Richter

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 1  Das Alte Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Richter, epubli.de, 2021.

Richter

Nach der Generation um Josua kommt eine neue Generation Israels auf, die die Wunder und das Handeln Gottes bei der Landnahme nicht selber miterlebt hat. Ein kritischer Moment. Reicht das Vorbild und reichen die Ermahnungen der Älteren? Im Falle Israels nicht. Die junge neue Generation ist nicht konsequent in der Landnahme. Dabei hatte Gott sie gewarnt, keine Völker im verheißenen Land übrig zu lassen. Sie würden ihnen sonst zum Fallstrick werden durch ihren Götzendienst. Doch die neue Generation hört auf, konsequent mit und für Gott zu leben und zu siegen. Sie orientiert sich nicht am HERRN, sondern an den Völkern um sie her. Sie lernt ihre schlechten Verhaltensweisen und übernimmt ihren Götzendienst. Deshalb muss Gott einschreiten und kündigt Gericht an. Und er führt es auch durch: Er gibt Israel in die Hände ihrer Feinde – zwölfmal. Immer wieder kehren die Israeliten in ihrer Not zu Gott um. Und zwölfmal errettet er sie durch Richter wieder von ihren Feinden. Doch der Götzendienst und die Gottlosigkeit nehmen immer mehr überhand, je länger das Gesetz Gottes und die Erinnerung des Volkes an Gottes Möglichkeiten in Vergessenheit geraten.

Wenn Gott Richter beruft, werden folgend immer große Befreiungen und Siege errungen. Und das so lange, wie der jeweilige Richter lebt. Doch am Anfang muss jeder Richter Israels sein Leben im Kampf wagen und einsetzen. Wenn die Richter Gott glauben und vertrauen, war keine Situation zu aussichtslos oder unmöglich. Gott stritt für sie und Israel. Die Richter unternahmen auf Gottes Wort hin das für Menschen Unmögliche zu Gottes Ehre. Daraus entstand neues Leben für das Volk und die Wiederherstellung der Beziehung des Volkes zu Gott.

Von einzelnen Richtern werden uns aber auch Schwächen und Sünde berichtet. Manche Richter gaben ihren Versuchungen nach mit bösen Folgen. Doch ihre Siege überstrahlen in der Summe alle menschlichen Unvollkommenheiten.

Am Ende der Richterzeit sehen wir, wie das Problem der Sünde und des Götzendienstes in Israel überhandnehmen. Das wird deutlich an den immer längeren Zyklen des Götzendienstes und der Bedrückung. Durch Götzendienst korrumpiert Israel sein Herz. Wie weit und tief das gehen kann, wird aus zwei längeren Einzelgeschichten deutlich, die am Ende des Richterbuches näher vorgestellt werden:

Der Levit Micha macht wie einst der Richter Gideon ein Ephod (Hohepriestergewand) für seinen Gottesdienst. Als Levit hätte er es eigentlich besser wissen müssen, dass ihm das nicht zustand. Das Ephod verleitete erst ihn selbst, und später den ganzen Stamm der Daniter zum Götzendienst.

Und die Männer der Stadt Gibeon in Benjamin sündigen schwer. Erst wollen sie einen durchreisenden Israeliten vergewaltigen. Als das nicht möglich ist, vergewaltigen sie auf brutalste Weise seine Nebenfrau bis sie stirbt. Es wird zwar deutlich, dass in Israel aus der Zeit der Landnahme noch immer Gutes ist: Unter schwersten Opfern und in Geduld geht Israel den richtigen Weg der Buße, Reinigung und Wiederherstellung der Gerechtigkeit. Sie stellen die Schuldigen und bestrafen sie, obwohl dabei viele Israeliten und fast der ganze Stamm Benjamin umkommen.

Und doch wird deutlich, wie das Volk im Lauf der Zeit immer mehr geistlich verkommt. Ihm fehlt die Lehre aus dem Gesetz. Und der beständige wiederkehrende Götzendienst verdirbt sie immer mehr.

Die Richter retteten Israel immer phasenweise aus ihrem Götzendienst und dem folgenden Gericht Gottes. Doch wird es einmal einen dauerhaften Retter geben? Diese Frage bleibt offen. Die ganze Ära der Richter wird trotz des ständigen gnädigen Eingreifens Gottes so beschrieben:

Richter 17, 6 N
Damals gab es noch keinen König in Israel. Jeder tat, was er für richtig hielt.

 

Segensspuren

  • Den natürlichen Menschen zieht es zu den Götzen. Und zu gerne lernt und übernimmt er den Götzendienst seiner Umgebung.
  • Reicht das Vorbild und reichen die Ermahnungen der Älteren? Die junge Generation muss selbst Gott erleben und kennen lernen.
  • Das Wort Gottes bleibt über alle Generationen die einzige Richtschnur und Kraftquelle zum Sieg über die Feinde Gottes.
  • Buße und Umkehr und neue Hinwendung zu Gott öffnen die Tür für das Retterhandeln Gottes in unserem Leben.
  • Wer Großes für das Volk Gottes bewegen und es zurück zu Gott führen will, muss bereit sein, für Gott und sein Volk im Kampf sein Leben einzusetzen.
  • Gott gebraucht, schwache, sündigende und fehlerhafte Menschen, wenn sie IHM ganz vertrauen.
  • Trotzdem bringt jede Sünde, und besonders die der Leiter des Volkes, großes Unglück auf das ganze Volk Gottes.
  • Ohne Wort Gottes im Herzen kommt es zu Götzendienst. Götzendienst versperrt unseren Blick auf Gott. Götzendienst füllt erst unser Inneres, dann unser Handeln mit Gewalttaten.
  • Gemeindezucht kann ein mühsamer und aufopferungsvoller Leidensweg sein. Trotzdem ist sie notwendig und erspart noch viel größeres Leid.
  • Ohne geistliche Leiter und charismatische von Gott berufene Leiter verkommt ein Volk.
  • Wenige Gottesfürchtige in Leitungsverantwortung können über Jahrzehnte das Volk Gottes in Gottes Nähe bewahren.

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

 

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