1. Korinther

Motto

Den unvergänglichen Siegeskranz und damit ewiges Leben bekommt (nur), wer sich selbst diszipliniert und den Wettlauf zum Himmel so läuft, wie es den göttlichen Regeln entspricht.

Kerngedanken

Das Wort vom Kreuz kann jeden Menschen jetzt retten. Das ewige Leben gewinnen wir folgend durch Festhalten am wahren Evangelium und Meiden der Sünde. Darüber sollen wir uns nicht irren.

Essenz

Das Wort vom Kreuz kann jeden Menschen retten:
Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben und wurde (für unsere Rechtfertigung) von den Toten auferweckt. Durch den Glauben an diese gute Botschaft werden uns im Zuge unserer Bekehrung unsere Sünden vergeben. Dieses Evangelium, das uns jetzt und ewig rettet, müssen wir unser Leben lang unverfälscht festhalten, wenn wir einmal in die Ewigkeit eingehen wollen. Wer sich bekehrt, wird ein Tempel des Heiligen Geistes, der fortan in ihm wohnt. (Nur) durch den Heiligen Geist können wir Jesus Herr nennen und Gott und Gottes Geschenke erkennen und nach Gottes Willen leben. Wer Gottes Geist hat, Jesus liebt und folgt und nicht in (Tod) Sünden lebt, darf sich jetzt seines Heils gewiss sein. Und wenn wir sündigen: Eine rechtzeitige und zeitnahe Korrektur zur Umkehr von unserer Sünde oder/und von einem Handeln gegen das eigene Gewissen bewahrt uns im Gnadenraum Gottes, sei es durch eigene Einsicht, Korrektur durch Glaubensgeschwister oder durch Gemeindezucht. Todsünden, die zum Verlust des Heils bei anhaltender Unbußfertigkeit führen sind: sexuelle Unmoral, außerehelicher Sex, Ehebruch, praktizierte Homosexualität, das Anbeten von Götzen, Habgier. Todsünder sind ebenfalls Diebe, Räuber, Verleumder, Trinker, Lästerer, Geschwisterübervorteiler und dergleichen. Auch sie werden den Himmel nicht sehen. Sich vom Verlangen nach dem Bösen beherrschen zu lassen, Gott herausfordern und Murren sind bei anhaltender Unbußfertigkeit ebenso Todsünden. Niemand ist aus sich selbst heraus vor solchen Versuchungen und Sünden sicher. Rettung gibt es nur im demütigen Aufblick auf Gott, der uns nicht über unser Vermögen versuchen lässt und uns helfen kann, der Versuchung zu widerstehen oder nach einem Fall wieder aufzustehen. Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund von Sünde in einer Ortsgemeinde sind zwei verschiedene Dinge. Gott liebt seine Gemeinde und züchtigt die Gemeinde als Ganzes, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden. Doch ein ewiges Wehe spricht Gott über dem aus, der sein gottgegebenes Amt nicht treu ausführt – er und sie werden den Himmel nicht sehen, ebenso nicht der und die, die den Herrn nicht liebhaben. Die Rettung von anderen Menschen hängt von unserem glaubwürdigen Leben und Reden als Nachfolger Christi ab. Unser eigener Lohn im Himmel hängt von dem ab, was wir in diesem Leben auf das Fundament Jesus Christus in unserem Leben bauen. In seiner Treue wird Gott uns bis ans Ende Festigkeit verleihen, so dass wir am Tag unseres Herrn Jesus Christus frei von jedem Tadel dastehen können. Diese Gewissheit dürfen wir haben.

Zusammenfassung

Das Wort vom Kreuz kann jeden Menschen retten. Es ist aber eine Torheit denen, die verloren werden. Wer sich selber für weiser hält als Gott, bleibt verloren. Wer der Berufung Gottes im Evangelium zum Heil in Christus nicht folgt, ist und bleibt verloren.

Christus ist für unsere Sünden gestorben und wurde (für unsere Rechtfertigung) von den Toten auferweckt. Durch den Glauben an diese gute Botschaft werden uns im Zuge unserer Bekehrung unsere Sünden vergeben. Das ist die rettende Botschaft, das Evangelium. Jede Abweichung von dieser rettenden Botschaft hin zu einer anderen schließt von der Rettung aus. Dieses Evangelium, das uns jetzt und ewig rettet, müssen wir unser Leben lang unverfälscht festhalten. Wir dürfen bis zu unserem Ende in keinen Punkt davon abweichen, wenn wir einmal in die Ewigkeit eingehen wollen.

Rettender Glaube entsteht nicht durch schlaue Überredung, sondern durch eine kraftvolle geistgewirkte Predigt. Die anderweitig nicht erfahrbare Offenbarung der Liebe Gottes in Jesus Christus ist der Kern des Evangeliums. Ja, unsere Rettung hängt vom richtigen Lebensfundament ab – Christus. Von Gott in die Nachfolge Christi Berufene werden in dem Augenblick für ihn abgesondert und gereinigt, wenn sie Jesus anrufen. Die Botschaft vom Kreuz hat Kraft und rettet sie. Der Empfang des Heiligen Geistes im Zuge der Errettung ist das Unterscheidungsmerkmal derer, die wirklich die Offenbarung Gottes im Evangelium empfangen haben. Durch ihn können sie auch Gott und Gottes Geschenke erkennen. Wer so ein neues Leben angefangen hat, ist reich beschenkt. Er und sie warten auf Jesus und werden dabei gefestigt. Die Nachfolger Jesu werden durch ihren treuen Gott Festigkeit verliehen bekommen, um am Ende frei von jedem Tadel vor ihm stehen zu können.

Jeder, der seiner göttlichen Berufung gefolgt ist, und aktuell Jesus nachfolgt, darf sich selbst mit Zuversicht zu den Auserwählten rechnen. Er und sie sind ein Tempel des Heiligen Geistes. Die Nachfolger Jesu im Neuen Bund sind die wahren Beschnittenen. Und als solche halten grundsätzlich die Gebote Gottes. Sünde kann immer geschehen, doch Christus will uns durch sein Wort immer schnell zur Umkehr führen. Der geistlich gesündeste und sicherste Zustand ist, ständig mit einem gereinigten Gewissen dem Herrn nachzufolgen. Daher bewahren wir uns im Heil Gottes durch Buße und Bereinigung unserer Sünde. Und wenn wir selber nicht einsichtig sind, kann und soll uns die Korrektur der Glaubensgeschwister oder wenn das nicht hilft Gemeindezucht zur Buße und Reinigung helfen. Ja, eine rechtzeitige Korrektur im Gnadenraum Gottes bewahrt uns in der rettenden Gnade.

Den unvergänglichen Siegeskranz und damit ewiges Leben bekommt (nur), wer sich selbst diszipliniert und den Wettlauf zum Himmel so läuft, wie es diesen Regeln entspricht.

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu sündigen ist tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der das tut, als auch für den der daran schuld ist, dass andere Nachfolger Christi das tun. Denn schwere und dauerhafte und unbereinigte Sünde kann den Tempel Gottes verderben. Und es gilt: (Nur) ein unverdorbener Tempel in dem Gott wohnen kann, wird am Ende errettet werden.

Wer so lebt, vor oder nach seiner Bekehrung, geht verloren:

Menschen, die in sexueller Unmoral leben, die Ehebrecher sind oder Homosexualität praktizieren, die Götzen anbeten, Habgierige, Diebe, Räuber, Verleumder, Trinker, Lästerer und Räuber und dergleichen. Wer als Christ uneinsichtig und unbußfertig in solchen Sünden lebt, steht in der Gefahr, verloren zu gehen. Auch böswilliges und eingeübtes und unkorrigiertes Unrecht Tun führt am Ende auch bei Christen zum ewigen Tod. Und die Liste der heilsgefährdenden Verhaltensweisen geht noch weiter:
Sich vom Verlangen nach dem Bösen beherrschen zu lassen, Götzenanbetung, außerehelicher und nicht heterosexueller Sex, Gott herausfordern und Murren sind bei anhaltender Unbußfertigkeit Todsünden.

Niemand ist aus sich selbst heraus vor solchen Versuchungen und Sünden sicher. Rettung gibt es nur im demütigen Aufblick auf Gott, der uns nicht über unser Vermögen versuchen lässt und uns helfen kann, der Versuchung zu widerstehen oder nach einem Fall wieder aufzustehen.

Grundsätzlich gilt: Wer nach seiner eigenen Rettung den Herrn nicht liebt – und das zeigt sich an seinem gottesfürchtigen Lebenswandel nach dem Willen Gottes – der und die stehen oder kommen unter den Fluch der Verlorenheit.

Und ein ewiges Wehe dem, der sein gottgegebenes Amt nicht treu ausführt – er und sie werden den Himmel nicht sehen.

Doch es geht nicht nur um unser eigenes Heil:
Damit andere Menschen überhaupt für den Glauben offen werden und Jesus als ihren Retter annehmen, und dass die Geretteten bei Jesus bleiben und endgültig gerettet werden, zu beidem trägt auch mein eigenes Lebenszeugnis bei, das Gott Ehre gibt und niemand anders zur Sünde verleitet. Ein glaubwürdiges und damit wirksames Zeugnis für das Evangelium ist nur, wer sich selbst diszipliniert und auch selber tut, was er und sie anderen predigen.

Doch Gott lässt uns nicht alleine. Er tut das Wesentliche in unserem Leben: Er rettet uns und legt Jesus als Fundament in unser Leben und schenkt Wachstum. Das tut er durch seinen Geist, durch seine bewahrende und fürsorgende Liebe und Treue in unserem Leben und durch Erntearbeiter, die in der Ewigkeit ihren Lohn dafür empfangen werden.

Unser eigener Lohn im Himmel hängt von dem ab, was wir in diesem Leben auf das Fundament Jesus Christus in unserem Leben bauen. Jede kleine Motivation von uns kommt ins Gericht – und wird entsprechenden Lohn empfangen. Lohn gib es vor allem für das, was wir über das menschliche und göttliche Mindestmaß tun. Jeder Schritt darüber hinaus  in der Liebe, Hingabe und Selbstaufopferung ist mit Lohn im Himmel verbunden.

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund von Sünde in einer Ortsgemeinde sind zwei verschiedene Dinge. Gott liebt seine Gemeinde und weist die Gemeinde als Ganzes zurecht, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden. Wenn wir aber proaktiv das Doppel-Liebesgebot bei allem was wir tun im Herzen haben, können wir uns vor Sünde und vor göttlicher Züchtigung als Ortsgemeinde bewahren. Und wenn wir doch blind für unsere Sünde (geworden) sind, hilft uns Gottes Wort und Predigt wieder auf den Weg. Wir sind JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden und haben JETZT einen Heiland, der uns hilft und rettet. Gott ist treu, er steht zu uns und lässt uns nicht über unser Vermögen versuchen. Er vergibt uns, wenn wir umkehren von unserer Sünde. In seiner Treue wird Gott uns bis ans Ende Festigkeit verleihen, so dass wir am Tag unseres Herrn Jesus Christus frei von jedem Tadel dastehen können. Diese Gewissheit dürfen wir haben.

Überblick

Verloren

Wer so lebt vor oder nach seiner Bekehrung, geht verloren:
Menschen, die in sexueller Unmoral leben, die Ehebrecher sind oder Homosexualität praktizieren, die Götzen anbeten, Habgierige, Diebe, Räuber, Verleumder, Trinker Lästerer und Räuber. Wer uneinsichtig und unbußfertig in Sünde lebt, steht in der Gefahr, verloren zu gehen. Böswilliges und eingeübtes und unkorrigiertes Unrecht Tun führt am Ende zum ewigen Tod.

Das Wort vom Kreuz kann jeden Menschen retten. Es ist aber eine Torheit denen, die verloren werden. Wer sich selber für weiser hält als Gott, bleibt verloren. Wer der Berufung Gottes im Evangelium zum Heil in Christus nicht folgt, ist und bleibt verloren.

Gerettet

Das Evangelium

Christus ist für unsere Sünden gestorben und wurde (für unsere Rechtfertigung) von den Toten auferweckt. Dadurch werden uns unsere früheren Sünden vergeben und werden uns nach unserer Bekehrung unsere aktuellen Sünden vergeben. Das ist die rettende Botschaft, das Evangelium. Jede Abweichung von dieser rettenden Botschaft schließt von der Rettung aus. Dieses Evangelium, das uns jetzt und ewig rettet, müssen wir unser Leben lang unverfälscht festhalten. Wir dürfen bis zu unserem Ende in keinen Punkt davon abweichen.

Gerettet werden durch Glauben an das Evangelium

Rettender Glaube entsteht nicht durch schlaue Überredung, sondern durch eine kraftvolle geistgewirkte Predigt. Die anderweitig nicht erfahrbare Offenbarung der Liebe Gottes in Jesus Christus ist der Kern des Evangeliums. Ja, unsere Rettung hängt vom richtigen Lebensfundament ab – Christus. Von Gott in die Nachfolge Christi Berufene werden in dem Augenblick für ihn abgesondert und gereinigt, wenn sie Jesus anrufen. Die Botschaft vom Kreuz hat Kraft und rettet sie. Der Empfang des Heiligen Geistes im Zuge der Errettung ist das Unterscheidungsmerkmal derer, die wirklich die Offenbarung Gottes im Evangelium empfangen haben. Durch ihn können sie auch Gott und Gottes Geschenke erkennen. Wer so ein neues Leben angefangen hat, ist reich beschenkt. Er und sie warten auf Jesus und werden dabei gefestigt. Die Nachfolger Jesu werden durch den treuen Gott Festigkeit verliehen bekommen, um am Ende frei von jedem Tadel vor ihm stehen zu können.

Gerettet sein und bleiben

Jeder, der seiner göttlichen Berufung gefolgt ist und aktuell Jesus nachfolgt darf sich selbst mit Zuversicht zu den Auserwählten rechnen. Er und sie sind ein Tempel des Heiligen Geistes. Die Nachfolger Jesus im Neuen Bund sind die wahren Beschnittenen. Und als solche halten grundsätzlich die Gebote Gottes. Sünde kann immer geschehen, doch Christus will uns durch sein Wort immer schnell zur Umkehr führen. Der geistlich gesündeste und sicherste Zustand ist, ständig mit einem gereinigten Gewissen dem Herrn nachzufolgen. Daher bewahren wir uns im Heil Gottes durch Buße und Bereinigung unserer Sünde – und wenn wir selber nicht einsichtig sind, kann und soll uns Gemeindezucht zur Buße und Reinigung helfen. Ja, eine Korrektur im Gnadenraum Gottes bewahrt uns in der rettenden Gnade. Den unvergänglichen Siegeskranz und damit ewiges Leben bekommt (nur), wer sich selbst diszipliniert und den Wettlauf zum Himmel so läuft, wie es den göttlichen Regeln entspricht.

Heil verlieren

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu sündigen ist tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der das tut, als auch für den der daran schuld ist, dass andere Nachfolger Christi das tun. Denn schwere und dauerhafte und unbereinigte Sünde kann den Tempel Gottes verderben. Und es gilt: (Nur) ein unverdorbener Tempel in dem Gott wohnen kann, wird am Ende errettet werden.
Ein ewiges Wehe dem, der sein gottgegebenes Amt nicht treu ausführt.
Sich vom Verlangen nach dem Bösen beherrschen zu lassen, Götzenanbetung, außerehelicher und nicht heterosexueller Sex, Gott herausfordern und Murren sind bei anhaltender Unbußfertigkeit Todsünden. Niemand ist aus sich selbst heraus vor solchen Versuchungen und Sünden sicher. Rettung gibt es nur im demütigen Aufblick auf Gott, der uns nicht über unser Vermögen versuchen lässt und uns helfen kann, der Versuchung zu widerstehen oder nach einem Fall wieder aufzustehen. Grundsätzlich gilt: Wer nach seiner eigenen Rettung den Herrn nicht liebt – der steht oder kommt unter den Fluch der Verlorenheit.

Meine Verantwortung für die Rettung anderer

Damit andere Menschen überhaupt für den Glauben offen werden und Jesus als ihren Retter annehmen, und dass die Geretteten bei Jesus bleiben und endgültig gerettet werden, zu beidem trägt auch mein Lebenszeugnis bei, das Gott Ehre gibt und niemand anders zur Sünde verleitet. Ein glaubwürdiges und damit wirksames Zeugnis für das Evangelium ist nur, wer sich selbst diszipliniert und auch selber tut, was er anderen predigt.            

Lohn

Gott tut das Wesentliche: Er rettet uns und legt Jesus als Fundament in unser Leben und schenkt Wachstum. Das tut er durch seinen Geist und durch Erntearbeiter, die in der Ewigkeit ihren Lohn dafür empfangen werden.

Unser eigener Lohn im Himmel hängt von dem ab, was wir in diesem Leben auf das Fundament Jesus Christus in unserem Leben bauen. Jede kleine Motivation von uns kommt ins Gericht – und wird entsprechenden Lohn empfangen. Lohn gib es vor allem für den, der über das menschliche und göttliche Mindestmaß hinaus einen Schritt weitergeht in der Liebe, Hingabe und Selbstaufopferung.

Gottes Treue und Bewahrung

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund von Sünde in einer Ortsgemeinde sind zwei verschiedene Dinge. Gott liebt seine Gemeinde und weist die Gemeinde als Ganzes zurecht, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden. Wenn wir proaktiv das Doppelliebesgebot bei allem was wir tun im Herzen haben, können wir uns vor Sünde bewahren. Und wenn wir doch blind für unsere Sünde (geworden) sind, hilft uns Gottes Wort und Predigt wieder auf den Weg. Wir sind JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden und haben JETZT einen Heiland, der uns hilft und rettet. Gott ist treu, er steht zu uns und lässt uns nicht über unser Vermögen versuchen. Er vergibt uns, wenn wir umkehren von unserer Sünde. In seiner Treue wird Gott uns bis ans Ende Festigkeit verleihen, so dass wir am Tag unseres Herrn Jesus Christus frei von jedem Tadel dastehen können. Diese Gewissheit dürfen wir haben.

Psychologie

Im ersten Korintherbrief in Kapitel 6 ermutigt Gott durch Paulus die Korinther, nicht sexuell zu sündigen, indem sie sich ihre Verbundenheit mit Christus bewusstmachen und Gott deshalb ehren wollen. Er holt zu keinen Drohungen mit ewigen Konsequenzen aus, wie bei anderen Gelegenheiten im ersten Korintherbrief und auch in seinen anderen Briefen. Das zeigt uns, dass positive Ermutigung aufgrund der Verbundenheit mit Jesus nicht zu sündigen einen hohen Stellenwert hat. Nur da, wo es angebracht ist und auch seltener, muss eine klare Grenzlinie gezogen werden, die deutlich macht, was fortgesetzte Sünde auf diesem Gebiet bedeuten würde.

Bibelstellen
1 Kor 1, 1-9
Durch den treuen Gott gefestigt und tadellos bei der Ankunft Christi 

Berufene, die geheiligt Jesus anrufen und auf ihn warten, die durch seine Gnade beschenkt und gefestigt wurden, werden durch den treuen Gott Festigkeit verliehen bekommen, um am Ende frei von jedem Tadel vor ihm stehen zu können.

Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth. Wie beschreibt er sie?

  • die Gemeinde Gottes
  • die Geheiligten in Jesus Christus
  • die berufenen Heiligen

Die Bezeichnung Gemeinde und Heilige zeigt, dass sie Gott gehören. In Jesus Christus sind sie geheiligt. Das ist Gottes Werk an ihnen. Sie sind berufene Heilige. Gottes Ruf hat die Gläubigen in Korinth erreicht und war wirksam. Sie wurden durch den Ruf Gottes, dem sie folgten zu Geheiligten, die Gott gehören.

Der Gemeinde in Korinth gleichgestellt sind ihrem Verhältnis zu Gott nach

  • alle, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen

Diese Aussage steht in der Gegenwartsform. JETZT ist die Gemeinde und sind die, die den Namen des Herrn Jesus Christus anrufen in der Beziehung zu Gott, dass sie ihm gehören, Heilige und geheiligt – und damit gerettet sind.

Schon am Anfang ihres Glaubenslebens wurden die Korinther durch die Gnade in Christus reich gemacht: In Rede, in Erkenntnis in Gnadengaben. Diese Dinge halfen den Korinthern, in Christus Jesus, im Glauben fest zu werden. Und wer im Glauben fest wird, der kann und wird zuversichtlich auf das Erscheinen unseres Herrn Jesus Christus warten. Er und sie sind dazu berufen, mit ihrem Herrn Jesus Christus verbunden zu sein. Der Ruf hat sich schon angefangen zu erfüllen. Er wird sich ganz erfüllen, wenn die Korinther dem Ruf Gottes bis zum Ende folgen. Und da ist Paulus guter Zuversicht:

Denn Paulus ist sich sicher: Gott ist treu. Er hat die Korinther berufen. Er wird den schon gefestigten Korinthern bis ans Ende Festigkeit verleihen, so dass sie am Tag unseres Herrn Jesus Christus frei von jedem Tadel dastehen können. Bemerkenswert ist: Diese Tadellosigkeit ist keine verliehene Tadellosigkeit, sondern eine, die aus der Art und der Weise des Lebens der Korinther folgt: „Bis ans Ende Festigkeit“ [im Glauben] – darauf kommt es an. Die Korinther sollen, die Korinther werden nach der Überzeugung des Paulus in ihrem Glauben an Christus festhalten. Und die Korinther können einmal mit einem von Gott nicht zu tadelnden Leben vor Jesus stehen. Und das kann der Gott machen, der das gute Werk in ihnen angefangen hat und der treu ist. Die Treue Gottes ist die größte Zuversichtsquelle in diesem Text für die Korinther, einmal tadellos vor Christus zu stehen.

Das ist keine geringe Zuversicht. In den sieben Sendschreiben tadelt Jesus fünf der sieben dort angesprochenen Gemeinden. Wir sind gespannt. Sind die Korinther schon jetzt so ohne Tadel wie die zwei Gemeinden, die Jesus in den Sendschreiben nicht getadelt hat? Oder hat Paulus die feste Zuversicht, dass sie bis ans Ende dahin kommen werden, ganz ohne Tadel zu sein? Wir werden es im Verlauf der 2 Korintherbriefe sehen.

1 Kor 1, 18
Die kraftvolle Rettungsbotschaft vom Kreuz

Die Botschaft vom Kreuz hat Kraft und rettet.

Nur das Evangelium rettet vor dem Verderben. Das Evangelium ist Gottes Gnadenbotschaft vom Kreuz, an dem Jesus für unsere Schuld starb. Das Evangelium ist Gottes Kraft. Ohne die Annahme des Evangeliums kann niemand gerettet werden. Wer die Botschaft vom Kreuz annimmt, ist aber sofort gerettet, ohne weiteres eigenes Zutun. Und doch spricht Paulus hier von „gerettet werden“ nicht von „gerettet sein“. Damit bezieht er sich entweder auf die zukünftige Errettung und zeigt an, dass wir eine fortbestehende Verbindung zur Botschaft vom Kreuz für unsere ewige Errettung brauchen. Oder er spricht in der Verlaufsform von der Rettung die jetzt gerade nacheinander alle die erfahren, die in diesen Zeiten zum Glauben kommen. In beiden Fällen ist Paulus auch guter Zuversicht: Er rechnet ganz sicher mit der Errettung für sich selbst und für die Korinther und für die, die der Botschaft glauben.

Das Wort vom Kreuz ist die wichtigste Botschaft der Welt. Doch das Wort vom Kreuz umfasst noch mehr, als dass Jesus für uns am Kreuz starb. Auch die Auferstehung Jesu ist in diesem Wort eingeschlossen, wie wir in Kapitel 15 noch näher betrachten werden.

1 Kor 1, 21-31
Berufen und auserwählt

Wer die Gnade Gottes erfahren und angenommen hat, ist berufen und auserwählt. Er und sie haben Gottes Kraft und Weisheit erfahren und Christus ist ihnen von Gott zur Ge-rechtigkeit, Heiligkeit und zur Erlösung gemacht worden.

Zuerst redet Paulus von denen, die dem Evangelium glauben. Sie werden gerettet.
Die Berufenen, die dem Ruf Gottes im Evangelium folgen und glauben, sind ebenfalls errettet.
Und die, die dem Ruf Gottes folgten, glaubten und errettet werden sind nicht nur Berufene, sie sind die Auserwählten Gottes. In diesem Idealfall ist alles eins:

  • ein Glaubender, der dem Evangelium glaubt
  • ein Berufener, der dem Ruf Gottes im Evangelium folgt
  • ein Auserwählter, der nur durch Gottes Gnade so handeln und reagieren konnte

Das ist wichtig zu verstehen.

Denn Jesus sagt (Mt 22, 14): Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. Bei Paulus sind an dieser Stelle aber die Berufenen auch die Auserwählten, die beiden Gruppen sind deckungsgleich bei ihm. Wer sind also die bei Jesus, die berufen aber nicht auserwählt sind? Es sind die, die den Ruf Gottes im Evangelium hören und nicht für sich als Kraft Gottes und rettende Botschaft annehmen, so wie die Juden und Völker, für die das Evangelium eine Dummheit und ein Skandal ist. Sie hören den Ruf Gottes im Evangelium, werden dazu berufen, Jesus zu vertrauen und ihm zu gehorchen – und folgen ihm nicht. Die Reaktion auf das Evangelium entscheidet, ob jemand nur Berufener, oder auch Auserwählter ist – und sie zeigt sich im Glauben an die gute Nachricht und dem Folgen des Rufes Gottes.

Kann jemand der anfänglich Jesus vertraute und folgte und gehorsam war, seine Berufung wieder verlassen? Das werden wir weiter untersuchen. Das Wort und Prinzip „berufen“ und „Berufener“ trägt aber nach Jesus immer die Möglichkeit in sich, dem Ruf nicht (mehr) zu folgen (Mt 13, 20-22).

Das Wort und Prinzip „auserwählt“ und „Auserwählter“ wird im Neuen Testament aber immer vom Vorwissen Gottes her verwendet. Gott weiß, wer einmal in der Ewigkeit bei ihm ankommen wird, und z.B. auch die schreckliche Phase in der Endzeit überstehen wird und ihm treu bis ans Ende bleibt. Und das sind aus Gottes Sicht die Auserwählten. Sie hat Gott bestimmt, mit ihm die Ewigkeit zu verleben. Aus menschlicher Sicht haben wir dieses Wissen Gottes nicht. Wir können nur an den Früchten im Leben eines Menschen erkennen, ob jemand jetzt voraussichtlich zu den Auserwählten gehört. Jeder, der aktuell im Vertrauen zu Jesus und in der gehorsamen Nachfolge Jesu steht, darf sich nach dieser Passage im Korintherbrief auch selbst mit Zuversicht zu den Auserwählten rechnen. Alle Anzeichen und alle Früchte sprechen dafür. Und das Wichtigste ist: unser Vertrauen auf die lebensrettende Kraft des Evangeliums und dass wir dem Ruf Gottes im Evangelium zu folgen.

1 Kor 2, 4-5
Kraftvolle rettende Predigt

Rettender Glaube entsteht nicht durch schlaue Überredung, sondern durch eine kraftvolle geistgewirkte Predigt.

Kraft Gottes oder menschliche Redeweisheit. Durch was sind wir zum Glauben gekommen? Menschliche Redeweisheit ist eine Gefahr. Das haben wir eben schon bei der Warnung vor den spaltenden Irrlehrern gesehen, die diese Kunst sehr gut beherrschen. Aber es zählt nicht und bringt auch nichts, wenn ein Prediger des richtigen Evangeliums nur allein fesselnd erzählen und rhetorisch glänzen kann. Entscheidend ist, ob ich bei einer Predigt vom Gnadenwort Gottes wirklich so von Gottes Geist und Kraft angerührt werde, das seine Kraft in meinem Leben Glauben an Gott hervorruft, der mein Leben in das richtige Verhältnis zu Gott bringt.

1 Kor 2, 9-10
Für die, die Gott lieben

Die anderweitig nicht erfahrbare Offenbarung der Liebe Gottes ist der Kern des Evangeliums.

Die Predigt des Evangeliums in der Kraft Gottes ist über-natürlich. Man kann es mit nichts, das man sonst in dieser Welt kennt vergleichen. Niemand kann sich vorher vorstellen, was die Auswirkungen sein werden, wenn du und ich die Wahrheit des Evangeliums in unser Leben hineinscheinen lassen. Gott hat es denen verborgen, die sich selbst für weise halten und die seinem Ruf im Evangelium nicht folgen, sich von der Weisheit Gottes beschenken zu lassen. Die, die Gott lieben, lassen Gottes Wahrheit über ihr Leben zu und in ihr Leben hinein. Und sie werden Entdeckungen machen, die ihren Vorstellungshorizont bei weitem übersteigen. Denn die gute Botschaft von Jesus ist eine Offenbarung Gottes. Hier liegt die Kraft des Evangeliums verborgen. Gott offenbart das Geheimnis seiner Liebe in seiner Gnade denen, die ihn lieben.

1 Kor 2, 12
Geist Gottes, nicht der Welt

Der Empfang des Heiligen Geistes ist das Unterscheidungsmerkmal derer, die wirklich die Offenbarung Gottes im Evangelium empfangen haben. Durch ihn können sie Gott und Gottes Geschenke erkennen.

Hier wird Paulus noch deutlicher. Er erklärt das Besondere an denen, die die Offenbarung Gottes im Evangelium erfahren durften. Sie haben den Geist Gottes empfangen. Das ist ihr Unterscheidungsmerkmal. Der Geist Gottes ist eine Gabe Gottes für sie. Und diese Gabe Gottes befähigt sie, die Dinge zu erkennen, die Gott ihnen geschenkt hat. Ob jemand wirklich die Offenbarung Gottes im Evangelium durch die Kraft Gottes erfahren durfte zeigt sich in seinem Leben durch die Auswirkungen des Empfangs des Geistes Gottes. Und das ist: Erkennen, was Gott uns geschenkt hat.

1 Kor 3, 6-8
Der Wachstumsermöglicher und seine Erntearbeiter

Gott tut das Wesentliche: Wachstum geben. Doch die Erntearbeiter Gottes werden Lohn empfangen.

Wachstum in unserem geistlichen Leben ist das, was Gott will. Und er alleine kann es schenken. Darum gehört ihm alleine auch alle Ehre. Und Wachstum ist das Normale im Leben von Nachfolgern Jesu. Gott gebraucht seine Erntearbeiter, um Wachstum in seiner Gemeinde zu bewirken, bei denen, die an ihn glauben. Also kommt es schon sehr auf die richtigen und wahrhaftigen Arbeiter im Weinberg Gottes an, damit wirklich wahres Wachstum geschehen kann. Und tatsächlich: Wer ein treuer Arbeiter Gottes im Weinberg seines Herrn ist, wird Lohn empfangen. Lohn ist das, was über die eigene Rettung und das ewige Leben hinausgeht. Es sind ein Plus und eine Gabe Gottes, die von unserem verantwortlichen Umgang mit den Gaben und mit der Verantwortung abhängen, die Gott uns gegeben hat.

Und wer sich von den Erntearbeitern Jesu dienen lässt, wächst durch die Treue Gottes im Glauben.

1 Kor 3, 11-15
Die Feuerprobe

Unsere Rettung hängt von unserem Fundament ab und unser Lohn im Himmel von dem, was wir in diesem Leben auf dieses Fundament bauen.

Hier schenkt uns Gott durch Paulus einen starken Trost. Auf das richtige Fundament in unserem Leben kommt es an. Jesus Christus ist das einzige Fundament, das in jedem Leben dieser Erde Bestand haben wird. Wer auf das richtige Fundament baut, wird auf jeden Fall errettet werden.

Aber was ist das richtige Fundament? Was heißt es, dass Jesus Christus alleine das richtige Fundament ist?

Wir denken sofort an die ganzen Evangeliumserklärungen des Paulus im Korintherbrief in den Kapiteln bis jetzt: Das richtige Fundament ist, durch die Kraft Gottes in der Evangeliumspredigt so angerührt zu werden, dass ich Jesus und seine Wahrheit erkenne und mit dem Geist Gottes beschenkt werde. Der Geist Gottes in mir macht den Unterschied. Er macht mich zum wirklichen Christen und Nachfolger Christi. Aber Achtung: Es muss das wahre Evangelium vom Kreuzestod und der Auferstehung Christi für unsere Schuld und Rechtfertigung sein, die Weisheit Gottes, kein anderes oder falsches Evangelium. Sonst werde ich nicht den Geist Gottes, sondern einen anderen Geist aus der Welt empfangen. Nur das richtige Evangelium und der richtige Jesus Christus und seine wahre Offenbarung in meinem Leben, die mich durch die Kraft Gottes mit seinem Geist beschenkt, retten mich. Paulus geht von dem richtigen Lebensfundament aus und lenkt seinen Blick und seine Betrachtungen auf die lohnfähigen Lebensbereiche.

Gold, Silber und edle Steine stehen in der ganzen Schrift für Dinge, die Bestand vor Gottes Augen haben.  Alles was dem Feuer stand hält und auf unser Lebenshaus gebaut ist, wird unser Lohn sein. Jesus Christus beschenkt uns mit dem ewigen Leben. Und im ewigen Leben gibt es Lohn, je nach unserer Arbeit für Gott in unserem Leben. Holz, Heu und Stroh halten dem Feuer der Ewigkeit nicht stand, sind vergänglich, verbrennen und können von uns nicht mit in den Himmel genommen werden.

Wir könnten es hierbei bewenden lassen bei der Frage nach dem richtigen Fundament und dem Lohn, den wir zu erwarten haben. Doch da würden wir dem Evangelium, das Christus selbst verkündet, nicht gerecht werden.

In seiner Bergpredigt stellt Christus am Ende zwei verschiedene Lebenshäuser vor. Das eine hält den Stürmen des Lebens und des Gerichts Gottes stand, das andere bricht unter den gleichen Stürmen zusammen. Wessen Lebenshaus auf einem falschen Fundament gebaut ist, das macht Christus klar, der wird nicht gerettet werden. Sein Fall wird groß sein und Christus wird ihn und sie im Endgericht nicht kennen (Mt 5-7).

Wer ist denn der, der nach Christus sein Lebenshaus auf das richtige Fundament gebaut hat?
Es ist der, und es ist die, die seine Rede in der Bergpredigt tun. Und es ist sehr interessant, dass Jesus seine einzelnen Gebote in der Bergpredigt in zwei Klassen aufteilt. Es gibt Dinge, die unverzichtbar sind, dass wir sie tun. Wenn wir sie nicht tun, werden wir nicht gerettet werden. Das ist das unverhandelbare Lebensfundament nach Christus für ein Lebenshaus, das den Lebenstürmen und dem Gericht Gottes standhält. Und dann gibt es Dinge, für die es – je nachdem ob und wie wir sie tun – es Lohn zu erwarten gibt von unserem Vater im Himmel. Und hier sind wir wieder ganz bei Paulus.

Die Bergpredigt Jesu (Mt 5-7) – das richtige Lebensfundament

heilsnotwendig lohnschaffend
Mt 5, 13 Salz der Erde sein Verfolgung und Lügen gegen sich selbst um Jesu willen erfahren
Mt 5, 19 Gottes Wort tun und lehren und nicht eines der geringsten Gebote auflösen
Mt 5, 20 eine bessere Gerechtigkeit haben, als die der Pharisäer und Schriftgelehrten
Mt 5, 22 zu seinem Bruder oder seiner Schwester nicht „Du Narr“ sagen, d.h. sie nicht verachten, nicht herabsetzen und nicht beleidigen
Mt 5, 27-32 keinen Ehebruch begehen, auch nicht im Herzen
Mt 5, 38-48 Feindesliebe und für die bitten, die einen um Jesu willen verfolgen
Mt 6, 1-4 Geben im Verborgenen, um Gott zu gefallen, nicht Menschen
Mt 6, 5-13 Beten im Verborgenen, um Gott zu gefallen, nicht Menschen
Mt 6, 14-15 den Menschen ihre Vergehungen vergeben
Mt 6, 16-18 Fasten im Verborgenen, um Gott zu gefallen, nicht Menschen
Mt 6, 19-34 nicht dem Geld und dem Sorgengeist dienen, sondern Gott dienen und ihm für seine Versorgung vertrauen
Mt 7, 12 alles nun, was wir wollen, dass mir die Menschen tun sollen, das auch ihnen tun
Mt 7, 12-14 eingehen durch die enge Pforte und auf dem schmalen Weg zum Leben gehen
Mt 7, 15-21 gute Früchte bringen, die darin bestehen den Willen des Vaters Jesu Christi zu tun.

Mit diesem Blick auf das Fundament des Lebenshauses eines Nachfolgers Christi wird das Fundament auf einmal ziemlich breit und umfassend. Und es zeigt: Ein bloßes verstandesmäßiges Erfassen, dass Jesus der Herr ist, reicht bei weitem nicht aus. Es ist die Nachfolge in den Ruf Christi zum Gehorsam, die rettet. Alle wesentlichen Lebensbereiche gehören dazu. Sie müssen unter den Gehorsam Christi kommen, oder wir haben nie das richtige Fundament gelegt und werden nicht gerettet werden.

Und trotz des Legens dieses umfassenderen Fundamentes können wir dann immer noch mehr oder weniger gehorsam und gut Christus nachfolgen und werden dafür einen entsprechenden Lohn im Himmel empfangen. Wer keinen Lohn empfängt, weil sein Lebenswerk verbrennt, der hatte noch sein lebensrettendes Fundament. Und das ist der Glaube an Christus, der so echt ist, dass er mindestens das tut, was Jesus in seiner Bergpredigt als heilsnotwendig definiert hat.

1 Kor 3, 16-17
Gottes Tempel

(Nur) ein Tempel in dem Gott wohnen kann, wird errettet werden.

Wer der Tempel Gottes ist, in wem Gott wohnt, der wird errettet werden. Doch welch einen heiligen Schrecken bekommen wir hier: Der Tempel Gottes kann verdorben werden. Und ein solcher Verderber wird verdorben werden, es handelt sich beides mal um das gleiche Wort, das in der Beziehung zu Gott unbrauchbar machen und „zerstören“ (G5351 phtheirō) heißt. Was zerstört ist, ist nicht mehr für den ursprünglichen Zweck zu gebrauchen. In einem zerstörten Tempel kann und wird Gott nicht wohnen, das hat er bildhaft in der Geschichte Israels klar gemacht.

Es wird also deutlich, dass der Tempel Gottes durch Verführung und Sünde zerstört werden kann, genauso, wie der aus Steinen gebaute Tempel Gottes zerstört werden konnte (Mt 24, 2). Kein Tempel Gottes in dieser Welt hat die Garantie, dass er nicht zerstört werden könnte, wenn er nicht ein Tempel bleibt, in dem Gott wohnen kann. Das heißt auf der einen Seite: Auch wir als Tempel Gottes können zerstört werden. Unsere Rettung ist nicht so sicher, als dass sie uns nicht wieder genommen werden könnte.

Und fürchten wir uns noch mehr: Wir können sogar als Nachfolger Jesu die Ursache dazu sein, dass der Tempel Gottes – ein anderer Nachfolger Christi – zerstört wird – welch schwere Sünde! Und wenn wir die Ursache dafür sind, dass ein anderer Nachfolger Christi im Glauben zerstört wird, dann wird Gott uns zerstören. Das ist eine (ewiges) Leben entscheidende Angelegenheit. Und deshalb warnt Paulus an dieser Stelle auch so eindringlich davor.

1 Kor 4, 5
Unsere geheimen Motive

Jede kleine Motivation von uns kommt ins Gericht – und wird entsprechenden Lohn empfangen.

Es gibt offensichtliche Sünde in der Gemeinde Gottes (1 Kor 5, 12). Die müssen wir als Gemeinde richten, damit nicht die ganze Gemeinde verdorben wird und wir von Gott gerichtet werden.
Aber es gibt auch Handlungsweisen unserer Geschwister, der Beurteilung vor Gott sich unseren Möglichkeiten entzieht. Und diese sollen wir nicht richten, denn wir können nicht in die geheimen Motive der Geschwister hineinsehen. Vielleicht haben unsere Geschwister viel ehrenhafter gehandelt, als uns bewusst war und wir erkennen konnten? Und vielleicht werden sie sogar von Gott gelobt werden für das, was uns jetzt gerade Mühe macht? Das Lob Christi am Ende bedeutet auch Lohn. Und so wird deutlich, dass Christus alles richten und auch belohnen wird, jede kleine Motivation in unserem Herzen. Wohl uns, wenn unsere Motivation allezeit er und seine Verherrlichung und das Wohl der Geschwister ist!

1 Kor 5, 1-13
Gemeindezucht zum Heil

Offene unbereinigte Sünde und Heillosigkeit vs. Buße, Widerherstellung und Heil.

Hier spricht Paulus Sünde in der Gemeinde in Korinth an: Jemand „hat“ die Frau seines Vaters, er lebt also mit ihr zusammen – und sie schlafen wohl offensichtlich miteinander, denn Paulus spricht von Unzucht, einer Unzucht, die selbst nach nichtchristlichen Maßstäben unerhört ist.

Es ist also von einem Dauerzustand die Rede, bei dem der Täter, Schuldige oder Sünder seine Sünde noch nicht eingesehen hat, sondern offen darin lebt. Und die Korinther dulden das, ohne einzuschreiten. Und interessant ist, dass in diesem Fall der sündigende Mann alleine die Schuld zugewiesen bekommt, die Frau nicht, auch nicht im weiteren Verlauf der Geschichte (2 Kor 7). Das heißt, dass jetzt im Gegensatz zu dem was die Pharisäer praktiziert haben (Joh 8, 3ff), der Mann die Hauptverantwortung in sexuellen Beziehungen trägt, oder wahrscheinlicher, dass die Frau keine Nachfolgerin Christi war, kein Mitglied der Gemeinde war und daher nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte.

Paulus macht den Korinthern jetzt jedenfalls schwere Vorwürfe, dass sie solche Sünde in ihrer Mitte dulden, ohne einzuschreiten. Denn Auftrag und Vollmacht, gegen Sünde unter Geschwistern einzuschreiten, hat schon Christus jedem von uns und seiner Gemeinde gegeben (Mt 18, 15-18).

Durch unbereinigte Sünde in der Gemeinde wird die Gemeinde gefährdet, wie die Welt zu werden. Dafür steht das Bild vom Sauerteig. Vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten hatten sie Sauerteig, ein Bild für die Sünde. Im Zuge des Auszugs aus Ägyptens und des Passafestes, ein Bild für ihre Erlösung, mussten sie sich von jedem Sauerteig reinigen. Sünde passt nicht mehr zu Erlösten. Jetzt ist mit der Verfehlung dieses einen Menschen die Sünde wieder zurück zu den vormals von der Sünde Gereinigten zu kommen. Sie sind kein ungesäuerter Teig mehr, zumindest an einer Stelle in der Gemeinde ist Sauerteig aufgetaucht. Der muss ausgefegt werden, damit er nicht den ganzen Teig durchsäuert. Das heißt im Bild: Solange dieser Teil vom Teig sauer, das heißt sündig ohne Umkehr ist, darf und soll er nicht mehr zum Teig dazugehören. Er ist Böse (V. 13) und kein Heiliger (1 Kor 1, 2) mehr. Für seinen Ausstoß aus der Gemeinde sollen daher die Korinther sorgen. Was heißt das in der Praxis? Der unbußfertig Sündigende und damit Böse soll aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Die große Frage ist: Wenn ich nicht mehr Teil der Gemeinde sein kann, wer bin ich denn dann in Gottes Augen? Jesus sagt: Was ihr auf Erden bindet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden löst, das wird auch im Himmel gelöst sein (Mt 18, 18). Ein Gemeindeausschluss hat schwerwiegende Konsequenzen, auch im Himmel. Wie schwer, das sagt Jesus an anderer Stelle: Wenn jemand der sündigt, weder auf einen Bruder oder eine Schwester, noch auf zwei und dann immer noch nicht, nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann sei er dir, dann sei er uns wie ein Heide oder Zöllner (Mt 18, 17). Wie jemand, der nicht zu Gott gehört, der nicht errettet ist, und von seiner Sünde nicht erlöst ist, sollen wir einen solchen Menschen dann behandeln. Hat ein solcher Mensch nach einem solchen Ausschluss sein Heil noch? Es wäre widersinnig, wenn dieses äußere Zeichen des Ausschlusses aus der Gemeinde und dem Heil nicht auch die gleiche innere Wahrheit selbst in sich trüge. Und Christus sagt eben: Was ihr auf Erden bindet, das wird auch im Himmel gebunden sein. Die Realität ist, wie sie durch die Zeichenhandlung dargestellt wird. Und wir als Gemeinde und Geschwister machen das nur äußerlich deutlich. Der Einzige, der wirklich erretten und verderben kann, vor dem wir und fürchten sollen und aus Furcht vor dem wir uns lieber alle sündigenden Glieder ausreißen sollen, um nicht selber in das ewige Feuer geworfen zu werden, ist Christus selbst (Lk 12, 5). Und die Furcht Christi hat dieser sündigende Christ in Korinth verlassen. ER wird von Paulus als Böser bezeichnet und nicht mehr als Heiliger (1 Kor 1, 2; 1 Tim 5, 8) Deswegen wird Gott ihn richten. Oder er hat ihn schon gerichtet. Der Mann hat durch seine unbußfertige Haltung sein Heil schon verloren. Woran ist das zu erkennen? Es ist daran zu erkennen, dass Paulus besondere Maßnahmen ergreift, damit nicht eintrifft, was im jetzigen Zustand geschehen würde: Der Geist dieses bösen Menschen würde am Tag des Herrn verloren gehen. Denn wenn Paulus zusammen mit den Korinthern diesen Mann erst dem Satan übergeben muss, damit durch dessen Züchtigungen das äußere dieses Menschen bis zur Zerstörung angegriffen wird, damit auf diese Weise der Geist errettet wird, dann ist der Geist im jetzigen Augenblick gerade nicht errettet. Die Errettung soll gerade erst wieder neu geschehen. Und zwar ursächlich nicht durch das Wirken des Satans, sondern durch die Buße und Umkehr des Betroffenen, der durch die äußere Züchtigung des Satans eben zur Umkehr und zur Buße kommen soll.

Ja, der sündigende, mit seiner Schwiegermutter in sexueller Unmoral lebende korinthische nicht-mehr-Nachfolger Christi würde in seinem jetzigen Zustand verloren gehen. Aber er hat noch die Chance, umzukehren und wiederhergestellt zu werden. Und die Gemeinde kann und muss dafür sorgen, dass er diese Chance bekommt. Und der Weg dazu ist Gemeindeausschluss und Freigabe des Sündigenden an eine Züchtigung durch Satan, damit er zur Besinnung kommt und merkt, dass er völlig von der Nachfolge Christi abgewichen ist und kein Heil in Christus mehr in diesem Zustand hat.

Wir lesen zu einem ähnlichen Fall auch in den Sendschreiben Christi an die Gemeinde in Pergamon. Dort hielt eine kleine Gruppe von nicht mehr treuen Nachfolgern Jesu an der Lehre der Nikolaiten fest, die das Essen von Götzenopferfleisch und Unzucht, also freie Sexualität außerhalb der Ehe von einem Mann mit einer Frau lehrten und praktizierten. Auch die Gemeinde von Pergamon übte keine Gemeindezucht, wie Paulus sie jetzt hier in Korinth anmahnt. Und Jesus wendet sich nicht direkt an die Sünder in Pergamon. Er wendet sich an die Hauptverantwortlichen, die solche Sünde in ihrer Mitte dulden, die Gemeinde. Zur Gemeinde kann er noch reden, da sie noch auf ihn hören. Die Sünder in Pergamon können Christus schon nicht mehr direkt hören, denn sie haben sich schon der Stimme des Heiligen Geistes verschlossen und leben in Sünde. Auch das ist ein Zeichen des Verlustes der Gottesbeziehung von denen, die so schwer sündigen. Deshalb spricht Christus sie nicht mehr direkt an, bzw. kann es nicht mehr tun. Und doch besteht noch Hoffnung, wie auch in Korinth. Die Gemeinde kann noch Gemeindezucht üben und die sündigenden Gemeindeglieder damit zum Aufwachen, zur Buße und zur Umkehr bewegen.

Das Ziel ist bei Christus ist immer, dass der sündigende Bruder oder die sündigende Schwester ihre Sünde erkennen, bekennen, Buße tun und lassen. Dann wird die Beziehung zu Christus wiederhergestellt.

So geht auch Jesus mit der Frau um, die im Ehebruch vorgefunden wurde (Joh 8, 3ff). Ja, Jesus macht klar, dass (wir) alle Sünder sind und keiner von uns das Recht hat, uns über einen anderen wegen seiner Sünde zu erheben. Und er vergibt der Frau. Wie wunderbar. Doch hat die Frau jetzt einen Freibrief, weiter zu sündigen? Nein, mitnichten. Der Vergebung und wiederhergestellten Gottesbeziehung der Frau folgt das Wort Jesu: Gehe hin und sündige nicht mehr. Jesus selbst half der Frau zur lebensrettenden Heilung und Umkehr. Und das sollen wir als Gemeinde auch tun, ohne uns über irgendjemand zu erheben, der sündigt, da wir selber schwache Menschen sind, die jederzeit genauso sündigen können. Und doch ruft uns Jesus dringend zur Gemeindezucht, damit Geschwister und wir ihre Sünde sehen, Buße tun und wiederhergestellt werden – und nicht mehr sündigen.

Was aber, wenn die Gemeinde keine Gemeindezucht übt und wenn die Sündigenden nicht Buße tun?
Dann wird Christus im Fall der Gemeinde in Pergamon mit dem Schwert seines Mundes gegen diese Sünder in der Gemeinde kämpfen. Was ist das für ein Bild? Das denkbar Düsterste! Da halten sich Menschen für Nachfolger Christi der sie liebt und ihnen ewiges Heil geben wird. Und in Wirklichkeit kämpft Christus mit dem Schwert seines Mundes gegen sie. Denn das ist kein Bild mehr für nur Züchtigung: Es ist das Bild für die finale Vernichtung der Gottlosen (Offb 19, 21 F): Die ganzen anderen wurden durch das Schwert umgebracht, das aus dem Mund des Reiters auf dem weißen Pferd [Christus] kam. Und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch. Gegen wen Christus mit dem Schwert seines Mundes kämpft – der ist verloren, und zwar auf ewig! Der einzige Trost ist: Der Gemeinde bleibt für die Gemeindezucht und den Sündigenden zur Umkehr noch ein kleiner Zeitrahmen, bevor das geschieht.

(Offb 2, 16): Kehre um, sonst werde ich sehr schnell gegen dich vorgehen und diese Leute mit dem Schwert meines Mundes bekämpfen. Wenn Christus sehr schnell handeln wird, dann bleibt uns nicht viel Zeit und jede Eile ohne Verzug ist geboten. Wer jedoch auf Christus hört, seinem Wort folgt und seine Sünde überwindet, dem wird großer Lohn und Herrlichkeit von Christus zugesagt (Offb 2-3).

Das gleiche Unzuchtsproblem gab es auch in der Gemeinde in Thyatira in den Sendschreiben (Offb 2, 18-27). Auch hier spricht Jesus die Gemeinde in Thyatira an und nicht Isebel, die falsche Prophetin und die mit ihr in Unzucht sündigen. Wiederum ist die Gemeinde in Thyatira dafür verantwortlich, die korrigierende und reinigende Gemeindezucht zu üben. Wieder gibt es einen gewissen Raum zur Umkehr und Busse, sogar etwas mehr, als in Pergamon, wie es scheint. Jesus konnte anscheinend noch zu Isebel direkt reden, da war noch etwas mehr Offenheit von ihrer Seite da. Und doch tat sie bisher nicht Buße und die, die mit ihr Unzucht trieben. Was ist Isabels Los und das derer, mit denen Isebel Unzucht treibt? Jesus wirft sie zuerst aufs Krankenbett und bringt die, die mit ihr die Ehe brechen in große Drangsal. Das ist vergleichbar mit der Übergabe des sündigenden Korinthers an die Züchtigungen durch Satan. Denn wie wir bei Hiob gesehen haben, gebraucht Gott den Satan, um Unheil über Menschen zu bringen, auch wenn der Satan nicht mehr tun kann, als Gott ihm zulässt. Ob die Drangsal nun direkt von Christus oder als ausführendes Instrument über Satan zu den Sündigenden kommt, die Absicht ist immer gleich. Buße sollen die tun, die sündigen, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn und sie ewig leben. Das Gegenteil davon ist der – ewige – Tod. Und hier in Thyatira beschreibt Christus das so (Offb 2, 23): Die Kinder Isebels werde ich nicht leben lassen. Sie müssen sterben. Dann werden alle Gemeinden wissen, dass mir auch die geheimsten Gedanken und Wünsche nicht verborgen bleiben und dass ich jedem von euch das gebe, was er verdient.

Unsere Gemeindezucht und auch die Gemeindezucht Jesu sollen über die direkte heilsame Wirkung am Ort des Geschehens auch Warnwirkung für alle Gläubigen im weiteren Umkreis haben und sie vor einem ähnlichen Fehlverhalten bewahren. Und spricht Christus hier nur vom leiblichen Tod derer, die sündigen ohne Buße, oder auch von ihrem ewigen Tod? Auch hier ist das äußere Geschehen ein Zeichen für die geistige Wirklichkeit. Im Falle der Gemeinde von Pergamon haben wir schon gesehen, dass es um ihr ewiges Heil ging bzgl. Ihrer Bereitschaft Buße zu tun, oder nicht. Und Paulus kämpft durch seine eingeleiteten Gemeindezuchtsmaßnahmen auch darum, dass der Geist des Bösen eben nicht verloren geht, sondern errettet wird am Tag des Herrn. Und das geschieht durch Buße und Umkehr und Wiederherstellung der Beziehung zu Christus in einer uns unbekannten, kurzen Gnadenzeit die noch zu Umkehr zur Verfügung steht. Wer von uns weiß, wie lange er lebt? Jeden Augenblick können wir vor unseren Schöpfer gerufen werden. Welch ein Segen, wenn wir unser Leben bereinigt haben, wenn wir dann reingewaschen von aller Schuld vor Christus stehen werden.
Wehe uns aber, wenn wir nicht von unseren sexuellen – und anderen schweren – Sünden Buße tun, sondern selbstzufrieden gottlos und unbußfertig darin leben. Dann gilt uns die Ermahnung Christi:

Wenn du nicht dein sündigendes Verhalten aus deinem Leben herausreißt, wirst du in die Hölle geworfen werden, wo das Feuer nicht erlöscht und der Wurm nicht stirbt (Mk 9, 44).

(Offb 21, 8 F): Aber die Feigen und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügnern haben ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.

Die große Frage ist: Bin ich ein Unzüchtiger, der in Unzucht lebt? Oder bin ich ein Heiliger, der Buße von seiner Sünde tut, Vergebung erlangt und wieder neu gereinigt mit Christus in seinen Ordnungen lebt? Wer Buße tut, umkehrt und seine Sünde überwindet, der wird gerettet werden und Lohn empfangen, verspricht Christus seiner Gemeinde und jedem von uns in den sieben Sendschreiben der Offenbarung.

1 Kor 6, 7-11
Korrektur zur Bewahrung

Eine Korrektur im Gnadenraum Gottes bewahrt in der rettenden Gnade.

Die Korinther haben Rechtsstreite unser sich. Das hat in Gottes Augen verschiedene Eskalationsstufen:

1. Sich für Heilige unwürdig verhalten.

Bei Rechtsstreiten zwischen den Heiligen:
Ungläubige, anstatt andere Heilige entscheiden lassen

2.  Durch Nicht-Lieben keinen zukünftigen Lohn empfangen

Überhaupt Rechtsstreite haben,
anstatt bei Geschwistern die andere Wange hinzuhalten
und auf sein Recht zu verzichten (Mt 5, 39) ist ein Fehler.
Die Bergpredigt klingt hier an. Paulus bezeichnet das Nicht-Umsetzen des Liebesgebotes der Bergpredigt als Fehler der Korinther. Jesus hatte Lohn für ein Verhalten angekündigt, dass sich lieber Unrecht tun lässt, als sein eigenes Recht durchzusetzen. Sich diesen Lohn durch Jesus nicht zu sichern, ist ein Fehler und ziemlich schlimm.

3. Verlust des Heils durch aktives Unrecht tun

Wer aktiv an anderen Glaubensgeschwistern Unrecht tut, ist ein Ungerechter. Und Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben, also nicht gerettet werden.

Geht es Paulus hier wirklich um den möglichen Verlust des Heils?

Über diese Wahrheiten sollen sich die Korinther nicht täuschen. Paulus wendet hier eine geistliche Wahrheit an, die sonst nur für Ungläubige und Sünder verwendet wird (Offb 21, 8; 22, 11; Röm 2, 8-9; Mt 18, 19), um ihnen zu zeigen, dass sie Sünder sind und verloren gehen werden.
Wer ungerecht handelt, wird nicht errettet werden. Da nützen auch eine echte Bekehrung und Wiedergeburt vorher nichts. Wahrer, rettender Glaube und Unrecht tun passen nicht zueinander.
Und die Korinther sollen sich über diesen Punkt nicht irren.
Sie sollen nicht meinen, aufgrund ihres anfänglichen richtigen und rettenden Glaubens an Jesus dieser geistlichen Gesetzmäßigkeit entkommen zu können.
Der erst gute Baum trägt auf einmal schlechte Früchte. Und wer schlechte Früchte trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen werden.
Schon sehen wir die Korinther innerlich alarmiert und (ver-)zweifeln über diese harten Wahrheiten und ihren Zustand. Sie sehen sich, bzw. die sündigenden Geschwister schon ausgeschlossen vom Reich Gottes und sie zittern und zagen, ob sie nicht doch umkehren, Vergebung empfangen und doch gerettet bleiben können.

Da rudert Paulus auf einmal zurück. Eben hat er den Korinthern auf den Kopf zugesagt, dass sie sich nicht wie Ungerechte benehmen und meinen können, dem Schicksal der Ungerechten entgehen zu können, auch als (nicht mehr?) Nachfolger Christi nicht.

Jetzt auf einmal bestätigt er ihnen, dass sie ja gar nicht zu den Ungerechten gehören (können?), weil sie zum Zeitpunkt ihrer Bekehrung von Ungerechten zu Heiligen und geheiligt wurden. Die Korinther wurden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist Gottes reingewaschen, geheiligt und gerecht gesprochen.

Da spricht Paulus den Korinthern den Trost der Errettung bei ihrer Bekehrung zu, die feststeht und durch kein Fehlverhalten ungültig werden kann.

Erst gibt Paulus die Peitsche, dann das Zuckerbrot!

Kann jetzt also ein Nachfolger Jesu nie mehr verloren gehen, egal was er tut?

Wir sitzen in einem Dilemma.

Auf der einen Seite hätte Paulus, wenn dem so wäre, vorher den Korinthern niemals damit drohen dürfen, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden. Denn wenn dieses Schicksal die Korinther aufgrund ihrer Sünde nicht treffen kann, warum droht dann Paulus damit und schärft ihnen ein, dass sie sich in diesem Punkt nicht irren sollen? Es sei denn, um den Korinthern ein heiliges Erschrecken beizubringen, dass sie dieselben Dinge tun, für die andere ewig verdammt werden und sich einfach schämen sollen, für die sie aber bei gleicher Verhaltensweise trotzdem gerettet zu werden.

Doch dafür ist der Ausdruck: „Irrt euch nicht. Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben“ zu stark. Genau diesen Denkirrtum will Paulus bei den Korinthern vermeiden. Paulus will damit sagen, NIEMAND der solches oder anderes Unrecht tut, wird errettet werden, weder Unheilige, noch Heilige, die sich so unheilig verhalten und deshalb wie Unheilige vom Herrn behandelt werden werden.

Aber warum rudert dann Paulus doch zurück, und betont auf einmal, dass die Korinther doch reingewaschene Gerechte sind?

Die Antwort liegt auf der Hand:

Die Korinther befinden sich auf einem Weg, der dahin führen kann, und ohne Korrektur dahin führen wird, vom Herrn als Ungerechte eingestuft und als solche verurteilt zu werden. Noch befinden sie sich in dem Gnadenraum der Geduld Gottes. Niemand verliert bei einer Sünde oder einem sündigen Verhalten plötzlich sein Heil. Sonst würden unsere Heilszustände täglich, ja stündlich und minütlich hin- und herschwanken, je nachdem wieviel wir sündigen, oder nicht. Wichtig ist aber vielmehr die grundsätzliche Beziehung, in der wir zu Christus stehen. Sind wir noch mit Christus durch unsere Beziehung zu ihm verbunden? Oder stehen wir im Begriff,  unsere Beziehung zu Christus für unsere Vorliebe für die Sünde zu opfern?

Nein, der Trost des Paulus an die Korinther, dass sie trotz alledem (immer) noch geliebte Heilige sind, zeigt den großen und weiten Gnadenraum auf, indem wir Christen und befinden.
Der Herr hat Geduld mit uns, und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde (2 Petr 3, 9). Noch sind wir mit unserem Schuldherrn auf dem Weg und können uns mit ihm einigen (Lk 12, 58). Noch brennt diese einzelne Distel des Fehlverhaltens dieses ganze Feld nicht ab, dass ja auch gute Früchte hervorbringt (Hebr 6, 10). Wir befinden uns in einem weiten Gnadenraum, in dem es Sicherheit des Heils und Möglichkeit zur Einsicht in Fehlverhalten und Korrektur und fortbestehende Familienmitgliedschaft auch bei Sünden gibt. 77 Mal am Tag können wir zu Gott kommen und um Vergebung bitten und er wird uns wieder annehmen.

Und so schön und herrlich dieser weite Gnadenraum auch ist, er hat Grenzen. Sonst hätte Paulus nicht so scharf vor dem Verlust des Heils gewarnt. Und worin besteht diese Grenze?
Sie besteht in der Einübung und Beibehaltung einer sündlichen Gewohnheit ohne Korrektur, Buße, Umkehr, Zurechtbringung und Vergebung. Wer anfängt, seine Mitknechte zu schlagen und sich selber nur noch Wellness gönnt und der nicht rechtzeitig umkehrt, dessen Herr kann und wird zu einem Zeitpunkt kommen, an dem er es nicht ahnt. Und er wird ihn und sie in Stücke hauen lassen und ihr Teil geben bei den Heuchlern (Mt 24, 49-51).

Es geht um Sünden, die zur Gewohnheit werden, ohne Buße und Umkehr.

Schauen wir uns einmal die Todsündenliste des Paulus für Unheilige und (nicht mehr) Nachfolger Christi näher an:

Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben (1 Kor 6, 9-10).

Können Nachfolger Christi in Unzucht und andere sexuelle Sünden fallen? Ja (Offb 2, 14-16; 20-23). Aber Christus gibt ihnen einen abgemessenen Raum der Buße und zur Verhaltensänderung, bevor er sein ewig tödliches Gericht über sie bringt, wie wir auch im vorigen Abschnitt im Korintherbrief und in der Offenbarung gelesen haben.

Kann es sein, dass wahre Nachfolger Christi Götzendiener sind? Offensichtlich nicht. Denn wer nicht Jesus als Herrn anruft anstatt von Götzen, hat sich nie bekehrt, ist nie wiedergeboren worden und hat kein ewiges Leben bekommen. Nach 1 Kor 12, 1-2 kann niemand Jesus den Herrn nennen ohne den Heiligen Geist. Götzendienst und Nachfolge Christi schließen sich – eigentlich aus. Aber Vorsicht: Habsucht ist als Götzendienst einzustufen (Kol 3, 5), und Leidenschaften der Habsucht sollen wir töten oder tot halten, wie auch andere Eigenschaften unseres alten Menschen, der noch da und ziemlich aktiv ist. Johannes warnt die gleichen Nachfolger, denen er versichert, dass sie das ewige Leben haben, vor Götzendienst (1 Joh 5, 21). Und Paulus wird uns auch gleich in 1 Kor 10, 7 vor Götzendienst als Christen warnen und vor der Gemeinschaft mit Dämonen (1 Kor 10, 14-22). Allein diese Betrachtungen zeigen, dass jeder Christ jederzeit in alle Sünden der von Paulus genannten Todsündenliste fallen kann. Aber erst wenn dieses Verhalten ohne Umkehr bleibt und fester Lebensbestandteil wird, hat es ewige Konsequenzen. Noch befinden wir uns in dem Gnadenraum Jesu, indem wir immer sofort wieder umkehren und wiederhergestellt werden können, ohne dabei schon unser Heil verloren zu haben.

Doch auf der anderen Seite ist diese Warnung vor den Todsünden auch eine ernste:
Wer nicht aus Schwäche (immer wieder) fällt, sondern im Vertrauen auf die Vergebung leichtfertig (weiter) sündigt, kann sich am Ende seinem Richter gegenüber sehen, der zu ihm sagt:
Du Heuchler und du Böser Knecht, weg von mir!

Und damit das nicht geschieht, warnt Paulus die Korinther. Sie sind noch auf dem Weg und können sich korrigieren lassen. Ihr Heil besteht noch fort. Christus ist noch mehr ihr Zentrum als ihre Sünde. Sie können noch korrigiert werden und haben ihr Heil noch nicht verloren. Sie müssen aber korrigiert werden, damit sie am Ende bei fortgesetzter Sünde ihr Heil nicht verlieren.

1 Kor 6, 14-20
Macht Gott mit eurem Körper Ehre

An dieser Stelle ermutigt Gott durch Paulus die Korinther, nicht sexuell zu sündigen, indem sie sich ihre Verbundenheit mit Christus bewusstmachen und Gott deshalb ehren wollen. Er holt zu keinen Drohungen wie bei gleicher Sünde an anderer Gelegenheit aus. Das zeigt uns, dass positive Ermutigung nicht zu sündigen einen hohen Stellenwert hat. Nur da wo es angebracht ist und auch seltener, muss eine klare Grenzlinie gezogen werden, die deutlich macht, was fortgesetzte Sünde auf diesem Gebiet bedeuten würde.

Hier beschreibt Paulus den Zustand eines Nachfolgers Jesu Christi. Er und sie sind für ein Lösegeld erkauft worden und gehören sich nicht mehr selber. Er und sie sind ein Geist mit dem Herrn Jesus Christus und Glieder seines (geistlichen) Leibes geworden. Und weil er und sie zum Leib Christi gehören, wird der Herr sie auch auferwecken.

An dieser Stelle legt der Apostel den Schwerpunkt auf die absolute Unsinnigkeit von sexuellen Sünden eines Nachfolgers Christi. Wer Unzucht treibt, handelt auf körperlicher Ebene genau entgegengesetzt zu den geistlichen Realitäten, die ihn als Nachfolger Jesu bestimmen.

Allerdings droht der Apostel hier nicht wie im Abschnitt zuvor den Sündigenden geistliche Konsequenzen an. Er fordert sie lediglich auf anstatt eines solchen unehrenhaften sündigenden Verhaltens Gott Ehre zu geben mit ihrem tun.

Heißt das, das sexuelle Sünden keine Auswirkungen auf unser ewiges Heil haben? Nein, mitnichten. Uns klingt noch in den Ohren und eben noch hat der Apostel die Todsündenliste aufgezählt, in die sich kein Christ dauerhaft ohne Buße einreihen sollte, wenn er sein Heil nicht verlieren will: „Täuscht euch nicht: Menschen, die in sexueller Unmoral leben, Götzen anbeten oder die Ehe brechen, Lustknaben und Knabenschänder, 10 Diebe oder Habsüchtige, Trinker, Lästerer oder Räuber werden keinen Platz im Reich Gottes haben.“ (1 Kor 6, 9-10). Genauso wie die Warnung des Apostels vor Habsucht und Götzendienst gilt, gilt auch seine Warnung vor Unzucht. Und genauso, wie ein einzelner Fall in diesen Bereichen nicht unbedingt sofort das Heil zu rauben vermag, vermag es aber Unbußfertigkeit und fortgesetztes Sündigen. Dieses Prinzip hat der Apostel aufgerichtet. Und er muss es nicht jedes Mal wiederholen. An dieser Stelle ermutigt der Apostel mehr, dass die Korinther vielmehr tun, was sie als Nachfolger Jesu eigentlich wollen: Dem Herrn die Ehre geben. Denn das ist positive Motivation. Und die Motivation den Herrn ehren zu wollen aufgrund seiner Liebe und seiner Erlösung nehmen den breitesten Stellenraum ein in den Ermahnungen des Apostels.

1 Kor 7, 19
Das Halten der Gebote zählt

Die wahren Beschnittenen im Neuen Bund halten grundsätzlich die Gebote Gottes.

Äußeres Beschnittensein ist das Zeichen der Zugehörigkeit zum Volk Israel. Doch darauf kommt es Gott nicht an, wie wir schon bei den Propheten im Alten Testament (5 Mose 10, 16; Jer 4,4) und im Römerbrief (Röm 2, 25) erfahren. Wahre Beschneidung wird dort mit dem Halten des Gesetzes Gottes gleichgesetzt. Wer Gottes Gesetz nicht hält, gilt in Gottes Augen als nicht beschnitten. Und das gilt, wie wir hier bei Paulus erfahren, nicht nur für die äußerlich beschnittenen Juden, sondern genauso auch für die Heidenchristen. Es geht dabei nicht darum, durch das Halten der Gebote Gottes Anerkennung und Rechtfertigung zu erlangen. Das ist alleine durch den Glauben an das rechtfertigende Blut Christi möglich. Es geht auch nicht darum fehlerfrei und völlig sündfrei zu werden im Halten der Gebote Gottes. Wahre Beschneidung heißt aber nach der erlangten Rechtfertigung durch Glauben Gott durch seinen Geist zu dienen, nicht auf die Erfüllung der Gebote zu seiner eigenen Rechtfertigung zu vertrauen, aber Gottes Geist zu folgen, was damit einhergeht, seine Gebote grundsätzlich halten (Phil 3,3; Gal 6, 15; Röm 8, 13; Gal 5, 13-14; 1 Kor 7, 19).

1 Kor 8, 8-13
Keine verderbende Falle für mein und das Gewissen meiner Geschwister werden

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu sündigen ist tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der das tut, als auch für den der daran schuld ist, dass andere Nachfolger Christi das tun.

Hier greift Paulus noch einmal das Verletzen des schwachen Gewissens von Geschwistern auf, dass wir in (1 Kor 3, 16-17) ausführlicher studiert haben. Und er bestätigt: Wir als Christen können tatsächlich schuld daran sein, dass andere Christen (V. 11) „zugrunde gehen“. Das hier verwendete griechische Wort apollumi (Strong G622) kommt auch in Mt 10, 28; Lk 6, 9; Röm 14, 25; Jak 4, 12 vor und bedeutet: verlieren, umkommen, verderben, umbringen, töten, ruinieren, in die Hölle bringen. Das alleine zeigt deutlich, dass ein Nachfolger Christi aus seinem festen Stand geworfen und verloren gehen kann. Und das passiert dann, wenn er oder sie dazu gebracht oder verführt wird, dauerhaft gegen sein und ihr Gewissen zu handeln. Das ist eine so schreckliche Vorstellung für Paulus, dass er in der Ichform die Korinther eindringlich davor warnt, kein solcher Stolperstein für andere Glaubensgeschwister zu werden. Und er unterstreicht die Wichtigkeit und Eindringlichkeit mit seiner eigenen Bereitschaft, notfalls sein Leben lang überhaupt kein Fleisch mehr zu essen, damit das nicht passiert. Das ist eine Übererfüllung der gegebenen Notwendigkeit, nicht vor den Augen im Gewissen Schwacher Götzenopferfleisch zu essen, um deutlich zu machen, dass es hier wirklich um alles oder nichts für die gefährdeten Geschwister geht. Sein eigenes Schicksal, wenn er den Schwachen solchen Anstoß gäbe, beleuchtet Paulus nicht an dieser Stelle. Aber seine entsetzte Reaktion allein auf die bloße Vorstellung lässt sich nur mit seiner aufopferungsvollen Liebe zu jedem einzelnen Glied Christi (2 Kor 11, 29) und mit den schneidenden Worten Jesu erklären:

Mk 9, 42 F: Doch wenn du schuld daran bist, dass einer von diesen Geringgeachteten, die an mich glauben, zu Fall kommt, dann wäre es für dich besser, wenn du mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würdest.

Daraus folgert Paulus:

Und wenn dein Götzenopferfleischessen deine Glaubensgeschwister dazu verführt, gegen ihr Gewissen zu handeln und zugrunde zu gehen, dann gib dein Fleischessen gleich ganz auf! Es ist besser, du selber gehst ohne den Genuss des Götzenopferfleischessens ins Leben ein und deine Glaubensgeschwister auch, als dass ihr beide in die Hölle kommt, in das nie erlöschende Feuer.

Nachfolger Christi können sich also gegenseitig zum geistlichen Tod bringen – wie entsetzlich!

1 Kor 9, 14-18
Wehe mir!

Wehe dem in Ewigkeit, der sein gottgegebenes Amt nicht treu ausführt – und Lohn dem, der einen Schritt weitergeht in der Liebe, Hingabe und Selbstaufopferung.

Die Erklärungen des Paulus zum Lohn, den er im Himmel zu erwarten hat sind erstaunlich. Er erwartet keinen Lohn für das treue Ausführen seines Amtes das Evangelium zu predigen. Eigentlich widerspricht das glatt dem was Jesus sagt und in seinen Gleichnissen lehrt: Wer vom Herrn Pfunde anvertraut bekommen hat und damit gut wuchert, sie treu einsetzt, HAT Lohn vom Herrn zu erwarten (Mt 25, 21; Joh 4, 36).

Aber wenn Paulus das Evangelium nicht verkündet, dann „wehe ihm“! Was heißt „wehe“? Wir denken an die Weherufe im Alten Testament, die bei fortgesetzter Unbußfertigkeit das schlimmste Gericht Gott herausfordern (4 Mose 24, 23; Jes 1, 24; 3, 9+11; 5, 1ff; 45, 9; Jer 13, 27; 22, 13; 23, 1; Klgl. 5, 16; Hes 6, 11; 13, 3; 13, 18; 24, 6-9; 34, 2; Jos 9, 12; Joe 1, 15; Am 5, 18; Am 6, 1; Mi 2, 1; Zef 2, 5; Sach 11, 17). Wir denken entsetzt an die Weherufe Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer (Mt 23, 13-14). Und an die Weherufe Jesu über Betsaida und Chorazin (Mt 11,21). Und an die Weherufe Jesu denjenigen gegenüber, die Anstöße zur Sünde geben (Mt 18, 7) und an die Weherufe in der Offenbarung (Offb 8, 13; 9, 12; 11, 14; 12, 12; 18, 10-19), die die schlimmsten göttlichen Strafen für eine von Gott abgefallene Welt anzeigen. Ein „Wehe!“ Jesu bedeutet in der Schrift sichere Verdammnis für den Angesprochenen, wenn er oder sie nicht noch Buße tun, Gott glauben und gehorsam werden. Weil Paulus das weiß, kann er auch an anderer Stelle sagen (2 Kor 5, 11 N): Weil wir nun wissen, wie sehr der Herr zu fürchten ist, versuchen wir Menschen zu überzeugen.
Wir atmen auf, wenn wir die Schrift untersuchen: Nirgendwo wendet sonst ein Apostel eine „Wehe“ gegenüber den Gemeinden an, zu denen sie predigen, und die grundsätzlich im Glauben stehen. „Wehe“-Rufe und ähnlich scharfe Androhungen gibt es von den Aposteln sonst nur gegen Irrlehrer, und Verführer (Gal 1, 8+9; 2 Petr 2; Jud 1, 11).

Wie kommt nun aber Paulus jetzt dazu, ein so scharfes Urteil und „wehe“ gegen sich selbst auszusprechen?

Es lässt sich nur mit der Höhe der Offenbarung erklären, die ihm in Christus gegeben wurden. Wem viel gegeben wird, von dem wird auch viel verlangt werden. Und Paulus wurde von Christus viel gegeben (2 Kor 12, 7), mehr als den meisten Menschen, deswegen hatte er auch eine besondere Verantwortung.

Worin bestand diese Verantwortung?

Die besondere Verantwortung des Paulus bestand in der Verkündigung des lebensrettenden Evangeliums. Das Evangelium bringt Menschen zur Buße und Umkehr und zum Gehorsam gegen Gott. Vorher waren sie verloren und gingen auf die Verdammnis zu, jetzt sind sie gerettet. Wenn Paulus das Evangelium nicht predigt, gehen Menschen auf ewig verloren und in die Verdammnis. Paulus ist sich seines Amtes und seiner großen Verantwortung bewusst. Und er sieht sich in seinem Amt der Verkündigung des Evangeliums in der gleichen Verantwortung wie der der Propheten-Wächter Hesekiel, der bei der Verantwortung seines eigenen Lebens die Gottlosen in seinem Volk vor dem Gericht Gottes warnen sollte:

Hes 3, 16-19 S:
Aber nach sieben Tagen erging das Wort des HERRN an mich. 17 Er sprach: Menschensohn, ich habe dich zum Wächter bestellt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Munde ein Wort vernommen hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen! 18 Wenn ich zum Gottlosen sage: «Du musst sterben!» und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um ihn vor seinem gottlosen Wege zu warnen und am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern! 19 Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt sich doch nicht von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Wege, so wird er um seiner Missetat willen sterben, du aber hast deine Seele errettet!

Wir hätten bisher vielleicht meinen können, dass im Neuen Testament unter dem Evangelium Christi andere und leichtere Maßstäbe gelten, als im Neuen Testament. Das ist nicht der Fall. Das gleiche „Wehe“ das Gott Hesekiel gegenüber in seinem Wächteramt Israel gegenüber ausspricht, das weiß Paulus gegen sich in seinem Dienst als Verkündiger des Evangeliums ausgesprochen. Verkündet er das Evangelium von Christus nicht, dann „Wehe ihm“. Wenn Paulus seinem Amt ungehorsam wäre und nicht das lebensrettende Evangelium von Christus verkünden würde, dann würde er nach seiner eigenen Aussage unter das Verdammungsurteil Gottes fallen und nicht gerettet werden. Und das stimmt in einer Linie mit dem überein, was Paulus vorher darüber sagt, dass wer anderen Anstoß zur Sünde gibt, sein Heil riskiert, wenn er nicht umkehrt. Jemandem vom Heil abbringen oder jemandem trotz bestehender Möglichkeit und Auftrag NICHT das Heil bringen sind gleich große Sünden, die dem Sündigenden das ewige Leben rauben. Paulus führt das hier nicht in der ganzen Detailtiefe aus – und doch, wer das Alte Testament kannte – die Bibel der ersten Christen – und die Evangelien – die Hörbibel der ersten Christen, der wusste sofort, was Paulus meint, wenn er sagt: „Wehe mir“.

Wenn allerdings Paulus sein gottgegebenes Amt treu ausführt, wie er es auch ausgeführt hat, dann wird sein Herr ihn als treuen Knecht im Rahmen der Verantwortung, in der er treu war, in umso größere Verantwortung in der Herrlichkeit setzen – in der Freude seines Herrn (Mt 25, 21).

Über diese ernsten Gedanken hinaus ist der Lohngedanke erhellend, der von Paulus aufgegriffen wird. Lohn im Himmel ist für das zu erwarten, was über das Normalmaß nach menschlichem Verständnis hinausgeht, z. B. Feindesliebe und Gott dienen, ohne das Lob der Menschen dafür zu wollen (Mt 5+6), oder wie hier von Paulus erklärt, das Evangelium kostenfrei anbieten, obwohl er Lohn dafür erwarten könnte. Lohn gibt es bei Gott für das Besondere, nicht für das Normale. Und das Normale ist, einfach nur seine gottgegebenen Aufgaben und Ämter treu tun. Das Besondere geht einen Schritt weiter im Opfer, in der Selbstverleugnung und der Nächsten- und in der Feindesliebe. Und wie Paulus sollten wir uns von diesem Gedanken anstacheln und anreizen lassen. Denn die Dinge, die zu unserem größten Lohn werden können, sind Gottes größte Ehre in dieser Welt.

1 Kor 9, 22-27
Enthaltsam ohne Heuchelei bis zum Erhalt der Siegeskrone laufen

Den unvergänglichen Siegeskranz und damit ewiges Leben bekommt, wer sich selbst diszipliniert und nicht anderen predigt, was er oder sie selbst nicht tut.

Ich bin allen alles geworden, um unter allen Umständen wenigstens einige zu retten. 23 Das alles tue ich für das Evangelium, damit ich selbst an seinen Segnungen Anteil bekomme. 24 Ihr wisst doch, dass von allen Läufern bei einem Wettkampf im Stadion nur einer den Siegeskranz bekommt. Darum lauft so, dass ihr ihn bekommt! 25 Jeder Wettkämpfer verzichtet auf viele Dinge -, nur um einen vergänglichen Siegeskranz zu bekommen. Wir aber werden einen unvergänglichen erhalten. 26 Darum laufe ich nicht wie ins Blaue hinein und kämpfe nicht wie ein Faustkämpfer, der Luftschläge macht, 27 sondern ich treffe mit meinen Schlägen den eigenen Körper und mache ihn mit Gewalt gefügig. Ich will nicht anderen predigen und selbst disqualifiziert werden.

Paulus strengt sich in jeder Hinsicht an, dass Menschen gerettet werden. Er, der den Erwählungsgedanken jedes Menschen wie kein anderer biblischer Schreiber eingeführt und verfochten hat lässt sich von der Erwählung Gottes zu keiner falschen Apathie hinreißen. Er predigt den Christen Erwählung, damit sie sich nichts auf ihre eigene Schlauheit einbilden und demütig bleiben (Röm 11, 25). Und er gibt sich mit allem hin, was er ist und was er hat und was er kann, als wenn alles von ihm alleine abhinge, dass Menschen gerettet würden. Und das tut es auch, zumindest vordergründig, während im Hintergrund Gott mit seinem unvorhersehbaren Ratschluss alles lenkt und tut, wie er will (Röm 9, 18).

Paulus dehnt hier praktisch den Verantwortungsgedanken von eben, die frohe Botschaft zu verkündigen, über die bloße Verkündigung des Evangeliums überhaupt hinaus aus.
Es kommt für Paulus alles darauf an, dass er als Verkündiger des Evangeliums ein authentischer Verkündiger ist, der auf die Besonderheiten jedes Menschen Rücksicht nimmt, besonders kultureller Art. Dafür nimmt er jede Anstrengung auf sich. Und Paulus war ein ungewöhnlich guter Kulturkenner (1 Kor 9, 20), der gewohnt war in interkulturellen Teams zu arbeiten. Und er setzt diese seine Fähigkeit mit ganzer Entschlossenheit und Kraft ein, damit Menschen gerettet werden.

Die Rücksicht auf die Kultur jedes Menschen zeigt dabei das Wesen des Evangeliums: Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns. Jesus wurde einer von uns. Da konnten wir ihn erkennen, ernstnehmen, weil wir uns ernstgenommen fühlten und annehmen. Und es war ein Opfer das Christus auf sich nahm, um einer von uns zu werden und seine Herrlichkeit verließ. Damit ist das Opfer, das wir bringen, wenn wir unsere Kultur verlassen, um anderen zu dienen, gar nicht zu vergleichen. Und doch können in gleicher Weise Menschen zum Heil gelangen, wenn ein Bote Christi ihre Kultur ernstnimmt, annimmt und einer von ihnen wird und ihnen so das Evangelium lebens-nahe bringt.

Die zweite wesentliche für Paulus ist, das Evangelium glaubhaft zu verkündigen. Und das heißt, dass er selbst nach den Regeln des Evangeliums lebt. Ja, allen Nachfolgern Christi ist ein Siegeskranz verheißen. Aber der Siegeskranz wird aufgrund des regelkonformen Lebens bis zum Ende vergeben, nicht allein aufgrund eines guten Starts willen. Ja, der Schächer am Kreuz neben Jesus durchlief einen schnellen Start-Ziel-Sieg und war gerettet. Aber alle, deren Wegstrecke länger ist, müssen ebenfalls und die ganze Strecke auf dem Siegesweg bleiben. Und was heißt es, so zu laufen, dass man den Siegespreis bekommt? Es heißt

Lauft so, dass ihr ihn bekommt.

So laufen, dass wir den Preis bekommen müssen wir. Das Bild des Wettlaufs und die Worte des Paulus zeigen, dass man den Preis gewinnen oder auch nicht gewinnen kann. Die feste Erwartung des Paulus ist aber, dass jeder, der läuft, auch gewinnen kann. Denn wir laufen nicht gegen andere Menschen wie die Wettläufer in einer Arena. Wir laufen gegen unseren alten Menschen in uns selbst (Röm 8, 13) und die feindlichen geistlichen Mächte (Eph 6), die uns beide vom Ziel abhalten wollen. Beide kann jeder für sich selbst auslaufen und überwinden. Und wie geht das? Zum ersten gilt es, die eigene Bequemlichkeit zu überwinden. Denn ein Wettläufer muss

auf viele Dinge verzichten, um den Preis zu erhalten.

Das ist Enthaltsamkeit von schlechten und auch sonst guten Dingen,
die aber alle für die Zielerreichung hinderlich sind. Enthaltsamkeit ist der Schlüssel zum Sieg.

Dann ist es unverzichtbar, aufs Ziel zuzulaufen, nicht ziellos umherirren, nicht einen nutzlosen Luftkampf ohne einen Gegner zu führen.
Das heißt, mit dem eigenen Körper und dem eigenen Leben und Sein müssen wir den Kampfregeln entsprechen und das heißt:

Nicht anderen predigen und sich selbst als untauglich herausstellen.

Dass andere Menschen gerettet werden, hängt maßgeblich von der Übereinstimmung der Botschaft des Evangeliums mit dem Leben des Verkündigers des Evangeliums ab. Stimmen Leben und Botschaft nicht überein, dann wird der Wettläufer disqualifiziert. Das verwendete Wort adokimos (Strong G96) heißt wörtlich: „Den Test nicht bestehen, als Falschgeld entlarvt werden, untauglich für den gedachten Zweck befunden werden“.

Zum Evangelium gehört, gemäß dem Evangelium zu leben. Das Evangelium ist keine bloße Verstandessache, die unser Leben lässt, wie es ist. Wer dem Evangelium wirklich glaubt, schlägt einen Weg des Gehorsams gegen Gott ein. Und dieser Weg bedeutet – auch – Enthaltsamkeit und nicht mehr alles tun, was der Alte Mensch in uns will.

Das Gegenteil, wenn wir, wenn Paulus, nicht nach den Regeln des Evangeliums laufen und ihm mit dem eigenen Leben nicht gehorchen ist Heuchelei. Das eine sagen und etwas anderes tun. Anderen Menschen das eine sagen und doch selbst etwas anderes tun. Diese Heuchelei hat Jesus bis aufs schlimmste gebrandmarkt (Mt 23, 13-15; Mk 7, 6; Lk 13, 15) und ist ein Grund für ernste Weherufe und Warnungen vor dem ewigen Gericht (Mt 24, 51). Doch so tief steigt Paulus an dieser Stelle nicht ein.

Doch möchten wir gerne wissen: Was würde es denn im Ernstfall bedeuten, als Falschgeld entlarvt zu werden und disqualifiziert zu werden? Wer am Rennen nicht mehr teilnehmen kann, weil er als falsch läuft, weil er nicht mehr in seiner vorgegebenen Bahn läuft, der kann den Siegespreis nicht gewinnen.
Da kommt die große Frage auf: Wofür steht der Siegespreis? Kann man ewig gerettet werden und verliert dann mit dem Siegespreis nur ein gewisses Extra, einen Lohn, einen verzicht- und verschmerzbaren Lohn im Himmel?

Sehen wir uns dazu die Sendschreiben in der Offenbarung an:

Offb 2, 10 N:
Es werden noch manche Leiden auf dich zukommen. Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen, um euch auf die Probe zu stellen, und ihr werdet zehn Tage lang Schweres durchmachen. Hab keine Angst davor und bleibe mir treu, selbst wenn es dich das Leben kostet. Dann werde ich dir als Ehrenkranz das ewige Leben geben [ wörtlich: eine Krone des Lebens].

Für die Christen in Smyrna hing der Erhalt der Krone des Lebens an ihrer Treue zu Jesus bis zum Tod, auch durch Verfolgung hindurch.

Offb 3, 10-12 N: Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden wohnen. 11 Ich komme bald; halte fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme! 12 Wer überwindet, den will ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, welches aus dem Himmel von meinem Gott herabkommt, und meinen Namen, den neuen.

Die Gemeinde von Philadelphia wird nicht von Jesus getadelt, sondern nur gelobt. In ihrem augenblicklichen Zustand haben Sie in den Augen Jesu die Krone. Doch das könnte sich ändern, wenn sie nicht festhalten, was sie haben. Dann könnte ihnen tatsächlich die Krone noch wieder genommen werden. Die Krone ist kein Selbstläufer, sondern sie wird wirklich nur denen verliehen, die regelkonform bis zum Ende in der treuen Nachfolge Jesu leben.

Doch sind die ganzen Verheißungen für die Christen in Philadelphia vielleicht doch nur extra und über das nackte ewige Leben hinaus? Was wird ihnen genau versprochen:

Pfeiler im Tempel Gottes zu sein und nie mehr hinauszugehen
à Alle wirklich bekehrten Christen sind schon auf der Erde Teil des Tempels Gottes, in denen Gott wohnt (1 Kor 3, 16)
à Ewiges Leben heißt, nie mehr von Gott getrennt zu werden. Wer in der Ewigkeit angekommen und Teil des Tempels Gottes dort geworden ist, hat die Versicherung dieses ewigen Lebens in der Gemeinschaft mit Gott.

Er und sie hat den Namen Gottes, des Vaters und den Namen Christi, seines Sohnes und den Namen des himmlischen Jerusalems auf sich stehen
à Alle Geretteten im Neuen Jerusalem, die Gott ewig dienen werden, haben seinen Namen auf ihrer Stirn stehen (Offb 22, 4)
à Ins himmlische Jerusalem kommt nur, wer im Lebensbuch des Lammes steht (Offb 21, 27)

Damit wird deutlich, dass sich die Verheißungen für die Gott treuen Christen in Philadelphia auf die Erlangung des ewigen Lebens beziehen. Diese Krone haben sie jetzt schon, während sie Gott treu nachfolgen, und diese Krone sollen sie nicht verlieren, sondern festhalten. Sie könnten sie verlieren aber sie brauchen sie nicht verlieren, den Christus ist bei ihnen, ermutigt sie und hilft ihnen, die Krone nicht zu verlieren.

Und damit kommen wir wieder zu Paulus und seiner Krone zurück. Er läuft mit aller Kraft auf das Ziel zu, die Erlangung der Krone des ewigen Lebens. Er weiß er kann sie erlangen und er will sie erlangen.
Und dazu gehört

  • Enthaltsamkeit von im Wettlauf hinderlichen Dingen
  • sich selbst so unter Kontrolle zu bringen, dass Botschaft und Leben übereinstimmen ohne Heuchelei

Diesen notwendigen Weg zum Heil, zur Siegeskrone des ewigen Lebens zeigt Gott uns in diesem Abschnitt durch Paulus auf: Seinen Lauf zum Himmel in Enthaltsamkeit und ohne Heuchelei bis zum Ende zu laufen.

1 Kor 10, 1-13
Alte und neue Todsünden

Sich vom Verlangen nach dem Bösen beherrschen lassen, Götzenanbetung, außerehelicher Sex, Gott herausfordern und Murren sind bei anhaltender Unbußfertigkeit Todsünden. Niemand ist aus sich selbst heraus vor solchen Versuchungen und Sünden sicher. Rettung gibt es nur im demütigen Aufblick auf Gott, der uns nicht über unser Vermögen versuchen lässt und uns helfen kann, die Versuchung zu bestehen.

Leben wir im Zeitalter des Evangeliums nicht in einer sichereren Ordnung als die Israeliten damals? Ist uns unser Heil im Gegensatz zu ihnen nicht sicher, weil wir die Vergebung in Jesu haben? Gott befreit uns in diesem Abschnitt von dieser Illusion. Die gleichen Prinzipien gelten bei Gott, so wie im Alten, so auch im Neuen Testament. Ja, was im Alten Testament geschrieben wurde, dient sogar in besonderer Weise uns zur Warnung, die wir im neuen Bund leben.

Zuerst macht Paulus klar, dass damals das ganze Volk Israel von Gott aus Ägypten gerettet wurde. Alle Elemente der wahren Erlösung wie auch im neuen Testament waren schon damals im Alten Bund vorhanden

  • Erlösung durch das Passalamm und Bewahrung vor dem Todesengel (2 Mose 12, 23; 1 Kor 5, 7)
  • Befreiung aus der Knechtschaft der Ägypter (2 Mose 15, 21; Röm 6, 22)
  • Wassertaufe auf Mose (2 Mose 14, 21ff; 1 Kor 10, 2; Mt 28, 19)
  • Tägliche Nahrung von Gott (2 Mose 16, 31; Joh 6, 49-51)
  • Lebenswasser von Gott (2 Mose 17, 6; Joh 14, 4)

Und danach zeigt uns Gott durch Paulus, dass das Volk Gottes damals in Sünden fallen konnte, die sie ihre Beziehung zu Gott kosteten und durch die sie zum Tode kamen.

In der geistlichen Übertragung auf den neuen Bund, bedeutet das, das ewige Heil zu verlieren und in den ewigen Tod zu gehen (Hebr 10, 29). Aber ob das stimmt werden wir gleich näher untersuchen.

Sehen wir uns die einzelnen Sünden an, die unsere Vorfahren in der Wüste begingen:

Zuerst stellt Paulus fest:
Trotzdem hatte Gott an den meisten von ihnen kein Gefallen, denn er ließ sie in der Wüste sterben.

Ist das schlimm? Immerhin gehörten sie doch zum Volk Gottes. Und sie waren aus Ägypten entkommen. In der Wüste waren sie gerettet vor dem Pharao und folgten Gott durch Mose und in der Feuer- und Wolkensäule. Das verheißene Land hatten sie nach ihrem Versagen es einzunehmen zwar nicht erreicht. Aber das war schon damals kein Ausschlussgrund, ewig gerettet werden zu können. Es hieß einfach in der Wüste sterben zu müssen und das gute Land nicht zu sehen, das Gott vorbereitet hatte. Ja, Mose selbst starb in der Wüste und gehört zu denen, die in der Ewigkeit Jesus am nächsten stehen und gerettet sind (Mt 17, 13; Joh 5, 45). Die Wüste und das Sterben in der Wüste an sich sind also kein Grund, ewig verloren zu gehen.

Und doch klingt, was Paulus hier in 1 Kor 10 sagt sehr bedrohlich. Denn was klingt an? Gott hatte keinen Gefallen an den meisten von den Israeliten. Was das in ewiger Konsequenz heißen kann, erfahren wir im Hebräerbrief, der auch Parallelen vom Alten Bund zum Neuen Bund aufzeigt – und keine Gegensätze:

Hebr 11, 5-6 N:
Aufgrund des Glaubens wurde Henoch in den Himmel aufgenommen, ohne zu sterben. Niemand konnte ihn mehr finden, weil Gott ihn zu sich genommen hatte. Bevor die Schrift von diesem Geschehen berichtet, stellt sie ihm das Zeugnis aus, dass sein Leben Gott gefallen hatte. 6 Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.

Henoch vertraute und suchte Gott – bis zu seinem Ende, der direkten Aufnahme in den Himmel. In gleicher Weise vertrauen und suchen auch wir Christen Gott – bis zu unserem Tode oder bis zur direkten Aufnahme in den Himmel bei der Wiederkunft Jesu. Ohne Glauben ist es aber unmöglich, Gott zu gefallen. Wenn wir Gott glauben, gefallen wir ihm und werden errettet. Alle Glaubenshelden im Alten Testament hatten etwas von diesem Glauben. Und wir sind ganz beruhigt, dass sie auch große Fehler und großes Versagen kannten. Der Glaube war nur der Hauptcharakterzug ihres Lebens. Und aus allem, was der Hebräerbriefschreiber sagt, müssen wir annehmen, dass die in Hebräer 11 aufgeführten Glaubenshelden trotz ihrer Schwächen gerettet wurden und bei Gott im Himmel ankamen. Denn jetzt gehören sie zur positivem Zeugenwolke, die uns umgibt (Hebr 12, 1). Und schon sind wir wieder beim Thema des Wettlaufes: Die im Alten Bund aufgrund ihres Glaubens im Himmel ankamen, die haben den Wettlauf zum Himmel, den Paulus im 1 Korintherbrief im vorigen Abschnitt ausführt, erfolgreich durchlaufen. Sie haben bis zum Ende durchgehalten.

Glauben heißt also nach den Regeln des Evangeliums leben und kämpfen – enthaltsam und Gott gehorsam und in Übereinstimmung von Wort und Tat.

Und das war nicht bei allen Israeliten in der Wüste der Fall, ja bei den wenigsten. Deshalb hatte Gott an ihnen kein Gefallen. Und an wem Gott kein Gefallen hat, ist verloren (Röm 8, 8-13). Wer aber den Geist Gottes hat und dem Geist mehr als dem Fleisch folgt, an dem hat Gott Gefallen (Röm 8, 13 b).

Doch nun zu den Israeliten in der Wüste zurück. Was waren ihre Sünden, die Gott nicht gefallen haben?

Die erste Sünde, die erwähnt wird ist

  • sich vom eigenen Verlangen nach dem Bösen beherrschen lassen und den eigenen Gelüsten folgen (V 6)

Davor hat Paulus schon im Römerbrief auch die Christen gewarnt:

Römer 8, 11 N:
Wer also von seiner eigenen [alten/bösen] Natur bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.
Römer 8, 13 N:
Denn wenn ihr euer Leben von eurer Natur bestimmen lasst, werdet ihr sterben.
Wenn ihr aber durch den Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben.

Und wieder sehen wir eine erstaunliche Parallele zwischen Altem und Neuem Testament.

Der körperliche Tod im Alten Testament auf das Gericht Gottes hin ist ein Bild für den ewigen Tod der Gläubigen unter dem Neuen Bund im Neuen Testament. Um das klar zu zeigen, mag Hebr 10, 1 N dienen:

Das Gesetz lässt also nur ein Schattenbild der künftigen Güter erkennen, nicht die Gestalt der Dinge selbst.

und

Hebr 10, 26-29 N:
Wenn wir nämlich bewusst weitersündigen, nachdem wir mit Gottes Hilfe die Wahrheit erkannt haben, verwerfen wir das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann. 27 Dann bleibt nur noch das furchtbare Warten auf das Gericht und das wütende Feuer, das die verzehren wird, die sich gegen Gott gestellt haben. 28 Schon wenn jemand das Gesetz des Mose gebrochen hat, muss er auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben. 29 Was meint ihr denn, um wie viel schlimmer der bestraft werden muss, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt …?

Weitersündigen nach der Erkenntnis des Heils in Christus und der Blutwaschung Jesu, als ob nichts gewesen wäre, ist unvereinbar mit dem ewigen Leben. Und so wie das Bundesvolk im Alten Testament irdisch starb, als es sündigte, sterben Nachfolger in gleicher Weise geistlich, wenn sie dauerhaft und ohne Buße und Umkehr sündigen.

  • Die zweite Sünde des alttestamentlichen Bundesvolkes, die Paulus erwähnt, ist:
    Betet auch keine Götzen an, wie es einige von ihnen getan haben, denn es steht in der Schrift: „Sie setzten sich hin, um zu essen und zu trinken, und danach standen sie auf, um sich zu vergnügen.“ (V. 7)

Paulus nimmt dabei Bezug auf die Situation des Bundebruchs, den Tanz ums goldene Kalb, kurz bevor Mose mit den Bundestafeln Gottes vom Berg herabkam. Das Volk hatte sofort das erste Gebot gebrochen: Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir (2 Mose 20, 1-3). Die Folgen von Götzendienst im Alten Bund sind immer das Gericht Gottes, Sklavendienst, Tod und Vertreibung aus dem Erbteil Gottes. Kein Götzendiener, der nicht umkehrt und Buße tut, hat ewiges Leben. Schon Gott sagt zu Mose, der sich vor ihm für das Volk verwendet:

2 Mose 33, 30-35 N
Am nächsten Tag sagte Mose zum Volk: „Ihr habt gesündigt, schwer gesündigt! Darum will ich jetzt zu Jahwe hinaufsteigen. Vielleicht darf ich eure Sünde zudecken.“ 31 Darauf kehrte Mose zu Jahwe zurück und sagte: „Ach, dieses Volk hat eine schwere Sünde begangen: Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. 32 Wenn du ihnen doch ihre Sünde vergeben könntest! Wenn aber nicht, dann lösch meinen Namen aus dem Buch, das du geschrieben hast.“ 33 Doch Jahwe sagte: „Ich lösche nur den aus meinem Buch, der sich an mir vergangen hat. … . Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich sie für ihre Sünde zur Rechenschaft ziehen.“ 35 Jahwe schlug die Israeliten, weil sie Aaron verleitet hatten, das Stierkalb zu machen.

Auch wenn Paulus die Folgen der Sünde der Israeliten nicht direkt erwähnt in 1 Kor 10, so macht doch der Zusammenhang im Alten Testament deutlich, dass Gott die aus dem Buch [des ewigen Lebens] auslöschte, die sich so schwer durch Sünde an ihm vergangen hatten (V. 33). Und als äußeres Zeichen dafür schlug Jahwe das Volk aufgrund ihrer Sünde (V. 35).

  • Die nächste Sünde, die erwähnt wird ist Sex außerhalb der Ehe eines Mannes mit einer Frau (1 Mose 1, 27-28; 1 Mose 2, 24):
    Lasst uns auch keinen außerehelichen Sex haben, wie ein Teil von ihnen es machte und deshalb an einem einzigen Tag 23.000 Menschen umkamen. (NeÜ V. 8)

Auch die neutestamtliche Gemeinde wird ständig vor solchen Sünden gewarnt. Sexuelle Sünden ohne Buße und Umkehr haben wir ja schon im Korintherbrief eingehend betrachtet und übereinstimmend mit dem, was Jesus in der Offenbarung sagt, wird kein Unzüchtiger und Ehebrecher – der nicht von seiner Sünde umkehrt, Buße tut und wiederhergestellt wird – ein Erbteil im ewigen Leben und im Neuen Jerusalem haben. Das gilt im Alten, wie im Neuen Testament.

  • Die nächste Sünde, die erwähnt wird, ist Christus herausfordern oder „versuchen“:
    Wir wollen auch Christus nicht herausfordern wie einige von ihnen das taten und von den Schlangen umgebracht wurden. (V. 9)

Bemerkenswert ist, dass die Israeliten schon damals gegen den Herrn, gegen Christus sündigten. Das sollen wir Christen auch nicht tun, unter der Gefahr des Verlustes unseres ewigen Lebens. Denn die Schlangen mit ihrem tödlichen Biss stehen augenscheinlich nach der Schrift für den Teufel (1 Mose 3, 1; Offb 12, 9) und die durch ihn verursachte Sünde (2 Kor 5, 21; Joh 3, 14) und uns klingt immer noch im Ohr,

Römer 8, 13 N:
Denn wenn ihr euer Leben von eurer [alten] Natur bestimmen lasst, werdet ihr sterben.

Und worin besteht jetzt das Christus herausfordern und versuchen? Sehen wir uns die ganze Geschichte Israels dazu an (4 Mose 21, 4-9 N) :

4 Doch auf dem Weg wurde das Volk ungeduldig. Es lehnte sich gegen Gott und Mose auf und sagte: „Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben? Hier gibt es weder Brot noch Wasser, und es ekelt uns vor diesem elenden Fraß.“ 6 Da schickte Jahwe Brandnattern unter das Volk, sodass viele der Israeliten gebissen wurden und starben. 7 Da lief das Volk zu Mose und sagte: „Wir haben gesündigt, dass wir uns gegen Jahwe und gegen dich aufgelehnt haben. Bete doch zu Jahwe, dass er uns von den Schlangen befreit!“ Mose betete für das Volk. 8 Und Jahwe sagte zu ihm: „Mach dir eine Brandnatter und befestige sie an einer Stange. Dann wird jeder, der gebissen wurde und sie ansieht, am Leben bleiben.“ 9 So fertigte Mose eine Bronzeschlange und machte sie am Ende einer Stange fest. Wenn nun die Schlangen jemanden gebissen hatten, blickte derjenige zur Bronzeschlange auf und blieb am Leben.

Unzufriedenheit, Klagen, Jammern über das Leben mit Gott, Undankbarkeit für das, was Gott gibt und Auflehnung und Rebellion gegen Gott und seine eingesetzten Leiter: So zu leben heißt Christus zu versuchen. Und das taten die Israeliten in der Wüste. Die Sünde biss sie und sie starben. Gibt es ein plastischeres Bild dafür, als dass dem alten Wesen folgen tödlich ist? Ewig tödlich. Denn die Israeliten waren ja aus Ägypten befreit und erlöst und der Opferdienst in der Stiftshütte für die Sündenvergebung war eingerichtet. Aber die Sünde tötete sie trotzdem. Warum? Weil sie die Furcht und Nachfolge Gottes aufgegeben hatten und lieber in Ägypten in der Sklaverei, als in der Wüste befreit beim Herrn gewesen wären. Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist, sagt Johannes (1 Joh 2, 15). Denn wer die Welt liebt, in dem ist nicht die Liebe des Vaters (1 Joh 2, 15) – und im wem nicht die Liebe des Vaters ist, der wird nicht gerettet werden (Joh 5, 37-45).

  • Die letzte todeswürdige Sünde, die Paulus erwähnt ist Murren.
    Das erstaunt. Im Gegensatz zu den schon genannten Sünden scheint diese auf den ersten Blick relativ harmlos zu sein. Ist sie aber nicht. Murren ist die erste Vorstufe zu „den Herrn versuchen“ und sich wieder nach Ägypten zurückwenden. Murren ist an der Güte und guten Führung Gottes zweifeln. Murren bedeutet, von anderen Zielen und Werten bestimmt sein, als Christus. Murren ist unterdrückte, noch nicht ganz offen ausgebrochene Rebellion gegen Gott.

Seufzt nicht gegeneinander, siehe, der Richter steht vor der Tür (Jak 5, 9) sagt Jakobus – und warnt eindrücklich davor Geschwister selbstüberheblich zu richten. Auch wenn Jakobus kein Urteil Gottes für ein solches Verhalten ausspricht, macht doch der Zusammenhang die Möglichkeit eines baldigen Gerichtes über die Murrenden deutlich. Unzufriedenheit und Murren mit den eigenen Lebensumständen verbindet Judas (Jud 1, 16) mit Menschen, die Gott nicht nachfolgen und verloren sind, sich aber in christlicher Gemeinschaft bewegen. Und Paulus, hier im Korintherbrief, führt Murren unter den todeswürdigen Sünden des alten Bundesvolkes an, die das neue Bundesvolk nicht begehen soll, um nicht in gleicher Weise von Gott gerichtet zu werden. Lasst uns uns vor jedem Murren hüten und bewahren! Das beste Gegenmittel ist Danken und Loben. Wer Gott hinter allem sehen kann und sieht, wird Gottes Liebe vertrauen. Er und sie werden dem Herrn auf seinen Wegen mit uns vertrauen, egal, wie unsere Umstände auch gestaltet sind. Und mit allen seinen persönlichen Umständen ist nur zufrieden, wer tief im Innern weiß, dass er kein eigenes Recht auf bessere Umstände hätte. Die Hölle hätte jeder von uns verdient – wir sind nur aus Gnade errettet. Aber vor den Umständen braucht keine fatalistische Apathie in unser Leben kommen. Wer liebt uns mehr als Gott? Und wer hat sich selber mehr für uns hingegeben? Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge in ihrem Leben zu besten dienen. Und wer vermag diese Wahrheit zu fassen? Der, der sein (Eigen-) Leben in dieser Welt hasst, wird das wahre Leben gewinnen (Joh 12, 25). Völlige Hingabe an Christus und unser ganzes Glück in ihm finden ist das beste Gegenmittel gegen Murren. Es wird auf dem Weg der Nachfolge und des Kreuz auf sich Nehmens Christi gefunden und hat die Verheißung, das wahre Leben zu finden.

Wenden wir uns nach diesen Betrachtungen dieser 5 tödlichen Sünden der Schlussfolgerung des Apostels Paulus zu (V. 11-13):

11 Diese Dinge sind beispielhaft an ihnen geschehen, um uns, über die das Ende der Zeiten gekommen ist, als Warnung zu dienen. 12 Wer daher meint, er stehe fest, der gebe acht, dass er nicht fällt! 13 Bisher ist noch keine Versuchung über euch gekommen, die einen Menschen überfordert. Und Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Er wird euch bei allen Versuchungen den Weg zeigen, auf dem ihr sie bestehen könnt.

Alle diese Versuchungen, die zu Sünden und zum Tod führten, dienen dem neutestamentlichen Bundesvolk zu Warnung. Wenn das neutestamentliche Bundesvolk einmal für immer gerettet wäre, wozu würden dann diese ganzen Mahnungen dienen? Ihre Nichtbeachtung bedeutet damals den Tod. Sollte es im neuen Bund etwas weniger Drastisches bedeuten?
Wir denken z.B. an die unwürdige Einnahme des Abendmahls in Kapitel 10, die zwar den körperlichen Tod einiger Gemeindeglieder bedeutete, aber nicht unbedingt auch ihren geistlichen und ewigen Tod. Paulus spricht die Konsequenz nicht deutlich aus an dieser Stelle, sie hängt nur unausgesprochen in der Luft. Aber es gibt genug andere Bibelstellen, die uns davor warnen, nicht dauerhaft ohne Umkehr sündigen, um nicht ewig zu sterben, allen voran Jesus selbst (Mt 5, 29-30; 7, 26; 18, 19; Mk 9, 47; Lk 13, 3; Röm 8, 13; Offb 3, 5). Wer hier also meint, sündigen und dem Gericht Gottes entkommen zu können, bewegt sich auf dünnem und trügerischem Eis.

Nirgendwo in der Schrift sind Götzendienst, sexuelle Unmoral und Rebellion gegen Gott mit dem Zustand der Errettung vereinbar. Und jetzt kommt auch noch Murren mit dazu…
Das alles sind Todsünden in Gottes Augen für die, die nicht darüber umkehren und Buße tun.

Stehen wir also alle in der Gefahr, von solchen Versuchungen übermannt zu werden und verloren zu gehen, die Starken wie die Schwachen? Hier kommt Paulus uns mit dem Trost Gottes zur Hilfe:

Gott wacht über jede, ja jede Versuchung in unserem Leben, dass sie uns nicht zu groß und schwer werden darf. Wir sind nicht einem Heer von Versuchungen schutz- und wehrlos ausgesetzt. Gottes Wille und seine Hilfe ist, dass wir die Versuchungen bestehen können. Das ist seine feste Verheißung.

Das zeigt, dass wir absolut von Gott abhängig sind. Wir brauchen den Herrn nicht nur bei unserer Bekehrung und zur Sündenvergebung. Wir brauchen ihn auch, damit wir jetzt in unseren Versuchungen bestehen und sie überwinden können. Und das Beste ist die Zusage Gottes, dass er treu ist und nicht zulassen wird, dass die Versuchung unsere Kräfte übersteigt. Gott ist seinem Bundesvolk treu!

Aber auch, wenn wir uns gerade solchen Versuchungen nicht ausgesetzt sehen, ist Vorsicht geboten. Jeder kann jederzeit – in Sünde fallen. Niemand hat es alleine und immer in der Hand. Jeder von uns ist immer und jederzeit auf unseren treuen Gott angewiesen, dass er uns vor der Sünde bewahrt. Und er wird es tun.

Das Wort „Fallen“ gibt uns auch Zuversicht. Es ist zwar mit dem Fallen in Sünde verbunden, aber nicht unbedingt mit einem Fall, von dem man nicht wieder aufstehen und sich erholen könnte.

Siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf. (Spr 24, 16)

Wir alle können fallen und es kann uns vergeben werden und wir können wiederhergestellt werden,

Wir können uns alle an die Brust schlagen wie der Zöllner uns sagen – Gott sei mit, dem Sünder gnädig (Lk 18, 13) – und wieder neu gerechtfertigt werden.

Das ist eine gute Nachricht, das ist sogar die beste Nachricht.

Wir können jederzeit immer wieder umkehren von unseren Sünden, solange es noch „heute“ heißt und Gnadenzeit ist und so im Rettungsraum Gottes bleiben.

1 Kor 10, 31-33
Tut alles zur Ehre Gottes und zur Rettung von Menschen

Damit Menschen überhaupt für den Glauben offen werden und Jesus als ihren Retter annehmen und dass die Geretteten bei Jesus bleiben und endgültig gerettet werden: zu beidem trägt auch mein Lebenszeugnis bei, das Gott Ehre gibt und niemand anders zur Sünde verleitet.

Das griechische Wort aproskopos (G677) „Gebt keinen Anstoß“ aus Vers 31 wird in vielen Übersetzungen mit „Gebt keinen Anstoß“ übersetzt. Es heißt jedoch auch und damit im Zusammenhang genauer: „Nicht jemand anderen zur Sünde verleiten durch das eigene Lebensbeispiel“.  Vers 33 macht das deutlich: Es geht um die Rettung anderer durch das tadellose eigene Lebensbeispiel. Und in diesem Abschnitt macht Paulus deutlich, dass es um Juden und Griechen und um die Gemeinde geht – also um Religiöse, Heiden und Nachfolger Jesu. Die Rettung aller hängt von meinem unanstößigen Lebensbeispiel ab. Damit Menschen überhaupt für den Glauben offen werden und Jesus als ihren Retter annehmen und dass die Geretteten bei Jesus bleiben und endgültig gerettet werden, zu beidem trägt auch mein Lebenszeugnis bei. Damit lädt Gott und durch Paulus eine hohe Verantwortung für unsere eigene Lebensführung auf. Schaffen wird das nur, wem es mehr um andere Menschen, als um sich selbst geht und wer die Ewigkeit mehr im Blick hat, als dieses Leben hier und wer Gott fürchtet. Damit sind wir praktisch beim Doppelgebot der Liebe angelangt, Gott von ganzem Herzen zu lieben unseren Nächsten wie uns selbst. Dieses Doppelgebot der Liebe zu halten ist praktisch die Voraussetzung auf meiner Seite zur Errettung anderer. Und Gott verlangt von uns hier auch interkulturelles Einfühlungsvermögen. Für Juden, Griechen und auch die Gemeinde sind ganz unterschiedliche Dinge ein Anstoß, die sie zur Sünde verleiten könnten, wie wir schon im ganzen Korintherbrief erfahren haben. Daher benötigen wir Empathie und Selbstlernfähigkeiten oder noch besser interkulturelle Kurse um uns auf andere Kulturen einzustellen, besonders, wenn wir als Nachfolger Jesu unter Menschen anderer Kulturen ein glaubhaftes Zeugnis von Jesus sein wollen.

1 Kor 11, 27-32
Zucht, um nicht mit der Welt verurteilt zu werden

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund von Sünde in einer Ortsgemeinde sind zwei verschiedene Dinge. Gott liebt seine Gemeinde und weist die Gemeinde als Ganzes zurecht, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden. Wenn wir proaktiv das Doppelliebesgebot bei allem was wir tun im Herzen haben, können wir uns vor Sünde bewahren. Und wenn wir doch blind für unsere Sünde (geworden) sind, hilft uns Gottes Wort und Predigt wieder auf den Weg. Wir sind JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden und haben JETZT einen Heiland, der uns hilft und rettet.

Diese Ausführungen des Paulus über die leichtfertige unwürdige Einnahme des Abendmahls sind sehr aufschlussreich. Wir können auf gewisse Sünden in unserem Leben Christus anstatt als liebenden Herrn auch als strengen Richter erleben, gegen dessen Heiligkeit wir nicht bedenkenlos sündigen können. Das ist erst einmal ein Schock. Denn: Sind wir nicht gerechtfertigt und sind uns nicht alle Sünden vergeben? Ja sicherlich, alle Sünden, um deren Vergebung wir gebeten haben und die wir gelassen haben. Und sicher auch alle Sünden, die wir unbewusst begehen – wer könnte sonst gerettet werden.

Aber trotzdem stellt Paulus hier den Korinthern eine Sünde vor, die den Korinthern sicherlich nicht so in dem Ausmaß so bewusst war, wie Paulus sie ihnen jetzt hier bewusst macht. Sonst hätten sie wohl nicht so gesündigt. Es gibt also sogar unbewusste Sünden in unserem Leben, die unser Herr Jesus in diesem Leben richtet, und bei denen er uns zur Verantwortung zieht. Der Schlüsselvers zum Verständnis sind die Verse 22+27.

Vom wichtigen und alles entscheidenden Gebot der Geschwisterliebe wussten auch die Korinther schon – und doch lebten einige offensichtlich nicht danach. Vom alles entscheidenden Opfer Christi für unsere Errettung wussten auch alle Korinther. Und doch musste sie Paulus näher darauf hinweisen, was es unter diesen Umständen bedeutet, das Abendmahl unwürdig einzunehmen. Die Korinther hätten also eigentlich in Paulus Sicht und auch in der Sicht des Herrn ihre doch nicht so ganz unbewussten Sünden vermeiden können. Wieder, wie im Abschnitt zuvor, ist die Einhaltung des Doppelliebesgebots, Gott zu lieben und den Nächsten das, was den Korinther geholfen hätte, diese Sünde nicht zu begehen. Wenn sie selbständig und selbstverantwortlich reflektiert ihren Glauben gelebt hätten, hätten sie nicht gesündigt. Ja, der Herr schickt ihnen Paulus zur Korrektur. Und das ist gut und seine Ermahnung brauchen sie. Aber uns zeigt das, dass alles, was wir von Gott wissen, auch Verantwortung in unser Leben bringt. In Fall der (un)würdigen Annahme des Abendmahls sogar so viel, dass durch das Gericht des Herrn einige krank und schwach geworden, andere frühzeitig gestorben sind. Das offenbart uns wichtige Dinge:

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund unserer Sünde sind zwei verschiedene Dinge. Gott mag die Sünde vergeben, den sonst würden die Korinther am Ende nicht gerettet. Aber sie werden durch diese Züchtigung des Herrn gerettet werden, macht uns Paulus deutlich. Doch Gott richtet Sünde in seinem Volk. Wo ein Ungleichgewicht zwischen dem, was wir von Gott wissen und dem, was wir davon in unserem Leben umsetzen eintritt, beginnt das Gericht Gottes. So auch alle Ermahnungen in den Sendschreiben Jesu an seine Gemeinden (Offb 2 – 3).

Der Herr ist heilig. Ausreden „das habe ich nicht explizit gewusst“ werden seinem heiligen Blick nicht standhalten. Wir müssen nicht alle Unterparagraphen seiner Heiligen Gebote im Neuen Testament schon vorher wissen oder auswendig kennen. Es reicht, dass wir die Basis kennen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir das beherzigen und selbst proaktiv in unserem Leben anwenden, können wir schon sehr weit kommen. Passivität, alles allein von unseren Predigern zu erwarten, dass sie uns auf dem Silbertablett präsentieren, wie wir leben sollen, reicht nicht aus. Jesus sucht und will mündige Nachfolger.

Es gibt Sünde „zum ewigen Tode“. Unkorrigiert würde die Sünde der Korinther sogar zu ihrem ewigen Tode, zum Verlust des Heils führen. Damit das NICHT passiert, züchtigt der Herr die Gemeinde äußerlich. Ja, Paulus macht deutlich, dass die Züchtigung (wörtlich: das korrigierende Erziehungshandeln) des Herrn an den Korinthern extra dazu dient, dass sie nicht verloren gehen wie die Welt.

Krankheit oder ein weltlicher früher Tod können Züchtigungen des Herrn an uns sein. Hätten wir das unserem Herrn und seiner Liebe zu uns zugetraut? Nur ein falsches Liebesverständnis strauchelt hier. Liebe geht immer mit Wahrheit, Gerechtigkeit und der Heiligkeit Gottes zusammen. Gott kann auch in seiner Liebe nicht zu offensichtlicher Sünde schweigen. Gerade WEIL ER UNS SO LIEBT, nimmt er uns in Zucht, so auch die Hebräer (12, 1-13). Bei den Hebräern war es Gottes Erziehungshandeln, OHNE dass Sünde in ihrem Leben vorlag. Allein, dass sie nicht schon so heilig waren und lebten, wie Jesus sie haben wollte, reichte dafür aus. Und hier bei den Korinthern züchtigt Jesus seine Nachfolger AUFGRUND ihrer Sünde, um sie wieder auf einen heiligen Lebensweg zurückzubringen. Aiii!!! Haben wir nicht bei Hiob gelernt, dass wir uns wie die drei Freunde Hiobs davor hüten sollen, persönliches Leid auf persönliche Schuld zurückzuführen? Und genau das macht Paulus hier. O weh! Aber Paulus tut es hier nicht in einer 1 zu 1 Kausalität: „Weil dieser Bruder oder jene Schwester so und so gesündigt haben, darum ist ihnen dieses oder jenes Leid widerfahren“. Nein, Paulus spricht hier vielmehr die ganze Gemeinde an. Alle sind verantwortlich und alle erleben als Gesamtheit auch Gottes Züchtigung – ohne dass von der Züchtigung des Einzelnen auf die Schuld des Einzelnen zurückgeschlossen werden kann. Wenn wir das wissen und dann noch die Hebräerpassage dazu nehmen und auch die Aussagen des Herrn selbst und der Apostel, dass wir Bedrängnisse haben werden und durch viele Schwierigkeiten und auch Verfolgen ins Reich Gottes eingehen müssen, dann wissen wir: Wir können nicht so einfach vom persönlichen Schicksal oder Zustand eines einzelnen auf dessen persönliches Verhältnis zum Herrn schließen. Selbst Jakobus wagt das nicht. Beim Krankengebet zieht er zwar auch in Erwägung, dass jemand durch seine Schuld mit beteiligt sein könnte, dass er krank ist (Jak 5, 15). Aber das kann kein Außenstehender sagen, dass ist nur eine Sache zwischen dem Betroffenen und dem Herrn selbst. Das muss der Betroffene für sich selbst prüfen. Wir als Gemeinde sind dafür verantwortlich, als Ganzes dafür zu sorgen, dass keine Sünden unter uns aufkommen, sonst werden wir als ganze Gemeinde das Züchtigungshandeln und das Erziehungshandeln Gotts an uns erleben. Diese Zuordnung ist allerdings fest. Und sie bestätigt alles, was Paulus in seinem Brief schon über Gemeindezucht geschrieben hat. In einer Gemeinde sind wir miteinander füreinander verantwortlich. Wenn ein Glied sich freut, freuen sich alle Glieder mit, wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit. Wenn ein Glied sündigt, ist der ganze Leib Christi betroffen. Und Sünde passt nicht zum Leib Christi – unsere Aufgabe ist, sie gemeinsam zu entfernen. Tun wir es nicht, wird der Herr uns durch seine Züchtigung nachhelfen und auf schmerzhafte Weise lehren, jetzt noch unsere Gnadenzeit, die wir haben, zu nutzen. Sein liebendes Ziel ist dabei, dass wir nicht mit der Welt verdammt werden, sondern errettet werden. Unsere bei unserer Bekehrung geschenkte ewige Rettung steht nicht seit unserer Bekehrung fest, zeigt uns das wiederum. Wie in Kapitel 10 bei den Versuchungen sind wir JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden. Wir haben nicht nur einen Heiland bei unserer Bekehrung, sondern auch jeden Augenblick unseres Lebens, der uns JETZT nicht über unser Vermögen versucht werden lässt und der uns JETZT als ganze Gemeinschaft von Gläubigen so erzieht und korrigiert, dass wir am Ende auch errettet werden. Der Herr ist die Tür zur ewigen Rettung – und er ist auch unser Weg zur ewigen Rettung. Wohl dem, der auf diesem Weg bleibt!

1 Kor 15, 1-58
Das rettende Evangelium bis zum Ende festhalten

Christus ist für unsere Sünden gestorben und wurde (für unsere Rechtfertigung) von den Toten auferweckt. Das ist die rettende Botschaft, das Evangelium. Jede Abweichung von dieser rettenden Botschaft schließt von der Rettung aus. Dieses Evangelium, das uns ewig rettet, müssen wir unser Leben lang unverfälscht festhalten. Wir dürfen bis zu unserem Ende in keinen Punkt davon abweichen.

Wie am Anfang des Korintherbriefes geht es Paulus jetzt wieder um die Grundlage des rettenden Glaubens an Jesus. Und seine Worte sind so bezeichnend, dass wir sie einmal ganz genau betrachten wollen:

1 Kor 15, 1-4 N
1 Ich weise euch noch einmal auf die Gottesbotschaft hin, die ich euch gebracht habe, liebe Geschwister. Ihr habt sie angenommen und steht darin fest. 2 Durch diese Botschaft werdet ihr gerettet, wenn ihr sie unverfälscht festhaltet und in keinem Punkt davon abweicht. Andernfalls wäret ihr zu einem Glauben ohne Wirkung gekommen. 3 Ich habe euch in erster Linie das weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es die Schriften gesagt haben. 4 Er wurde begraben und am dritten Tag auferweckt, wie es die Schriften gesagt haben. … . 17 Wenn aber Christus nicht auferweckt wurde, ist euer Glaube sinnlos und ihr steckt immer noch in euren Sünden. … 18 Und die, die im Vertrauen auf Christus gestorben sind, wären alle verloren. … 22 … so werden durch die Verbindung mit Christus alle lebendig gemacht werden; 23 und zwar jeder in der ihm bestimmten Reihenfolge: als Erster Christus, bei seiner Wiederkunft dann die, die zu ihm gehören.

Christus ist für unsere Sünden gestorben und wurde (für unsere Rechtfertigung) von den Toten auferweckt. Das ist die rettende Botschaft, das Evangelium. Diese Botschaft rettet. Jede Abweichung von dieser rettenden Botschaft schließt von der Rettung aus.

In Kapitel 1, 17-31 hatte Paulus schon klargemacht, dass der Glaube an den Kreuzestod Jesu für unsere Sünden die absolute und unumgängliche Voraussetzung für unsere Errettung ist. Niemand, der nicht glaubt, dass Jesus für ihn und seine Sünden gestorben ist, wird errettet werden.

Jetzt in Kapitel 15 betont Paulus, wie wichtig es ist, auch an die Auferstehung Jesu zu glauben. Die Auferstehung Jesu ist unverzichtbarer Bestandteil des Evangeliums. Durch die Auferstehung Jesu werde in von meinen Sünden befreit und mit Jesus verbunden. Ohne die Auferstehung Jesu – nach seinem Kreuzestod – gibt es kein ewiges Leben – für niemanden. Streichen wir die Auferstehung Jesu aus dem Evangelium, dann sind wir noch in unseren Sünden und werden nicht gerettet werden, macht Paulus klar (V. 17).

Damit ist die Grundlage eines rettenden Glaubens noch einmal deutlich formuliert:
Jesus starb für unsere Schuld und ist auferstanden und lebt. Und deshalb kann ich ihn als Herrn anrufen.

Der Glaube an dieses Evangelium ist der Eingang durch die rettende Tür und auch der Beginn des rettenden Weges. Des rettenden Weges? Ja, Paulus formuliert hier ganz deutlich, dass der rettende Anfangsglaube nicht ausreicht. Dieses Evangelium, das uns rettet, müssen wir unser Leben lang unverfälscht festhalten. Wir dürfen in keinen Punkt davon abweichen. Wenn wir entweder den Kreuzestod Jesu für unsere Sünden oder die Auferstehung Jesu, die unsere Verbindung zu ihm sichert aufgeben, wird unser Glaube wirkungslos. Was heißt es, dass unser Glaube wirkungslos ist? Die Wirkung (unseres) richtigen Glaubens ist, dass wir gerettet werden (1 Kor 1, 17ff). Wenn diese Wirkung nicht – mehr – da ist, werden wir nicht gerettet werden. Das ist eine ganz einfache Rechnung.

Uns rettet nicht nur der Eintritt durch die Tür, sondern auch das Gehen auf dem Weg der Errettung. Und das heißt, am Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus festhalten. Rettung ist nichts Einmaliges durch einen einmaligen Akt des Glaubens. Rettung ist eine Haltung. Eine Haltung Jesus gegenüber und unsere Beziehung zu ihm. Unsere Beziehung zu Jesus JETZT entscheidet, ob wir gerettet werden werden. Wir können uns nicht auf der Vergangenheit ausruhen. Und deutlich wird in allem, was und wer uns wirklich trägt und zur Errettung führt: Es ist unser auferstandener Herr.

Wie wir in den anderen Kapiteln des Korintherbriefes gesehen haben ist auch unser Gehorsam wichtig und eine Voraussetzung dafür, dass wir errettet werden. Aber dieser oder jedweder Gehorsam ohne die Grundlage des Glaubens an die rettende Nachricht von Jesus ist nichts. Die Korinther oder sonst jemand auf der Welt kann Gott gehorsam sein oder versuchen zu sein, wie er will. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, oder wenn er oder sie das nicht mehr glaubt, dann wird auch das scheinbar beste                 für Gott gelebte Leben nicht ausreichen für eine ewige Rettung. Denn dann sind wir immer noch in unseren Sünden, die jeder Mensch hat. Niemand kann ohne Christus leben und ohne Christus und ohne Sünde leben. Damit geht jeder Mensch verloren, der nicht durch den Glauben an das Evangelium gerettet wird.

Unser Glaube bis zum Ende ist also unsere Rettung. Er trägt uns wie eine im Himmel aufgehangene Brücke über den Abgrund des Verderbens zur ewigen Rettung. Aber wir müssen auf dieser Brücke auch bleiben und darauf gehen. Das ist unser fortgesetztes Vertrauen auf Christus und dass wir ihm folgen und ihn lieben. Und ihn lieben heißt ihm folgen und grundsätzlich gehorchen. Wenn wir fallen, stehen wir wieder auf und gehen weiter. Dass es so ist und auch von unserer Reaktion auf das Evangelium abhängt und was wir daraus machen, ob wir gerettet werden, macht Paulus in Kapitel 16, Vers 22 noch einmal klar

1 Kor 16, 22
Verfluchte Nicht-Liebende

Wer grundsätzlich oder/und nach seiner eigenen Rettung den Herrn nicht liebt – der steht oder kommt unter den Fluch der Verlorenheit.

Wer den Herrn nicht liebt, der soll „verflucht“ (griech – ἀνάθεμα anathema) sein. Was heißt das?

Sehen wir uns das von Paulus verwendete Wort näher an:

Strong‘s G331 – ἀνάθεμα anathema

Kurz: ein (religiöses) Verbot oder (konkret) exkommunizierte (Sache oder Person): angeklagt, Anathema, Fluch

Ausführlich: eine Sache, die Gott geweiht ist, ohne Hoffnung, erlöst zu werden, und, wenn es sich um ein Tier handelt, geschlachtet zu werden; daher eine Person oder Sache, die zur Zerstörung verdammt ist; etwas Abscheuliches und Verabscheuungswürdiges, ein verfluchtes Ding, gleichbedeutend mit verdammt und somit von Christus getrennt.

Paulus selbst wollte zur Rettung der Juden/Israels verflucht (ἀνάθεμα anathema) sein vom Herrn weg, er wollte seine eigene Rettung aufgeben, damit sie gerettet werden (Röm 9, 2-3). Gott hat es ihm nicht zugelassen.

Aber Paulus spricht diesen Fluch, diese ewige Trennung vom Herrn Jesus Christus jetzt über jeden aus, der den Herrn nicht liebt. Das entspricht dem Bann im Alten Testament (3 Mose 27, 29; 4 Mose 21, 3; 5 Mose 7, 2; Jos 7, 15).

Strange! Ist Liebe nicht etwas, das man nicht erzwingen und erkaufen kann und sind wir nicht frei zu lieben, wen wir wollen? Nicht, wenn es um Gott geht. Wer Gott nicht liebt, wird umkommen.

Denn Gott ist

  • dein Schöpfer – ohne ihn gäbe es dich nicht
  • der Geber aller guten Gaben, ob du sie verdient hast oder nicht
  • der, der dich liebt
  • der Herr, der dich so liebt, dass er den schlimmsten Tod für dich auf sich nahm
  • der, der alles in deinem Leben zum Besten führt, dass du eine tolle Ewigkeit hast

Den Herrn nicht zu lieben, das wäre gerade so wie meinen Retter, der mich an 9/11 aus dem brennenden TwinTower gerettet hat, und der dabei selbst zu Tode kam, leichtfertig zu missachten und zu verachten. Das wäre gerade so, wie dem Blutspender, der durch seine Blutgabe mein Weiterleben ermöglicht, ins Gesicht zu spucken und eine zu scheuern.

Den Herrn nicht zu lieben ist unmöglich bei allem, was Christus für uns getan hat. Und wer den Herrn nicht liebt, der hört nicht auf ihn (Joh 14, 21), tut nicht was der Herr sagt, und wird verloren gehen (Mt 7, 21-23).

Ja, der Glaube an Jesus allein ist es, der uns rettet. Aber es ist kein theoretischer abstrakter Glaube. Es ist ein Glaube, der ins Herz geht und uns für unseren Herrn leben lässt und Auswirkung auf unser Leben hat (Jak 2, 14). Wer kalt bleibt – oder wieder kalt wird – Paulus redet hier zu einer Gemeinde von gläubigen Nachfolgern Christi – der soll und wird verflucht sein und wird nicht errettet werden, genauso wie Jesus selbst es in vielen, vielen seiner Gleichnisse und Reden sagt. Wir sind unendlich geliebt und das kann, muss und wird Auswirkungen in jedem haben, der wirklich an Jesus als seinen Retter glaubt.

Bibelstellen – Übersicht

1 Kor 1, 1-9 x B G/T x durch Gottes Treue tadellos
1 Kor 1, 18 x x x G x x kraftvoll rettendes Kreuzwort
1 Kor 1, 21-31 x x E/B x berufen und auserwählt
1 Kor 2, 4-5 x x kraftvolle rettende Predigt
1 Kor 2, 9-10 x G x für die, die Gott lieben
1 Kor 2, 12 x G Geist Gottes, nicht der Welt
1 Kor 3, 6-8 G/T x x Wachstumsgeber+Lohnkräfte
1 Kor 3, 11-15 x x G x x x Feuerprobe
1 Kor 3, 16-17 x x Gottes Tempel
1 Kor 4, 5 x x unsere geheimen Motive
1 Kor 5, 1-13 x x x x Gemeindezucht zum Heil
1 Kor 6, 7-11 x x x G x x x Korrektur zur Bewahrung
1 Kor 6, 14-20 x x Gott mit dem Körper ehren
1 Kor 7, 19 x das Halten der Gebote zählt
1 Kor 8, 8-13 x x keine Falle für andere werden
1 Kor 9, 14-18 x x Wehe mir!
1 Kor 9, 22-27 x x x wahrhaft+enthaltsam = Krone
1 Kor 10, 1-13 T x x AT+NT Todsünden
1 Kor 10, 31-33 x x tut alles zur Ehre Gottes
1 Kor 11, 27-32 x T x Zucht zum Heil
1 Kor 15, 1-58 x x x x x x Tod+Auferstehung Christi
1 Kor 16, 22 x x

verfluchte Nicht-Liebende

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