Teil 2 Zusammenfassung Neues Testament – Die Lehre des Neuen Testaments

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2  Zusammenfassung Neues Testament – Die Lehre des Neuen Testaments, epubli.de, 2021.

Zusammenfassung Neues Testament – Die Lehre des Neuen Testaments

Die Evangelien offenbaren den Sohn Gottes, Jesus Christus. Sein Leben, Wirken und Lehren steht im Mittelpunkt. Wer Buße tut und an ihn glaubt erfährt die Vergebung seiner Schuld. Und die Evangelien kündigen etwas ganz Neues an: Die an Christus Gläubigen werden im Gegensatz zu den Gläubigen früherer Generationen mit dem Heiligen Geist und mit Feuer getauft werden. Sie führen aber noch nicht aus, was das näher bedeutet.

Zuerst stellen sie die eine wichtige Diagnose: Alle Menschen, auch die scheinbar besten Gläubigen sind Sünder und müssen zu Gott umkehren, um Sündenvergebung zu erlangen.

Die geforderte Umkehr zu Gott und das sich anschließende Leben mit Gott sind in ihrer geforderten Radikalität beispiellos. Nur der kann Jünger Jesu sein, der Jesus mehr als alles andere auf der Welt zu liebt und der ihm bis auf die Mikroebene der kleinsten Gedanken des Herzens gehorcht. Schuld wird angesichts dieser großen Forderung viel Platz eingeräumt und Vergebung von Gott sichergestellt. Doch nirgendwo in den Evangelien werden die Gläubigen auf ein Sündigenmüssen festgenagelt. Im Gegenteil. Jesus erwartet vom Sünder, dem vergeben ist, dass er nicht mehr sündigt.

Nach Jesus gibt es vielmehr böse UND gute Menschen,
solche die sein Wort grundsätzlich tun oder nicht tun.
Ja, und es gibt solche die sich in einer sicheren Gottesbeziehung wähnen, es aber nicht sind, und solche, die es wirklich sind.

Lukas macht uns Hoffnung, dass wir durch ein lauteres Auge ganz Licht werden können, ohne einen Schatten, der in uns verbleibt.
Markus fordert uns auf, jede sündige Tat in uns auszurotten, als gelte es das Leben, ja es gilt das Leben stellt er fest.
Matthäus fordert von uns, nach erlangter Vergebung das ganze neue Gesetz Jesu zu halten, sogar auf der geistlicher Ebene bis hin zu jeder Regung des Herzens. Das ist das Erkennungszeichen, dass wir wirklich zu Jesus gehören. Wir sollen alles tun, was Jesus gelehrt hat und das alle Völker lehren.

Matthäus, Markus und Lukas bleiben uns aber die Antwort schuldig, wie das gehen soll. Doch sie nennen die klaren Voraussetzungen: Gott mehr als alles andere lieben, täglich sein Kreuz auf sich nehmen und bereit sein, sein Leben um Jesu willen zu verlieren.

Was schon die alttestamentlichen Gläubigen in viel milderer Form nicht geschafft haben, kann offensichtlicher Weise nicht aus menschlicher Kraft und eigenem Willen geschehen. Es braucht die neuen Mittel der neuen Heilszeit, des Neuen Bundes. Und das ist die angekündigte Taufe mit dem Heiligen Geist und mit Feuer. Johannes nimmt sich dieser Zusammenhänge näher an und erklärt sie. Ja, durch den heiligen Geist können, sollen und werden die Gläubigen zuerst wiedergeboren werden. Dann sollen sie in dem bleiben, was Jesus gesagt hat und sein Wort halten. Wenn wir das wirklich und konsequent tun, werden Jesus und der Vater und mit dem Heiligen Geist in einer besonderen Weise in uns Gläubigen Wohnung nehmen. Dadurch kommt es zu einer tieferen Erkenntnis Jesu und des Vaters, zur Befreiung davon, die Sünde tun zu müssen, zur Erfüllung mit göttlicher Liebe, zur Heiligung durch die Wahrheit, zu Strömen lebendigen Wassers, zu einer Bevollmächtigung und Kraftausrüstung durch den Heiligen Geist, und zu einer Einswerdung mit der Heiligen Dreifaltigkeit, die sich in Wesensgleichheit der Jünger mit ihrem Herrn äußert und in gleichen Werken, die Jesus tat. So werden die Gläubigen auch untereinander eins und die Welt kann und wird erkennen, dass der Vater den Sohn gesandt hat. Denn die Gemeinde Christi, die so glaubt und lebt wie er, spiegelt ihn unwiderstehlich wieder.

In der Apostelgeschichte werden diese von Jesus vorhergesagten Wirkungen des Heiligen Geistes plastisch sichtbar: Ängstliche Sünder werden zu feurigen Heiligen, die Urgemeinde in Jerusalem in ihrer Anfangszeit ist von einer makellosen Liebe, Reinheit und Heiligkeit geprägt.

Und die Briefe im Neuen Testament erklären uns das folgend noch näher. In jedem größeren Lehrbrief des Neuen Testamentes findet sich zumindest ein Hinweis auf dieses höhere Leben, das Johannes beschreibt, und das nach der Bekehrung und Wiedergeburt kommt: Es gibt eine völlige Heiligung, die Gott bewirkt, eine Vollkommenheit, zu der wir gelangen können, eine Liebe, die es zu erreichen gilt, die der Standard Christi für alle seine Gläubigen sind und denen an Qualität nichts mehr hinzuzufügen ist, nur an Quantität. Bei den Nachfolgern Christi, die noch stärker in der Sünde gefangen sind, werden diese Hinweise etwas schwächer formuliert, bei fortgeschrittenen Gläubigen deutlicher. Es ist nicht die hohe Anzahl an Versen pro Brief, die christliche Vollkommenheit zum Thema machen. Doch das Thema wird praktisch in jedem größeren Lehrbrief und damit durchgehend im Neuen Testament behandelt, genauso wie unsere Errettung aus Gnade und Wiedergeburt. Es ist das volle und von Christus zugedachte geistliche Leben, auf das Christus hier auf dieser Erde bei seiner Gemeinde hinarbeitet. Alle Einzelanweisungen und Gebote Jesu und der Apostel sind Spiegel dieser göttlichen Vollkommenheit und zielen auf die Umgestaltung der Gemeinde in dieses Bild – das Bild Jesu – ab. Erst wenn seine Gemeinde rein und vollkommen und damit einhergehend auch untereinander eins ist, spiegelt sie Christus in einer Weise wieder, die die Welt erkennen lässt, dass der Vater den Sohn gesandt hat. Das ist erklärte Ziel Christi.

Ja, in jedem neutestamentlichen Buch wird die Sünde als die universelle Krankheit des Menschen erkannt und bekannt.

Nein, in keinem neutestamentlichen Buch wird die Sünde als unausweichliches Prinzip dargestellt.

Denn: In jedem neutestamentlichen Buch wird Jesus als der Retter von der Sünde vorgestellt, sowohl als Retter der von der Schuld der Sünde, als auch als Retter von der Macht der Sünde.

Ja, Menschen, die Gott nicht kennen, einzelne Gläubige und auch ganze Gemeinden sündigen, und sündigen teils viel und schwer, das sagt das Neue Testament ganz offen. Verhältnismäßig wenige erreichen und leben das aus, was Christus für sein Volk vorgesehen hat und wofür er gestorben und auferstanden ist:

Dass wir unser Eigenleben als Christen völlig kreuzigen, um dann zu erleben, dass Christus SEIN eigenes Leben in uns lebt. Christus selber kämpft und siegt in uns. Das ist das Geheimnis des Evangeliums. ER SELBST lebt sein Leben und hält seine Gebote in uns. Denn wir AUS UNS können nicht so leben, wie das neue Gesetz Christi es fordert, wir AUS und IN CHRISTUS aber sehr wohl.

Dass wenige dieses Leben erreich(t)en, heißt nicht, dass es nicht erreicht werden kann. Paulus, andere Apostel und Christen hatten und führten dieses Leben, das mit verschiedenen Namen im neuen Testament bezeichnet wird:

  • Christus erkennen Joh 8, 32; 14, 7+20+21; 17, 26
  • Christus nimmt durch den Glauben Wohnung im Herzen Eph 3, 17
  • Vollendung der Heiligung durch Reinigung von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes 2 Kor 7, 1
  • Vollendung in der Liebe 1 Joh 4, 18
  • Vollkommenheit in der Liebe 1 Joh 4, 17
  • die gleiche Gesinnung haben, die Jesus hatte Phil 2, 5ff
  • leben, wie Jesus gelebt hat Lk 6, 40; Joh 14, 12; 15, 10; 1 Joh 4, 17
  • im Licht leben, wie er im Licht ist 1 Joh 1, 7
  • Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben 1 Tim 1, 5
  • vollkommen sein, wie unser Vater im Himmel vollkommen ist Mt 5, 48
  • heilig in unserem ganzen Wandel sein, wie der, der uns berufen hat heilig ist 1 Petr 1, 15+16
  • im Gewissen vollkommen gemacht sein Hebr 9, 9+11
  • vollkommen/völlig/bis aufs Äußerste gerettet werden Hebr 7, 25
  • zur zweiten Ruhe gelangt sein Mt 11, 29; Hebr 4, 10
  • ein vollkommener Mensch sein, der in der Rede nicht fehlt Jak 3, 2
  • dem Lamm folgen, wohin es auch geht Offb 14, 4
  • völlig gereinigt sein Hes 36, 25; 2 Kor 7, 1; 1 Tim 1, 5; 1 Joh 3, 3
  • untadelig in Heiligkeit sein 1 Thess 3, 13
  • ein reines Herz haben Mt 5, 8; 1 Tim 1, 5
  • völlig geheiligt sein 1 Thess 5, 23; 2 Kor 7, 1
  • in sich keine Finsternis mehr haben, sondern nur noch Licht Lk 11, 36
  • bewusst in Christus zu sein Joh 15, 4-8; 1 Joh 2, 6
  • eins mit Christus sein Joh 17, 21
  • die Liebe Gottes nach der Bekehrung in einer besonderen Weise offenbart bekommen Joh 17, 26
  • der Sünde gestorben sein und Gott leben Röm 6, 11
  • nicht mehr selber leben, sondern Christus lebt in mir Gal 2, 20
  • Gott und seinen Nächsten von ganzem Herzen zu lieben Lk 10, 27
  • wie unser Meister Jesus zu sein Lk 6, 40
  • mit Feuer getauft sein Mt 3, 11; Lk 3, 16
  • Teilhaber der göttlichen Natur sein 2 Petr 1, 4

Wie wir sehen, ist diese Erfahrung so reich, dass das Neue Testament fast an seine Grenzen stößt in dem Versuch, sie zu beschreiben. Es ist das überfließende Leben, das Christus uns geben und durch uns ausleben will.

Gehen wir einmal durch die Bücher des NT. Sehen wir uns in jedem Buch jeweils die klarsten Verse zur völligen Heiligung an. Wir werden feststellen, dass praktisch alle neutestamentlichen Autoren die Erwartung hatten, dass die Gläubigen genau zu dieser Erfahrung, zu diesem Leben in Christus gelangen sollten.

Und besonders wichtig: Immer wieder betonen die Apostel, dass dieser geistliche Zustand des Herzens und des Lebens der einzige ist, der Jesus würdig ist. Darum stellen sie ihn den Gemeinden ständig vor Augen. Nur wer so rein und heilig lebt wie Jesus es ihm/ihr schenken will, wird tadellos an dem Tag sein, an dem Christus wiederkommt. Nur der, der ein heiliges Herz vollkommener Liebe jetzt auf dieser Erde hat, wird angesichts seines verherrlichten Herrn nicht in irgendeiner Weise beschämt werden. Gottes Heiligkeit hier schon auf dieser Erde auszuleben, seinen Willen hier schon auf der Erde wie im Himmel tun, das ist jetzt schon ein Stück Himmel auf dieser Erde; und es ist möglich.

Die Apostel lehrten wirklich das, was Christus ihnen geboten hatte. Sie taten nichts dazu und machten keine Abstriche. Sie lebten alles selber vor und erwarteten das auch von den Nachfolgern Christi. Sie waren dem Befehl Christi gehorsam – in ihrem Leben und in ihrer Lehre. Sie kannten kein „ich kann nicht“. Sie ersetzten es durch „Christus in mir kann“. Christus hat für alles vorgesorgt, was er verlangt. Er kann es in uns schaffen und er kann uns darin bewahren. Damit sind der Anspruch Christi und der Anspruch der Apostel eins. Doch es geht noch mehr um die Verheißung Christi: Jeder einzelne Gläubige und die Gemeinde kann durch das innewohnende Leben Christi sein Gesetz und seinen Willen auch tun. Freuen wir uns! Und nehmen wir seine Verheißung in Anspruch. Sie gilt jedem seiner Nachfolger und seiner ganzen Gemeinde.

 

Meine Beobachtungen zu „Zusammenfassung Neues Testament“

 

 

 

 

 

 

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