© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3 Gesamtbiblische Betrachtungen – Ein neues, gereinigtes, reines Herz, epubli.de, 2021.
Ein neues, gereinigtes, reines Herz
Ein neues, gereinigtes, reines Herz
Schon das Alte Testament nennt nach dem Sündenfall das menschliche Herz als wesentliche Quelle des Bösen im Menschen. Das Herz des Menschen, aber auch das Herz Gottes werden beide zum ersten Mal vor der Sintflut erwähnt.
1 Mose 6, 5 N
Jahwe aber sah, wie groß die Bosheit der Menschen auf der Erde war. Ihr ganzes Denken und Streben, alles, was aus ihrem Herzen kam, war immer nur böse … und es bekümmerte ihn in seinem Herzen.
Gott ist tief im Herzen betroffen von der Bosheit des menschlichen Herzens. Und wir lernen von Gott, für was das Herz steht: Für unsere Gedanken und das, was uns antreibt und uns bewegt, für unsere Motive und für unser Empfinden und unsere Gefühle.
1 Mose 8, 21 N + F
Alles, was aus dem Herzen des Menschen kommt, ist böse – von seiner frühesten Jugend an.
Und auch nach der Sintflut hat sich am menschlichen Herzen nichts geändert. Das Herz des Menschen ist böse von frühester Jugend an. Und genau dieses Herz will Gott gewinnen. Ihm als unserem Schöpfer steht unsere ganze Loyalität, die Freude unseres Herzens und die Triebkraft all unserer Herzensmotivation zu. Gottes höchstes Gebot für sein Volk zielt auf ihr Herz und alles, was dazugehört.
5 Mose 6, 5 S
Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft! Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen.
Der Mensch ist nie eine gottesfreie Zone. Richtet sich der Mensch nicht auf Jahwe, seinen Schöpfer aus und liebt ihn von ganzem Herzen, dann liebt er immer andere Götter. Unser Gott ist, wer oder was uns am wichtigsten ist, wem wir vertrauen und gehorchen, um was unsere Gedanken kreisen und was uns motiviert. Deshalb warnt Gott sein Volk ausdrücklich vor Götzendienst.
5 Mose 11, 16 F
Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht überreden lässt, dass ihr abweicht und andern Göttern dient und sie anbetet.
Gott kennt die böse Neigung den menschlichen Herzens und die seines Volkes. Aber er weiß auch das Heilmittel.
5 Mose 10, 16 S
So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid forthin nicht halsstarrig!
Israels Herz muss „beschnitten“ werden, so wie männliche Israeliten an der Vorhaut ihres Gliedes. Der empfindsamste Körperteil gehört Gott – und wir können im Bild gesprochen Gott nur in unser Herz aufnehmen, wenn wir vorher das aus unserem Herzen wegnehmen, was uns am kostbarsten ist. Sonst werden wir scheitern, Gott nicht folgen, in Götzendienst fallen und uns überheben. Sich bekehren, wiedergeboren werden und anfangen, Gott zu gehorchen, und das bedingungslos: Das ist der Weg zu einem reinen Herzen.
Aber Israel als Volk beschneidet sich das Herz nicht, will das nicht, weiß nicht wie, ist sich seines unbeschnittenen Herzens nicht bewusst und lässt Gott nicht sein Herz beschneiden. Das ist die traurige Geschichte Israels mit seinem ganzen Götzendienst über viele Jahrhunderte. Bis auf wenige Ausnahmen von einzelnen gläubigen Israeliten und Phasen der Reformation des Volkes folgt Israel nicht dem Gebot, Jahwe von ganzem Herzen zu lieben. Von Mose bis Maleachi ist ihr Herz nicht wirklich beschnitten. Gott sagt dazu.
Hes 6, 9-10 N
Dort [im Exil] werden sie dann an mich denken und begreifen, dass ich ihr verhurtes Herz zerbrochen habe und ihre Augen, die lüstern nach den Mistgötzen schielten. Dann werden sie sich ekeln vor sich selbst, wegen all der abscheulichen Dinge, die sie getan haben. Dann wird man erkennen, dass ich, Jahwe, keine leeren Worte machte, als ich ihnen dieses Unheil androhte.
Aber auch wenn schon Einzelne oder einzelne Generationen in ihrem Herzen Gott treu folgten, so will sich Jahwe doch der Not seines ganzen Volkes annehmen und sie von ihrer Bosheit, von ihren Sünden und von ihrem Götzendienst befreien. Gott wird seinem Volk ein neues, beschnittenes Herz schenken, das in seinen Geboten lebt.
5 Mose 30, 6 N
Jahwe, dein Gott, wird dein und deiner Nachkommen Herz beschneiden, damit du Jahwe, deinen Gott, mit Herz und Seele liebst und am Leben bleibst.
Jer 31, 33 S
Das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen will, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und es in ihren Sinn schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Jer 32, 39-41 N
Ich werde es bewirken, dass sie nur eins im Sinn [Herz] haben und nur eins erstreben: mich allezeit zu fürchten, ihnen und ihren Kindern zum Guten. Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nie aufhören werde, ihnen Gutes zu tun. Ich lege ihnen Ehrfurcht vor mir ins Herz, sodass sie sich nicht mehr von mir abwenden. Dann wird es mir ein Vergnügen sein, ihnen Gutes zu tun.
Hes 36, 24 – 27 N
Ich werde euch also aus den Völkern herausholen, euch aus allen Ländern einsammeln und euch auf euren Grund und Boden zurückbringen. Dann werde ich reines Wasser auf euch sprengen und euch so von allem Dreck und allen Götzen reinigen. Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist: Das versteinerte Herz nehme ich aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges dafür. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.
Hes 44, 9 N
Darum spricht Jahwe, der Herr: Kein Fremder darf je in mein Heiligtum kommen, der am Körper und am Herzen unbeschnitten ist, keiner von den Fremden, die unter euch sind!
Das sind einige der zahlreichen Verheißungen im Alten Testament, dass Gott seinem Volk einmal ein neues, beschnittenes Herz geben wird, das ihn fürchtet, voller Ehrfurcht bei ihm bleibt, das Gesetz Gottes im Herzen hat und Gottes Gesetz folgt, darin lebt und sich nach Gottes Rechtsbestimmungen richtet.
Im Neuen Testament bestätigt Jesus die Diagnose des menschlichen Herzens aus dem Alten Testament.
Mt 12,33-35 N
Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.
Mk 7, 20-23 N
Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken und mit ihnen alle Arten von sexueller Unmoral, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier und Bosheit. Dazu Betrug, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen vor Gott unrein.
Auch Paulus weist im Römerbrief (Röm 1, 21+24; 2, 5) nach, dass das Herz des natürlichen Menschen unverständig und verfinstert ist, nichtigen Gedanken nachgeht, unreinen Begierden verfallen ist, verstockt und unbußfertig ist.
Wir erinnern uns: Unser Denken und unsere Motive, der Antrieb unseres Lebens und Handelns sitzt in unserem Herzen.
Hat überhaupt jemand die Chance, seinem bösen Herzen zu entkommen?
Lk 6, 43-45 N
Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten. Einen Baum erkennt man an seinen Früchten. Von Dornen pflückt man keine Feigen und von Gestrüpp kann man keine Weintrauben ernten. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er in seinem Herzen gut ist. Ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil sein Herz mit Bösem erfüllt ist. Dein Reden ist von dem bestimmt, was in deinem Herzen ist.
Jesus macht klar: Ja, wer ein böses Herz hat, ist böse und handelt böse. Aber es scheint nach dem, was Jesus sagt, auch Menschen mit einem guten Herzen zu geben, die gut handeln. In den Evangelien erfahren wir nicht weiter, wie das geschehen kann. Aber durch Petrus offenbart Gott, dass er bei der Bekehrung das Herz von Menschen reinigt und neu macht.
Apg 15, 9 N
[Petrus spricht] Gott machte zwischen ihnen [den Heiden] und uns [den Juden] keinen Unterschied. Durch den Glauben reinigte er ihre Herzen.
1 Petr 1, 22 S
Nachdem ihr eure Seelen durch Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, so liebt einander nachhaltig und von Herzen.
Und auch Paulus macht klar, dass Gott bei unserer Bekehrung unsere Herzen beschneidet und dass unsere Seele und unser Herz als Gläubige zum Guten erneuert wurden.
Röm 2, 29 N
Die wahre Beschneidung ist die, die am Herzen geschieht. Sie kommt nicht durch die genaue Befolgung der Vorschrift zustande, sondern durch den Geist Gottes.
Phil 3, 3 N
Weil wir die echten Beschnittenen sind, wir, die Gott durch den Geist anbeten. Wir verlassen uns nicht auf menschliche Anstrengungen, sondern sind stolz darauf, zu Jesus Christus zu gehören.
Röm 6, 17 N
Aber Gott sei Dank: Ihr, als frühere Sklaven der Sünde, gehorcht jetzt von Herzen der Lehre, von der ihr inzwischen geprägt worden seid.
Gott gibt uns im Neuen Bund bei unserer Bekehrung ein neues Herz und schreibt sein Gesetz auf unser Herz, genauso, wie er es im Alten Testament verheißen hat.
2 Kor 3, 3-6 N
Ihr zeigt ja selbst, dass ihr ein Brief von Christus seid, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, aufgezeichnet nicht auf Steintafeln, sondern auf menschlichen Herzen. Solch ein Vertrauen haben wir durch Christus zu Gott! Nicht dass wir von uns aus dazu fähig gewesen wären und uns selbst etwas zuschreiben könnten: Nein, unsere Befähigung kommt von Gott. Er hat uns befähigt, Diener des neuen Bundes zu sein, des Bundes, der nicht vom Buchstaben, sondern vom Geist gekennzeichnet ist. Denn der Buchstabe des Gesetzes bringt den Tod, der Geist Gottes aber führt zum Leben.
Durch die Gabe des Heiligen Geistes bei unserer Bekehrung hat Gott uns neu geschaffen. Das neue, beschnittene Herz, das Gott seinem Volk im Alten Testament verheißen hat wir (nur) durch den Heiligen Geist bei unserer Bekehrung in uns eine neue Realität. Und durch den Heiligen Geist in uns werden wir wiedergeboren, sind wir eine neue Schöpfung.
Gal 6, 15 N
Schließlich kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern allein darauf, in Christus neu geschaffen zu sein.
Auch wenn wir nicht mehr DURCH das Halten seiner Gebote Gottes Anerkennung finden wollen, befähigt uns Gott selbst zu dem, was er will. Und das ist sein Gebot, Gott und unseren Nächsten zu lieben. Aus diesem Gesetz Christi sind wir durch unsere Rechtfertigung nicht entlassen.
1 Kor 7, 19 N
Die Beschneidung hat keinen Wert an sich und das Unbeschnittensein auch nicht. Was zählt, ist das Halten der Gebote Gottes.
Röm 5, 5 N
Gott hat uns mit dem Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat, auch seine Liebe ins Herz ausgegossen.
Es ist erstaunlich, dass Gott in den Lehrbriefen nach den Evangelien an keiner Stelle wahrhaft Gläubigen an Christus ein böses Herz als Grundproblem zuordnet.
Das Böse, mit dem wir als Gläubige zu kämpfen haben, ist nach unserer Wiedergeburt nicht mehr in unseren Herzen. Es ist außerhalb vom Zentrum unseres Seins. Denn unser Herz macht unser tiefstes Sein aus. Ja, das Böse ist weiterhin in unserer Nähe. Aber keiner kann ein Jünger Jesu sein, der das Böse von Herzen tut. Denn im Herzen wohnt jetzt auch der Heilige Geist.
Jesus hatte aufgezählt, was alles Böses aus dem Herzen des Menschen kommt (siehe oben und Mk 7, 20-23 N). Zu den Korinthern sagt Paulus, dass die meisten von ihnen alle solche Dinge vor ihrer Bekehrung taten, ja sie waren sogar Menschen, die man nach diesen Hauptsünden benennen konnte.
1 Kor 6, 9-11 N
Wisst ihr denn nicht, dass ungerechte Menschen keinen Platz im Reich Gottes haben werden? Täuscht euch nicht: Menschen, die in sexueller Unmoral leben, Götzen anbeten oder die Ehe brechen, Lustknaben und Knabenschänder, Diebe oder Habsüchtige, Trinker, Lästerer oder Räuber werden keinen Platz im Reich Gottes haben. Und das sind manche von euch gewesen. Aber durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes seid ihr reingewaschen, seid ihr geheiligt, seid ihr gerecht gesprochen worden.
Die Korinther sind abgewaschen worden, sie sind gereinigt worden, sie sind geheiligt worden durch den Geist Gottes. Gedanken und Motive, die in Richtung dieser Sünden gehen, entsprechen nicht mehr ihrer Identität, entspringen nicht mehr aus ihrem Herzen.
Trotzdem erfahren wird, dass die Korinther teils genau mit solchen Sünden kämpfen und auch unterliegen (1 Kor + 2 Kor).
Wem ordnet Gott jetzt also den Sitz des Bösen nach unserer Bekehrung zu, wenn nicht mehr unserem Herzen?
- unserem „Fleisch“ (Röm 8, 12-13; 1 Petr 2, 11)
- unserem alten Menschen (Kol 3, 9)
- dem Leib der Sünde (Röm 6, 6)
- der Sünde selbst (Röm 7, 17)
- dem Versucher (1 Thess 3, 5)
- unserer eigenen Lust (Jak 1, 14; 1 Petr 2, 11)
- unseren Gliedern, die auf Erden sind (Kol 3, 5)
Die Quelle des Bösen ist also immer noch da. Aber da wir in Christus eine neue heilige Identität geschenkt bekommen haben (siehe Teil 3 – Kapitel Wer bin ich: Meine Identität in Christus), liegt die Quelle des Bösen jetzt außerhalb unserer Identität und kann von uns – unserem neuen Menschen in Christus Jesus, der durch den Heiligen Geist kämpft – besiegt werden.
Lediglich Jakobus bringt das Herz in Verbindung mit dem Bösen (Jak 3, 14; 4, 8). Allerdings holt Jakobus in seinem Brief mit seiner Predigt weit aus, so dass er oft Gläubige und Ungläubige gleichzeitig anspricht. Daher fehlt Jakobus die Trennschärfe in der Verwendung seiner Begrifflichkeiten wie die anderen neutestamentlichen Briefeschreiber sie haben.
Was ist jetzt aber die Schlussfolgerung aus der biblischen Betrachtung des menschlichen Herzens? Zur Beantwortung dieser Frage ergänzen wir das Gesagte mit weiteren Aussagen aus Gottes Wort zum Herz der wiedergeborenen und mit dem Geist Gottes beschenkten Gläubigen an Christus und fassen die Ergebnisse zusammen.
Was zeichnet das Herz von uns Christus-Gläubigen aus?
Im Positiven
Gott hat uns Christus-Gläubigen ein neues Herz gegeben
- Die Botschaft des Evangeliums wurde in unser Herz gepflanzt und hat Kraft, unser Leben zu erretten (Jak 1, 21).
- Die Beschneidung unseres Herzens und Geistes ist durch Gott geschehen (Röm 2, 29 S).
- Der Heilige Geist wohnt in unseren Herzen (2 Kor 1, 22).
- Gottes Handschrift ist in unseren Herzen (2 Kor 3, 3-6).
- Der Geist Jesu in unseren Herzen ruft: „Abba, lieber Vater!“ (Gal 4, 6).
- Gottes Licht ist aufgegangen in unseren Herzen durch die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi (2 Kor 4, 6).
- Gottes Liebe ist die Grundausstattung und der Auftrag unseres Herzens. Die Liebe zu anderen wohnt in unseren Herzen (2 Kor 7, 15).
- Nach der Reinigung unserer Seelen bei unserer Bekehrung sollen wir einander beharrlich und aus reinem Herzen lieben (1 Petr 1, 22).
- Andere Menschen können uns auf unserem und am Herzen liegen
(2 Kor 7, 3). - Eifer für Geschwister kann und soll in unseren Herzen sein.
- Wir können große Freude an unseren Glaubensgeschwistern in unserem Herzen haben (1 Thess 2, 8).
- Unser Herzen können durch andere Gläubige erfrischt werden
(Phlm 1, 7). - Unsere Herzen brauchen Trost, den wir uns auch gegenseitig geben können (Eph 6, 22).
- Wir können Gottes Dinge in unserem Herzen bewegen (Lk 2, 19).
Der Zustand unseres Herzens macht unser Sein aus
- Unser wahres Menschsein ist in unserem Herzen verborgen und ist dann ideal, wenn unser Herz und unser Geist sich im Einklang befinden (1 Petr 3, 4).
- Unser Herz hat die Fähigkeit, geistliche Dinge zu sehen (Eph 1, 18).
- In unserem Herzen sind Geheimnisse Gottes, die kein anderer kennt
(1 Kor 2, 9). - Unsere wahren Motive und Absichten sind äußerlich und von anderen nicht unbedingt sichtbar und in unserem Herzen verborgen (1 Kor 4, 5), uns selbst aber letztlich bewusst (1 Joh 3, 19-21).
- Wir wünschen und wollen mit unserem Herzen (Röm 10, 1).
- Unser Herz ist der Ort des Erlebens unserer Gefühle: Freude (Joh 16, 22), Traurigkeit und Schmerzen und Angst können unser Herz befallen (Röm 9, 2; 2 Kor 2, 4; 7, 5).
- Unsere Herzen können zerbrochen sein (Lk 4, 18).
- Wir können Gott in unserem Herzen singen und musizieren (Eph 5, 19).
- Unsere Bereitschaft zu geben, jedoch ohne Zwang, hängt von unserem Herzen ab (2 Kor 7, 9).
Unser Herz kann sich weiter zu Gott hin entwickeln und fest werden
- Durch Gnade kann unser Herz gefestigt werden (Hebr 13, 9).
- Wir können ein festes Herz bekommen (2 Kor 1, 22).
- Wir können zu Jesus kommen, sein Joch auf uns zu nehmen und von ihm lernen, denn er ist sanftmütig und von Herzen demütig; so werden wir für unsere Seelen ihr Ruhe finden (Mt 11, 29).
- Die Motive unseres Herzens sollen und können ungeteilt und einfältig sein. Alles was wir tun, sollen wir von Herzen als für Gott tun (Eph 6, 5-6).
- Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, kann unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren (Phil 4, 7).
- Wir haben Zutritt zu Gott durch das Blut Jesu und durch ein aufrichtiges Herz, das sich ihm in voller Glaubensgewissheit naht (Herb 10, 22).
- Wir haben es nötig und sollen dafür beten, dass Gott unsere Herzen auf die Liebe Gottes und auf das standhafte Ausharren des Christus ausrichtet (2 Thess 3, 5).
- Wir können unsere eigenen Herzen stärken im Blick auf die Wiederkunft des Herrn (Jak 5, 8).
Unser Herz kann zur geistlichen Reife gelangen
- Unser Herz kann durch die Hilfe Gottes so glauben, dass Christus noch tiefer als bei unserer Bekehrung in unseren Herzen wohnt (Eph 3, 17).
- Wir sollen der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe und dem Frieden nachjagen, gemeinsam mit allen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen (2 Tim 2, 22)
- Unsere Herzen können ermutigt, in Liebe zusammengeschlossen und mit völliger Gewissheit im Verständnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und des Christus bereichert werden (Kol 2, 2).
- Unsere Herzen müssen getröstet und in jedem guten Werk und Wort gestärkt werden, damit sie untadelig in Heiligkeit sind, wenn unser Herrn Jesus Christus wiederkommt (1 Thess 3, 13).
Gott hat ein großes Herzens-Ziel für unser Herz
- Unser Herz kann im völligen Reinen mit Gott sein – dann erhört Gott unsere Gebete (1 Joh 3, 21-22).
- Unser vorgereinigtes Herz kann völlig rein werden (Mt 5, 8).
- Wir sollen und werden Gott von ganzem Herzen lieben und unseren Nächsten wie uns selbst (Mt 22, 37 – 40).
- Denn das Endziel aller (Unter-)Gebote Gottes ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben (1 Tim 1, 5).
Unser Herz ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Seins.
Ja, Gott hat uns mit unserer Wiedergeburt ein gereinigtes Herz geschenkt, in dem seine Liebe wohnt. Diesen Schatz des neuen Herzens gilt es zu bewahren, weiter zu entwickeln und mit unserem Herzen zur geistlichen Reife zu kommen, bis Gottes großes Herzens-Ziel für unser Herz erreicht ist:
Ein völlig reines Herz, das im Reinen mit Gott ist,
und das aus gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben liebt.
Doch dieser Weg ist kein Selbstläufer. Trotz unserer gesegneten Grundausstattung gilt es unsere Herzen zu festigen, zu bewahren, zu entwickeln und in Gott festzumachen, bis das geschehen kann. Immer noch gilt für uns Christen die Ermahnung aus Sprüche.
Spr 4, 23 S
Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
Wenn wir das tun, werden wir gesegnet sein und das Ziel unseres Glaubens und Herzens erlangen: Gott und unseren Nächsten aus ganzen und reinem Herzen, guten Gewissen und ungeheucheltem Glauben lieben – denn darauf zielt Gottes Entwicklungsraum für unsere Herzen (1 Tim 1, 5).
Doch es gibt immer noch zwei Wege für unser Herz
- In unserem Herzen können wir Glaubens- und Unglaubensgedanken bewegen (Röm 10, 6-10).
- Mit dem Herzen zweifeln und glauben wir (Mk 11, 23).
- Unser Herz kann weit und eng sein und werden (2 Kor 6, 11-13).
- Unser Herz ist da, wo unser Schatz ist, entweder im Sorgen um irdische Dinge oder in der Sorge um das Reich Gottes (Mt 6, 20ff).
Ja, auch als Christen ist unser Herz allerlei Gefahren ausgesetzt
- Wenn unser Herz zu arglos ist, ist es verführbar (Röm 16, 18).
- Die Versuchbarkeit unseres Herzens bleibt bestehen, so ist schon der Gedanke an Ehebruch bereits Ehebruch im Herzen vor Gott (Mt 5, 28).
- Das Wort Gottes kann uns vom Feind, dem Teufel, aus dem Herzen geraubt werden, nicht nur das Evangelium den Ungläubigen, auch Gottes Verheißungen uns Gläubigen (Mt 13, 19).
- Auch als Jünger können unsere Herzen verhärtet sein (Mk 6, 52; 8, 17).
- Weltliebe kann in unseren Herzen Einzug halten und die Liebe Gottes vertreiben (1 Joh 2, 15).
- Als Gläubige können wir ein geteiltes Herz haben oder bekommen (1 Kor 7, 34).
- Wenn wir ein geteiltes Herz haben, sind wir unbeständig in allen unseren Wegen und der Herr erhört unsere Gebete nicht (Jak 1, 9).
- Unser eigenes Herz kann uns und unser Tun verurteilen (1 Joh 3, 19).
- Wir dürfen unser Herz notleidenden Geschwistern gegenüber nicht verschließen, sonst bleibt die Liebe Gottes nicht in uns (1 Joh 3, 17).
- Wir können uns im Herzen über unseren wahren Zustand vor Gott täuschen. Das wird besonders durch den falschen Gebrauch unserer Zunge deutlich. Reden wir Dinge, die Gott nicht gefallen und halten uns trotzdem für fromm, täuschen wir uns selbst (Jak 1, 26).
- Wenn wir bitteren Neid und Selbstsucht in unserem Herzen haben, so dürfen wir uns nicht rühmen und dürfen nicht gegen die Wahrheit lügen. Steht es so schlimm um uns, offenbart das unsere geteilten Herzen, dann sind wir entweder immer noch Sünder oder wieder Sünder geworden, die ihre Hände reinigen und ihre Herzen heiligen müssen (Jak 3, 14).
- Gottes Wort warnt uns, dass bereits etliche das Ziel verfehlt haben, aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben zu lieben (1 Tim 1, 6).
Es gibt den Todes-Stoß in das christliche Herz
- Wir können unsere Herzen verstocken, weil wir nicht auf die Stimme des Heiligen Geistes hören, widerspenstig gegen Gott sind und ihm nicht gehorchen (Hebr 3, 7ff).
- Wir können ein böses, ungläubiges Herz im Abfall von dem lebendigen Gott haben oder bekommen (Hebr 3, 12).
- Unser Herz kann auf tödliche Irrwege geraten: Unser Status vor Gott wandelt sich von gut zu böse, wenn wir unseren Geschwistern im Glauben nicht vergeben (Mt 18, 32).
- Und wenn uns Gott in unserem Herzen egal wird und wir unsere Mitchristen auszunutzen beginnen, verlieren wir unser Heil (Mt 24, 48),
- ebenso, wenn wir unsere von Gott geschenkten Gaben aus einem ungläubigen und achtlosen Herzen nicht für ihn einsetzen (Mt 25, 26).
Es wird deutlich: Wir tragen eine hohe Verantwortung für den Zustand unseres Herzens. Unser neues Herz bei unserer Bekehrung ist ein Pfund, mit dem wir wuchern müssen. Als größten Schatz sollen wir über den Zustand unserer Herzen wachen. Die Verheißungen des Neues Bundes sind keine Automatismen, die ein für alle Mal gegeben werden. Sie einzusetzen, zu bewahren, zu entwickeln und zu ihrem vollen Potenzial zu bringen, ist unsere höchste Verantwortung. Natürlich geht das nur mit Gottes Hilfe und allen Gnadenmitteln, die er zur Verfügung stellt. Das wird an den oben aufgeführten Bibelstellen deutlich. Aber deutlich ist auch, dass die Segnungen des Neuen Bundes nicht nur ein einmaliges Ereignis sind, sondern ein Weg mit einem Ziel, und einem Ziel, das in diesem Leben erreicht werden kann: Gott und die Geschwister und unseren Nächsten von ganzem Herzen zu lieben.
Während wir auf dem Weg sind, fehlt es unserem Herzen oft noch an der rechten Einsicht. Und da fragen wir uns.
Wer hat Einblick in unser Herz?
- Das Wort Gottes trennt das Seelische vom Geistlichen in unseren Herzen und richtet und beurteilt die geheimen Wünsche und Gedanken unseres Herzens (Hebr 4, 12).
- Unser eigenes Herz kann uns verdammen oder auch nicht verdammen (1 Joh 3, 19-22).
- Der Heilige Geist gibt uns Zeugnis über unseren wahren Herzenszustand vor Gott (Apg 5, 32; Röm 8, 16; 9, 1-3; 1 Thess 2, 10).
- Gott prüft unsere Herzen (1 Thess 2, 4).
- Jesus erforscht unser Herz und unsere Nieren (Offb 2, 23) und wird das Verborgene unseres Herzens an den Tag bringen (1 Kor 4, 5).
Wir sind unserem noch nicht in Christus fest gewordenen und nicht voll entwickelten Herzen nicht hilflos ausgeliefert. Gott kennt unser Herz und kann uns durch sein Wort und seinen Geist den Zustand unseres eigenen Herzens offenbaren, nicht erst am Tag des Gerichts, sondern jetzt.
Gott, der uns ein neues Herz gegeben hat, wacht über unsere Herzen. Wenn wir unsere Herzen voll auf ihn ausrichten und ihn suchen, wird er unsere Herzen formen, füllen und zur gottgewollten Reife bringen.
Dann kann das Ziel aller Unterweisungen des Volkes Gottes erreicht werden und zur vollen Erfüllung kommen.
1 Tim 1, 5 N
Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung ist aber die Liebe, und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
Dann kann das größte Gebot in Gottes Wort, ja das einzige Gebot in Gottes Wort, in dem alle anderen zusammengefasst sind, erfüllt werden.
Lk 10, 27 S
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!
Sowohl in Israel als auch weltweit sucht Jahwe Leute, die ihn und ihren Nächsten so lieben, die ihn von ganzem Herzen suchen und ihm folgen.
An ihnen wird sich Jahwe als mächtig erweisen.
2 Chron 16, 9 S
Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erzeigen an denen, die von ganzem Herzen ihm ergeben sind.
Meine Beobachtungen zu „Ein neues, reines, gereinigtes Herz“