Jesaja

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 1  Das Alte Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Jesaja, epubli.de, 2021.

Jesaja

Jesaja ist insbesondere der Prophet der Heiligkeit und Reinheit und des strahlenden Lichts und Feuers Jahwes.

Durch Jesaja klagt Gott sein Volk an. Es ist ihm untreu geworden und bringt keine Frucht mehr.

Auch im Alten Bund gab es Gerechtigkeit und ein Leben wie Gott es wollte. Das können wir an David und den Reformkönigen und den Propheten sehen. Israel und Juda mussten nicht zwangsläufig in Sünde fallen, Gott hatte sie als guten Weinberg gepflanzt und alles dafür getan, dass sein Volk in Gerechtigkeit gedeihen und wachsen konnten. Aber Israel sündigte – aus freien Stücken. Und Gott kann sich damit nicht abfinden. In seiner Treue und Liebe bringt er Juda und Israel in äußere Bedrängnis durch Feinde, die über sie herfallen. Das soll sein Volk zur Umkehr führen. Doch vergeblich:

Jes 1, 5 N
Wurdet ihr noch nicht genug bestraft, dass ihr immer noch aufsässig seid? Das ganze Haupt ist wund, das ganze Herz ist krank.

Jes 1, 16 N
Wascht und reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus dem Weg! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun!

Dieser Umkehrruf Gottes ertönt durch Jesaja zu seinem Volk. Aufhören zu sündigen, nicht mehr sündigen und sich reinigen (lassen) von seiner Sünde – nur so ist die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott möglich.

Gott kündigt Gericht an für die, die nicht umkehren von ihrer Sünde und vor Gott nicht Buße tun.

Und im Gericht wird nur bestehen und übrigbleiben, wer heilig gemacht ist.

Jes 4, 3 S
Und es wird geschehen, jeder Übriggebliebene in Zion und jeder Übriggelassene in Jerusalem wird «heilig» heißen, jeder, der unter die Lebendigen eingeschrieben ist in Jerusalem.

Das große Thema der Gegenwart Gottes als Feuer in seinem Volk leuchtet auf. In der zukünftigen Wiederherstellung Israels reinigt Gott sein Volk und gibt ihm ein neues Herz. Dann wird Jahwe über den ganzen Berg Zion und über Jerusalem in seiner heiligen Anwesenheit im Feuer wohnen und wachen. Und das wird nur geschehen, wenn alle, die dort wohnen, heilig sind und leben.

Jes 4, 5 S
Dann wird der HERR über der ganzen Wohnung des Berges Zion und über ihren Versammlungen bei Tag eine Wolke und Rauch schaffen und den Glanz einer Feuerflamme bei Nacht.

Um die feurige Heiligkeit Gottes geht es allein – die nichts Unreines in ihrer Nähe ertragen kann. Und kein Sünder kann sich ihr ungeschoren nahen.

Jes 33, 14 N
Die Sünder in Zion erschrecken tief, Zittern hat die Gottlosen gepackt: Wer hält es denn bei rasendem Feuer aus? Wer kann denn wohnen bei der ewigen Glut?

Deshalb braucht jeder Mensch Gottes Reinigung, die er sich nicht selber geben kann – selbst der hingegebenste Mensch oder Prophet nicht.

Jes 6, 1ff S
Im Todesjahre des Königs Ussija sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Throne, und seine Säume füllten den Tempel. … Da sprach ich, Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das auch unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen! Da flog einer der Seraphim zu mir, der hatte eine glühende Kohle in seiner Hand, die er mit der Zange vom Altar genommen; und er berührte meinen Mund und sprach, Siehe, das hat deine Lippen berührt; deine Schuld ist weg und deine Missetat gesühnt!

Jesaja erlebt einen Hauch der Heiligkeit Gottes. Und auch er weiß sofort: So, wie ich bin, kann ich vor diesem heiligen Gott nicht bestehen. Ich vergehe! Ich brauche dringend Schutz und Reinigung für meine Unreinheit. Und Gott gab sie ihm durch einen Engel und Kohlen vom Altarfeuer Gottes. Daher kann Jesaja nach seiner Berufung nicht anders, als diesen heiligen Gott zu verkünden und das, worauf es bei ihm ankommt: Die Heiligkeit des eigenen Herzens und dass Jahwe dort auf dem Thron sitzen will und muss.

Nur wer sich an Gott wendet, erfährt seine Hilfe. Vertrauen auf weltliche Ressourcen – Ägypten und eigene Kraft – führen ins Verderben.

Gott selbst muss uns motivieren, dass wir ganz zu Gott zu kommen. Darum können wir bitten.

Jes 29, 23 S
Denn wenn er, wenn seine Kinder sehen werden das Werk meiner Hände in ihrer Mitte, so werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten.

Doch nicht nur Israel ist an Gott schuldig geworden – es ist die ganze Welt. Gott wird das wiederhergestellte, dann heilige Israel in deren Mitte er wohnen wird, gebrauchen, um durch Israel hindurch die Welt richten.

Jes 10, 17 S
Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird jene Dornen und Hecken an einem einzigen Tage verbrennen und verzehren.

Bei diesem Bild stellt sich die Frage: Wie kann der Dornstrauch Israel so zur Flamme Gottes werden, dass er selber nicht von Gottes Feuer verzehrt wird, sondern selber andere Dornen verbrennt? Auch Israel muss die heilige Berührung mit der Glut vom Altar auf seinen Lippen und Herzen erfahren, wie Jesaja, sonst könnte das nicht geschehen.

Und so wird die ganze Welt eines Tages die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Israels erkennen können.

Dieses große Handeln Gottes, das wird immer wieder deutlich, ist nur durch einen besonderen Menschen möglich. Und der hat zwei Seiten: Er ist ewiger König und er leidet als Knecht stellvertretend. Unter seiner Erneuerung wird das ganze Land Israel erneuert – und rein und heilig werden. Bei Jahwe allein ist Heil und Hilfe und Kraft. Er ist ein guter Hirte.

Und Jahwe hat neben Israel immer die ganze Welt und ihre Heilung im Blick. Er ist der Gott der ganzen Welt, der mit niemandem und Nichts seine Ehre teilt.

Gott selber übersetzt die reiche Bildersprache des Alten Testamentes und der Propheten in das, was er mit dem äußerlich Sichtbaren sagen will.

Jes 44, 3-4 N
Denn ich gieße Wasser auf das Durstige, rieselnde Bäche auf das trockene Land. Ich gieße meinen Geist über deine Nachkommen aus, meinen Segen über deine Kinder, dass sie aufschießen wie Gras nach dem Regen, wie Weidenbäume an Wasserbächen.

Wüste steht für Versuchung, Sünde und Gericht, Wasser und Fruchtbarkeit dagegen stehen für Gottes Geist und Segen, die allein Fruchtbarkeit bringen und in das rechte Verhältnis zu Gott führen. Und das gilt für alle Menschen und Völker.

Jes 45, 22-25 N
Wendet euch mir zu und lasst euch retten, ihr Menschen von allen Enden der Welt! Denn ich bin Gott und keiner sonst.

Es gibt praktisch keine Grenze/n der Erlösungs- und Befreiungsmacht Gottes. Durch die Größe der Befreiung wird nur wieder die Größe Jahwes noch klarer und fassbarer für die ganze Welt.

Jes 49, 23-26 N
Dann wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, es bin. Niemand wird enttäuscht, der mir vertraut.” “Kann man dem Starken die Beute wegnehmen?”, fragst du. “Kann der Fang eines Tyrannen entkommen?” Ja, denn so spricht Jahwe: “Auch einem Starken nimmt man den Gefangenen weg, und die Beute des Tyrannen entkommt. Wer dich angreift, den greife ich an, und deine Kinder rette ich. Deine Peiniger speise ich mit ihrem eigenen Fleisch und mache sie betrunken mit dem eigenen Blut. Dann werden alle Menschen erkennen, dass ich, Jahwe, dein Retter bin, der mächtige Gott Jakobs, der dich befreit.”

Jes 52, 1 N
Wach auf, Jerusalem, Zion, wach auf! Erhebe dich und zieh dich an! Kleide dich in deine Prachtgewänder, du heilige Stadt! Künftig darf dich keiner mehr betreten, der unbeschnitten oder unrein ist.

Heiligkeit, Reinigung und Beschneidung – nicht nur äußerlich, sondern im Herzen. Das sind wiederholt die Voraussetzungen, um das erneuerte Jerusalem betreten zu dürfen, in dem Gott wohnt. Mit einem so gereinigten Volk verbindet sich Gott in tiefer Weise. Dann ist er der Retter und Schutz seines Volkes.

Jes 54, 5 +17 N
Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, es ist Jahwe, der allmächtige Gott, dein Befreier; es ist der heilige Gott Israels, der Gott, dem die ganze Erde gehört. Deshalb wird dir keine Waffe etwas tun, die gegen dich geschmiedet ist. Und jeder, der dich vor Gericht anklagt, wird von dir als Schuldiger entlarvt. Das ist das Vorrecht der Diener Jahwes, so sieht ihre Gerechtigkeit aus!”, spricht Jahwe.

Gottes Gedanken und Möglichkeiten übersteigen bei weitem das, was wir uns mit menschlichen Gedanken und Mitteln vorstellen können. Und das gilt weltweit – für alle, die sich dem Gott Israels anschließen.

Zum Abschluss in Jesaja werden wir noch einmal ermahnt, dass es keinen Weg des Friedens und des Segens an Gott vorbei gibt – unrein ist jeder andere Weg und führt ins Desaster. Buße, Umkehr und auf Gott hören sind das einzige Heilmittel. Dazu braucht es Menschen, die sich vor Gott mutig ihren wahren Herzenszustand klarmachen und ihre Schuld deutlich aussprechen.

Gott kann die Gebete seines Volkes nicht erhören, wenn es nicht zu ihm umkehrt. Deshalb sendet Gott seinem Volk Boten. Und er erhört die Fürbitte derer, die vor ihm für das Volk in die Bresche treten. Wenn sein Volk dann umkehrt, dann strahlt Jahwes Licht über Israel und allen Völkern auf und zieht alle zu ihm.

 

Segensspuren

  • Gott pflanzt sein Volk als guten Weinberg und erwartet zu recht Frucht.
  • Das Volk Gottes muss nicht zwangsläufig in Sünde fallen und Gott untreu werden.
  • In seiner Liebe gebraucht Jahwe äußere Bedrängnis, um sein Volk zu ihm zurückzubringen.
  • Gott ruft sein sündigendes Volk zur Umkehr. Im Gericht wird nur bestehen, wer heilig gemacht ist.
  • Die feurige Heiligkeit Jahwes kann kein Unreiner ertragen. Da alle Menschen unrein sind, brauchen alle Gottes Reinigung.
  • Gott geht es um die Heiligkeit unseres Herzens, auf dessen Thron Jahwe allein sitzt.
  • Wer auf Gott vertraut, erfährt seine Hilfe.
  • Vertrauen auf weltliche Ressourcen und auf die eigene Kraft führen ins Verderben.
  • Nicht nur Israel, die ganze Welt ist an Gott schuldig geworden.
  • Gott wird sein Volk wiederherstellen und gebrauchen, um die Welt zu richten.
  • Dafür muss auch Israel die heilige Berührung mit der Glut vom Altar auf seinen Lippen und Herzen erfahren wie Jesaja.
  • Die Welt wird eines Tages die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Israels erkennen können.
  • Der Knecht Gottes ist ein ewiger König und leidet stellvertretend. Durch ihn wird Israel erneuert, rein und heilig werden.
  • Gott redet in Bildern: Wüste steht für Versuchung, Sünde und Gericht. Wasser und Fruchtbarkeit dagegen stehen für Gottes Geist und Segen.
  • Es gibt praktisch keine Grenze/n der Erlösungs- und Befreiungsmacht Gottes.
  • Heiligkeit, Reinigung und Beschneidung im Herzen: Hier wohnt Gott. Dann ist er der Retter und Schutz seines Volkes.
  • Gottes Gedanken und Möglichkeiten übersteigen bei weitem unsere Vorstellungen und Mittel.
  • Es gibt keinen Weg des Friedens und des Segens an Gott vorbei.
  • Lasst uns vor Gott mutig unseren wahren Herzenszustand bekennen.
  • Gott hört unsere Gebete, wenn wir zu ihm umkehren.
  • Gott sendet seinem Volk Boten mit dem Ruf zur Umkehr.
  • Gott erhört die Fürbitte derer, die vor ihm für sein Volk in die Bresche treten.
  • Über Gottes wiederhergestelltem Volk strahlt Jahwes in seinem Licht auf und zieht alle Völkern zu ihm.

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

 

 

Click to listen highlighted text!