Esra

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 1  Das Alte Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Esra, epubli.de, 2021.

Esra

Das ganze Leid der letzten Jahre des Königreichs Juda, der Zerstörung Jerusalems, des Tempels, des Asyls in Babylon und der Gefangenschaft, wird ausführlich im Propheten Jeremia und in seinen Klageliedern beschrieben. An dieser Stelle, beginnend mit dem Buch Esra, wird die Treue Gottes aufgegriffen. ER bewirkt, dass der Perserkönig Kyrus die erste Rückkehrwelle der Juden aus dem Asyl nach Jerusalem lostritt. Sogar der Wiederaufbau des Tempels wird möglich. Gott ist der Hauptakteur, denn er macht die Herzen des Königs Kyrus und auch von ausgewählten Menschen und Führern in seinem Volk bereit, auf seine Worte zu hören. So machen sich einige im Volk Gottes auf und legen den Grundstein zum Neubau des Tempels. Da loben die Leviten Gott. Darin besteht sicherlich auch ein Geheimnis des Sieges des Volkes Gottes.

Doch die Feinde Israels können dem nicht tatenlos zusehen. Erst wollen sie gemeinsam mit den Juden am Tempel bauen. Aber das wäre eine gefährliche Allianz mit Gottlosen, die die gottesfürchtigen Zurückgekehrten nicht eingehen. Dann schreiben sie einen Brief an den auf Kyrus folgenden König von Persien Artaxerxes und rufen ihm die rebellische Vergangenheit des Volkes Juda in das Gedächtnis. Darauf lässt dieser den Tempelbau stoppen.

Opposition darf das Volk Gottes nicht von dem Werk abhalten, zu dem Gott es berufen hat. Leicht gesagt, schwer getan. Immer wieder braucht es die Ermutigung durch Menschen, die Gott nahestehen und die in seinem Namen reden. Deshalb schickt Gott Propheten, die das Volk ermutigen. Und auch Weisheit hilft: Diesmal schreiben die Juden an den neuen König der Perser Darius einen Brief und erinnern daran, dass Kyrus den Wiederaufbau des Tempels befahl – aus Staatsmitteln des Königreiches Persien! Und dieser lässt nachforschen und macht sich neu das Anliegen seines Vorgängers Kyrus zu eigen. Niemand darf die Juden mehr am Tempelbau hindern. Esra der Schriftgelehrte kommt aus Babel, um den Aufbau zu unterstützen.

Dann ist es schließlich so weit: Der neue Tempel ist fertig und Gott wird angebetet. Der Tempel wird mit Lob, Gesang und Freude eingeweiht. Das Volk feiert wieder das Passamahl, die Grundlage der Errettung Israels aus Ägypten. Und das hat Strahlkraft auf die Umgebung Jerusalems.

Es gab ein festes Ziel. Und das kann das Volk Gottes mit Gottes Hilfe erreichen: Der Tempel Gottes und der Gottesdienst müssen wiederhergestellt werden. Der Tempel Gottes ist die Grundlage des geistlichen Lebens des Volkes Gottes.

Eine Schlüsselperson beim Tempelbau ist der Schriftgelehrte Esra. Esra hatte sich mit ganzem Herzen der Aufgabe hingegeben, das Gesetz Jahwes zu studieren und zu befolgen und in Israel seine Ordnungen und Rechte zu lehren. Das ist die einzige geistlich gesunde Einstellung und Ausrichtung von Leitern. Und das bleibt nicht ohne positive Folgen.

Esra war dabei kein Lehrer von oben herab. Demütig stellt er sich selbst im Gebet zur und unter die Schuld des Volkes. Und Esra unterrichtet das Volk aus dem Gesetz. Doch auch Esra braucht Ermutigung und bekommt sie durch den Zuspruch eines gottesfürchtigen Juden. So unterstützt führt Esra umfassende Reformen durch. Er packt an und sorgt in der Krise der zwischenzeitlichen Völkervermischung Israels für Reinigung und Neuausrichtung des Volkes Gottes. So wird Esra sowohl zum Mit-Wegbereiter des Tempelbaus, als auch zum Helfer des Erhalts des neu erweckten äußerlichen und innerlichen Glaubenslebens seines Volkes.

Eine demütige, gottesfürchtige und geistlich gesinnte Leiterschaft ist entscheidend für das Wohlergehen und das geistliche Leben des Volkes Gottes. Und ein gottesfürchtiges Volk, das seine Leiter ermutigt, mutig in geistlichen Reformen voranzugehen, ist ein ebenso großer Segen. Wirksame Reformen sind immer mit einer Trennung von der Welt und der Reinigung des Volkes Gottes verbunden.

 

Segensspuren

  • Gott ist der Hauptakteur der Weltgeschichte.
  • Gott kann alles und jeden gebrauchen, damit sein Wille geschieht.
  • Im Lob Gottes liegt ein großes Geheimnis und Segen.
  • Opposition darf das Volk Gottes nicht von dem Werk abhalten, zu dem Gott es berufen hat.
  • Immer wieder braucht es die Ermutigung durch Menschen, die Gott nahestehen und die in seinem Namen reden.
  • Weisheit im Umgang mit politischen Entscheidungsträgern bringt großen Segen.
  • Der Tempel Gottes und der Gottesdienst müssen wiederhergestellt werden.
  • Gottes Wort studieren, selber tun und dann lehren – das ist der einzige gesunde Weg.
  • Demut stellt sich zum Volk Gottes und unter seine Schuld.
  • Wenn das Volk Gottes seine eigenen Leiter ermutigt, das Richtige zu tun, werden am Ende alle sehr gesegnet.
  • Wirksame Reformen sind immer mit einer Trennung von der Welt und der Reinigung des Volkes Gottes verbunden.

 

 

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

 

 

 

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