© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3 Gesamtbiblische Betrachtungen – Gottes Herrschaft, Feinde, Kampf und Sieg – Erlösung und Befreiung, epubli.de, 2021.
Erlösung und Befreiung
Jesus erweckte Lazarus auf. Aber war Lazarus damit schon frei? Er kam zwar aus dem Grab, aber er war noch gebunden. Nein, Lazarus mussten erst noch die Grabesbinden abgenommen werden, dann war er endlich frei (Joh 11, 44)!
Eine nicht völlige Befreiung ist keine Befreiung. Wie strahlen unsere Augen, wenn wir sagen: Jesus hat uns von der Sünde befreit. Aber ist das wirklich so? In der Realität unseres Lebens erleben wir oft nur die Befreiung von der Schuld der Sünde die uns den Tod gebracht hat, nicht von der Macht der Sünde, die uns die Freiheit raubt und damit nicht von der Sünde selbst. Oder wissen wir noch gar nicht, bis auf welche Ebene die Sünde uns prägt, bestimmt, und immer wieder ihr hässliches Gesicht erhebt und Gott ins Angesicht spottet, weil sein Volk von ihr noch nicht frei ist? Wenn Jesus uns wirklich von der Sünde befreit hat, wie das Neue Testament immer und immer wieder bestätigt (Joh 8, 32ff; Röm 6,7+18+20+22; 8, 2; 2 Kor 3, 17; Gal 5, 1ff; Jak 1, 25; 1 Petr 2, 16), warum herrscht dann die Sünde noch so offensichtlich – in unserem Leben? Durch die Befreiung von der Sünde sollen wir doch in unserem Leben über die Sünde herrschen, sagt uns die Schrift.
Römer 5, 17 S
Wieviel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!
Und herrschen heißt frei von der Sklaverei der Sünde zu sein.
Röm 6, 7+14 S
Denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde losgesprochen. …
Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch.
Schon Kain sollte über die Sünde herrschen, nicht ihr unterliegen (1 Mose 4, 7), aber er tat und/oder vermochte es nicht.
Wir als von Christus Befreite, in denen Gottes Geist wohnt, können und sollen es aber!
Röm 6, 11-12 S
Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebet in Christus Jesus, unsrem Herrn!
So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib.
Röm 6, 22 S
Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.
Niemand würde authentisches Christsein dauerhaft mit groben Sünden wie Ehebruch, Mord, Lügen, Stehlen und dergleichen in Übereinstimmung bringen. Davon befreit uns Christus grundsätzlich, wenn wir ihm wirklich folgen (1 Kor 6, 9-11). Das ist sogar die Grundvoraussetzung zum Eintritt ins Reich Gottes. Unser Lebensstil wird ein anderer und ist auf Christus und seine Gebote ausgerichtet. Klar ist, dass jeder Christ, wie alle anderen Menschen grundsätzlich auch, in allen diesen Bereichen punktuell immer in Sünde fallen kann (1 Kor 1, 11; 5, 1ff; 6, 8; Jakobusbrief etc.) Dann muss er unverzüglich von seiner Sünde umkehren, um mit Christus wieder ins Reine zu kommen. Aber grundsätzlich leben Christen befreit in allen diesen Bereichen. Ja, durch Christus kann der Christ befreit in diesen Bereichen leben und Gottes Willen tun.
Aber kann Christus uns nicht nur von groben, sondern auch von den feinen und feinsten und scheinbar kleinsten Sünden befreien? Sonst wären wir ja nicht wirklich frei.
Jakobus sagt (Jak 2, 10), dass wenn wir auch nur ein Gebot Gottes übertreten, wenn wir nur in einem einzigen Punkt vor Gott schuldig werden, sind wir aller Gebote, der Übertretung des ganzen Gesetzes schuldig geworden. Das zeigt uns ganz klar: Wirklich frei sind wir erst, wirklich herrschen in diesem Leben tun wir erst, wenn wir in keinem Punkt mehr unterliegen und sündigen. Und das bestätigen uns unser Herr Jesus Christus selbst, Johannes und Paulus, der erste unter allen Sündern.
Joh 8, 34+36 S
Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. … Wird euch nun der Sohn frei machen, so seid ihr wirklich frei.
Wie können wir angesichts dieser Verheißung Jesu meinen, nicht völlig frei von der Sünde und vom Tun der Sünde, vom Sündigen werden zu können?
„Wer Sünde tut“: Nach Johannes wie bei Paulus („Der Sünde dienen“, Röm 6) ist das mehr als eine einzelne Tat: Es ist eine Lebensrichtung. Und doch besteht diese Lebensrichtung aus einzelnen Taten. Bei Johannes (Joh 8, 34 I + 17) wird das besonders deutlich:
πᾶς ὁ ποιῶν τὴν ἁμαρτίαν δοῦλός ἐστιν τῆς ἁμαρτίας.
Jeder der praktiziert die Sünde ein Knecht ist der Sünde.
Hier kann nicht guten Gewissens behauptet werden, dass man noch sündigen und dann nicht gleichzeitig in die Kategorie „Knecht der Sünde“ fallen kann. Wer aber Knecht ist, herrscht nicht, er dient. Und zwar der Sünde.
Röm 6, 6-7 + 14 +22 S
Wissen wir doch, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so dass wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde losgesprochen. …
Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade seid. … Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung.
Röm 8, 2-3 S
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. … das hat Gott getan, nämlich die Sünde im Fleische verdammt.
Welchen Sieg gesteht die Schrift also der Sünde nach dem Sieg Christi noch zu? KEINEN! ABSOLUT KEINEN! Christus hat die Sünde, und nicht nur die Schuld der Sünde besiegt. Und an diesem Sieg gibt er uns Anteil. Der Sohn macht uns frei! Und das hat seine Zeit, braucht einen Prozess, und dass wir tief in seinem Wort bleiben. Durch sein Wort macht Christus uns schon zu ihm Bekehrte dann zu einem späteren Zeitpunkt frei von der Sünde.
Joh 8, 31+32 S
Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
Joh 14, 21 S
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Joh 17, 26 S
Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.
1 Kor 7, 1 S
Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht.
Joh 7, 26 S
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf dass die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen!
Mit unserer Bekehrung verwirklicht sich eben noch nicht automatisch alles, was an reichen Segnungen für den neuen Bund verheißen ist (Phlm 1, 4-7). Doch der Geist Gottes will uns dahin führen, dass wir alles auch in Anspruch nehmen und ausleben, was er uns schenken will und ins uns bewirken und durch uns ausleben will. Erst wenn in der ganzen Bandbreite geschieht, was Gott seinem Volk verheißen hat, haben wir wirklich völligen Sieg über alle unsere Feinde und sind frei von ihnen. Dann nehmen wir den Sieg Christi stellvertretend für uns in Anspruch. (Nur) aufgrund des Sieges Christi können wir diesen Sieg und diese Freiheit haben und bleibend darin leben.
Denn das ist uns im Alten und im Neuen Testament verheißen:
Kompletter Sieg über alle unsere Feinde ohne jede Einschränkung.
Lukas 1, 68-75 S
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet … Errettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen … zu gedenken seines heiligen Bundes, dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm.
Das ist wirkliche Erlösung, die Befreiung von unseren Feinden. Der Sieg Christi im Neuen Bund ist der Sieg über die geistlichen Feinde in uns und außerhalb von uns. Warum? Weil Gott uns erlöst und uns rettet und von ihnen befreit. Weil Jesus für uns streitet. Weil Christus den Sieg über alle unser Feinde errungen hat.
Unsere Befreiung schenkt uns Jesus, wenn wir in seinem Wort bleiben und gehorchen. Durch sein Wort und durch die Offenbarung Christi werden wir VÖLLIG geheiligt und gereinigt. Das sind alles Verheißungen an Jünger, die Christus schon nachfolgen – und die eine Bedingung kennen: In Gottes Wort bleiben, es umsetzen. Und dazu gehört auch und besonders, zu erwarten, dass Gott in dieser besonderen Weise an uns handelt, die er uns verheißen hat. Wer Christus in dieser Hinsicht vertraut und gehorcht, wird die schon von Christus erkaufte Erlösung und Befreiung von der Sünde in diesem Leben vollständig erfahren. Dann macht der Sohn ihn frei. Völlig frei.