Richtung unseres Heils leicht zu einseitig auf uns selbst bezogen: ICH bekehre mich und der Heilige Geist zieht IN MIR ein. Das stimmt auf der einen Seite schon. Doch viel richtiger ist: Jesus lässt mich wiedergeboren werden und Jesus nimmt mich und tauft mich durch seinen Geist in seinem Leib hinein, in die Gemeinde. Nicht das Heil kommt zu mir, sondern ich komme zum Heil und in das Heil hinein. Und so bin oder wäre ich auch der Einzige, der vom Heil wieder weggehen kann. Denn Christus wird mich nicht hinauswerfen (Joh 6, 37). Ob das wirklich so ist, werden wir im folgenden Verlauf des Judasbriefs sehen.
Jud 1, 3-4
Kämpft für den Glauben und dafür, dass die Gnade Gottes nicht dazu missbraucht wird, ein zügelloses Leben zu führen
Es gibt einen Glauben, der uns ein für alle Mal gegeben ist und der alle die an diesem Glauben festhalten rettet. In seinem Zentrum steht Jesus Christus, unser einziger Herrscher und Herr. Und dieser rettende Glaube ist unvereinbar mit einem zügellosen Leben, das die Gnade Gottes missbraucht und keine Ehrfurcht vor Gott hat und das am Ende zum verdammenden Gericht Gottes führt.
Leider kennt auch Judas Irrlehrer, die das Evangelium Gottes missbrauchen. Anstatt in ihrem Glauben Mäßigkeit, Selbstbeherrschung und Enthaltsamkeit zu üben, wie Petrus uns den richtigen Weg vorzeichnet (2 Petr 1, 1-9), führen sie ein zügelloses Leben, unvereinbar mit dem wahren Glauben an Jesus Christus (2 Petr 2). Sie verleugnen den Herrn, der sie eigentlich erkauft hat mit ihren Taten. Und von Paulus wissen wir: Wenn wir Christus verleugnen, wird er uns auch verleugnen (2 Tim 2, 12). Unser wahres Glaubensbekenntnis sprechen wir mit unserem Leben, nicht (nur) mit unserem Mund. Wenn Jesus unser Herr und Herrscher geworden ist, bekennen wir uns zu ihm, indem wir ein Leben führen, das seinem Willen entspricht, und das nicht zügellos ist.
Haben sich diese Irrlehrer je richtig bekehrt? So wie Judas hier schreibt, sieht es nicht so aus. In Vers 19 sagt er, dass sie den Geist nicht haben – nie hatten, müssen wir annehmen. Diese Irrlehrer wussten zwar vom Evangelium, habe sich aber nie richtig der Herrschaft Jesu unterstellt. Sie sind schon längst für das Gericht Gottes vermerkt.
Die Gefahr ist jetzt, dass sie die wahren Gläubigen, unter denen sie leben mit ihrer falschen Lebensführung und mit ihrer Irrlehre mitreißen und diese ihnen folgen. Das sagt Judas zwar nicht wörtlich so, aber in seiner folgenden Ausführung wird deutlich, dass er genau das befürchtet. Denn er malt den wahren Gläubigen jetzt zwei Wege vor, die andere bereits falsch gegangen sind und sich damit ins Verderben gebracht haben, so wie diese Irrlehrer und Falsch-Nachfolger sich ins Verderben gebracht haben.
Jud 1, 5-6
Erst errettet, dann durch Unglauben und Ungehorsam vernichtet und ewig bestraft
Wer seinen ihm von Gott gegebenen Verantwortungs-, Gnaden- und Heilsraum des Herrn verlässt durch Weichen vom Herrn und durch Sünde, der wird ewig gerichtet und verdammt werden, wer er auch sei: Das gilt für die Menschen und Gläubigen im Alten Testament, im Neuen Testament und für die Engel im Himmel gleichermaßen..
Wie, das ganze Volk Israel wurde doch aus Ägypten erlöst? Ja, sie waren von Gott errettet und befreit worden. Und doch wurden von Gott die in der Wüste alle vernichtet, die nicht glaubten. Sind es die, die wie in 1 Kor 10 von Paulus dargestellt, in der Wüste bei einzelnen Gelegenheiten rebellierten? Dann wären es immerhin nur einige und eine überschaubare Zahl, die der Herr trotz ihrer vorigen Errettung vernichtete. Und ihr körperlicher Tod steht in der Übertragung für den geistlichen Tod für diejenigen im Neuen Testament, die in gleicher Weise wie sie sündigen. Oder denkt Judas eher wie der Hebräerbriefschreiber an ALLE Israeliten, die zwar aus Ägypten erlöst und vom Herrn errettet wurden, deren Leiber aber in der Wüste fielen und die nicht in das gelobte Land kamen? Dann wären am Ende nur zwei Israeliten körperlich und auch geistlich gerettet worden, Kaleb und Josua. Selbst Mose wäre dann nicht ewig gerettet worden, da er nicht in das verheißene Land einziehen durfte. Von Mose wissen wir aber, dass er ewig geistlich errettet ist (Mt 17, 3; Joh 5, 45). Das können also weder der Hebräerbriefschreiber noch Judas gemeint haben. Es ist viel wahrscheinlicher, dass das nicht-Einziehen in das verheißene Land eine zeitliche Strafe aufgrund des Unglaubens ohne Bezug zur ewigen Errettung ist, so wie wir auch als gerettete Christen gerettet bleiben, wenn wir Jesus nicht für alles vertrauen was er uns über die Erlösung hinaus noch Wunderbares versprochen hat, aber die Erhörung nicht erleben werden, wenn wir ihm nicht vertrauen und gehorchen. Dann wären die von Judas angesprochenen eher die, die in der Wüste Götzendienst trieben, gegen Gott und seine eingesetzten Führer rebellierten, die murrten und Gott versuchten und lüstern waren (1 Kor 10). Wer obwohl er gerettet ist in der Wüste so lebt, stirbt. Und er verliert sein ewiges Heil. Das ist ein ewiges Handlungsprinzip des Herrn. Judas macht es in gleicher Weise deutlich an Engeln, die in gleicher Weise sündigten und am Tag des Herrn dafür verdammt werden. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Altem Bund, den Engeln und dem Neuen Bund. Denn Judas nimmt ja gerade diese Beispiele aus dem Alten Bund, um uns im Neuen Bund zu warnen, dass es uns nicht so geht, wie dem Volk Gottes im Alten Bund, die so sündigten. Und er nimmt die Engel Gottes als Beispiel, die außerhalb der Bünde Gottes leben und in gleicher Weise den Gnadenraum verlassen haben, den ihnen der Herr zugeteilt hat. So macht der Herr durch Judas deutlich, dass dies sein übergeordnetes Handlungsprinzip ist, das immer und jederzeit gilt: Wer durch sein Verhalten nicht in dem Verantwortungs- und Gnadenraum bleibt, den Gott ihm gegeben hat, wird umkommen und gerichtet werden. Der Herr legt nicht mehrere Maßstäbe an. Wer seinen Verantwortungs-, Gnaden- und Heilsraum verlässt durch Weichen vom Herrn und durch Sünde, der wird ewig gerichtet und verdammt werden (Joh 15, 6), wer er auch sei.
Gott nennt das Verhalten der von Gott abgefallenen Engel Unzucht – nicht im zugewiesenen Gnadenraum Gottes zu bleiben. Unzucht trieben auch Sodom und Gomorra, sie verübten Zügellosigkeit auf sexuellem Gebiet und blieben nicht in den von Gott gesteckten Grenzen der Sexualität in der Ehe zwischen Mann und Frau. Und dann werden noch Kain der Brudermörder und Bileam, der Habsuchts-Prophet als Negativbeispiele für die Irrlehrer angeführt, die sich in die Gemeinde eingeschlichen haben. Deutlicher kann der Apostel Judas ihre falschen Wege biblisch begründet gar nicht brandmarken. Wer so lebt wie sie, hat nicht den Geist Gottes und ist kein wahrer Gläubiger. Es sind Murrende, Gottlose und Sünder.
Was sollen jetzt die wahren Nachfolger Jesu tun, um sich vor diesen Gottlosen zu bewahren, die sich heimlich bei ihnen eingeschlichen haben?
Jud 1, 17-19
Triebhafte, Spaltungen verursachende Menschen, die den Geist Gottes nicht besitzen
Noch klingt uns in den Ohren, dass Gott kein geschaffenes Wesen verschont, dass seinen von Gott zugewiesenen Platz verlässt. Und da sollen sich die Gläubigen daran erinnern, dass die Apostel das Auftreten von Irrlehrern vorausgesagt haben. Irrlehrer hätten das Potenzial, uns von Gott wegzubringen. Und davor sollen wir uns bewahren. Die Irrlehrer sind durch zwei Dinge gekennzeichnet: Sie haben den Heiligen Geist nicht. Und sie folgen ihren Trieben, d.h. sie üben keine Selbstbeherrschung in Bezug auf einen Lebensstil, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist. Das zu wissen ist uns eine große Hilfe, solche Irrlehrer zu erkennen.
Die Gläubigen sollen sich daran erinnern, dass die Apostel das Auftreten solcher Irrlehrer schon vorausgesagt haben. Die Irrlehrer sind durch zwei Dinge gekennzeichnet:
Sie haben den Heiligen Geist nicht.
Sie folgen ihren Trieben, d.h. sie üben keine Selbstbeherrschung in Bezug auf einen Lebensstil, der vom Halten der Gebote Gottes geprägt ist
Das ist uns eine große Hilfe, solche Irrlehrer zu erkennen. Und natürlich verursachen sie in der Folge Spaltungen. Denn die, die sich ihrem gottfeindlichen Lebensstil anschließen werden sich natürlich von denen, die Gott treu nachfolgen unterscheiden und eine von beiden Gruppen wird früher oder später die Spannung nicht mehr aushalten und eigene Wege gehen.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Und wie geht das Bannen dieser Gefahr genau?
Jud 1, 20-21
Bleibt und baut und traut
Durch Glauben an die Barmherzigkeit Christi wurden wir gerettet. Durch Festhalten an unserem Glauben an die Barmherzigkeit Christi werden wir gerettet werden. Bleibt, bewahrt euch erhaltet euch in der Liebe Gottes durch ausgeübten Glauben, durch Gebet im Geist Gottes und durch das fortgesetzte Erwarten der Barmherzigkeit Gottes bei der Ankunft Christi. Doch ursächlich rettet uns Christus in seiner Barmherzigkeit – wir bleiben nur bei ihm, mit allem, was wir tun sollen und können
Durch Glauben an die Barmherzigkeit Christi wurden wir gerettet. Durch Festhalten an unserem Glauben an die Barmherzigkeit Christi werden wir gerettet werden. Der Aspekt des Bleibens und aktiven Bleibens beim Herrn durch fortgesetzten Glauben wird wieder betont. Es ist das Gegenteil des „Verlassens“, das als Negativbeispiel in den Versen zuvor beschrieben wurde. Es ist ein aktives Bleiben. Gebet verbindet uns mit dem Herrn und Gebet im und durch den Geist Gottes in uns hält uns in der Gegenwart Christi. Und wie wichtig das ist, erfahren wir in Vers 21 N:
- Bleibt im Schutz der Liebe Gottes, bzw. wörtlicher (E)
- Erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes bzw. (I)
- Euch in [der] Liebe Gottes bewahrt
Auch hier kommt der Aspekt des Bleibens wieder ganz deutlich heraus. Und an dieser Stelle liegt die Verantwortung bei den Gläubigen:
- Bleibt, bewahrt euch erhaltet euch….
Der Gnaden- und Schutzraum der Liebe Gottes existiert. Und durch Christus darf ich im Glauben darin leben. Solange ich in diesem Gnaden- und Schutzraum lebe und bleibe ist alles gut. Innerhalb dieses Gnaden- und Schutzraumes ist die Selbstbeherrschung, den eigenen Trieben nicht so zu folgen, wie die Irrlehrer es tun, und das geschieht durch
- ausgeübten Glauben und durch
- Gebet im Geist Gottes und durch
- Das fortgesetzte Erwarten der Barmherzigkeit Gottes bei der Ankunft Christi
Unser Glaube an unseren Erlöser Jesus Christus ist unser Lebens-Fundament. Auf dieses Fundament gilt es weiter unser Lebenshaus zu bauen in Tat und Gebet.
Sehr interessant und wichtig ist, dass wir am Ende durch die Barmherzigkeit unsere Herrn Jesus gerettet werden zum ewigen Leben und nicht durch eigene Leistung. Das Rettungsboot der Liebe Gottes bringt uns sicher im Sturm zum anderen Ufer. Das Boot rettet mich ursächlich, und nicht ich mich. Und doch habe ich Teil an meiner Rettung, indem ich im Rettungsboot bleibe und nicht von Bord gehe. Bleiben ist mein Teil an der Rettung, die ich aber ausschließlich Jesus zu verdanken habe.
Jud 1, 22-23
Zweifel, Flammen und reines Erbarmen
Das ewige Feuer greift schon gierig nach denen, die zweifeln, die nicht errettet sind und nach denen, die sich durch ihr altes Wesen herunterziehen und beschmutzen lassen. Ihnen gehört unser vollstes Mitgefühl und unsere Barmherzigkeit. Wir sind und bleiben selber nur aus Gnade errettet und nicht durch eigenes Tun. Auch uns könnte es ergehen wie ihnen. Daher sollen, müssen und dürfen wir auch allen, die in der Gefährdung ihres Heils stehen, mit Liebe, barmherziger Zuwendung begegnen – um sie möglichst aus dem Feuer zu reißen und dabei selbst nicht zu Fall zu kommen.
Jud 1, 22-23 M (neue Menge…)
22 Und mit den einen, die sich in Zweifeln befinden, habt Mitleid: 23 reißt sie aus dem Feuer heraus und rettet sie so! Mit den anderen dagegen habt Mitleid in Furcht, indem ihr sogar das Kleid (an ihnen) verabscheut, das vom Fleisch her beschmutzt ist!
Jud 1, 22-23 I
Und die einen bemitleidet als Zweifelnde, 23 die andern rettet, aus Feuer reißend, wieder andere bemitleidet in Furcht, hassend auch den vom Fleisch beschmutzten Rock!
Mit der einen die zweifeln erbarmt euch. Andere rettet mit Furcht, indem ihr sie aus dem Feuer reisst und dabei sogar ihre vom Fleisch befleckte Kleidung hasst.
Wir leben alle nur durch die Barmherzigkeit Gottes. Und so soll auch unser Umgang von Barmherzigkeit mit denen bestimmt sein, die sich in großer Gefahr befinden. Judas nennt hier drei Gruppen:
- Zweifelnde
- Ungerettete im Feuer
- Leute mit von ihrem alten Wesen beschmutzten Kleidern
Die Trennung zwischen diesen 3 angesprochenen Gruppen ist nicht vom Urtext nicht ganz klar, Judas sagt die einen und die anderen – aber alle von ihm hier beschriebenen Gruppen scheinen in großer Gefahr zu leben. In der Mitte steht das Feuer, dass wenn jetzt auch noch ungesehen, praktisch schon für die brennt, die zu einer dieser drei Gruppen gehören. Es ist das ewige Feuer. Und es greift schon gierig nach denen, die
- zweifeln
- nicht errettet sind
- sich durch ihr altes Wesen herunterziehen und beschmutzen lassen
Bei 1. und 2. ist aus dem Urtext nicht ganz klar, ob die Zweifelnden im Feuer sind oder Unerrettete, die Gott noch gar nicht kennen. Letztlich trifft aber in der Konsequenz beides zu. Gerade hat uns Judas vorher gezeigt, dass wir uns durch ausgeübten Glauben im Rettungsraum der Liebe Gottes bewahren. Wer an Gottes Liebe zweifelt, tut das nicht. Und nur wer glaubt, wird am Ende gerettet werden, macht uns Judas in den Versen 5-6 und die Schrift an vielen weiteren Stellen (Mk 16, 6; Joh 3, 36; Hebr 6, 11, 10, 23; 2 Petr 2, 9) deutlich. Weder ehemalige Nachfolger Christi, die nicht mehr an Jesus glauben, weil sie zweifeln, noch Unerrettete, die noch gar nicht an Jesus und seine Liebe und Barmherzigkeit glauben sind gerettet – beide befinden sich bereits in den noch unsichtbaren Flammen des Gerichtes Gottes über die Ungläubigen.
Und ihr gleiches Schicksal werden diejenigen mit ihnen teilen, die nach dem Fleisch und nicht nach dem Geist leben, um es mit den Worten des Apostels Paulus zu sagen (Röm 8, 13) oder hier mit Judas, die sich von ihrem Fleisch, von ihrem alten Wesen beschmutzen lassen und sich nicht davon reinigen. Niemand, der den Schmutz seines alten Menschen hemmungslos auslebt, wird ewig gerettet werden. Weder die Irrlehrer, die Jesus noch gar nicht oder nicht mehr kennen, noch Nachfolger Jesu, die sich wieder vom Schmutz ihrer alten Gesinnung einfangen und versklaven lassen (Röm 8, 13; 2 Petr 2, 22).
Diese alle, in Gottes Zorn und nicht in seiner Gnade stehen, brauchen aber nicht unsere selbstüberhebliche Verachtung, sondern unser vollstes Mitgefühl und unsere Barmherzigkeit. Wir sind und bleiben selber nur aus Gnade errettet und nicht durch eigenes Tun. Auch uns könnte es ergehen wie ihnen. Daher sollen, müssen und dürfen wir auch allen, die in der Gefährdung ihres Heils stehen, mit Liebe, barmherziger Zuwendung begegnen. Es ist eine Sache aus Gottes Wort zu wissen, wie es sich verhält mit dem ewigen Heil. Es ist eine andere Sache, das Betroffenen liebevoll nahe zu bringen: Wenn wir sagen „Mein Bruder oder meine Schwester, ich mache mir Sorgen um deine Seele!“ wird das bei denen die zweifeln oder von ihren Sünden übermannt sind viel barmherziger ankommen, als eine kalte Ermahnung. Unsere liebevolle Sorge für sie wird für sie viel annehmbarer sein zum Leben, weil sie unsere und Gottes Liebe dahinter sehen.
Eine andere Sache ist, wie Jesus planmäßiges und böses Verhalten der Pharisäer und der Gesetzeslehrer und der willentlich Ungläubigen aufdeckt. Da findet Jesus scharfe Worte in Bezug auf ihr ewiges Heil, so wie Judas hier auch gegenüber den Irrlehrern, die er unverblümt brandmarkt. Sie brauchen solche scharfen Worte.
Aber wer von Zweifeln und Sünden übermannt wird, braucht Liebe und Barmherzigkeit um sich wieder aus dem Sumpf des Unheils reißen und ziehen zu lassen.
Und wie ein Retter der jemanden in einem Haus in den Flammen rettet aufpassen muss, selber nicht von den Flammen verzehrt zu werden, so muss sich auch der, der sich mit Barmherzigkeit zur Rettung derer in den Flammen aufmacht aufpassen, nicht von der Unreinigkeit derer, die er retten will, angesteckt zu werden. Auch diese starke Ermahnung des Judas, die Sünde, bzw. die durch entstehende Verunreinigung absolut zu hassen zeigt, wie gefährlich solche Sünde ist – sie hätte das Potenzial großen Schaden anzurichten. Das kann und wird sie aber nicht, wenn die Nachfolger Jesu den Ermahnungen des Jakobus Folge leisten, sich im Glauben und in der Liebe Gottes bewahren und auf Gott und seine Barmherzigkeit zum ewigen Leben aktiv in einem reinen Glaubensleben mit Gebet bewahren.
Jud 1, 24
Unser Herr hat die Macht uns zu bewahren und uns bis zum Himmel durchzubringen.
Unser Herr hat die Macht uns zu bewahren und uns bis zum Himmel durchzubringen. Und nicht nur das, er kann uns sogar vor jedem Fehltritt bewahren und uns makellos und mit Freude erfüllt vor seine Herrlichkeit treten lassen.
Und das ist die wahre Erwartung der wirklich Gläubigen:
- ohne Fehltritte bewahrt zu werden und
- makellos
- mit Freude erfüllt
vor die Herrlichkeit Christi zu treten.
Bei makellos könnten wir noch daran denken, dass Jesus uns makellos rein macht durch seine Vergebung und Opfer. Aber „ohne Fehltritte“ zeigt und weist darauf hin, was Gott in unserem Leben tun kann und beabsichtigt. Es geht Jesus nicht nur darum, dass er uns gereinigt hat, sondern auch darum, dass wir uns nach seiner Reinigung reinhalten und rein leben und rein im Glauben vorwärtsgehen. Und Gott KANN das für und in uns tun. Und auch wenn wir Fehltritte tun, können wir immer wieder auf den richtigen Weg zurückfinden. Und wer sich ständig reinigt oder / und von Gott bewahren lässt, der ist wirklich fit, seinem verherrlichten Herrn an dem großen Tag entgegenzutreten.
Bibelstellen – Übersicht
Jud 1, 1-2 | x | x | B | G/T | als Berufene geliebt+bewahrt | |||||
Jud 1, 3-4 | x | x | x | x | x | Jesus du. sein Leben verleugnen | ||||
Jud 1, 5-6 | x | x | G | x | erst errettet, dann vernichtet | |||||
Jud 1, 17-19 | x | triebhafte Menschen ohne Geist | ||||||||
Jud 1, 20-21 | x | x | G/T | x | x | bleibt und baut und traut | ||||
Jud 1, 22-23 | x | x | x | x | x | Zweifel, Flammen + Erbarmen | ||||
Jud 1, 24 | x | x | G/T | x | Gott kann uns durchbringen |