Gerechte und Heilige

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3  Gesamtbiblische Betrachtungen – Christus, der Vater und wir – Gerechte und Heilige, epubli.de, 2021.

Gerechte und Heilige

Die Hauptbezeichnungen derer die mit Gott und für den Gott Israels leben, sind Heilige und Gerechte. Das ist schon im Alten Testament so. Maleachi liefert uns die Definition eines Gerechten.

Mal 3, 18 S
Da werdet ihr wiederum sehen, was für ein Unterschied besteht zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Wer Gott dient, ist gerecht und ein Gerechter. Er tut, was Gott gefällt, gerechte Dinge. Wer Gott nicht dient, ist gottlos und ein Gottloser. Ein Gottloser tut gottlose Dinge. Diesen Gegensatz stellt das Alte Testament ständig heraus (v.a. in den Psalmen und im Buch der Sprüche).

Im Alten Testament hat „Gerechter“ im allgemeinen noch nicht diese juristische Zusatznote, wie Paulus sie dann ausführlich im Römerbrief aus zwei Stellen im Alten Testament herausarbeitet (1 Mose 15, 6; Hab 2, 4). Ein Gerechter steht aber in der richtigen Beziehung zu seinem Gott, er lebt mit Gott, er kennt Gott und dient und gehorcht ihm – grundsätzlich.

Im Gegensatz dazu stehen die „Gottlosen“, die sich um Gott nicht scheren, ihm nicht folgen und nicht gehorchen oder nur einen oberflächlichen scheinbaren Gottesdienst verrichten, deren Herz aber fern von Gott ist (Ps 50, 16).

Weder Gottlose noch Sünder bestehen im Gericht Gottes.

Ps 1, 5-6 S
Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten; denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg führt ins Verderben.

Die andere große Bezeichnung dessen, der Gott dient, ist Heiliger. Und das ist auch schon im Alten Testament so. Gottes Volk soll seinem Gott heilig, d.h. für Gott abgesondert und rein sein (2 Mose 22, 30; 3 Mose 10, 10). Gott selber ist es, der sie heiligt (2 Mose 31, 13) und das Volk Gottes hat die Verantwortung sich zu heiligen (3 Mose 20, 7). Heilige können sich durch entsprechend unheiliges Verhalten entheiligen. Wer sich entheiligt, obwohl Gott ihn geheiligt hat, der entheiligt Gott selbst. Und wer das tut, ist in vielen Fällen des Todes, weil er Gottes Namen und Heiligkeit entheiligt hat (2 Mose 31, 14; 3 Mose 18, 21; 19, 8+12; 20, 3; 21, 4; 21, 6+9+12+15 etc.) oder er bekommt in manchen Fällen wie beim Nasiräergelübde die Chance, sich nach einer Verunreinigung und dadurch Sünde sich wieder neu heiligen (4 Mose 6, 11). Je näher jemand zu Gott kommt, desto mehr muss er sich heiligen (2 Mose 19, 22; 3 Mose 10, 3).

Obwohl der Zustand oder Grad der Heiligung also schwanken kann – im Idealfall lebt ein Heiliger immer heilig – wird der Begriff „Heiliger“ im Alten Testament auch als Synonym für die gebraucht, die Gott folgen, gehorchen – mit dem Hauptaspekt auf der Abgesondertheit für Gott und der notwendigen Reinheit, die es vor Gott braucht, wenn wir in seine Gegenwart kommen.

Ps 34,9 S
Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen; denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

Auch zu „Heiliger“ ist der Gegensatz „Sünder“ und „Gottloser“.

Psalm 104, 35 N
Mögen die Sünder von der Erde verschwinden und die Gottlosen nicht mehr sein! Auf, meine Seele, preise Jahwe! Halleluja!

Sünder, Gottlose, Ungerechte und Unheilige werden alle diejenigen genannt, die Gott grundsätzlich nicht folgen, die ihm grundsätzlich nicht gehorchen, die sich nicht für ihn absondern und die sich nicht für ihn reinigen und heiligen.

Sie werden umkommen, da es ihnen an der Gerechtigkeit vor Gott, d.h. an der der Beziehung zu Gott, am Gehorsam, an der Abgesondertheit für Gott und an der notwendigen Reinheit vor Gott fehlt.

Dabei es um die ganze Lebensrichtung, nicht um einzelne Fehltritte und Verunreinigungen. Denn von Fehltritten sind auch die Heiligen und Gerechten betroffen (1 Kön 8, 46). Da sie aber wieder umkehren und Gott grundsätzlich suchen und folgen, bleiben sie Heilige und Gerechte.

Bemerkenswert ist: Gerechte können zu Gottlosen werden und Gottlose zu Gerechten, wenn sie ihre grundsätzliche Lebensrichtung ändern (Hes 33).

Doch kommen wir zum Neuen Testament. Werden wir auch hier Heilige und Gerechte finden?

Zuallererst wird Jesus so genannt. Jesus trägt beiden Ehrentitel:

Er ist DER Heilige und DER Gerechte (Apg 3, 14).

Doch wie wird das Volk Gottes im Neuen Testament angeredet,
wer oder was sind sie in Gottes Augen?

 

Click to listen highlighted text!