Rut - 95 Thesen Teil 2

Rut

Das Buch Rut in der Richterzeit zeigt uns: Gott wirkt auch im Kleinen. Er sieht jeden Menschen, sein Leid, seine Freude, seinen Glauben. Einzelne Israeliten sind gottesfürchtig. Und trotz manchen Leides und mancher Schicksalsschläge ist ihr Glaube so ansteckend, dass sogar Menschen aus anderen Völkern für Gott gewonnen werden und zu seinem Volk kommen:

Die Bethlehemiterin Noomi zieht mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen aufgrund einer Hungersnot während der Richterzeit ins Land der Moabiter. Dort verliert sie auf tragische Weise erst ihren Mann und dann ihre beiden Söhne. Mit ihren zwei moabitischen Schwiegertöchtern Orpas und Rut zieht sie dann wieder zurück nach Israel. Während Orpas auf dem Weg wieder umkehrt, blieb Rut bei ihr. Noomi, Noomis Volk und Noomis Gott sind ihr wichtiger als alles andere in der Welt geworden.

Rut 1, 16-17 N
Aber Rut sagte: “Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wo du hingehst, gehe auch ich hin, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Jahwe möge mir alles Mögliche antun, aber nur der Tod wird mich von dir trennen!”

Und Gott sorgt für die beiden männer- und mittellosen Frauen. Durch den Rat der Noomi und Gottes Führung hindurch bahnt Gott trotz widriger Umstände einen Weg der Versorgung und der Liebe für sie. Ruts Loyalität zu Noomi, ihr Fleiß, ihre Bescheidenheit und ihre Ergebenheit sind Gottes Farben, auf deren Hintergrund er sein Erlösungsbild malt. Im Israeliten Boas gibt Gott Rut einen gottesfürchtigen Ehemann, der sie liebt und der für sie und Noomi sorgt. Und Boas und Rut bekommen ihren ersten Sohn geschenkt, den Obed.

Von ihm sagt die Bibel:

Rut 4, 22 N
Obed wurde der Vater Isais und Isai der Vater Davids.

Wie sehr ehrt Gott den Charakter und vor allem den Glauben der Rut an JAHWE den Herrn! Das wird vor allem daran deutlich, dass es Rut als Moabiterin eigentlich nach dem Gesetz absolut verboten war, sich dem Volk Gottes anzuschließen (5 Mose 23, 4). Doch Rut wird sogar ohne bewusstes Zutun von Menschen letztlich zur Urgroßmutter Davids, des großen Königs Israels. Damit wird deutlich, dass es Gott im eigentlichen immer ums Herz und um den Glauben an ihn geht, nicht um die äußere Form. Und da ist uns Rut ein leuchtendes Vorbild und ein ernster Hinweis, dass Gott wirklich alle Völker im Blick hat und sie segnen möchte – dadurch, dass sie zu ihm kommen und unter seinen Flügeln Zuflucht suchen.

Gott hatte durch Noomi, eine einzelne treue Israelitin, in der Moabiterin Rut den Glauben an ihn geweckt. Und die aus diesem Glauben entspringende unvergleichliche Hingabe Ruts an Noomi, ihr Volk und ihren Gott suchen in ihrer Hingabe, Reinheit und Schönheit in der Bibel ihresgleichen.

Segensspuren

Auch wenn wir selber von Schicksalsschlägen getroffen und frustriert sind, kann Gott uns gebrauchen, andere zu ihm zu führen – wenn wir an ihm festhalten, aber auch ehrlich sind.
Gott ehrt Menschen, die Schutz unter dem Schatten seiner Flügel suchen.
Liebe, Treue, selbstloser Einsatz für andere, Selbstdisziplin und sich raten zu lassen sind hohe geistliche und Charaktergüter, aus denen Segen für die Ewigkeit kommt.
Gott versorgt die, die ihn fürchten, in ihrer Not.
Gott geht es ums Herz, nicht um äußere Formen oder Gesetze oder Zugehörigkeiten.
Alles, was jemand für Gott und andere tut kann und wird extrem positive und langfristige Auswirkungen haben, auch wenn wir es nicht gleich sehen können.

Meine Beobachtungen