© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2 Das Neue Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Kolosser, epubli.de, 2021.
Kolosser
Kol 1, 4 N
…eurer Liebe zu allen, die Gott geheiligt hat.
Hier ist von der Heiligung bei der Bekehrung die Rede – alle an Christus Gläubigen sind auf diese Weise geheiligt.
Kol 1, 9-11 N
…nicht aufhören, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis Seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt zu allem Wohlgefallen, in allem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt nach der Macht seiner Herrlichkeit zu aller Standhaftigkeit und Geduld, mit Freuden …
Hier ist von einem immer wunderbareren Wachstum die Rede. Durch Gebet sollen die Kolosser Gottes Willen erkennen. So können sie seiner würdig wandeln, alle ihre Werke sind gut und fruchtbar und sie wachsen weiter in der Erkenntnis Gottes. Das führt dazu, dass sie von Gott mit aller Kraft gestärkt zu werden und zwar nach der Macht seiner Herrlichkeit. Und wir fragen uns. Kann irgendetwas der Macht der Herrlichkeit des Herrn widerstehen? Paulus war nicht dieser Überzeugung, denn als Folge seines Gebetes sieht er schon vor seinem inneren Auge, wie die Kolosser zu aller möglichen Standhaftigkeit und Geduld und Freude gelangen. Diese schöne Stelle zeigt uns, dass wir immer wachsen können und sollen, egal wo wir uns gerade im Glauben befinden. Und zwar mit aller Kraft zu aller Standhaftigkeit. Hier schlägt uns ein ungeheurer Optimismus in Bezug auf die Möglichkeiten der christlichen Lebensführung entgegen.
Kol 1, 12-14 N
12…dankbar dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, 13 welcher uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, 14 in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.
Es fragt sich, ob das Erbe der Heiligen im Licht, das hier erwähnt wird, dasjenige im Himmel ist, oder schon ein Erbteil hier in unserem Leben in Christus auf der Erde gemeint ist. Durch den Vater sind die Kolosser und wir „tüchtig gemacht“ zum Erbe der Heiligen im Licht. Die Tüchtigkeit wurde uns durch unsere Bekehrung verliehen, wie durch Vers 13+14 deutlich wird. Die große Frage ist jetzt, ob wir dieses Erbteil schon zu unseren Lebzeiten – durch den richtigen Gebrauch unserer Tüchtigkeit – oder erst bei unserer Vereinigung mit Christus nach unserem Abscheiden hier erfahren können. Die einleuchtendste Erklärung für mich ist, dass die Kolosser und wir in unserem Geist schon im Himmel in unserem Erbteil angekommen sind. Denn während sich in Vers 12 das Augenmerk auf das Erbe richtet, erfahren wir in Vers 13, dass wir in Christus schon im geistlichen Bereich im Reich des Sohnes seiner Liebe angekommen sind – und damit auch in unserem Erbteil im Licht – denn wir sind ja aus dem Reich der Finsternis gerettet worden. Wie gebrauchen wir nun unsere Tüchtigkeit richtig, um in alle Vorrechte unseres Erbteils im Licht eintreten zu können? Das ist die große Frage.
Kol 1, 15-21 S
Welcher das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Kreatur. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten. Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei. Denn es gefiel Gott, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst (dadurch, dass er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes) durch ihn, sowohl was im Himmel, als auch was auf Erden ist. Und euch, die ihr einst entfremdet und feindlich gesinnt wart in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod.
Hier hören wir das Lob auf die überragende Person und Stellung Christi und sein Werk. Und es ist sehr wichtig, dass wir uns klarmachen, dass genau dieser Christus mit genau dieser Stellung und genau diesen Eigenschaften uns versöhnt hat und in uns wohnt, siehe Verse 25-29.
Kol 1, 22-23 N
Doch nun hat er euch durch den Tod seines irdischen Leibes zu seinen Freunden gemacht, um euch heilig, rein und makellos vor sich treten zu lassen. Das wird geschehen, wenn ihr im Glauben fest gegründet bleibt und euch auch nicht von der Hoffnung abbringen lasst, die euch mit dem Hören des Evangeliums geschenkt wurde.
Hier ist von der Grundreinigung die Rede, die Christus uns schenkt durch unseren grundsätzlichen Glauben an ihn. Darin müssen wir bis zum Ende festbleiben, um diese Wirklichkeit auch zu erfahren. Aber es wird keine weitere Reinigung als Stufe in diesen Versen vorausgesetzt.
Kol 1, 25-29 S
… (das) Verwalteramt Gottes, das mir für euch gegeben worden ist, dass ich das Wort Gottes voll ausrichten soll, nämlich das Geheimnis, das vor den Zeitaltern und Geschlechtern verborgen war, nun aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist, denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Völkern sei, nämlich. Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um einen jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen, wofür auch ich arbeite und ringe nach der Wirksamkeit dessen, der in mir wirkt in Kraft.
Hier erklärt Paulus das herrliche Ziel, dass Gott und er im Auftrag Gottes mit jedem Menschen hat:
Jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.
Daraus wird deutlich:
- Es gibt eine christliche Vollkommenheit.
- Sie besteht darin, vollkommen in Christus zu sein
- sie ist ein Geheimnis, die erst seit Pfingsten in ihrer vollen Größe offenbart wurde.
- sie ist Gottes Ziel für alle Gläubigen, ja sogar für alle Menschen.
- es ist keine eigene Vollkommenheit des Menschen, sondern es ist der vollkommene Einklang mit Christus – dem Vollkommenen – im (bekehrten) Menschen.
- Bei dieser Vollkommenheit handelt es sich nicht um eine zugerechnete bei Gott, die im Zuge der Wiedergeburt verliehen wird, sondern ausdrücklich um eine, die erst durch Ermahnen, Lehren und Ringen des Lehrers für seine Schüler erreicht wird.
- Der Lehrer muss diese Vollkommenheit besitzen, um sie lehren zu können. Sonst kann er sie nicht lehren.
- Diese Vollkommenheit in Christus ist nicht nur etwas für Spezialisten, die noch ein bisschen heiliger als andere leben wollen. Sie ist Gottes Plan für alle Christen, ja für alle Menschen. „Vollkommen in Christus“ ist der einzige Zustand jedes Menschen, der Gott wohlgefällig ist.
Christus steht allen Mächten der sichtbaren und unsichtbaren Welt vor. Das tut er schon immer, und jetzt nach seiner Auferstehung in besonderer Weise: Christus ist erhöht in seiner überragenden Herrlichkeit, in seinem Auferstehungsleben, in seinem Herrschen über alles. Christus in den an ihn Gläubigen und die an ihn Gläubigen in vollkommenem Einklang mit ihm – vollkommen in Christus -, das schließt de facto das Herrschen jeder anderen Macht und der Sünde aus. Wenn der Gläubige vollkommen in Christus ist, herrscht Christus vollkommen über alles, so wie Christus auch sonst Herr über alles ist. Und er duldet keine Sünde. Deswegen ringt Paulus darum, jeden Menschen so zu lehren und zu ermahnen, dass er vollkommen in Christus ist.
Kol 2, 6-7 S
Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und darin überfließend in Danksagung.
Und hier ist Paulus in Aktion, die Kolosser zu lehren, wie sie als Christen leben sollen. Startpunkt ist die Annahme Christi. Genauso sollen sie in ihrem Glaubensleben weitermachen. Der Weg ist ihre Verwurzelung und Auferbauung in Christus, ihre Befestigung im Glauben und überfließende Dankbarkeit.
Kol 2, 9-12 S
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr habt alles völlig in ihm, welcher das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist. In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die ohne Hände geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung Christi, indem ihr mit ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mit auferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.
Das sind wunderbare geistliche Fakten, die schon bei unserer Bekehrung geschehen sind. Die im Alten Testament immer wieder geforderte geistliche Beschneidung des Herzens geschieht, wenn jemand sich zu Christus bekehrt. Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass jemand so leben kann, wie Gott es will. Die Tragweite dieser Verse und ihrer Erklärung kann gar nicht überschätzt werden. Weshalb ist jeder Mensch ein Sünder? Weil er Träger des „fleischlichen Leibes der Sünde“ ist. Weshalb kann jeder Mensch ein vollkommener Heiliger werden? Weil er mit seiner Bekehrung sein innerstes Wesen, nämlich den fleischlichen Leib, völlig ablegt. Er wird begraben und steht völlig neu erschaffen auf. UND DIESEN IM GEIST SCHON VOLLBRACHTEN SIEG – DIE VÖLLIGE BESEITUNG DES SÜNDENPROBLEMS UND DIE VÖLLIGE ÜBEREINSTIMMUMG MIT UND BEFÄHIGUNG DURCH DAS AUFERSTEHUNGSLEBEN CHRISTI, soll und kann der Christ in seinem realen Leben nachvollziehen und ergreifen. Das ist unsere Berufung in der Nachfolge Christi. In Christus haben wir alles völlig. Dazu ist ein Glaube an die Kraftwirkung Gottes notwendig, durch die Gott Christus von den Toten auferweckt hat und die auch in meinem Leben wirksam ist. Das heißt uns fehlt nichts mehr, und wir brauchen nichts mehr, nur Christus allein.
Kol 2, 18-19 S
Niemand soll euch um den Kampfpreis bringen, indem er sich … nicht an das Haupt hält, aus welchem der ganze Leib, vermittels der Gelenke und Sehnen unterstützt und zusammengehalten, zu der von Gott bestimmten Größe heranwächst.
Und hier betont Paulus unsere menschliche Verantwortung. Wir müssen uns an unser Haupt halten – und dürfen uns den Kampfpreis nicht rauben lassen.
Kol 3, 1-4 S
Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben, nicht nach dem, was auf Erden ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn Christus, euer Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
Das sind die Fakten. Wir sind im Geistlichen schon gestorben und auferstanden. Christus lebt in uns. Sein Leben in uns wird offenbar werden. Wie sehr lebt er in uns? Das Leben Christi ist rein und heilig. Alles, was in unserem Leben Wert hat, ist das Leben Christi in uns. Alles was in unserem Leben nicht von ihm kommt, wird auch nicht verherrlicht werden. Die Frage ist, wieviel kann in unserem Leben von Christus kommen. Etwas, viel oder alles? Bei der Antwort helfen uns die folgenden Verse.
Kol 3, 5-10 S
5 Tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind. Unzucht, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist; 6 um welcher Dinge willen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens kommt; 7 in welchen auch ihr einst wandeltet, als ihr darin lebtet; 8 nun aber legt das alles ab, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Munde. 9 Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen 10 und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.
Bei der Bekehrung hat Gott im Christen schon Fakten geschaffen. Wir haben den alten Menschen schon ausgezogen. Wir haben den neuen Menschen schon angezogen. Und DOCH sollen wir noch unsere (bösen) Glieder, die auf Erden sind, töten – eine Aufforderung, die nur Sinn macht, wenn sie irgendwann ganz tot sein können. Das wird auch durch Vers 8 bestätigt. Nun aber legt das ALLES ab. Alles heißt alles. Oder „Hat Gott wirklich gesagt „alles““? Im Leben des Paulus finden wir diese Dinge nicht – und suchen sie vergeblich – er hat sie alle bereits getötet und abgelegt!
Darüber hinaus gibt es auch eine Positivseite: Den neuen Menschen haben wir schon angezogen. Er wird erneuert zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. Unfassbar, wir werden in diesem Leben in das Ebenbild unseres Herrn und Schöpfers Jesus Christus verwandelt! Ebenbild heißt Ähnlichkeit, Gleichheit und Übereinstimmung – mit unserem Meister. Und wenn der alte Mensch ganz ausgezogen und getötet ist, dann ist da nur noch das wundervolle Bild Jesu – in diesem Leben.
Kol 3, 12-14 S
Zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, ertragt einander und vergebt einander, wenn einer wider den andern zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. Über dies alles aber habt die Liebe, welche das Band der Vollkommenheit ist.
Eben hatten wir schon den alten Menschen aus- und den neuen Menschen angezogen, jetzt sollen wir doch noch den neuen Menschen erst selber anziehen. Das ist ein starker Hinweis auf zwei Sitze unserer Persönlichkeit, unseres „Ichs“. Das Zentrum unseres Wesens, das innerste Ich oder Geistes-Ich ist mit unserer Bekehrung schon zur völligen Einheit mit Christus gekommen und erfreut sich seinem Stand nach aller Vorrechte, die Christus erkauft hat. Sündenvergebung, Auferstehung, Rechtfertigung, Vollkommenheit, ALLES was Christus hat und ist. Unser Bewusstseins-Ich ist allerdings von Anfang an noch nicht da. Es soll das alles erst noch Stück für Stück nachvollziehen, danach leben und EINS werden mit diesem großen, uns in Christus geschenkten Heil. Insofern das gelingt, wird es auch nach außen sichtbar werden.
Doch die Kolosser sind noch auf dem Weg. Da ist Paulus realistisch: Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer wider den andern zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr.
Sich gegenseitig ertragen und sich gegenseitig vergeben, das zeigt uns die Realität des gemeindlichen Lebens, das von Schwierigkeiten miteinander und von Sünde und Schuld geprägt ist. Dabei sind Ertragen und Vergeben für die, die beides in rechter Weise umsetzen, Zeichen ihrer geistlichen Reife.
Das Zusammenleben miteinander wird möglich und gekrönt mit der Liebe, dem Band der Vollkommenheit. Bedingungslose Liebe ist Vollkommenheit. Es gibt die Vollkommenheit der Liebe.
Kol 3, 17 S
Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott und dem Vater durch ihn.
„Was auch immer …“, also praktisch alles. Da bleibt kein Platz für Eigenes und Ausnahmen mehr. Nur was ich im Namen Christi tue und tun kann ist ihm angenehm. Und bedingungslose Dankbarkeit in allen Dingen ist die Voraussetzung für das Leben, das Gott von uns will. Wer das umsetzen will, dem wird ein hohes Maß an christlicher Vollkommenheit abverlangt.
Kol 4, 12 S
Es grüßt euch Epaphras, der einer der Euren ist, ein Knecht Christi, der allezeit in den Gebeten für euch kämpft, damit ihr vollkommen und völlig gewiss bestehen mögt in allem, was der Wille Gottes ist.
Und wieder geht es um Vollkommenheit – darum vollkommen und völlig gewiss in allem, was der Wille Gottes ist dazustehen. Und das geht nur ohne die Verunreinigung durch – bewusste – Sünde. Epaphras und mit ihm Paulus, der das wohlgefällig berichtet, waren davon völlig überzeugt, dass es nötig und auch möglich ist, in allem, was der Wille Gottes ist vollkommen und völlig gewiss bestehen zu können. Das war Epaphras´ Gebet und Erwartung für die Kolosser. Sie sollen und können Gottes Willen vollkommen und völlig überzeugt tun. Sie rechnen nicht mit Sünde und Versagen, sondern mit Sieg und völliger Übereinstimmung mit dem Willen Gottes.
Zusammenfassung Kolosserbrief
Mit und in Christus hat Gott ein Geheimnis offenbart. Gott hat uns bei unserer Wiedergeburt in Christus mit unserem Seins-Kern in sein Reich hineinversetzt. Er hat in uns einen neuen Menschen geschaffen, mit dem er Gemeinschaft haben kann. Dieser neue Mensch ist schon in Christus. Er ist schon beschnitten, so wie Gott es im Alten Testament fordert. Gott hat das Sündenproblem grundsätzlich für und in uns gelöst. Nun möchte er, dass wir all das auch in unserem Bewusstsein nachvollziehen, was er an Heilstatsachen in Christus schon geschaffen hat. Unser Bewusstseins-Ich soll eine Reise antreten zu seinem Seins-Ich in Christus und völlig mit Christus eins werden. Dabei stehen uns unsere bösen Glieder des alten Menschen im Weg, die gegen uns streiten und uns sündigen machen. Denn auch als Christen haben wir noch diese Glieder auf der Erde, die sündigen. Paulus macht uns aber Mut. ALLE diese bösen Glieder sollen und können getötet und abgelegt werden. Gott hat uns in Christus alles gegeben, was wir (dazu) brauchen. Wir können den alten Menschen auf unserer Reise ablegen. Das Mittel dazu heißt „töten“. Daher kann auch jeder Mensch, wenn er an Christus glaubt, zur Vollkommenheit in Christus gelangen. Bei dieser Vollkommenheit handelt es sich nicht um eine zugerechnete bei Gott, die im Zuge der Wiedergeburt verliehen wird, sondern ausdrücklich um eine, die erst durch Ermahnen, Lehren und Ringen des Lehrers für seine Schüler erreicht wird. Das ist das Ziel Gottes nicht nur für Christen, sondern für alle Menschen. Jeder Zustand außerhalb von Christus ist auch außerhalb des Willens Gottes. Erst mit unserer neuen Identität bei unserer Bekehrung, dann auch mit unserem Bewusstseins-Ich auf dem Weg der Heiligung, sollen wir ganz in Christus ankommen und sein. Dann sind wir mit unserem ganzen Wesen eins mit Christus. Dann haben wir an der Vollkommenheit Christi mit unserem gelebten Leben Anteil. Der Kolosserbrief ist insbesondere das Buch der Vollkommenheit. Paulus will alle Gläubigen und am liebsten jeden Menschen unbedingt vollkommen in Christus darstellen und ringt darum, indem er jeden Menschen und Christus ermahnt und selber ein Vorbild dieser Vollkommenheit ist. Auch Epaphras ringt in seinem Gebet um die gleiche Vollkommenheit für die Kolosser. Ganz und vollkommen sollen die Kolosser in allem sein, was der Wille Gottes ist, und so auch wir. Geistliche Vollkommenheit ist uns NACH unserer Bekehrung geboten und möglich in diesem Leben. Und diese Vollkommenheit besteht in Liebe und ist das Band, das uns als Gläubige vereint.
Für mich geht der Epheserbrief daher eindeutig pro möglicher völliger Heiligung der Gläubigen aus.
contra
Kol 3, 5-10 S
Tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind. Unzucht, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist; um welcher Dinge willen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens kommt.
Kol 3, 13 S
Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer wider den andern zu klagen hat.
pro
Kol 1, 25-29 S
Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um einen jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.
Kol 2, 9-12 S
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr habt alles völlig in ihm, welcher das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist. In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die ohne Hände geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung Christi, indem ihr mit ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mitauferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.
Kol 3, 5-10 S
Tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind. … nun aber legt das alles ab, … da ihr ja den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.
Kol 3, 12-14 S
Über dies alles aber habt die Liebe, welche das Band der Vollkommenheit ist.
Kol 4, 12 S
Es grüßt euch Epaphras, der einer der Euren ist, ein Knecht Christi, der allezeit in den Gebeten für euch kämpft, damit ihr vollkommen und völlig gewiss bestehen möget in allem, was der Wille Gottes ist.
Meine Beobachtungen