Hebräer

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2  Das Neue Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Hebräer, epubli.de, 2021.

Hebräer

Hebr 2, 11 N
Er, der heilig macht, und die, die von ihm geheiligt werden, haben nämlich alle denselben Vater. Deshalb schämt er sich auch nicht, sie seine Geschwister zu nennen.

Alle Kinder Gottes sind die geistlichen Geschwister Jesu. Und Jesus macht uns schon bei unserer Bekehrung heilig.

Im Griechischen steht für das im Deutschen mit geheiligt übersetzte Wort ἁγιάζω, hagiazō. Nach dem Strong Greek Dictionary17 heißt das: Wir werden abgesondert für Gott und innerlich gereinigt, sowohl von der Schuld der Sünde, als auch durch eine Reinigung bei der Erneuerung unserer Seele.

Unser innerster Wesenskern als Christen ist also schon mit unserer Bekehrung heilig. Gott allein kann das. Das gibt ihm alle Ehre. Und das entlastet uns auch von einer Verantwortung, die wir unmöglich selber tragen können. Das gilt sowohl für unser geheiligt werden bei unserer Bekehrung, als auch für die Heiligung danach als Christ, der wir etwas später begegnen.

Hebr 12, 14 S
Jagt nach … der Heiligung,
ohne welche niemand den Herrn sehen wird!.

ἁγιασμός haiasmos, im Deutschen mit Heiligung übersetzt, bedeutet nach dem Strong Greek Dictionary17 wirkliche Reinigung, Weihe, die Auswirkung dieser Weihe in der Heiligung des Herzens und des Lebens.

Denn Gott will, dass wir nach der unserer ersten Heiligung bei unserer Bekehrung einer tieferen Heiligung als Christen nachjagen. Und das ist eine tiefere Reinigung und größere Weihe an unseren Herrn, die Auswirkungen auf den Zustand unseres Herzens und unsere Lebensführung hat. Dabei bezieht Gott uns mit ein und stellt uns in die Verantwortung, Teil dieses Prozesses der Heiligung zu sein. Jesus ist zwar der, der letztendlich heiligt (Hebr 2, 11). Doch unsere Verantwortung in diesem Prozess ist groß. Ohne tiefere Heiligung während unseres Christseins (Hebr 12, 14) werden wir Jesus nicht sehen, wenn wir einmal sterben, also nicht gerettet werden.

Die große Frage ist, ob Paulus Heiligung hier als Prozess oder als einen definierten zu erreichenden Zustand versteht. Für ihren derzeitigen Zustand geht der Hebräerbriefschreiber davon aus, dass die Hebräer gerettet werden (Hebr 6, 9-12; 10, 39). Aber selbst in den zitierten Bibelstellen steht ihre künftige Errettung in einem engen Zusammenhang mit ihrem fortwährend und anhaltend ausgeübten Glauben und ist kein Selbstläufer. Trotzdem kann aus dem Gesamtzusammenhang daraus geschlossen werden, dass die Hebräer mit der erwähnten Heiligung nicht erst einen festen Zustand erreichen müssen, um gerettet zu werden. Nein, sie sind gerettet. Aber Gerettete müssen der weiteren Heiligung für ihren Herrn, das heißt ihrer persönlichen Reinigung und Weihe für Jesus, weiter nachjagen. Sie können sich nicht zurücklehnen und in ihrem noch vorhandenen Schmutz verbleiben oder zurückfallen. Wer aufhört, sich zu reinigen und seine Hingabe an Jesus aufgibt, gefährdet nach Herb 12, 14 sein Heil. Das ist keine Lehre einer Selbstgerechtigkeit, sondern eine Frage eines anhaltenden Glaubens an Gott bis zum Ende, der alleine rettet. Davon ist der ganze Hebräerbrief durchzogen. Nur wer bis ans Ende an Jesus glaubt und bei ihm bleibt, wird ihn auch einmal sehen. Und zu diesem Weg auf Jesus zu gehört beständige Heiligung, Reinigung und Weihe.

Hebr 2, 17-18 N
Deshalb musste er seinen Geschwistern in jeder Hinsicht gleich werden, um vor Gott ein barmherziger und treuer Hoher Priester für uns sein zu können; ein Hoher Priester, durch den die Sünden des Volkes gesühnt werden. Und weil er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er auch denen helfen, die in Versuchungen geraten.

Ja, Jesus sühnt unsere Sünden. Er ist der Hohepriester, der barmherzig und treu ist. Und Jesus kann uns in unseren Versuchungen helfen. Er war selber Mensch. Ist die Hilfe unseres Hohepriesters unzureichend? Dieser Gedanke allein grenzt an Majestätsbeleidigung. Ja, Jesus kann uns in unseren Versuchungen helfen, und das immer und in jeder Situation.

Hebr 3, 7-18 S
Darum, wie der Heilige Geist spricht. «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht wie in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, da mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen meine Werke vierzig Jahre lang. Darum ward ich entrüstet über dieses Geschlecht und sprach. Immerdar irren sie mit ihrem Herzen! Sie aber erkannten meine Wege nicht, so dass ich schwur in meinem Zorn. Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe!» … Welchen schwur er aber, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, als nur denen, die ungehorsam gewesen waren? Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens.

Im ganzen Hebräerbrief und auch in diesem Abschnitt geht es in erster Linie um das grundsätzliche Dranbleiben und Durchhalten als Christ auf dem Glaubensweg in die Ewigkeit. Die Frage ist: Auf welchem Weg können wir gehen und ankommen?

Gott will uns den bestmöglichen Weg führen. Dafür brauchen wir als sein Volk Erkenntnis im Herzen. Wir müssen seine Wege erkennen, wir müssen erkennen wie gut Gott es mit uns meint und wir müssen lernen, ihm zu vertrauen und zu gehorchen. Das ist die richtige Reihenfolge.

Vertrauen lernen wir auch schon, wenn wir sorgsam darauf achten, welche Wunder Gott schon z.B. in unserem eigenen Leben getan hat. Gott tut oft in Krisensituationen Wunder. Daher können wir aus allem, was Gott in unserem Leben tut, lernen und seine Wege erkennen. Wenn wir uns darin üben und bewähren, können wir

  1. Gott noch mehr zutrauen und
  2. Gott gehorchen

Da Gott der beste Lehrer ist, sollten wir annehmen, dass es nicht an der Pädagogik Gottes lag, dass Israel nicht bereits nach 1-2 Jahren wie von Gott geplant, sondern erst nach 40 Jahren ins verheißene Land einzog.

Für Israel war das verheißene Land – die Ruhe – ein Ort des ständig siegreichen Kampfes. Josua führte sie, Gott stritt für sie. Solange sie ihm glaubten und gehorchten, siegten sie aus Gottes, nicht aus eigener Kraft. Nach Einnahme des Landes war ihnen von Gott Ruhe verheißen.

In der Übertragung auf unser geistliches Leben führt uns Jesus (der griechische/lateinische Name für Josua14) und streitet für uns. Er ist unser Sieg und unser Schutz und unsere Ruhe. Und in der Ewigkeit gehen wir in seine Sabbatruhe ein. Unsere Hilfe jetzt in der Zeit unseres Kampfes ist unser Hohepriester Jesus. Wenn wir uns beizeiten mit Freimut an ihn wenden, wird er uns rechtzeitig in unseren Nöten helfen.

Hebr 4, 14-16 S
Da wir nun einen großen Hohepriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!

Unsere erwähnten Schwachheiten sind ein Hinweis auf unsere natürliche Veranlagung zur Sünde. Denn sie werden mit der Sündlosigkeit Jesu kontrastiert. Allerdings hat das verwendete griechische Wort ἀσθένεια, astheneia, das im Deutschen mit Schwachheit übersetzt wird, noch kein Bedeutungsspektrum, das wirklich selber Sünde umfasst17. Aber wer schwach ist, ist offen für die Sünde. Ihm fehlt die eigene Kraft, ihr zu widerstehen. Schwachheiten können und werden daher normalerweise oft zu Fehlern und Sünden führen. Aber können heißt nicht zwangsläufig müssen. Denn durch die Hilfe unseres Hohepriesters Jesus können wir im gleichen Vers auch Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe. Jesus ist die Hilfe für unsere Schwachheiten – nicht die Vergebung allein, sondern auch die Hilfe!

Hebr 6, 11 N
Wenn nun das levitische Priestertum zur Vollkommenheit hätte führen können – denn das Gesetz, das unserem Volk gegeben wurde, beruhte ja darauf -, warum hätte Gott dann noch einen Priester einsetzen sollen, der zu einer ganz anderen Priesterordnung gehört, nämlich zu der von Melchisedek, anstatt zu der von Aaron?

Hier geht es um die Vollkommenheit des Priestertums. Und damit auch darum, was der vollkommene Hohepriester Jesus im Gegensatz zum Alten Testament und Aaron für sein Volk tun kann.

Hebr 6, 18 – 20 S
Die dargebotene Hoffnung zu ergreifen, und welche wir festhalten als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang wohin als Vorläufer Jesus für uns eingegangen ist.

Jesus ist unser Vorläufer ins Allerheiligste. Dieser Weg war im Alten Testament noch nicht offen. Ist damit die Herrlichkeit nach diesem Leben gemeint oder etwas in diesem Leben Erreichbares? Wir werden sehen.

Hebr 7, 11-12 S
Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Fleiß bis ans Ende beweise, entsprechend der vollen Gewissheit der Hoffnung, dass ihr ja nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, welche durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.

Hier werden uns die Grundprinzipien des Glaubens erklärt. Sie gelten für alles, was aus Glauben erreicht wird, sei es im irdischen Leben, sei es für das Erreichen der Ewigkeit. Und damit gelten diese Prinzipien auch für eine christliche Vollkommenheit, wenn es sie gibt. Es sind: Mit Fleiß bis ans Ende gehen, die volle Gewissheit der Hoffnung bewahren. Nicht träge werden, sondern geduldig Jesus folgen – bis hin zur Erhörung.

Hebr 7, 19 N
Denn das Gesetz hat nichts zur Vollkommenheit führen können. Stattdessen wird etwas eingeführt, das uns eine viel bessere Hoffnung gibt und uns den ungehinderten Zugang zu Gott verschafft.

Hebr 7, 22 N
Deshalb ist Jesus auch der Garant eines besseren Bundes geworden.

Die Ära nach dem Kommen Christi ist etwas Besonderes, noch nie Dagewesenes. Hier wurde etwas zur Vollkommenheit geführt und der Neue Bund hat bessere Verheißungen als der Alte. Die Frage ist: Worin besteht die neue, noch nicht dagewesene Vollkommenheit? Und: Was genau ist besser am neuen Bund?

Hebr 7, 24-28 S
Er aber hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum. Daher kann er auch bis aufs äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen, da er immerdar lebt, um für sie einzutreten! Denn ein solcher Hohepriester geziemte uns, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher als der Himmel ist, der nicht wie die Hohepriester täglich nötig hat, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, darnach für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, indem er sich selbst zum Opfer brachte. Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohepriestern, die mit Schwachheit behaftet sind, das Wort des Eidschwurs aber, der nach der Zeit des Gesetzes erfolgte, den Sohn, welcher für alle Ewigkeit vollendet ist.

Hier werden Menschen, bzw. das Volk Gottes, klar als Sünder dargestellt, die täglich Reinigung von ihren Sünden brauchen. Und die menschlichen Hohepriester des Alten Bundes waren mit Schwachheiten behaftet. Aus ihren daraus resultierenden Sünden brauchten sie selber Opfer, um vor Gott treten und ihren Dienst für das Volk tun zu können. Das ist der stärkste Hinweis im Hebräerbrief, auf das, was wir im Kern sind: Schwache Menschen und Sünder, die ständig sündigen. Im Alten Bund gab es keine Hoffnung, diesen Gesetzmäßigkeiten zu entgehen.

Das ist der Hintergrund, auf dem sich die im Neuen Bund verheißene Rettung bis zum Äußersten durch Jesus unseren Hohepriester abhebt. Jesus bringt uns eine vollkommene und ewige Errettung und Erlösung. Insbesondere fällt auf:

Wie wir schon in Hebr 4, 14-16 gesehen haben, kann unser Hohepriester Jesus uns helfen, wenn wir mit unseren Schwachheiten zu ihm kommen.

Genau die gleiche Formulierung wird für die vollkommene Errettung bis aufs Äußerste verwendet. Wer zu Jesus kommt, kann sie bekommen. Das umfasst auch, dass wir den kennen, der unser Gott ist, und der sein Gesetz in unser Herz und in unseren Sinn schreibt. Und das ist wesentlich mehr, als nur die Vergebung unserer Sünden.

Hebr 8, 6-13 S
Nun aber hat er einen umso bedeutenderen Dienst erlangt, als er auch eines besseren Bundes Mittler ist, der auf besseren Verheißungen ruht. Denn wenn jener erste Bund tadellos gewesen wäre, so würde nicht Raum für einen zweiten gesucht. Denn er tadelt sie doch, indem er spricht. «Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen (denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der Herr) sondern das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen will nach jenen Tagen, spricht der Herr. Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Mitbürger und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen. Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten und ihrer Sünden nicht mehr gedenken.» Indem er sagt. «Einen neuen», hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.

Der neue Bund ist also besser und hat bessere Verheißungen.

Hebr 8, 10 S
Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

Und der neue Bund trägt die Verheißung, dass Gott sein Gesetz in seinem Volk verinnerlicht. In diesen Zusagen Gottes geht es nicht um Sündenvergebung, sondern um die göttliche Ausrüstung so zu leben, wie Gott es will. Kann ein Sünder denn die Gesetze Gottes tun? Nein, nicht wirklich sagen Luther und Zinzendorf und die Berliner Erklärung. Aber kann ein durch das vollkommene Priesteramt Christi bis aufs äußerste erretteter Mensch die Gesetze Gottes tun, wenn Gott diesem Sünder seine Gesetze in den Sinn und ins Herz geschrieben hat? Es wäre fast Gotteslästerung zu behaupten, dass Gott so etwas Wunderbares tut und der Mensch dann trotzdem das Gesetz Gottes nicht tut oder tun kann. Und die Kraft oder Ursache dafür ist ausschließlich im vollkommenen Priesterdienst Christi und in Gottes gnädigem und punktuellem Handeln zu sehen. Denn das Gesetz Gottes wurde von Gott bei Mose in einem kurzen Moment auf die steinernen Tafeln geschrieben, und hier von Gott in die Herzen und den Sinn der Gläubigen.

Hebr 9, 8-9 S
Damit zeigt der Heilige Geist deutlich, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart sei, solange das vordere Zelt Bestand habe. Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, da noch Gaben und Opfer dargebracht werden, welche, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet.

Im Neuen Bund kann man also Gegensatz zum Alten „im Gewissen vollkommen gemacht werden“. Das ist ein starker Hinweis auf die Rechtfertigung aus Glauben, durch die wir mit einem von unserer Schuld befreiten Gewissen zu Gott kommen können.
Bezieht sich der Vers aber auch noch auf mehr? Können wir etwa aufgrund eines echten Lebens in den Gesetzen Gottes im Gewissen befreit werden, weil wir die Gesetze Gottes auch tun, die Gott uns ins Herz geschrieben hat? Vers 10 in Kapitel 8 spricht hier eine deutliche Sprache, wie wir schon gesehen haben.

Hebr 8, 10 S
Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

Gott will unser Gott sein, und wir sollen sein Volk sein. Im Alten Bund und Alten Testament galt diese besondere Verheißung für den Fall, dass Israel das GANZE Gesetz erfüllte (3 Mose 26, 12). Und nach allen Propheten sollte das erst in einem Neuen Bund möglich werden, bei dem Gott seinem Volk seine Gesetze in den Sinn gibt und auf ihre Herzen schreibt (Jer 31, 33).

Und wir lernen, dass das Blut Christi noch mehr Kraft hat, als uns von der Schuld unserer Sünde zu erlösen und zu befreien.

Hebr 9, 14-16 S
Wieviel mehr wird das Blut Christi, der durch ewigen Geist sich selbst als ein tadelloses Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! Darum ist er auch Mittler eines neuen Bundes, damit (nach Verbüßung des Todes zur Erlösung von den unter dem ersten Bunde begangenen Übertretungen) die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfingen.

Hier geht es um echten Dienst für Gott, nicht die Stellung vor Gott. Und um die Reinigung unseres Gewissens von toten Werken. Es wird ein starker Gegensatz aufgestellt zwischen „toten Werken“ – augenscheinlich Werken vor unserer Bekehrung, die uns nicht retten und vor Gott angenehm machen konnten – und einem echten und gereinigten Dienst für Gott, der erst durch das Priesteramt Christi möglich wird. Wie weit dieser Dienst gereinigt ist, bleibt an dieser Stelle offen. Es wird aber an anderen Stellen im Hebräerbrief näher beschrieben.

Das verheißene ewige Erbe empfangen wir als Gläubige schon jetzt, wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Wichtig ist, dass obwohl unsere endgültige Erlösung noch zukünftig ist, wir das Erbe jetzt schon empfangen haben. Und das hat Auswirkungen auf unser Leben jetzt als Christen.

Hebr 9, 26 S
Nun aber ist er einmal gegen das Ende der Weltzeiten hin erschienen zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.

Die Sünde wird hier in der Einzahl genannt: Sie ist das übergeordnete Prinzip, die Ursache jeder einzelnen begangenen Sünde. Und es nicht von Vergebung, sondern von der Aufhebung der Sünde die Rede. Jesus hat die Ursache des Sündenprinzips aufgehoben!

Hebr 10, 9-10 S+F
Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen», er hebt das erstere (Gaben und Schlachtopfer) auf, um das andere einzusetzen. In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal.

Ja das ist Heiligung. Gottes Willen tun und nichts als Gottes Willen mit unserem ganzen Leben. So hat Jesus für den Vater gelebt. Und nur, wenn wir uns in gleicher Weise Gottes Willen hingeben und uns völlig in seinem Willen befinden, mit allem was wir sind, sind wir ganz geheiligt. Und das geschieht nicht aus eigener Kraft, sondern ausschließlich durch die ein für alle Mal geschehene Aufopferung Christi für uns.

Hebr 10, 14-21 S
Denn mit einem einzigen Opfer hat er die, welche geheiligt werden, für immer vollendet. Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn, nachdem gesagt worden ist. «Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen», spricht der Herr. «Ich will meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie in ihre Sinne schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeiten will ich nicht mehr gedenken.» Wo aber Vergebung für diese ist, da ist kein Opfer mehr für Sünde.

Im Alten Testament mussten ständig Opfer gebracht werden. Niemand konnte dadurch wirklich von seiner Schuld befreit werden. Jetzt hat Jesus EIN vollkommenes Opfer für die Sünder und ihre Sünden gebracht. Dadurch sind sie seit ihrer Bekehrung dauerhaft in einen Zustand versetzt, der Gott angenehm ist. Es sind keine weiteren Opfer erforderlich. Das bereits geschehene und vollkommene Opfer Christi reicht aus. Gott hat in den Geheiligten des Neuen Bundes bereits ein vollkommenes ewiges Werk getan. Dies ist ein großer Vorzug im Neuen Bund.

Und wir entdecken noch mehr Vorzüge des Neuen Bundes in diesen Versen. Gott schreibt seine Gesetze in unsere Herzen und Sinne so, dass wir sie implizit tun können und vergibt uns unsere Schuld. Das Tun des göttlichen Gesetzes und die Vergebung – beides bewirkt der Heilige Geist.

Hebr 10, 19-22 S
Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, welchen er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und einen so großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Glaubenszuversicht, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser.

Hier fällt auf: Als Angeredete sind wir noch nicht im Heiligtum. Aber der Vorhang zum Allerheiligsten ist zerrissen! Kraft des Blutes Jesu haben wir Freimut dort einzutreten. Damit muss dieses Leben gemeint sein. Denn wir sollen und dürfen JETZT hinzutreten. Was erwartet uns hinter dem Vorhang? Es ist ein Geheimnis. Doch wir können und dürfen im Heiligtum in das Allerheiligste eintreten (Hebr 6, 18 – 20). Aber das nicht einfach so, dazu braucht es die richtige eigene Verfassung und auch den priesterlichen Dienst Jesu, der sein Opfer für uns wirksam macht.

Hebr 10, 21-22 S
So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Glaubenszuversicht, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser.

Um ins Allerheiligste, um in die absolute und intimste und heiligste Gegenwart Gottes einzutreten, braucht es

  • ein wahrhaftiges Herz
  • volle Glaubenszuversicht
  • Besprengung des Herzens
  • ein gereinigtes Gewissen
  • einen mit reinem Wasser gewaschenen Leib

Am ehesten verstehen wir als Bekehrte noch das gereinigte Gewissen und den mit reinem Wasser gewaschenen Leib. Diese Dinge schenkt uns Gott bei der Wiedergeburt.
Aber sind unsere Herzen besprengt, wahrhaftig und voller Glaubenszuversicht? Das müssen wir, wie alle Voraussetzungen, ergreifen, tun und sein, damit wir wirklich ins Allerheiligste eintreten können. Das ist aber unser Vorrecht im Neuen Bund, direkt vor dem Angesichts Gottes zu erscheinen. Und diese Begegnung wird nicht näher ausgeführt, sie bleibt ein Geheimnis.

Hier ist eine Zusammenfassung der Vorzüge des neuen und besseren Bundes, die im Hebräerbrief genannt werden und deutlich machen, was unsere Rettung „bis aufs Äußerste“ im Neuen Bund alles umfasst.

  • Der neue Bund ist besser. Hebr 8, 6
  • Der neue Bund hat keine Mängel. Hebr 8, 7
  • Der neue Bund beruht auf besseren Verheißungen. Hebr 8, 6
  • Unser Hohepriester Jesus ist in Ewigkeit vollendet. Hebr 7, 28
  • Unser Hohepriester Jesus bleibt in Ewigkeit. Hebr 10, 12
  • Jesus ist als Vorläufer für uns hinter den Vorhang ins Allerheiligste gegangen. Hebr 6, 20
  • Wir haben eine bessere Hoffnung. Sie ist verankert im Allerheiligsten. Hebr 7, 19
  • Wir haben ungehinderten Zugang zu Gott. Hebr 7,19
  • Kraft des Blutes Jesu haben wir Freimütigkeit zum Eingang in das Heiligste durch den Vorhang hindurch. Es ist ein neuer und lebendiger Weg. Hebr 10, 19-22
  • Der neue Bund macht den im Gewissen vollkommen, der sich Gott naht. Hebr 9, 8-9
  • Der neue Bund führt zur Vollkommenheit. Hebr 7, 25; 10, 14
  • Jesus kann bis aufs äußerste/vollkommen die retten, welche durch ihn zu Gott nahen. Hebr 7, 25
  • Der Neue Bund hat besondere, bessere Verheißungen Hebr 8, 6ff
    • Sündenvergebung
    • Alle im Volk werden Gott kennen
    • Gott schreibt sein Gesetz in das Herz und in das Gewissen seines Volkes
    • Gott wird unser Gott und wir werden sein Volk sein.
  • Das Blut von Jesus reinigt uns. Es redet viel besser, als das Blut Abels. Hebr 12, 24
  • Jesus hat die Sünde aufgehoben durch das Opfer seiner selbst. Hebr 9, 26
  • Im Tun des Willens Christi sind wir durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt. Hebr 10, 9-10
  • Alle, die Gott berufen hat, können als Erlöste das ewige Erbe empfangen, das er ihnen zugesagt hat Hebr 9, 15

 

Das alles ist im neuen Bund eingeschlossen. Der neue Bund ist VIEL BESSER als der Alte. Was bedeutet das für arme Sünder? In beiden Bünden gibt es die Vergebung von Sünden. Wenn schon nicht durch Tieropfer, dann doch aufgrund der Fürbitte des Mose hin im Alten Bund, oder weil David seine Schuld offen vor Gott bekannte und Gott ihm gnädig war. Wenn es also schon im Alten Bund Vergebung der Schuld aus Gnade gab, worin besteht dann die Verbesserung im neuen Bund?

Der Hebräerbriefschreiber ergeht sich an Superlativen in der Aufzählung aller Verbesserungen durch den neuen Bund im Blute Jesu. Und wie vielfältig mehr hat Jesus durch sein Opfer bewirkt, wieviel mehr tut er durch seinen Dienst als Hohepriester als im Alten Testament, wie wir in der langen Auflistung eben gesehen haben.

Aber worin liegt denn nun dieses Bessere? Nehmen wir alles in Besitz, was uns verheißen und gegeben ist? Und halten wir im Festhalten an diesen Verheißungen durch?

Hebr 10, 35-38 S
So werft nun eure Freimütigkeit nicht weg, welche eine große Belohnung hat! Denn Ausdauer tut euch not, damit ihr nach Erfüllung des göttlichen Willens die Verheißung erlangt. Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll und nicht verziehen. «Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben; zieht er sich aber aus Feigheit zurück, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.» Wir aber sind nicht von denen, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern die da glauben zur Rettung der Seele.

Wieder geht es in erster Linie um eine Glaubens-Durchhalteparole für Christen bis zur Ewigkeit. Aber das Prinzip des Festhaltens an den Verheißungen Gottes ist für die Erlangung jedweder Verheißung anwendbar, wie uns auch das ganze Kapitel 11 zeigt. Dort wird beschrieben und gelobt, was die an Gott Gläubigen der Jahrhunderte alles in ihrem Vertrauen auf Gott schon in diesem Leben erlangten.

Hebr 12, 1 S
Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns jede Last und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen.

Die Realität ist. Die Sünde umstrickt uns LEICHT. Das müssen wir ernstnehmen. Wir sind ständig von der Sünde bedroht und in Gefahr. Allerdings wird die Sünde auch hier in diesem Text als etwas außerhalb von uns, nichts Inneres gezeigt. Sie ist ein lästiges Übel, vor dem man ständig auf der Hut sein muss. Aber die gute Nachricht ist. Anscheinend können wir sie ABLEGEN. Für unsere Lasten glauben wir Jesus, dass wir sie bei ihm ablegen können (Mt 11, 28). Aber glauben wir ihm auch, dass wir die Sünde – auch wenn sie uns leicht umstrickt – ABLEGEN können – SOLLTE Gott das gesagt haben? Der Erfahrung nach geht das anscheinend nicht. Aber das untersuchen wir hier ja nicht. Nach Gottes Wort KÖNNEN wir die Sünde ablegen, wie schwer es auch sein mag. Und wie schwer das sein wird, erfahren wir kurz später.

Hebr 12, 4 S
Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde.

Das Ablegen der Sünde ist ein Kampf bis aufs Blut, der einen das Leben kostet oder kosten kann. Aber der Hebräerbriefschreiber ist überzeugt, dass es möglich und nötig ist, den Kampf gegen die Sünde in dieser Intensität zu führen. Wer nicht alles gibt bis hin zu seinem Blut, wird nicht den Sieg über die Sünde erringen. Wir müssen innerlich sterben, wenn wir befreit von der Sünde leben wollen!

Hebr 10, 29 S
Das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt wurde.

Das ist die grundsätzliche Heiligung bei der Bekehrung. Jesus kostete es das Leben, um uns heiligen zu können. Kann es sein, dass wir für unsere völlige Heiligung nach der Bekehrung auch unser Leben lassen müssen? Kann es sein, dass die Befreiung und das Ablegen der Sünde nur durch unseren – inneren – Tod zu bekommen ist, der dann eintritt, wenn wir auf das Erziehungshandeln Gottes in unserem Leben so eingehen, dass wir unseren inneren Menschen zu Tode bringen lassen?

Hebr 12, 14 S
Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand den Herrn sehen wird!

Die Hebräer sind gerettet und geheiligt (Hebr 6, 9-12; 2, 11), aber um den Herrn einmal zu sehen, müssen sie sich auch nach ihrer Bekehrung weiter heiligen.

Hebr 12, 22-23 S
Sondern ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, zur Festversammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als Abels Blut.

Wie wir schon vorhin gesehen haben, liegt unser Heil nicht nur erst in der Zukunft. JETZT schon sind uns unendlich große Heilsgüter geschenkt. Es gibt eine geistliche Wirklichkeit, in die wir bereits mit einem Teil unseres Seins eingetreten sind. Geistlich sind wir schon im Himmel angekommen. Und auch wenn wir uns dessen nicht bewusst scheinen, sind das Fakten nach dem Hebräerbriefschreiber.

Welche Auswirkungen hat das für unseren Glauben? Kann es sein, dass wir im innersten unseres Wesens schon so reingemacht worden sind, dass wir in den Himmel eintreten können, dass wir die Reinheit des Himmels jetzt schon haben? Und dass wir durch den Glauben auch in eine bewusst erfahrbare Lebensreinheit eintreten können? Das ist nur eine Frage. Der Hebräerbriefschreiber war sich jedenfalls keiner Schuld bewusst, er schreibt.

Hebr 13, 8 S
Betet für uns! Wir sind überzeugt, ein gutes Gewissen zu haben, denn wir möchten in jeder Weise ein Leben führen, wie es gut und richtig ist.

Er hatte ein gutes Gewissen und wird von keiner Verzweiflung über die Erbsünde geplagt oder über Unvollkommenheiten, die ihm immer noch anhaften. Die Grundvoraussetzung dafür ist, in jeder Weise ein gutes und richtiges Leben führen zu wollen. Doch wie wir schon oft im Hebräerbrief gesehen haben, reicht das eigene Bemühen in keinster Weise. Ein fleckenloser Gottesdienst wird nur durch die Segnungen möglich, die Christus uns durch sein vergossenes Blut im Neuen Bund ermöglicht hat.

Hebr 12, 24 N
Ihr seid zu Jesus gekommen, dem Vermittler eines neuen Bundes, und zu dem Reinigungsblut, das viel besser redet als das Blut Abels.

Im neuen Bund ist so viel mehr möglich wie im Alten Bund. Und alles nur durch Jesus und sein vergossenes Blut.

 

Zusammenfassung Hebräerbrief

Ja, wir Menschen sind mit Schwachheiten behaftet und Sünder. Von alleine können wir nie im Gewissen vollkommen werden, besonders nicht im Alten Bund. Doch durch die Besprengung unserer Herzen mit dem Blut Christi im Neuen Bund werden wir vom bösen Gewissen befreit. Gott gibt seine Gesetze in unsere Herzen und unseren Sinn. Für uns Sünder tritt Jesus im neuen Bund ein. Jesus wird im Hebräerbrief als der vollkommene Hohepriester vorgestellt, der die, die zu ihm nahen, bis aufs Äußerte retten kann. Er heiligt sie durch sein Blut bei ihrer Bekehrung. So geheiligt, sollen sie als Nachfolger Jesu selber der weiteren Heiligung nachjagen. Sonst werden sie den Herrn nicht sehen. Und Jesus der Herr heiligt sie, wenn oder damit sie sich wie er im vollkommenen Willen des Vaters befinden. So begegnet Jesus unserem Sündenproblem, die wir mit Schwachheiten behaftet sind, und das in einer vollkommenen Weise. Es bleibt kein Raum mehr, in dem wir sündigen müssten oder freiwillig dürften. Dazu müssen wir als Gläubige der Sünde bis aufs Blut widerstehen und dürfen uns nicht von ihr umstricken lassen. Der Sieg über die Sünde wird uns aber unser Leben kosten. Und genau darauf zielt das Erziehungshandeln Gottes in unserem Leben ab.
Mittels des Opfers Jesu können wir dann bis ins Allerheiligste vor das Angesicht Gott eintreten. Das ist die Hoffnung unserer Seele. Dazu werden alle Gläubige im Gottesvolk aufgefordert, dafür braucht es aktive Schritte. Wir sollen das durch ein Leben tun, das sich im Glauben absolut auf Gott wirft. Und Geduld tut uns not, glaubende Geduld, die nicht ruht, bis sie alle Verheißungen erlangt hat. Unsere höchsten Ziele als Gläubige sind der Eintritt ins Allerheiligste und in die Ruhe Gottes. Dann ist es möglich, jederzeit ein gutes Gewissen zu haben, und ein Leben zu führen, wie es gut und richtig ist. Das Volk Gottes, das Gott vertraut und gehorcht, und in Geduld Frucht bringt und auf Gott wartet, erlangt die Verheißungen Gottes. Es kommt am Ende bei Gott im Himmel an und wird Jesus sehen. In unserem Geist sind wir tatsächlich jetzt schon im Himmel angekommen. Nun soll auch alles andere, was sonst noch unseren inneren Menschen ausmacht, im Himmel ankommen. In jedem Fall ist Vergebung durch unseren großen Hohepriester Jesus möglich, der mit uns und unseren Schwachheiten mitleiden kann, da er versucht wurde wie wir, doch ohne Sünde. Wahre Gläubige werden am Fruchtbringen erkannt und daran, dass sie glaubend in ihrer Lebensrichtung gehorsam und geduldig an Christus und an seinen Verheißungen bleiben und nicht abfallen. Dies geschieht aber nicht automatisch. Wir müssen im Glauben an Gott festhalten und in der Nachfolge Christi vorwärtsgehen. Von Christus, unserem Vorläufer ins Allerheiligste und Hohepriester wird bezeugt, dass er treu ist. Er schenkt uns seine Gnade und alle Gnadenmittel, die Jesus uns im neuen Bund durch sein Opfer und sein Blut erworben hat. So können wir die leicht umstrickende Sünde ablegen, ins Allerheiligste eintreten, in allen Versuchungen seine Hilfe erfahren, und uns geheiligt mit einem guten Gewissen in seinem ganzen Willen befinden, so wie Jesus den Willen des Vaters tat.

 

Der Hebräerbrief geht für mich pro möglicher Heiligung für die Gläubigen aus.

 

contra

Hebr 7, 24-28 S
Denn ein solcher Hohepriester geziemte uns, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher als der Himmel ist, der nicht wie die Hohepriester täglich nötig hat, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, darnach für die des Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, indem er sich selbst zum Opfer brachte. Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die mit Schwachheit behaftet sind.

Hebr 4, 14-16 S
Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.

 

 

 

pro

Hebr 9, 26 S
Nun aber ist er einmal gegen das Ende der Weltzeiten hin erschienen zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.

Hebr 2, 18 N
Und weil er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er auch denen helfen, die in Versuchungen geraten.

Hebr 7, 24-28 S
Er aber hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum. Daher kann er auch bis aufs äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen.

Hebr 8, 6 S
Nun aber hat er einen umso bedeutenderen Dienst erlangt, als er auch eines besseren Bundes Mittler ist, der auf besseren Verheißungen ruht.

Hebr 8, 10 S
Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

Hebr 12, 1 S
Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns jede Last und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen.

Hebr 10, 19-22 S
Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, welchen er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und einen so großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasset uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Glaubenszuversicht, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser.

Hebr 13, 8 S
Betet für uns! Wir sind überzeugt, ein gutes Gewissen zu haben, denn wir möchten in jeder Weise ein Leben führen, wie es gut und richtig ist.

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

 

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