© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 4 Für und Wider – Woher kommt dein Glaube?, epubli.de, 2021.
Woher kommt dein Glaube?
Hast du dich schon einmal gefragt, woher eigentlich dein eigener Glaube kommt?
Du wirst sagen: Aus dem Evangelium, von der guten Nachricht von Jesus in der Bibel.
Ja und nein sage ich dazu.
Wir glauben fast immer, wie und was unser christliches Umfeld glaubt, in dem wir leben und das uns geprägt hat. So wie die Bibel dort ausgelegt wird, was dort betont oder nicht betont und gelebt wird – solche Erfahrungen machen wir auch. Auch wenn wir mit der Zeit unsere ganz persönlichen und individuellen Erfahrungen mit Jesus machen, nährt sich unser Glaube von seiner Prägung her am meisten von unserem Umfeld und am wenigsten aus der Bibel direkt.
In der Bibel können ganz andere Dinge stehen, als dein Umfeld beachtet oder lehrt. Was dein Umfeld nicht glaubt und tut, das wird meist in deinem Leben auch keine große Rolle spielen.
Bist du selber schon einmal auf Verheißungen und Aussagen in Gottes Wort gestoßen, die in deinem Umfeld KEINE Rolle spielen? Hast du selber neues Verheißungs-Land in Gottes Wort gefunden und damit dein Umfeld geprägt? Oder lässt du dich vielmehr selber prägen von den Predigten, Andachten und den geistlichen Erfahrungen deines Umfeldes?
Für eigene Erfahrungen mit Gott ist eigenständiges Bibellesen und Bibelerforschen notwendig. Am wenigsten geeignet ist, sich immer nur Predigten und Andachten anzuhören, die fertig aufbereitete Auslegung des Wortes Gottes aus deinem bekannten Umfeld bringen. Zum Anfang deines Christseins ist das hilfreich und richtig. Es wird dich auf gute Wege führen und vor Irrwegen bewahren. Doch mit zunehmender Reife in deiner Nachfolge muss ich dir sagen: „Iß´ Schwarzbrot“ – entdecke und glaube das Wort Gottes selber. Lerne in der Bibel zu forschen, Parallel-Stellen nachzugehen. Lerne, Verheißungen Gottes zu entdecken und sie selber mit Glauben zu ergreifen und mit Gott um ihre Verwirklichung zu ringen – anstelle darauf zu warten, dass jemand anders das für dich tut. Werde ein selbständiger Christ, der aus dem Wort Gottes lebt. Glaube nicht nur, was andere dir sagen. Das mag ja alles richtig sein. Aber unser Glaube muss so verwurzelt werden in Christus und in seinem Wort, dass wir nicht ins Schwanken kommen, wenn unser Umfeld zu schwanken beginnt, und dass wir nicht auf Irrlehren hereinfallen, auch wenn unser gesamtes Umfeld dazu neigt. Werde unerschütterlich, werde fest in deinem Glauben an Gott, kenne deine Bibel, wisse Gottes Wort, lass dich durch seinen Geist leiten und führen.
Paulus sagt ganz oft zu seinen Gemeinden:
„Wisst ihr denn nicht“ – und verweist dann auf Gottes Wort. Ständig will er sie zum eigenständigen Denken, Glauben und Umgang mit Gottes Wort führen. Ja, Paulus gibt die Lehre vor – in apostolischer Vollmacht – aber er erzieht seine Glaubenskinder auch zum Selberglauben und Umgang mit Gottes Wort. Durch die Kenntnis und das Beachten von Gottes Wort hätten die Galater ihren fast-Rückfall in die Gesetzlichkeit selber vermeiden können, die Korinther wären nicht auf die Idee gekommen, ihre Leiber der Unzucht hinzugeben, wenn sie aus Gottes Wort gewusst und beachtet hätten, dass sie Tempel des Heiligen Geistes sind und die Hebräer hätten selbst schon längst durch das ihnen bekannte Wort Gottes zu einer Reife im Glauben kommen können und sollen, die es ihnen ermöglicht hätte selbst andere zu lehren. Paulus und Petrus und Judas wussten, wie wichtig es war, dass ihre Gemeinen und einzelne Gläubige sich immer wieder die Worte ihres Herrn und der Bibel vor Augen führen müssen, um besonders in den letzten Tagen bestehen zu können.
Glaube wie unser Umfeld:
Wir meinen so zu glauben wie in der Bibel. Doch letztlich glauben wir hauptsächlich so wie unser christlich kulturelles Umfeld. Und wir haben dann noch unsere zusätzlichen überschaubaren eigenen Erfahrungen.
Und meine Herausforderung an dich ist: Glaubt, lehrt und erfährt dein christliches Umfeld Heiligung wirklich so, wie sie in Gottes Wort steht?
Du hast jetzt dieses Buch fast ganz gelesen. Welchen Prediger hast du Heiligung so sehen, so verkündigen und so glauben sehen? Ja freilich, wenn diese Sicht falsch ist, dann ist es auch gut so, dass sie nicht gesehen, verkündigt und geglaubt wird. Aber: Ist nicht dein christliches Umfeld seinerseits von den Gläubigen vor dir geprägt worden? Wir stehen selber auf dem geistlichen Boden des Glaubens unserer Väter und Mütter im Glauben. Doch haben sie nicht vielleicht selber Lüge und Trug ererbt von ihren Vätern?
Wenn Luther weiter geglaubt hätte wie sein Umfeld, wären wir noch heute Heiden, die ihre Sünden mit barer Münze abbezahlen müssen. Wenn nicht einige christliche Väter und Mütter im 18. Und 19. Jahrhundert aufgerüttelt worden wären durch den großen Auftrag in Gottes Wort, in alle Welt zu gehen, hätte sich das Evangelium nie weiter außerhalb von Europa und der westlichen Welt weiterverbreitet. Wenn John Wilberforce und seine Mitstreiter nicht klar aus Gottes Wort das Übel des Sklavenhandels erkannt und bekämpft hätten, wäre es nie zur Abschaffung der Sklaverei in England und darüber hinaus gekommen.
Dein und mein christliches Umfeld kann sehr einschlafen über den Wahrheiten aus Gottes Wort und sie völlig verdrängen und vergessen. Und es braucht eine neue Reformation, um Gottes vergrabenes Wort wieder zum Leben in unserem Umfeld zu bringen.
Es geht nicht darum, etwas völlig Neues zu bringen, was noch nie da war, was das Wort Gottes nicht seit Jesus und den Aposteln lehrt. Es geht darum, die vergrabenen Schätze und Wahrheiten aus Gottes Wort wieder neu zu heben, die wir durch den Sand der Zeit und unsere Bequemlichkeit haben zuwehen lassen.
Wir brauchen eine neue RE-Formation! Zurück zu den Ursprüngen, abfällige Christenheit! Forscht findet und glaubt selber, was Gottes Wort sagt. Und entlarvt die Lügen, die sich im Laufe der Kirchengeschichte eingeschlichen haben.
Und das heißt auch für dieses Buch, die Lehre der vollkommenen Heiligung:
Entweder ist sie eine Lüge: dann bekämpfe sie von ganzem Herzen als Häresie.
Oder es ist der Schatz der Schätze, der in Gottes Wort vergraben ist:
Dann hebe ihn für dich, freue dich an ihm. Und streue seine Goldmünzen in deinem Umfeld aus unter Gottes Volk.