Johannes

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2  Das Neue Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Johannes, epubli.de, 2021.

Johannes

Auch im Johannesevangelium wird Jesus von Anfang an als der gezeigt, der mit dem Heiligen Geist tauft.

Joh 1, 33 L
Der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.

Und während seines öffentlichen Wirkens erklärt Jesus, was der Heilige Geist in und durch die tun kann, die an ihn glauben.

Joh 7, 38 E
Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.

Von den an Jesus Gläubigen werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es im Alten Testament verheißen ist. Und wir denken unwillkürlich an den Felsen in der Wüste, aus dem Ströme lebendigen Wassers flossen (2 Mose 17, 6). Wir erinnern uns daran, wie Gott in den Propheten verheißt, dass er Ströme von Wasser in der Wüste hervorbrechen lassen will (Jes 41, 18; 43, 19-20). Uns wird bewusst, dass in Hesekiel ein Strom lebendigen Wassers vom Thron aus dem Tempel Gottes in das Umland quillt, und dabei ständig an Stärke zunimmt, bis er über einem erst knie- und hüfthohen Fluss zu einem Strom wird, in dem man schwimmen kann (Hes 47, 1-15). Es wird deutlich: Alles Wasser, alles Leben kommt allein von Gott und seinem Geist. Und Gottes Geist Gottes kann jeden Christus-Gläubigen in seinem Innersten so erfüllen, dass Gottes Leben wie ein Strom zum Segen für viele andere von ihm fließt.

Das führt Jesus in seinen Abschiedsreden weiter aus.

Joh 14, 15-17 L+F
Liebt ihr mich, so haltet ihr meine Gebote. Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen anderen Tröster (Andere Übersetzungen: Fürsprecher, Beistand) geben, dass er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Joh 16, 13 S
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten.

Joh 20, 11 L
An dem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Jesus betont damit die überragende Rolle des Heiligen Geistes bei der Vermittlung des göttlichen Lebens an seine Jünger. Nur durch den Heiligen Geist können wir geistliche Wahrheiten erkennen. Nur durch den heiligen Geist können wir erkennen, dass wir durch seine Gnade mit ihm eins sind. Nur durch den Heiligen Geist ist ein übernatürliches Leben und Einssein mit Jesus möglich.

Gerade bei Johannes legt Jesus immer wieder größten Wert auf das wunderbare Geheimnis des Einsseins mit ihm. Alles Leben, alle Fruchtbarkeit, alle Verheißungen sind an dieses Einssein des Gläubigen mit seinem Herrn Jesus gebunden. Und dieses Leben aus und in der Verbindung mit Christus steht qualitativ auf derselben Ebene, wie das Leben Jesu. Denn es ist nicht unser Leben, sondern das Leben Jesu, das Jesus durch den Heiligen Geist ins uns lebt.

Joh 6, 57 N
Genauso wie ich durch den lebendigen Vater lebe, der mich gesandt hat, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben.

Joh 13, 34 N
Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot. Liebt einander! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben!

Joh 14, 19 S
Denn ich lebe, und auch ihr sollt leben!

Joh 14, 20 N
Wenn dieser Tag kommt, werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir seid und ich in euch.

Joh 15, 4-5 E+F
Bleibt in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun.

Joh 15, 12-14 E+F
Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand, als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete.

Joh 17, 18+23 E+F (hohepriesterliches Gebet)
Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben; auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben,
auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind,
ich in ihnen und du in mir, auf dass sie in eins vollendet seien,
und auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt und
sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast.

Wir können mit Jesus eins sein, wie Jesus es mit dem Vater ist. Dadurch können wir leben und lieben wie Jesus. Und in dieser Verbindung mit Jesus sind wir in gleicher Weise in die Welt gesandt wie Jesus und können viel Frucht bringen. Durch unsere Einheit mit Jesus können wir auch untereinander so eins werden, dass die Welt erkennt, dass der Vater den Sohn gesandt hat. Jesus gibt seinem Volk sogar seine eigene Herrlichkeit. Er sagt nicht, dass er sie uns geben WIRD, sondern er sagt, dass er uns sie sogar schon gegeben hat. Und er gibt uns noch weit mehr.

Und was ist der Schlüssel zu dem allen?

Die herausragendsten und dem natürlichen Menschen am fremdesten erscheinende Verheißungen werden demjenigen Nachfolger Christi zugesagt

  • der Jesus und seinen Geboten gehorcht
  • dem Jesus sich in einer besonderen Weise offenbart und
  • in dem die Heilige Dreieinigkeit in einer besonderen Weise Wohnung nimmt.

Joh 14, 21 S
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Joh 14, 15-17 L+F
Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, … er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Joh 14, 23 S
Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Aus diesen Versen wird deutlich: An Jesus glauben heißt bei Johannes Jesus unbedingt gehorsam sein und seine Gebote befolgen.

Und wer diese Bedingungen erfüllt, an dem Jesus so handelt, dem gilt diese Zusage Jesu.

Joh 14, 12 S
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.

Dabei ist klar zu erkennen, dass es nach dem Beginn der Nachfolge Jesu einen Punkt gibt, bei dem das Leben der Gläubigen auf eine qualitativ andere Stufe gestellt wird.

Dreimal hintereinander betont Jesus (Joh 14, 15+21+23 N):

  • Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen.
  • Wer meine Gebote kennt und sie befolgt, der liebt mich wirklich.
  • Wenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten.

 

DANN gibt er drei verschiedene Zusagen oder die gleiche Zusage aus drei verschiedenen Blickwinkeln:

  • Die Jünger bekommen den Heiligen Geist.
  • Jesus offenbart sich ihnen.
  • Jesus und der Vater kommen und „machen Wohnung“ im Gläubigen.

 

Wer Jesus gehorcht, an dem handelt er in einer besonderen Weise. Dabei redet Jesus ausdrücklich von Gläubigen, die ihm bereits folgen, und auch nicht nur von den Zwölfen. Denn niemand liebt und gehorcht Christus VOR seiner Bekehrung. Und alle Verheißungen sind nur für die, die Christus lieben und gehorchen.

Uns wird also nicht schon bei der Bekehrung alles gegeben, wenn wir zum ersten Mal an Jesus glauben, sondern erst, wenn wir als Gläubige Jesus lieben, ihm folgen und gehorchen und er sich uns dann in einer besonderen Weise offenbart und in einer besonderen Weise in uns Wohnung nimmt.

Denn von der Bekehrung der Jünger lesen wir hier.

Joh 20, 21-23 S
Da sprach Jesus wiederum zu ihnen. Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen. Empfangt Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Die Jünger sehen und glauben an den gekreuzigten Auferstandenen. Sie empfangen den Heiligen Geist und ihnen ist vergeben und sie können anderen die Vergebung Gottes zusprechen. Damit ist alles erfüllt, was es für eine klare Bekehrung und Wiedergeburt braucht. Doch im weiteren Verlauf des Johannesevangeliums sehen wir noch keine Ströme lebendigen Wassers von ihnen fließen. Die Jünger sind noch nicht eins mit Jesus so, dass sie seine Werke tun. Die Verheißungen Jesu aus den Kapiteln 7, 8, 14, 15 und 17 im Johannesevangelium haben sich noch nicht erfüllt. Es gibt noch einen qualitativen Unterschied des geistlichen Lebens der Jünger Jesu, den sie erst nach der Himmelfahrt Jesu erfahren werden. Dann handelt Jesus in einer besonderen Weise an ihnen. Und erst diese neue Stufe in der Nachfolge Jesu lässt uns die größte Zusage Jesu für unser irdisches Leben richtig verstehen.

Joh 14, 12-14 L
Wahrlich, wahrlich ich sage euch. Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater geehrt werde in dem Sohne. Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.

Nur wer durch seinen Glauben ganz eins mit Jesus und dem Vater ist wird die Erfüllung dieser Zusage Jesu in seinem Leben erleben. Aber dann ist ihm alles möglich und der Himmel steht ihm offen. Jesus kann einen solchen Gläubigen ohne Hindernisse gebrauchen und erhören, denn dieser Nachfolger folgt und gehorcht ihm ganz.

Diese Verheißung ist letztlich die vorlaufende Zusammenfassung der drei Verheißungen danach, die weiter erklären, wie das möglich ist (siehe oben).

Und im hohepriesterlichen Gebet bekräftigt Jesus noch einmal das, was er im Leben der bereits an ihn glaubenden Jünger tun will.

Joh 17, 26 S
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf dass die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen!

Auch hier wird deutlich: Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan. Das ist die Bekehrung (Joh 17, 3). Doch dann gibt es noch eine weitere Stufe oder Erfahrung im bereits bestehenden christlichen Leben. Sie wird nicht durch Wachstum erreicht, sondern durch das Kundtun Jesu an seine Gläubigen, bzw. Offenbarung. Sie wird uns von einem Augenblick auf den anderen von Jesus geschenkt, wie die Bekehrung. Auf dass die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei. Die Folge ist, dass wir mit der gleichen Liebe erfüllt werden, mit der der Vater Jesus geliebt hat. Und nicht nur das: …und ich in ihnen! Jesus wohnt fortan in einer besonderen Weise in seinen Gläubigen.

In der Summe dieser Schriftstellen wird deutlich: Wenn wir als bereits Gläubige Jesus lieben und seine Gebote befolgen, offenbart uns Jesus sich selbst und den Vater. Jesus kommt mit dem Heiligen Geist und dem Vater und nimmt IN uns in einer besonderen Weise Wohnung. Das führt dazu, dass wir mit der gleichen Liebe erfüllt werden, mit der der Vater Jesus geliebt hat. Dann erst sind wir so liebesfähig, wie Jesus uns haben/machen will.

Gottes Liebe bringt uns zu ihm, dann lieben wir ihn wieder. Aufgrund unserer Gegenliebe offenbart sich der dreieinige Gott noch tiefer, liebt uns und erfüllt uns mit der ihm eigenen Liebe.

Und es gibt weitere Aussagen Jesu bei Johannes, die genau diesen qualitativen Unterschied inmitten der Nachfolge Jesu deutlich machen.

Joh 15, 1-3 N
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er weg, und jede, die Frucht bringt, schneidet er zurück und reinigt sie so, damit sie noch mehr Frucht bringt. Ihr allerdings seid durch das Wort, das ich euch verkündigt habe, schon rein.

Frucht bringen heißt nach dem, was Jesus in Kapitel 14 gesagt hat, Jesus lieben und seine Gebote befolgen. Und die Beschneidung des Vaters, damit wir gereinigt werden und noch mehr Frucht bringen (Griechisch καθαίρω, kathairo: von Schmutz und Unreinheit reinigen, Bäume und Reben von unnützen Trieben beschneiden, metaph. von Schuld reinigen, sühnen17), entspricht der Innewohnung und Offenbarung des dreieinen Gottes. Die Beschneidung des Vaters bringt unsere Nachfolge auf eine neue Stufe, in der wir mehr Frucht bringen.

Und ein weiterer Aspekt wird durch dieses Vorgehen Gottes deutlich:
Beschneidung ist kein Wachstum, sondern eine Hinwegnahme. Sie ist ein kurzer Prozess und tut weh. Unnötige und kraftraubende Triebe werden entfernt, damit die ganze Kraft des Weinstocks in den richtigen Teil der Rebe fließen kann. Die Jünger waren schon durch das Wort Jesu an sie gereinigt. Doch bei dieser Beschneidung des Vaters werden sie ein weiteres Mal gereinigt. Noch reiner werden sie, noch mehr Frucht bringen sie. Das ist die Erwartung und Verheißung Jesu für seine Jünger durch eine völlig neue Erfahrung in ihrer Jüngerschaft auf einer neuen Stufe. Sie wird nicht durch Wachstum, sondern durch schmerzhaftes Beschneiden in einem kurzen Augenblick erlangt.

Joh 8, 31-36 S+F
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! … Wahrlich, wahrlich, ich sage euch. Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. … Wird euch nun der Sohn freimachen, so seid ihr wirklich frei.

Das ist der Gipfel. Hier lehrt Jesus wörtlich, dass wer sündigt, ein Knecht der Sünde ist. Es geht ausdrücklich nicht um die Schuld der Sünde, sondern um das Tun der Sünde. Und wenn wir im Wort Jesu bleiben, macht uns Jesus so frei, dass wir nicht mehr sündigen müssen. Der Schlüssel zur Befreiung vom Tun der Sünde ist die Erkenntnis der Wahrheit. Und Jesus selbst ist die Wahrheit, erfahren wir in Joh 14, 6. Damit diese Verheißung ganz eng mit der in Joh 14, 21 verbunden, nachdem Jesus sich dem offenbaren wird, der seine Gebote hat und sie hält. In beiden Fällen handelt Jesus erst zu einem späteren Zeitpunkt der Nachfolge durch die Erkenntnis seiner selbst, durch die Wahrheit. Sie befreit uns. Auch bei der Verheißung in Joh 8 müssen wir als Bedingung in seinem Wort bleiben, um das zu erleben. Ohne das Wort Gottes gibt es keine Befreiung vom Tun der Sünde. Wir müssen das Wort Gottes bleibend im Herzen tragen und tun, damit Jesus, das Wort Gottes, uns freimachen kann.

Das bestätigt uns Jesus auch im hohepriesterlichen Gebet.

Joh 17, 17 L
Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.

Der Vater heiligt uns durch das Wort Gottes. Sein Wort ist Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit. Vollständige Heiligung geschieht durch Jesus und durch das Wort Gottes. Die Heiligung vom Vater durch den Sohn befreit von der Sünde. Der Vater heiligt uns, und der Sohn macht uns frei. Das Wort Gottes ist der Schlüssel dazu. Jesus ist der Schlüssel dazu, denn Jesus ist das lebendige Wort Gottes.

Und wer von der Sünde befreit ist, kann und soll Jesus genauso gehorchen, wie Jesus dem Vater gehorchte.

Joh 15, 9-12 S+N
Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

Ich habe euch das gesagt, damit auch ihr von meiner Freude erfüllt werdet. Ja, eure Freude soll vollkommen sein! Mein Gebot an euch lautet: ‘Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe!’

Und die Gebote Jesu zu halten und zu tun ist nicht mühsames Abrackern, sondern vollkommene Freude! Das ist ein Geheimnis des Glaubens.

Bei Johannes wird als selbstverständlich vorausgesetzt, dass es möglich ist, Gottes Willen zu tun. Ja es wird als Vorbedingung für eine noch völligere Befreiung von der Sünde verstanden. Auf eine übernatürliche Weise macht uns Jesus so eins mit ihm und dem Vater, dass der Jünger im Leben, Dienst, Sendung und in seinem Sein so wird wie Jesus. Und ist er so eins mit ihm, kann er Gottes Geboten folgen, wie Christus den Geboten des Vaters folgte und wird genau die Werke tun, die Jesus getan hat und sogar größere, weil Jesus zum Vater gegangen ist (Joh 14,12).

Wenn alle Gläubigen – so wie Jesus es betet – in ihm bleiben, dann werden der Vater und der Sohn ein besonders Werk an ihnen tun: Ihre Beschneidung, die Befreiung vom Tun der Sünde, Heiligung, eine tiefere Erkenntnis Jesu und des Vaters und ihrer Liebe, Einssein mit dem Vater und dem Sohn, die Innewohnung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Einheit zwischen den Gläubigen, Erhörung ihrer Gebete wie die von Jesus, und die gleichen Werke wie Jesus tun.

Nur auf diese Weise werden wir die Frucht bringen, die sich der Vater von uns wünscht, viel Frucht. Und dadurch wird der Vater geehrt.

Solche Nachfolger Jesu werden die Welt davon überzeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat.

Erscheinen uns diese so zusammengefassten Aussagen zu surreal und wunderbar? Erinnern wir uns, dass dieses Buch nicht den Ist-Zustand der Gemeinde oder Kirche Jesu beschreibt, sondern Gottes ewige Wahrheiten, auch wenn sie vielleicht/derzeit nicht so von seiner Gemeinde gelebt werden. Dann sind sie uns vielleicht aber verloren gegangen, weil wir sie nicht ernst genug genommen und ihnen nicht geglaubt haben. Aber sie sind doch um nichts weniger gültig. Denn wir wandeln im Glauben an das unverbrüchliche Wort Gottes, und nicht im Schauen.

Diese Aus- und Zusagen Jesu sind nicht mehr und nicht weniger gültig wie seine Zusage, dass, wer an Jesus glaubt, ewiges Leben hat. Wenn wir die Bedingung in ihm, seinem Wort und seiner Liebe zu bleiben erfüllen, werden wir diese Wahrheiten erfahren.

 

Zusammenfassung Johannesevangelium

Bei Johannes gibt es praktisch keine Schriftstellen, die wahre Jünger Jesu mit lebenslang notwendigem Sündigen in Verbindung bringen. Im Gegenteil, im Johannesevangelium beschenkt Jesus sein Volk mit den größten und befreiendsten Zusagen: Freiheit, Ströme lebendigen Wassers, Einssein mit Jesus und dem Vater durch den Heiligen Geist, die Liebe Gottes in uns, Befreiung von der Macht der Sünde, christusgleiches Leben aus Gott und Bevollmächtigung werden unser, wenn wir in ihm und seinem Wort bleiben und es tun. Die klare Aussage ist: Ein wirklich an Jesus Gläubiger, der ihm in allem Dingen gehorcht, soll und kann an einen Punkt der Befreiung und Einswerdung mit der Heiligen Dreifaltigkeit kommen, der ihm ein christusähnliches Leben ermöglicht. Das schafft Jesus im Gläubigen in einem Augenblick und in einem Schritt und NACH seiner Bekehrung. Für dieses wunderbare Handeln an seinen Jüngern gebraucht Jesus sieben verschiedene Bilder und Worte bei Johannes: Die Gabe und Innewohnung des Heiligen Geistes, die Offenbarung Christi, der Vater und der Sohn machen Wohnung im Gläubigen, der Vater beschneidet den Gläubigen, der Gläubige erkennt die Wahrheit und wird durch sie frei, Jesus heiligt den Gläubigen durch die Wahrheit und Jesus tut dem Gläubigen den Namen des Vaters nach seiner Bekehrung noch einmal in einer besonderen Weise kund.

Wenn Jesus so an uns handelt, dann bringen wir viel Frucht, verherrlichen den Vater, tun die Werke Jesu und halten die Gebote Jesu so, wie Jesus die Gebote seines Vaters gehalten hat. Und das ist in diesem Leben der Grund für unsere höchste Freude.

Damit geht das Johannesevangelium für mich ganz klar pro Befreiung von der Macht der Sünde durch das Leben Christi in denjenigen Gläubigen aus, die ihn ganz Herr sein lassen und die er befreit und dazu befähigt.

 

contra

 

pro

Joh 8, 31-36 S+F
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! … Wahrlich, wahrlich, ich sage euch. Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. … Wird euch nun der Sohn freimachen, so seid ihr wirklich frei.

Joh 14, 12-14 L
Wahrlich, wahrlich ich sage euch. Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.

Joh 14, 21 S
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Joh 14, 15-17 L+F
Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, … er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Joh 14, 23 S
Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Joh 17, 26 S
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf dass die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen!

Joh 15, 10 S
Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

 

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