Offenbarung

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2  Das Neue Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Offenbarung, epubli.de, 2021.

Offenbarung

Die Offenbarung ist reich an Symbolsprache. Diese kann nicht ohne weiteres aus sich selbst heraus verstanden und gedeutet werden. Daher stelle ich in ihr entgegen der sonst bisher praktizierten Vorgehensweise auch stellenweise schon Bezüge zu anderen biblischen Büchern her, um mögliche Bedeutungen herauszuarbeiten.

Die Offenbarung ist das das letzte Vermächtnis Gottes an sein Volk. Was wird sie uns über die mögliche Heiligkeit und das siegreiche Leben des Volkes Gottes verraten?

Offb 1, 3 S
Selig, wer liest und die da hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht!

Die Botschaft der Offenbarung ist also extrem wichtig für uns Gläubige.

Zu Beginn der Offenbarung erscheint Jesus dem Apostel Johannes als verherrlichter Christus. So herrlich ist er, dass Johannes von der Erscheinung Jesu völlig überwältigt wird. Dann gibt Jesus ihm sieben Sendschreiben an sieben Gemeinden. Darin lobt und tadelt Jesus jede einzelne Gemeinde besonders, teils auch Untergruppen in den Gemeinden. Dem Urteil Jesu unterstehen wir nicht nur als einzelne Christen, sondern in besonderer Weise auch als ganze Gemeinschaft von Gläubigen an einem Ort. Das macht uns deutlich, dass Christusnachfolge und Heiligung keine Privatsache eines jeden Christen sind. Wir tragen in den Gemeinden Verantwortung füreinander und für die Gemeinde als Ganzes.

Von den sieben Gemeinden werden von Jesus in den Sendschreiben zwei ausschließlich gelobt. Vier hören Lob und Tadel, eine nur Tadel.

Was lobt Jesus an seinen Gemeinden und was tadelt er?

 

 

 

 

 

Offb
2+3
 

Lob

 

Tadel

Ephesus gute Werke, unermüdlicher Einsatz, geduldiges Leiden, Ausdauer, dulden niemand Böses, entlarven falsche Apostel haben die erste Liebe
verlassen
Smyrna Jesus kennt ihre Bedrängnis, Armut und wie sie von den Leuten bösartig verleumdet werden. Sie sind aber reich.
Pergamus Jesus weiß, was sie tun, und wo sie wohnen – wo der Thron Satans ist – und dass sie festhalten an seinem Namen und den Glauben an ihn nicht verleugnet haben. dulden Leute, die Falsches lehren:
Essen von Götzenopferfleisch,
sexuelle Zügellosigkeit.
Thyatira Jesus kennt ihre Werke, Liebe, Glauben, Dienst und Geduld und dass ihre Werke zunehmen.

 

unternehmen nichts gegen falsche Prophetin, die sexuelle Zügellosigkeit und Essen von Götzenopferfleisch lehrt
Sardes nur einige wenige haben ihre Kleider nicht befleckt. scheinen zu leben und sind doch tot, ihre Werke sind nicht vollkommen vor Gott
Philadelphia Jesus kennt ihre Werke. Sie haben eine kleine Kraft, aber sein Wort und Geduld bewahrt und den Namen von Jesus nicht verleugnet.  
Laodizea  

 

sind lau, halten sich für reich, meinen nichts zu brauchen, sind aber elend, erbärmlich, blind, arm, bloß

 

Wenn wir die die sieben Beurteilungen zusammenfassen, ergibt sich folgendes Bild:

Auf unsere Werke und unseren Dienst kommt es an, wenn wir vor Jesus im Gericht bestehen wollen. Es sind keine Werke, die uns retten. Das hat Jesus durch sein vergossenes Blut getan (Offb 5, 9-10). Aber es sind Werke des Glaubens aus Liebe zu ihm. Sie entscheiden, ob und wie wir im Himmel einmal gekrönt werden und welchen Lohn wir empfangen.
Unsere Werke zeigen, wie es um unsere Beziehung zu Jesus steht. Jesus erwartet Werke der ersten Liebe. Er freut sich daran, wenn wir unsere Liebe zu ihm in Werken zeigen und darin wachsen. Und das sind die Werke, die vor Jesus bestehen können und die ihm kostbar sind:

  • Geduld und Ausdauer, nicht müde werden
  • am Namen Jesu festhalten, den Glauben an Jesus
    und seinen Namen nicht verleugnen
  • Trübsal, Armut, Lästerung erleiden und ertragen
  • Irrlehrer, falsche Propheten und Lehren nicht dulden
  • Liebe und Glauben haben, die erste Liebe nicht verlassen
  • die eigenen Kleider nicht beflecken, keine Unzucht treiben,
    keine Götzenopfer essen
  • Jesu Worte bewahren
  • nicht lau und nicht falsch selbstzufrieden sein

 

Nur zwei von sieben Gemeinden werden von Jesus nicht getadelt und nur gelobt. Sie haben diese Dinge, auf die es Jesus ankommt. Und sie sollen sie treu und furchtlos bis in den Tod bewahren.

Jesus gibt sich bei fünf von sieben Gemeinden mit ihrem Zustand nicht zufrieden. Er fordert sie auf, umzukehren und Buße zu tun. Er erwartet erste Liebe in einem brennenden Geist und vollkommene Werke in Glauben, grundsätzliche Reinheit der Lebensführung, sexuelle Reinheit, Ausdauer, Geduld, Bewahrung seiner Worte, Gemeindezucht und Leidensbereitschaft um seines Namens willen.

Folgende zwei Verse fassen die Ermahnungen Jesu weitestgehend zusammen.

Offb 3, 2-3 S
Werde wach .. denn ich habe deine Werke nicht vollendet erfunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße.

Offb 2, 4-5 S
Aber ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke!

 

 

Im Einzelnen gibt Jesus den 7 Gemeinden folgende Ratschläge:

  • Denke daran, wovon du abgefallen bist!
  • Kehre um und tue die ersten Werke!
  • Kehre um.
  • Lass Verführer nicht gewähren und kehre um.
  • Denke an was du empfangen und gehört hast
    Bewahre es und kehre um.
  • Sei fleißig und kehre um. Kaufe von Jesus im Feuer geglühtes Gold, weiße Kleider und Augensalbe.

 

Dieses Kapitel der Offenbarung ist einerseits für uns eine Mahnung. Was würde Jesus bei uns anmahnen?

Aber es ist auch zu unserer Ermutigung geschrieben. Zwei von sieben Gemeinden leben so, wie es Jesus gefällt.
Und: Sind wir abgewichen, können wir wiederhergestellt werden, um so zu leben, wie es Jesus gefällt (Offb 2+3)?

Wir sollen von Jesus Augensalbe kaufen. Das heißt wir können ihn bitten, uns die Augen über unseren wahren Zustand zu öffnen. Wenn wir nur einer äußeren Frömmigkeit folgen und keine innere Beziehung zu Jesus haben, dann ist Alarmstufe Rot angesagt. Wir stehen in Gefahr, dass Jesus uns aus seinem Mund ausspuckt. Daher sollen wir auf das Anklopfen Jesu hören, ihn einlassen und das Abendmahl mit ihm halten. Wir sollen von Jesus weiße Kleider kaufen, das heißt zur Rettung bzw. zur Rechtfertigung (zurück-) kommen. In jedem Fall gilt für uns alle: Wir sollen daran denken, was wir empfangen und gehört haben, uns also in sein Wort vertiefen.
Wir sollen bedenken, wovon wir gefallen sind, und uns wieder nach Gottes Wort ausrichten und es tun. Wir sollen Buße tun, wo wir dem Anspruch des Wortes nicht genügen. Verführer und Irrlehrer dürfen wir nicht gewähren lassen. Und wo wir es getan haben, sollen wir umkehren und diese nicht weiterwirken lassen. Jesus möchte, dass wir zu ihm zurückfinden und leben, dass wir wieder lernen geduldig auf ihn zu warten. Er will, dass wir leidensbereit für seinen Namen sind und zur ersten Liebe zurückkehren. Wir dürfen von Jesus im Feuer geläutertes Gold kaufen. So wie sich der Glaube Jesu im Feuer seiner Leiden bewährte, soll es auch bei uns sein.

Jesus, der uns so sehr liebt, und sich uns in vollkommener Liebe und in einem vollkommenen Erlösungswerk hingegeben hat, erwartet auch von uns vollkommene Liebe und vollkommene Werke. Jesus hat selber alles gegeben und erwartet nun viel, aber nichts Unmögliches. Alle Sünden, die Jesus bei den Gemeinden anmahnt, hätten auch vermieden werden können. Jesus stellt keine Erwartungen, die seine Gemeinden nicht erfüllen können.
Er nennt keine Sünden, von denen seine Gemeinden nicht umkehren könnten. Ein sauberer, rechter und richtiger Weg der Nachfolge ist möglich, sogar für eine ganze Gemeinde. Das haben uns zwei Gemeinden vorgemacht.

Allen 7 Gemeinden stellt Jesus den Reichtum seiner Verheißungen in Aussicht, wenn sie überwinden (Offb 2+3).

Wer überwindet, (und meine Werke bis ans Ende bewahrt)

  • dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist. Offb 2, 7 S
  • dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod!
    Offb 2, 11 S
  • dem will ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt. Offb 2, 17 S
  • dem will ich Macht geben über die Heiden. Und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich solche Macht von meinem Vater empfangen habe. Und ich will ihm geben den Morgenstern. Offb 2, 26-28 S
  • der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und ich will seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens und will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Offb 3, 5 S
  • den will ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, welches aus dem Himmel von meinem Gott herabkommt, und meinen Namen, den neuen. Offb 3, 12 S
  • dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mit meinem Vater auf seinem Thron sitze.
    Offb 3, 21 S

Jesus geht absolut davon aus, dass seine Gemeinden überwinden können. Ja sie sollen es, ja ihre Ausgestaltung der Ewigkeit hängt davon ab. Jesus rechnet nicht mit Niederlage, er rechnet mit Sieg auf der ganzen Linie für seine Gemeinden. Und da, wo sie – wo wir – diesen Sieg nicht haben, werden wir schwer getadelt von Jesus.
Entsteht hier der Eindruck, dass wir sündigen könnten oder müssten und uns dabei auf eine Gefangenschaft in der Sünde berufen könnten, gegen die wir nichts unternehmen können?
Nein, Jesus hat uns alles gegeben, was zu einem Leben in seiner Nachfolge gehört. Wir können und sollen überwinden. Und das in jeglicher Hinsicht.

Zwei Gemeinden haben es uns vorgemacht. Sie hatten vollkommene Liebe zu Jesus und vollendete Werke.

Und so sieht ihr Lob von Jesus ohne Tadel aus.

Offb 2, 9 S
Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich), und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.

Offb 3, 8 S
Ich weiß deine Werke … du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet. … du hast das Wort meiner Geduld bewahrt.

Da es nun solche vollkommenen Gemeinden gab, lasst uns ihnen nacheifern!

Doch es bleibt weiter die Frage bestehen, ob wir Gott nur auf der Makroebene treu folgen können, also in unserer groben Lebensführung.
Was ist mit unseren eventuellen Unvollkommenheiten und Sünden auf der Mikroebene, in unseren Gedanken, Worten und Taten?
Dazu wollen wir die Offenbarung weiter untersuchen.

Offb 5, 9-10 N
Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen! Denn du wurdest als Opfer geschlachtet. Und mit deinem vergossenen Blut hast du Menschen erkauft, Menschen aus allen Stämmen und Völkern, aus jeder Sprache und Kultur. Du hast sie freigekauft für unseren Gott und sie zu Mitherrschern und Priestern für ihn gemacht. Sie regieren in Zukunft die Welt.

Jesus hat uns von der Sünde freigekauft. Alle sind Sünder und haben das nötig. Keiner kann sich vor Gott rühmen. Ohne Jesus kommt niemand in den Himmel. Doch muss ein erlöster Sünder, der zum Mitherrscher und Priester für Jesus gemacht wurde, weiter sündigen? In den folgenden Versen zeigt Gott, zu was er erlöste Sünder durch seine Gnade befähigen kann und will.

Offb 15, 2-3 E
Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meere stehen, und sie hatten Harfen Gottes. Und sie singen das Lied Moses’, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes.

Wir sehen hier die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens. Sie haben dem schlimmsten Irrlehrer und Verführer bis aufs Blut widerstanden. Sie haben zum Preis ihres Lebens überwunden. Auch hier geht es nicht um das Überwinden von kleinen Dingen oder Verführungen, sondern um das Überwinden in der einen großen Sache, auf die es ankommt: Jesus treu zu bleiben bis in den Tod, egal wie groß der äußere Druck der Not und der Verführung auch ist. Und wer so überwindet, wird entsprechend von Gott geehrt und darf sich freuen wie Mose und Jesus und Gott ewig preisen.

Offb 16, 15 E
Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe!

Hier gibt uns Jesus einen Hauptschlüssel zur Bewahrung im Willen Jesu: Wir sollen wachsam sein und unsere Kleider bewahren, d.h. unseren Stand als Gerechtfertigte vor Gott bewahren. Ohne Gottes Rechtfertigung und alles, was damit verbunden ist, bleibt nur Schande in unserem Leben. Wer aber wacht und seine Kleider bewahrt, befindet sich im Willen Jesu.

Offb 21, 6-8 S
Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, wird solches erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

Die Sendschreiben und ganze Botschaft der Offenbarung machen es klar: Den Überwindern wird das geschenkt werden, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.

Offb 21, 27 S
Und es wird durchaus nichts Unreines in sie (die Stadt) eingehen, noch wer Gräuel und Lüge übt, sondern nur die, welche im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.

Jeder Mensch muss von allem, was Gott ein Gräuel ist umkehren und es ganz lassen. Und die größte Lüge ist, seine eigene Sünde zu leugnen und dass Jesus der Christus ist, der uns unsere Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Da muss jeder Mensch zuvor wahr in seinem Leben auf dieser Erde werden. Ohne gottgeschenkte Reinheit wird niemand die Stadt Gottes betreten können. Selig sind, die ihre Kleider hell machen und rein waschen im Blut des Lammes! Doch mit dem neuen Sein ist eben auch ein notwendiges neues Tun verbunden: Keine Gräuel und Lüge ausüben. Nur wer grundsätzlich so im Willen Gottes lebt, wird gerettet werden.

Offb 22, 7 S
Siehe, ich komme bald! Selig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!

Wenn wir Gottes Worte bewahren, werden sie uns bewahren.

Offb 22, 11-13 S
Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige
heilige sich weiter. Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeglichen zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

Hier ist von zwei verschiedenen Erfahrungen im Leben der Gläubigen die Rede.
Einmal Gerechtigkeit üben und gerecht sein. Das ist, was wir nach unserer Wiedergeburt sind und für Gott tun.
Und dann: Uns heiligen, bzw. reinigen. Hier geht es auch darum, zu was Gott uns gemacht hat, um unseren inneren Zustand, um unser Sein vor Gott. Und das soll auch seine gottgegebene Gestalt in unserem Leben annehmen.
Beides geht Hand in Hand und bedingt sich gegenseitig. Mit unserer Bekehrung macht Gott uns heilig und fähig, Werke für ihn zu tun. Doch wir können und sollen in beidem zunehmen. Gerechtigkeit und Heiligung sollen unser Leben bestimmen.

Nun haben wir praktisch alle relevanten Stellen in der Offenbarung betrachtet. Immer noch wird nicht ganz klar, bis auf welche Ebene wir Jesus ganz gehorchen und nachfolgen können. Ohne Gottes Heilshandeln an uns sind wir nichts, unrein und bleibt uns nur Schande. Aber auf der Grundlage des Heilshandelns Gottes an uns sollen und können wir uns ganz im Willen Jesu befinden – und müssen es auch, wenn wir sein Wohlwollen erfahren und aufgrund unseres ausgelebten Lebens überhaupt in den Himmel kommen wollen. Das macht uns die Offenbarung ganz klar. Ihre deutliche Botschaft ist: Ganze Nachfolge Jesu ist uns geboten und möglich – und kein Gesetz der Sünde kann uns aufhalten.

Und doch fragen wir uns noch immer:
Bis wohin kann das in unserem Leben in der Mikroebene unserer Gedanken, Worte und Taten führen?

Dazu betrachten wir

Offb 14, 1-5 S+F
Und ich sah und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind Jungfrauen. Diese sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden; sie sind unsträflich (o. tadellos, untadelig).

Das Lamm steht auf dem Berg Zion im himmlischen Jerusalem. Das ist der Ort, an dem das Lamm vom Vater als König eingesetzt wurde (Ps 2, 6). Der Zionsberg ist heilig. Hier kann nichts Böses wohnen (Jes 65, 25). Wer darf auf des HERRN Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? fragt Psalm 24, 3. Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lüge und nicht schwört zum Trug erfahren wir in Vers 4. Das Volk Israel konnte nur zum Berg Gottes kommen, der mit Feuer brannte. Mose allein konnte auf den Berg Gottes in Gottes Gegenwart und in die Nähe seiner Herrlichkeit steigen. Jesus nahm nur diejenigen drei Jünger mit auf den Berg der Verklärung, die ihm am nächsten standen. Der heilige Berg Zion ist der heiligste und gottnächste Ort, den es in Gottes Schöpfung gibt.

Und das Lamm steht nicht alleine auf dem Zionsberg. 144.000 Nachfolger Christi sind mit ihm, in seiner absoluten und heiligsten Nähe. Es sind die engsten Vertrauten von Jesus. Was zeichnet sie aus, wie sind sie dorthin gekommen?

Sie sind erkauft. Dadurch wird deutlich: Sie brauchten Erlösung und haben sie erfahren. Ihre Zahl wird genannt: Es sind 144.000. Durch ihre Zahl sind sie abgegrenzt von der großen Schar, die niemand zählen kann, und die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben. Die Zahl 144.000 ist offensichtlich symbolisch zu verstehen. Die Zahl 12 der Vollständigkeit mit sich selbst multipliziert und mit Gottes Dimension von 1000 versehen. Es ist eine überschaubare, aber vollständige und vollkommene Zahl. An der Zahl fehlt nichts und sie trägt ein göttliches Siegel.

Neben diesen 144.000 lesen wir nur beim Sendschreiben an die Gemeinde in Philadelphia, dass Überwinder den Namen Jesu und seines Vaters an den Stirnen tragen werden. Beide Gruppen von Gläubigen bleiben ohne Tadel von Jesus. Und das sind die Bedingungen für den Sieg der Gemeinde in Philadelphia mit solch einer besonderen Ehrung (Offb 3, 8-11):

  • Sich nach dem Wort Jesu richten
  • sich zu seinem Namen bekennen
  • seine Aufforderung zur Standhaftigkeit beherzigen und den Kampf bestehen

Bei anderen Gelegenheiten bekommen die Gläubigen einen neuen Namen oder einen weißen Stein mit ihrem neuen Namen (Offb 2, 17). Oder die Gläubigen werden mit weißen Kleider werden als Symbol für ihre neue Identität und Zugehörigkeit zum Lamm bekleidet (Offb 3, 4-5; 4,4; 7,9). Aber hier prangt der Name des dreieinen Gottes als unübersehbares Eigentums- und Erkennungszeichen an den Stirnen. Die 144.000 und die Gläubigen in Philadelphia gehören Jesus so vollständig, dass es symbolhaft nicht tiefer ausgedrückt werden kann.

Von den 144.000 hören wir darüber hinaus noch von folgenden Eigenschaften:

Der gemeinsame Lobpreis dieser Gläubigen ist wie Donnern.
Donnern ist sonst nur Gott selbst und seinem Wirken (Offb 4, 5; 8, 5; 11, 19; 16, 18) und den erhabensten Wesen direkt vor seinem Thron (Offb 6, 1) und dem großen Jubelruf zum Antritt der Herrschaft Gottes vorbehalten (Offb. 19, 6).

Ihr Singen ist wie das Rauschen vieler Wasser.
Das ist das Erkennungszeichen der Stimme Jesu (Offb 1, 15). Und Wasser geht alleine von Gott und seinem Thron aus und spendet Leben (Offb 22, 1). Solch ein Lebensstrom geht auch vom Lobpreis dieser 144.000 aus. Viele Wasser stehen in der Offenbarung dazu auch für viele Völker (Offb 17, 15). Der Kontrast – von „viele Wasser“ zu „eine Stimme“ zeigt die besondere Einheit dieser vielfältigen Gruppe an.

Die 144.000 werden mit ihren ersten beiden Eigenschaften gottähnlich dargestellt, denn sie reden, ja singen mit den gleichen Attributen in ihrer Stimme wie Jesus und sein Vater. Was werden wir sonst noch über sie erfahren?

Die Stimmen der 144.000 klingen wie Harfen.
Das ist besonders. Nicht jeder im Himmel spielt auf einer Harfe. Es wird sonst nur noch von den Überwindern über das Tier und sein Bild erwähnt, und von den 24 Ältesten vor dem Thron Gottes. Diese haben Harfen. Hier aber klingen die Stimmen der Preisenden wie Harfen. Die 144.000 haben nicht nur etwas, sie sind etwas. Harfen steht für besondere Ehrung durch Gott. Und sie sind ein Bild für das Überwinden seiner Gläubigen bis zum Äußersten. Wer so überwunden hat, kann Gott anders loben, über alles Übliche hinaus. Die in die tiefsten Tiefen hinabsteigen und überwinden, werden sich auch mit größter Freude freuen und Gott loben. Und in ihrer Gemeinschaft und Einheit sind dieser Sänger eine unüberhörbare und himmelsbewegende Macht.

Die besondere Ehrung Gottes dieser Schar wird auch dadurch deutlich, dass außer ihnen niemand ihr Lied lernen konnte. Das wird sonst von keinem der im Himmel gesungenen Liedern gesagt. Es besteht eine ganz besondere und intime Beziehung zwischen den 144.000 und dem Lamm, die sonst niemand im Himmel und auf Erden hat.

Und doch sind die 144.000 erkauft von der Erde. Das zeigt, dass keiner von ihnen etwas aus eigener Kraft vermochte. Ohne den Kaufpreis des Lammes wären auch die 144.000 nie dort hingekommen, wo sie nun sind:
In der direktesten Nähe des Lammes, am allerheiligsten Ort.

Die 144.000 haben sich nicht mit Frauen befleckt und sind Jungfrauen.
Um das zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, dass die Gemeinde Jesus als reine Jungfrau zugeführt werden soll. Die körperliche Ausdrucksweise ist nur ein Bild. Wir als Gemeinde sind mit dem Herrn ein Geist (1 Kor 6, 17). Unser Geist und Sinn soll einfältig auf Christus ausgerichtet sein. Paulus kämpft darum, dass die Braut Christi rein, heilig und Christus einfältig ergeben ist (2 Kor 11, 2). Nichts soll sie von ihrer Liebe zu Christus ablenken.

Das Gegenbild ist geistliche Hurerei und Unzucht. Dessen wurde Israel so oft angeklagt. Wenn sie nicht einfältig bei Jahwe blieben, sondern anderen Göttern dienten, begingen sie geistlichen Ehebruch an Jahwe.

Von den 144.000 wird nun gesagt, dass sie (wie) reine Jungfrauen sind, die nie geistlich fremdgegangen sind. Sie sind Jesus völlig treu geblieben und haben auf ihn gewartet. Sie waren ausschließlich für Jesus da. Sich zu reinigen wird im Neuen Testament oft mit sich heiligen gleichgesetzt. Folglich ist sich zu verunreinigen die eine Sünde, die unbedingt vermieden werden muss. Die 144.000 sind also solche, die sich in der höchstmöglichen Form gereinigt haben und auch reingehalten haben. Sie haben sich im Bild gesprochen vor sexueller Verunreinigung bewahrt und damit vor den Verunreinigungen der Welt, vor Götzendienst und von allem, was sie für Christus verunreinigen konnte. Sie kannten und wollten nie jemand anders als Christus. Sie sind Christus völlig nachgefolgt. Ist das die richtige Auslegung? Der folgende Text (V. 4) gibt Aufschluss.

Die 144.000 sind die, die dem Lamm folgen, wohin es auch geht.

Das sind starke Worte. Aber leben nicht alle Christen so? Das ist der Anspruch Christi an seine Jünger. „Folgt mir nach!“ Doch schon in den Sendschreiben haben wir gesehen, dass es oft anders läuft. Kommen wir nicht alle immer wieder in kleinen und größeren Dingen, und sei es auch nur zeitweise, von der völligen und einfältigen Christusnachfolge ab? Haben wir nicht immer wieder kleinere oder größere Niederlagen zu beklagen? Und selbst, wenn wir am besten sind und uns am besten fühlen, lauert doch immer noch die Sünde tief in unserem Inneren vor der Tür. Hält sie nicht, wenn auch unsichtbar vor der Welt, unsere tiefste Motivation in einem nicht völlig gereinigten Morast gefangen? Werden wir jemals ganz rein sein und leben können? Gelingt es der Sünde nicht doch andauernd, uns wenigstens im Kleinen in ihrem Griff zu bekommen und damit abseits einer völligen Christusnachfolge zu bringen?

Hier sind solche, die dem Lamm folgen, wohin es auch geht.

Stärker und prägnanter kann völliger Gehorsam der leisesten Stimme Gottes gegenüber nicht ausgedrückt werden. Hier geht es nicht um Rechtfertigung. Sie würde bedeuten, trotz unserer immer noch vorhandenen Sünde(n) vor Gott ein gutes Gewissen haben zu dürfen. Nein, hier geht es um absolute, kompromisslose und lebensechte Christusnachfolge in allen, auch in den kleinsten Dingen. Wie völlig diese Liebe zu Christus und der Gehorsam ihm gegenüber sind, wird durch die nächsten beiden Eigenschaften der 144.000 weiter verdeutlicht und auf die Spitze gebracht.

Offb 14, 5 S
Und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden. Sie sind unsträflich.

Oder anders übersetzt

Offb 14, 5 N
Sie sind ohne Tadel. Keine Falschheit kann ihnen vorgeworfen werden.

Können wir wirklich ohne Tadel sein und leben? Können wir wirklich völlig ohne Falsch sein und leben? Die Tragweite dieser Aussagen wird nur deutlich, wenn wir noch andere Bibelstellen hinzuziehen.

1 Petr 2, 20-23 N
Wenn ihr aber Gutes tut und dafür leiden müsst, dann ist das eine Gnade von Gott, denn genau dazu seid ihr berufen worden. Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und kein unwahres Wort ist je über seine Lippen gekommen (Elberfelder: „welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden“). Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung, sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet.

Auch, bzw. gerade im Munde Christi wurde kein Trug gefunden. Bei Christus steht das in einem Satz zusammen mit seinem vollkommenen Lebenswandel, seiner Leidensbereitschaft und seinem vollkommenen Ausleben der Feindesliebe, wie er es selbst in der Bergpredigt gefordert hatte. Die Reinheit seiner Rede erwies die Reinheit seines Seins.

Doch ist es Christi Nachfolgern möglich, ebenso zu leben?

Offb 14, 5 S
Und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden. Sie sind unsträflich.

Unser Text in der Offenbarung sagt ja. Hier sind solche, die dem Beispiel, das Christus ihnen gegeben hat, durch die Gnade Christi völlig gefolgt sind.
Aber gibt es noch ein anderes biblisches Zeugnis, das die Tiefe dieser Aussage bestätigt? Jede Sache werde durch den Mund zweier oder dreier Zeugen bestätigt. Kann unser Mund als Nachfolger Christi ohne Trug sein?

Auch Jakobus nimmt sich dieses Gedankens an. Und er scheint zuerst jede Hoffnung zunichte zu machen, die jemand haben könnte, dem falschen Gebrauch der Zunge zu entgehen, denn er schreibt in seinem Brief.

Offb 3, 1-2a +8 S
Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisset, dass wir ein strengeres Urteil empfangen! Denn wir fehlen alle viel. … die Zunge aber kann kein Mensch zähmen.

Unsere Hoffnung schwindet, der zerstörerischen Gewalt unserer Zunge zu entgehen. Doch Jakobus fährt fort.

Offb 3, 2b S
Wenn jemand in der Rede nicht fehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten.

Daraus geht klar hervor: Es ist vergleichsweise schwer und menschlich gesehen unmöglich. Doch es ist möglich, seine Zunge (durch Gottes Gnade) so zu kontrollieren, dass sie „keinen Trug“ redet. Dazu muss man ein „vollkommener Mann“ sein. Und wenn Gott jemand „vollkommen“ macht, dann erlebt er/sie auch Befreiung in allen anderen Bereichen. Nach Jakobus kann ein solcher Mensch sogar den ganzen Leib im Zaum halten. Da liegt der Gedanke an ein weiteres tadelloses Leben nicht fern. Und genau das bezeugt unser Text in der Offenbarung den 144.000.

Offb 14, 5b
Sie sind unsträflich (o. tadellos, untadelig)

Eine starke Aussage!

Diese Worte an sich beziehen sich auf die Lebensführung der 144.000. Sie zeigen uns, dass sie in allem so leb(t)en, wie es Gott gefällt. Und das ist etwas, wozu wir überall in der Bibel aufgefordert werden. Dem sollen wir nachzujagen nach unserer Bekehrung.

1 Thess 3, 12+13 E
Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle gleichwie auch wir gegen euch sind, um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.

Ein Herz tadellos in Heiligkeit zu haben und ein Leben in Liebe zu führen, das ist, worum die Apostel für die Gläubigen beteten und wozu sie sie ermahnten.

2 Petr 3, 14 E
Deshalb, Geliebte, da ihr dies (den Tag des Herrn) erwartet, so befleißigt euch, ohne Flecken und tadellos von ihm erfunden zu werden in Frieden.

1 Joh 2, 28 E
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, auf dass wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft.

Ein Herz tadellos in Heiligkeit zu haben und ein Leben in Liebe zu führen, in Jesus bleiben und ohne Flecken und tadellos vorgefunden werden, wenn er kommt. Dies ist die einzige Verfassung des Herzens und des Lebens, in der wir Jesus begegnen können, wenn er kommt, ohne dabei beschämt zu werden.

Und die 144.000 wurden und werden nicht beschämt. In ihnen erfüllen sich alle Verheißungen Gottes, die er uns im neuen Bund gegeben hat. Alles, worauf Jesus und die Apostel unter Einsatz ihres ganzen Lebens hingearbeitet haben, ist in ihrem Leben auf der Erde erfüllt worden. Die 144.000 haben den Willen des Vaters auf der Erde getan, so wie er im Himmel geschieht. Sie haben die Bergpredigt ausgelebt und alles, was Jesus uns gelehrt hat. Ihr Leben, Reden und Handeln stimmen völlig überein. Sie sind geworden wie ihr Meister.

Offb 14, 5 S
Und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden. Sie sind unsträflich.

Die 144.000 werden von Jesus in besonderer Weise geehrt. Sie haben eine so tiefe, reine und innige Beziehung zu ihm, wie sie sonst im Himmel und auf Erden nicht zu finden ist. Sie folgen dem Lamm, wohin es auch geht, Mit jedem Gedanken, mit jedem Wort, mit jeder Tat ehren sie Jesus, bis hin auf die kleinste Mikroebene ihres Lebens. Das bezeugt uns die Offenbarung. Solch ein Leben auf der Erde ist also möglich und wird im Himmel geehrt werden. Alle Ehre seinem Namen!

 

Zusammenfassung Offenbarung

Aus den sieben Sendschreiben Jesu an seine Gemeinde erfahren wir, worauf es Jesus ankommt und wie ein siegreiches Leben aussieht.

Auf die Werke und Dienst der Gläubigen kommt es an, wenn wir vor Jesus im Gericht bestehen wollen ohne getadelt zu werden. Es sind keine Werke, die uns retten. Das hat Jesus durch sein vergossenes Blut getan. Aber es sind Werke aus Glauben und Liebe zu ihm. Damit zeigen sie, wie es um unsere Beziehung zu Jesus steht. Zwei von sieben Gemeinden setzen den Maßstab des Möglichen: Sie werden von Jesus nur gelobt und nicht getadelt. Sie haben die Dinge, auf die es Jesus ankommt. Und sie sollen sie treu und furchtlos bis in den Tod bewahren. Doch Jesus gibt sich bei fünf von sieben Gemeinden mit ihrem Zustand nicht zufrieden. Er fordert sie auf, umzukehren und Buße zu tun. Er erwartet erste Liebe in einem brennenden Geist, vollkommene Werke in Glauben, grundsätzliche Reinheit der Lebensführung, sexuelle Reinheit, Ausdauer, Geduld, Bewahrung seiner Worte, Gemeindezucht und Leidensbereitschaft um seines Namens willen. Wenn wir das nicht haben, müssen wir umkehren und Buße tun. Dabei hilft uns daran zu denken, was wir bereits empfangen und gehört haben. Jesus kann uns auf unser Gebet hin die Augen öffnen. Dann werden wir merken, wovon wir abgefallen sind. Umkehren müssen wir, und das alte bzw. dann wieder neue Leben bewahren. Dazu gehört Fleiß und dass wir von Jesus kaufen, was wir brauchen: Im Feuer geglühtes Gold, weiße Kleider und Augensalbe.

Jesus, der uns so sehr liebt, erwartet von uns erste Liebe und vollendete Werke. Jesus hat selber alles gegeben und erwartet nun viel, aber nichts Unmögliches. Alle Sünden, die Jesus bei den Gemeinden anmahnt, hätten auch vermieden werden können. Zwei Gemeinden haben es uns vorgemacht. Sie bewahrten ihre erste Liebe und hatten vollendete Werke. So viele nun vollkommen sind, lasst uns genauso gesinnt sein. Lasst uns ihnen nacheifern!

Auch die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens sind uns Vorbild und Ansporn. Sie haben dem schlimmsten Irrlehrer und Verführer bis aufs Blut widerstanden. Sie haben zum Preis ihres Lebens überwunden. Welch ein Sieg!

Der Hauptschlüssel in der Offenbarung zum Bestehen in allen Versuchungen und Bedrängnissen ist: Wachsam sein und seine Kleider bewahren, d.h. unseren Stand vor Gott als Gerechtfertigte bewahren. In Geduld das Richtige tun. Nicht ablassen, uns für Gott zu reinigen und rein zu halten. Nur dann werden wir am bösen Tag überwinden können. Und den Überwindern, denen die Gott lieben, hat Gott unermessliche Schätze vorbereitet.

Welches Ausmaß an Sieg im christlichen Leben möglich ist, zeigen uns die 144.000 Nachfolger des Lammes auf dem sonst unnahbaren Gottesberg Zion. Ihre Zahl ist symbolisch zu verstehen und vollkommen. Doch unterscheiden sie sich von der unzählbaren großen Menge vor dem Thron Gottes. Nur sie und die ungetadelten Gläubigen aus Philadelphia tragen den Namen Gottes auf ihrer Stirn. Sie loben Gott mit einer gemeinsamen Stimme, die wie Donnern und wie das Rauschen vieler Wasser klingt. Beides sind Eigenschaften, die sonst nur der Stimme Gottes und Wesen in seiner allergrößten Nähe vorbehalten sind. Gottes Herrschaft hat diesen Klang. Der Harfenklang ihrer Stimmen weist auf einen erhobenen Lobpreis Gottes hin, der nur Überwindern vorbehalten ist und sonst seinesgleichen sucht. Die 144.000 haben nicht nur etwas Besonderes, sie sind es von Innen heraus. Gott ehrt seine erkaufte Schar der 144.000 besonders, denn niemand sonst kann ihr Lied lernen. Sie haben eine einmalige intime und persönliche Beziehung zu Jesus. Sie sind nicht geistlich von Jesus abgewichen und waren nur ihm alleine treu. Sie haben sich für Jesus reingehalten. Die 144.000 folgen dem Lamm, wohin es auch geht. Sie kennen keine Ausnahmen, nur ununterbrochenen Gehorsam und Christusnachfolge in allem, auch in den kleinsten Dingen. In ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden. Sie sind untadelig. Gott hat ihnen nichts, aber auch gar nichts vorzuwerfen. Die 144.000 werden auf die gleiche Stufe wie ihr Herr Jesus gestellt, in dessen Mund kein Trug gefunden wurde. Sie sind untadelig.

Das alles zeigt uns, dass die 144.000 so lebten, wie Gott es gefällt. Sie werden von Jesus in besonderer Weise geehrt. Sie haben eine so tiefe, reine und innige Beziehung zu ihm, wie sie sonst im Himmel und auf Erden nicht zu finden ist. Solch ein Leben auf der Erde ist möglich und wird im Himmel geehrt werden. Alle Ehre seinem Namen!

 

Damit bewerte ich die Offenbarung eindeutig mit pro völliger möglicher Heiligung der Gemeinde Jesu.

 

contra

Offb 2+3
5 der 7 Gemeinden in den Sendschreiben werden getadelt.

Offb 5, 9-10; 14, 4
Alle Erlösten im Himmel sind durch das Blut Jesu freigekauft worden.

 

pro

Offb 2+3
2 der 7 Gemeinden in den Sendschreiben werden von Jesus nur gelobt.

Offb 2+3
Alle Verheißungen Gottes für den Himmel sind an unser Überwinden als Nachfolger geknüpft. Jesus traut uns das zu!

Offb 21, 6-8 S
Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, wird solches erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

Offb 15, 2-3 E
Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meere stehen, und sie hatten Harfen Gottes. Und sie singen das Lied Moses’, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes.

Offb 14, 1-5 S+F
Und ich sah und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind Jungfrauen. Diese sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden; sie sind unsträflich (o. tadellos, untadelig).

 

Meine Beobachtungen

 

 

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