95 Thesen der Reformation 2.0

Warum 95 neueThesen zu unserer Heiligung
durch Jesus Christus?

Die 7 größten Irrtümer
der heutigen Theologie

  1. Das Gesetz Gottes ist zu hoch, als dass wir es halten können.
    Damit beschuldigen wir Gott, uns zu überfordern. Und wir klagen Christus an, dass sein Erlösungswerk nicht ausreicht, um uns im wahren Leben liebend und heilig zu machen. Und wir verleugnen die Auferstehungskraft Jesu in uns und behaupten, dass sein Leben in uns kraftlos ist, und der Weinstock seine Reben nicht versorgt.
  2. Auch als Christen sind und bleiben wir lebenslang Sünder.
    Wir sind alles andere, nur keine Sünder. Wir sind Heilige, Gerechte, Geliebte, Kinder, Könige und Priester Gottes. Sünder kommen in die Hölle, Heilige in den Himmel. Sünder müssen sündigen, Heilige können sündigen. Unsere Identität ist unser neuer Mensch in Christus, der nach Gott geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Und der kann heilig leben, wenn wir unser altes Ich völlig gekreuzigt haben und wenn wir innerlich mit Jesus zu seinem neuen Leben auferstanden sind. Und das geschieht durch Gottes Kraft und Handeln auf unseren Glaubensgehorsam hin.
  3. Wir retten Menschen, indem wir um ihre Bekehrung beten.
    Jesus betete nicht um die Errettung der Welt, sondern um die Vollmacht seiner Boten und um vollkommene Liebe und Einheit seiner Nachfolger. So scheiden sich Licht und Finsternis. So kommen Menschen zum Glauben oder wenden sich ab. In der Liebe, Heiligkeit und Vollmacht des völlig geheiligten Volkes Gottes liegt der Hauptschlüssel zur Evangelisation der Welt und der Erkenntnis des Sohnes Gottes.
  4. Wir sind nicht eins mit Christus. Davon singen und träumen wir nur.
    Im Sehnen unserer Herzen und Lieder nach Gott wissen wir, dass wir mit Jesus völlig eins sein können, voller Liebe, rein, heilig, völlig abhängig von Jesus – und dass wir mit ihm alles überwinden können. Aber mit unserer Theologie verleugnen wir die Möglichkeit der Erfüllung dieses Sehnens. Anstatt unserem Herzen und der Schrift zu glauben, setzen wir uns in unserer Theologie selber außerhalb von Christus in Gefängnismauern des Unglaubens, auf dem die Aussichtslosigkeit als Wachtposten steht und acht hat, dass ihr niemand aus dem Kerker der ewigen Niederlage vor der Sünde entkommt.
  5. Der Sieg Christi hat keine Auswirkung auf mein Leben.
    Sag mir, welcher Feind Gottes ist vom Sieg Christi ausgenommen:
    Der Tod, der Teufel, die Werke des Teufels, unser alter Mensch, das Fleisch, die Sünde? Und wenn kein Feind mehr vor Christus bestehen kann, wo ist denn dann der Sieg Christi in unseren Leben Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde? Ich sage dir, wo Christi Sieg in unserem Leben auf der Strecke geblieben ist: Im Ungehorsam und Unglauben, der nicht auf das Werk Christi, sondern nur auf die eigenen Möglichkeiten sieht. Sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament haben Gottes Feinde nur dann Macht über das Volk Gottes, wenn Gott nicht der absolute Herr über sein Volk ist und sein Volk ihm für den Sieg nicht vertraut. Unglaube, Ungehorsam und dass wir uns selbst und Andere/s mehr lieben als Gott: Das ist die einzige und immer zutreffende Erklärung dafür, dass Gott in uns und durch uns nicht alles tun kann, was er gerne tun möchte und kann.
  6. Heiligung ist ein endloser Kaugummi-Prozess, mit dem wir in diesem Leben nie an ein Ende kommen.
    Nichts könnte weiter an Gottes Wort vorbei sein. Wir werden bereits bei unserer Wiedergeburt in unserer neuen Existenz völlig geheiligt. Und die Möglichkeit und das Ziel unserer auch bewussten völligen Heiligung in diesem Leben bezeugen alle Apostel. In ihr – in Jesus, unserer Heiligung – gibt es völlige Reinheit, vollkommene Liebe, schattenloses Licht, wirkliche Freiheit, vollkommenen Glauben, völlige Einheit mit Jesus, ganzen Gehorsam, vollendete Heiligkeit, wie der, der uns berufen hat, heilig ist – schon in diesem Leben. Das völlig geheiligte Leben ist das einzig wahre Leben, zu dem uns Christus beruft. Es ist das Leben Jesu Christi in uns. Das Leben davor ist Wüste, das bewusste Leben in Christus ist das verheißene Land. Und mit unserem in Christus völlig geheiligten Leben können wir unendlich weiter wachsen – ohne Limits.
  7. Bei unserem leiblichen Tod werden wir von der Sünde befreit.
    Suche und finde auch nur eine Bibelstelle, die das belegt. Bei unserem leiblichen Tod legen wir nur dieses Zelt ab und unsere Vergänglichkeit. Wir wechseln vom Glauben zum Schauen. Ja, wir wechseln die Machtbereiche. Aber Christus hat uns bereits am Kreuz und bei unserer Wiedergeburt von unserem alten Wesen und von der Sünde erlöst. Das bezeugt uns die Schrift. Seine Befreiung von unserem alten Wesen ist für jetzt, nicht erst für unseren Tod. Warum erleben wir das nicht? Weil wir es Gott nicht glauben. Halte deinen alten Menschen für tot und den neuen Menschen in dir für Gott lebendig – und du wirst die Auferstehungskraft Jesu Christi jetzt schon in deinem Leben erfahren.

Unsere derzeitige Theologie ist 1) defizitlastig 2) menschenlastig
Als Christen haben wir ein zu schlechtes Bild von uns selbst. Wir ahnen und erfahren nicht, wie kraftvoll Christus in uns wohnt. Er hat unseren alten Leib der Sünde vernichtet und außer Wirksamkeit gesetzt. Jesus ist in uns auferstanden. Und so er rettet uns von der Macht der Sünde durch seinen Heiligen Geist. Und das erfahren alle seine Kinder, die sich ihm völlig hingeben und in ihrer eigenen Hilflosigkeit glaubensvoll anvertrauen.

Daher: 2021 und 500 Jahre nach Luther ist es Zeit für eine Reformation 2.0 und für

95 Thesen Teil 2

zur Heiligung der Christen durch Jesus Christus

  1. Jesus hat nirgends und nie auch nur im Entferntesten angedeutet oder klar gesagt, dass wir seine Gebote natürlich nicht halten können. Nein, im Gegenteil, er hat zu allen Zeiten und immer klar erwartet, dass wir seine Gebote halten. Und wo wir Gottes Gebote nicht halten, da hat er klar erwartet, dass wir umkehren und sie dann tun.
  2. Im Kern geht es Gott nicht um unsere Fehlerlosigkeit, oder um eine unerreichbare Vollkommenheit in unserem Handeln, die Gott alleine eigen ist. Wann werden wir an Gott schuldig? Was fordert das Gesetz? Das Gebot „Mach´ keine Fehler“ gibt es bei Gott nicht. Gott fordert dagegen „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst“. Das ist die Erfüllung des Gesetzes: Liebe. Und wer dem noch etwas hinzufügt, der verlässt den Boden der Schrift.
  3. Aber: Kommen wir nicht alle an unsere Grenzen beim Versuch, das Liebesgesetz Christi zu halten? Führt nicht das neue Gebot Christi, Gott von ganzem Herzen und uns gegenseitig und andere zu lieben wie uns selbst, auch bei uns Christen nur zur Erkenntnis unserer immer noch vorhandenen mächtigen alten Sündernatur?
  4. Meint Gott es dann gut mit uns, wenn er uns auch im Neuen Bund nur unsere Unfähigkeit zeigt, anstatt seinen Ausweg aus unserer Unfähigkeit? Hier stellt sich unausweichlich die Frage nach dem Charakter Gottes.
  5. Ist Gott wahrhaftig, wenn er von Unfähigen die volle Erfüllung seines Liebesgesetzes und seiner Gebote verlangt, obwohl sie es nicht können? Der Balsam der Vergebung ändert doch nichts an diesem Widerspruch! Meint Gott es wirklich gut mit uns, wenn er uns an dem Versuch, sein Gesetz zu erfüllen, zerbrechen lässt? Wer nicht mit Gottes Hilfe aus seiner Unfähigkeit rechnet, klagt Gott indirekt der Überforderung seiner Geschöpfe an.
  6. Wenn wir wirklich das Gesetz und alle Gebote Christi nie ganz erfüllen können, dann verlangt Gott etwas, das wir nicht können – ja noch schlimmer: Er verlangt dann etwas, von dem er weiß, dass wir es nicht können. Damit würden wir Gott der Lüge bezichtigen. Denn wenn er so tut, als könnten wir das, was wir nicht können, dann spottet Gott unserer Unfähigkeit und täuscht uns falsche Tatsachen vor.
  7. Wenn wir wissen und sagen, dass Christus alle unsere Feinde überwunden, bzw. ihnen die Macht und Fähigkeit genommen hat, sein Volk zu besiegen, wie können wir da auf die Idee kommen, dass die Sünde in uns – Gottes und unser erklärter Feind – stärker ist als Gott?
  8. Wie könnte Gott die Sünde zu unseren Lebzeiten noch in uns dulden, da er sie doch mehr als alles in der Welt hasst, wenn er doch die Macht hat, uns von ihr zu befreien? Nein, wenn Gott uns aus unserer Sünde helfen kann und die Macht dazu hat, dann wird er uns schon in diesem Leben die Möglichkeit dazu geben. Wenn er es während unseres Lebens nicht tut, obwohl er es könnte, dann würden wir sündigen, weil Gott es nicht anders will. Dann wäre Gott an unserer Sünde mitschuldig und Gott wäre selbst der Sünde schuldig. UNVORSTELLBAR! Und Lob und Dank: Gott will und kann uns helfen durch unseren Hohepriester Jesus, der uns bis aufs Äußerste retten kann. Gott will nicht, dass wir sündigen. Er will, dass wir seinen Willen tun. Und er ist mächtig genug, dieses Wunder in uns zu schaffen.
  9. In der ganzen Bibel gibt es kein „unmöglich“ für das Volk Gottes und die, die an Christus glauben. Gott setzt erreichbare Ziele, und er kann und will uns helfen. Aber wir wollen uns nicht helfen lassen, glauben seinem Wort und seinen Verheißungen nicht und erfüllen seine Bedingungen nicht. Es gibt nur Unglaube, Ungehorsam und dass wir uns selbst oder die Welt oder Menschen oder andere Dinge mehr lieben als Gott. Das ist die einzige und immer zutreffende Erklärung dafür, dass Gott in und durch uns nicht alles tun kann, was er gerne tun möchte und was er tun kann.
  10. Gott zu lieben und seine Gebote zu halten ist NICHT schwer, sagt uns Gott durch Johannes (1 Joh 5, 3-5). Und wer bist da du, der du wagst Gott ins Angesicht zu sagen, dass es schwer und unmöglich ist, seine Gebote zu halten?
  11. Hätte der Hauptmann mit seinem gelähmten Knecht wissen müssen, dass Jesus natürlich lügt und sein Knecht nicht auf das Wort Jesu Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast (Mt 8, 13 L) geheilt würde? Waren die Jünger irrsinnig, als sie auf die Glaubensworte Jesu hin Teilt aus! (Mk 8, 6 F) fünf Brote und zwei Fische an über 5000 Menschen austeilten in dem Vertrauen, dass es für alle reichen würde? War Petrus vermessen, als er auf den Befehl Jesu hin Komm! (Mt 14, 29 E) aus dem Boot stieg und aufs Wasser trat? Und war Petrus größenwahnsinnig, als er im Auftrag Christi zu Äneas sprach: Jesus Christus macht dich gesund! (Apg 9, 34 S)?
    Und sollte Jesus gesagt haben Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmelvollkommen ist (Mt 5, 48 N)? Und sollte Gott gesagt haben Seid heilig, wie der euch berufen hat heilig ist, in allen Bereichen eures Lebens (1 Petr 1, 15+16 F)? Werden wir ihm und seinem Wort misstrauen? Ist Gott nicht treu? Ist Gott nicht gut? Meint Gott es nicht bestens mit uns? Stellt Gott nicht mit seinem Befehl auch immer alle Mittel zur Ausführung seines Befehls zu Verfügung?
  12. Die Sünde als verbleibende Mitherrscherin in den Gläubigen würde Jesus als vollkommenen Erlöser Hohn ins Angesicht sprechen. Mit jeder Sünde, die die Gläubigen begehen, weil sie sündigen müssen und nicht anders können, würde der Feind Gottes Jesus verspotten: „Ist das dein Erlösungswerk? Du siehst Jesus, du vermagst gar nichts. Dieser Mensch ist wie nach dem Sündenfall immer noch in meinen Händen und muss meinen Willen tun!“ Wenn wir noch weiter sündigen müssen, sind wir nicht wirklich freigemacht. Wir sind immer noch die Beute des Feindes Gottes, der uns zwingt, seinen Willen zu tun. Eine solche Sicht der Dinge wäre – ja sie ist – Majestätsbeleidigung der Hoheit und des vollkommenen Erlösungswerks Jesu Christi.
  13. Gott überlässt seine Ehre keinem anderen. Der Sieg Jesu schließt den Sieg über jeden Feind ein, auch über die Sünde in dir. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören – und er hat über alle gottfeindlichen Mächte triumphiert. Wer wird also beim Kampf um die Freiheit des Volkes Gottes gewinnen? Der Allmächtige? Jesus, der Sieger? Oder sein Erzfeind? Oder etwa dein Unglaube?
  14. Wir Christen sind nicht besser als Israel. Wir sind das geistliche Israel. Wir sind WIE Israel. Und wir irren auch wie Israel seit Jahrzenten in der Wüste herum, ohne das verheißene Land einzunehmen, das uns verheißen ist: In Jesus sein und bleiben und seinen Willen tun, wie Jesus den Willen des Vaters tat. Wir trauen dem Weinstock nicht zu, dass er seine Reben versorgt, mit allem was sie brauchen. Wir erleben und rechnen nicht damit, Leben im Überfluss, volles Genüge und die Freude Jesu in uns zu haben. Die Riesen in unserem verheißenen Land sind zu groß, die Städte zu befestigt, und die Wagen unserer Feinde aus zu hartem Eisen. Wir rechnen mit Niederlage und bekommen, was wir glauben und damit verdienen. Denn Gott ist gerecht.
  15. Glauben wir Jesus, dass jeder Strich im Wort Gottes wichtig ist, wahr ist und seine Bedeutung hat – solange bis Himmel und Erde vergehen (Mt 5, 18-19)? Dann glauben wir auch: ALLES heißt ALLES bei Gott: In seiner göttlichen Macht hat er uns ALLES geschenkt, was wir zu einem Leben in liebevoller Ehrfurcht vor Gott brauchen (2 Petr 1, 3 N). Wenn wir aber bereits ALLES haben, um in Gottes Geboten zu leben, was fehlt uns dann noch? NICHTS! Wer alles hat, was er braucht, braucht NICHTS mehr. Er kann ALLES zur Ehre Gottes tun (Eph 10, 31 N). Und nur sein Unglaube kann ihn daran hindern.
  16. Jesus ist ALLE GEWALT im Himmel und auf der Erde gegeben (Mt 28, 18). Glaube ich dann auch, dass Jesus mit seiner ALLE GEWALT stärker ist, als die Sünde in mir und sie in mir besiegen kann? Ja, Jesus hat auch über mich und die Sünde in mir ALLE GEWALT. Lasst uns nicht wagen zu denken: „Jesus hat zwar ALLE MACHT und ALLE GEWALT, aber da ist eben keine Verbindung von meiner Machtlosigkeit zu seiner Macht?“ IRRSINN: Ich bin Glied an seinem Leib! Und Gott hat Jesus für uns alle dahingegeben, um uns mit ihm ALLES zu schenken (Röm 8, 32). Uns ist nichts vorenthalten von der Macht und Befähigung Jesu (Joh 14, 12). Also kann Jesus unsere, deine, meine Sünde in mir, in dir und in uns überwinden? Ganz klar, denn es ist ihm ALLE MACHT und ALLE GEWALT im Himmel und auf Erden gegeben.
  17. Jesus befiehlt uns, ALLE Völker ALLES zu lehren, was er uns geboten hat. Und bei Jesus heißt sein Wort zu lehren es selber zu tun – und dann dafür sorgen, dass andere es auch tun (Mt 5, 19; Röm 2, 17ff; 1 Kor 9, 27; Esra 7, 10; 2 Tim 2, 2), ohne Abstriche und Einschränkungen. Aber wir machen insgeheim oder sogar öffentlich Abstriche. Wir lehren NICHT alle Völker ALLES, was Jesus gelehrt hat. Denn wir fügen wie die Schlange im Paradies dazu: „Na ja, GANZ kann keiner ALLES halten, was Jesus gelehrt hat.“ Und „Wir können es bestmöglich versuchen, werden aber immer scheitern“. „Wir können einiges umsetzen, aber eben nicht ALLES“. Mit einer solchen innerlichen Umdeutung und öffentlichen Behauptung verdrehen wir die Worte des lebendigen Gottes. Wir sollen ALLE Völker ALLES lehren und damit selber ALLES halten, was Jesus uns BEfohlen – nicht EMpfohlen – hat. Nein, bei Gott heißt ALLES ALLES. Denn auch ALLE unsere Sünden sind uns vergeben, oder etwa nur ein Teil? Wenn Gott keine Ausnahme nennt, dann gibt es auch keine. Wirst du wagen, Gott einmal ins Angesicht zu sagen, dass wo er ALLES sagte, er nicht ALLES gemeint haben konnte?
  18. Jesus hat gesagt: Liebt eure Feinde (Mt 5, 44). Dann sagen die Apostel Ich liebe meine Feinde (1 Kor 4, 11-13; Apg 5, 41) und wie Jesus zu uns Liebt IHR eure Feinde“ (Röm 12, 14; 1 Petr 3,9). Und das, was die Apostel sagen, wird dann wieder Wort Gottes. Damit werden gelebte menschliche Leben zu Gottes Autorität für uns. Und damit bekommt alles, was Gott gesagt hat und was die Apostel im Namen Jesu lehren und uns auftragen, das Siegel der Umsetzbarkeit von Gott. Ja, Menschen können das tun, was Gott sagt – und wir damit auch!
  19. Lukas 6, 40 S (L) Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er aber ganz vollendet (vollkommen) ist, so wird er sein wie sein Meister. Die Tragweite der Bedeutung des im Urtext verwendeten Wortes „καταρτίζω“ – katartizo (Strong-Nr. G2675 (17)).  ist groß. Hier geht es zwar nicht um göttliche Unfehlbarkeit und auch nicht um deutsch verstandene Perfektion. Aber es geht um einen Zustand, bei dem nichts mehr fehlt, in dem Kaputtes völlig repariert ist, der völlig so ist, wie er sein soll und der von völliger Übereinstimmung geprägt ist – mit unserem Meister. Und alle Bibelstellen, in denen das hier verwendete griechische Wort vollendet (καταρτίζω – katartizo) sonst noch im NT gebraucht wird zeigen, dass wir schon in diesem Leben so vollkommen und vollendet werden können, wie unser großer Meister Jesus es war.
  20. Und es kommt noch besser (Mt 5, 48 E): Ihr nun sollt vollkommen (τέλειος teleios, Strong G5046) sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Das ganze Bedeutungsspektrum von τέλειος umfasst: vollständig, fertig, völlig, vollkommen, abgeschlossen, gesamt, volljährig, mündig, fehlerfrei, tadellos, vollkommen. Und in dieser Hinsicht sollen und können wir als Nachfolger Christi vollkommen τέλειος werden (1 Joh 4, 18 E): Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene (τέλειος) Liebe treibt die Furcht aus. (Jak 3, 2 E): Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener (τέλειος) Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. (Jak 1, 4 E): Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf dass ihr vollkommen (τέλειος) und vollendet (ὁλόκληρος holoklerus, Strong G3648: vollständig in jeglicher Hinsicht, gesund, ganz, körperlich ohne Defekt, frei von Sünde, fehlerlos, ohne irgend einen Mangel, nicht krank) seid und in nichts Mangel habt. Egal, ob vollkommen in der Schrift nach καταρτίζω, τέλειος oder ὁλόκληρος: Die Schrift zeigt uns, dass wir als Christen vollkommen werden sollen und können, und das heißt: vollständig, ohne Fehler, erwachsen, heil, gesund, ohne dass noch etwas fehlt, ohne Defekt, mündig, tadellos, vollkommen, frei von Sünde, wiederhergestellt, repariert, in völliger Übereinstimmung mit Jesus. So sollen, können und werden wir sein, wenn wir Jesus und seinem Wort vertrauen und dadurch in diesem Leben wie unser Vater im Himmel und wie Jesus werden.
  21. Kann es sein, dass Gott den Übergang vom fleischlichen zum geistlichen Christen eigentlich in ganz kurzer Zeit erwartet? Israel sollte schon 2 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten das verheißene Land in Besitz nehmen. Dier Jünger nahmen ihr geistliches Kanaan nach 3 Jahren zu Pfingsten ein. Wie kommt es denn, dass wir oft erst nach Jahren als Christen merken, wie sehr und wo wir noch in der Sünde gefangen sind und keine Fortschritte (mehr) erzielen? Kann es sein, dass wir einen Bund mit unseren Sündenfeinden gemacht haben und sie nicht mehr vertreiben? Kann es sein, dass Gott UNS vor IHNEN dahingibt, weil wir uns letztlich Christus nicht völlig hingegeben haben? Kann es sein, dass Gott uns nicht ins verheißene Land bringt, weil wir ihm gar nicht glauben, dass es dieses verheißene Land gibt? Kann es sein, dass wir einfach nie geistlich erwachsen werden und deshalb unser Vorrecht der Befreiung von der Sünde durch Christus nie in unserem Leben real erleben? Kann es sein?
  22. Die neutestamentlichen Prediger und Schreiber predigten und schrieben mit Vollmacht, nicht wie die heutigen christlichen Schriftgelehrten. Keiner von ihnen wollte wie die heutigen Prediger unbedrohlich und unfordernd wirken und sagt: „Ich bin ja auch nur ein schwacher Mensch wie ihr.“ Nein, alle sagen: „Die Kraft des Herrn, heilig zu leben und zu lieben ist herrlich, kommt, erfahrt sie auch!“ Nicht ein Einziger solidarisiert sich auf der Ebene des eigenen Unvermögens und des selber Nicht-Schaffens und der persönlichen Sünde mit seinen Hörern. Alle sagen: „Get out of your sin!“. Und alle haben ein reines Gewissen. Alle sind davon überzeugt, dass Gott seinem Volk Sieg schenken kann. Kein Apostel ist gewissensgeplagt, dass er ja selber auch nicht tut, was Gottes Standard ist. Stattdessen geben die Apostel guten Gewissens von ihrem eigenen reinen und heiligen Leben Zeugnis (1 Thess 2, 10; Hebr 13, 18; 1 Joh 1, 6-7; 5, 2-3). Und sie berufen sich darauf, dass ihre Leser das aus eigener Erfahrung bestätigen können (1 Thess 1, 5; 2, 1-12). Sie ermutigen ihre Leser, ein vollkommenes Leben wie sie selbst zu führen (Phil 3, 15-17; 1 Thess 1, 6). Und sie schelten ihre Leser sogar, wenn sie noch nicht da sind, wo sie sein könnten und sollten (1 Kor 3, 2; Hebr 5, 11-14).
  23. In unserer theoretischen Theologie sind wir wie die Jünger NACH Pfingsten. Wir haben ja den Heiligen Geist bei unserer Bekehrung bekommen. Aber in Wahrheit predigen und leben wir nur ein schwaches armseliges christliches Leben wie die Jünger VOR Pfingsten ohne die Taufe mit dem Feuer der Heiligkeit Gottes. Alles andere wäre für uns Blasphemie. Im Großen und Ganzen benehmen wir uns – auch als evangelikale Christen – wie die Jünger Jesu zu Lebzeiten Jesu: Wir streiten uns, führen Rangkämpfe, kämpfen mit Schlaf und Unglauben und Furcht, sehen nicht auf Jesus und können vieles nicht tun, was Jesus gesagt und getan hat, was wir sagen und tun sollen. Und dass unser Verhalten nur so sein kann und bleiben wird, das ist unsere wahre Theologie. Der Mensch und Christ ist und bleibt schwach, auch wenn er bei Jesus ist. Wir erleben nur Schwäche, glauben nur Schwäche und erfahren nur Schwäche. Das Leben Christi und das Gesetz Gottes sind für uns unerreichbar. Das ist unser wahres Menschenbild als Christen. Und es ist nicht das Bild von unserem Christsein, dass die Bibel von den Jüngern NACH Pfingsten zeichnet. Hier finden wir nach der Feuertaufe der Jünger Jesusähnlichkeit, Liebe, Vollmacht, Kraft, Einheit, Mut und viel, viel Frucht.
  24. Unser Versagen, das Gesetz Christi zu erfüllen liegt nicht an unseren vergeblichen Versuchen, es liegt daran, dass wir es noch versuchen – anstatt es Christus in uns zu überlassen. Denn wir können nie tun, was nur er allein tun kann: Sein Gesetz in uns halten.
  25. Jesus Christus ist gekommen, das Gesetz Gottes zu erfüllen. Er hat es getan, bis auf das letzte Jota. Christus ist der einzige Mensch, der je das Gesetz Gottes erfüllt HAT. Und er ist auch der einzige, der je das Gesetz Gottes ganz erfüllen WIRD. Das ist das große Geheimnis des christlichen Glaubens. Christus kann mich dahin bringen, dass ich nicht mehr selbst lebe, sondern nur noch Christus in mir lebt. Dann hält er selbst sein Gesetz in mir. Denn er ist der einzige Mensch, der Gottes Gesetz halten kann. Und das kann er auch in mir.
  26. Unser Problem auf diesem Weg ist, dass wir – unser alter Mensch und unser ICH – noch nicht tot genug sind, so dass nur noch Jesus in uns lebt. Wir scheuen das Kreuz und unseren inneren Tod. Doch Jesus sagt: Hasse dein – altes – Leben (Lk 14, 26). Töte die alten Verhaltensweisen (Kol 3, 5) und lege sie ab (Kol 3, 8). Und wer das vollständig tut, folgt Jesus bis zur Kreuzigung seines inneren Menschen nach (Phil 3, 10). Und ein solcher Mensch wird auch die Auferstehungskraft Jesu in seinem geistlichen Leben erleben (Röm 8, 13; 2 Kor 6, 9; Röm 6, 4-11+Gal 2, 19-20). Er wird erfahren, dass Jesus alleine und ohne seine Herrschaft mit jemand anders zu teilen in ihm lebt – und dass Jesus selbst sein Gesetz in ihm hält.
  27. Im Hebräischen gibt es nur eine Form des Verbes für „du sollst“ und „du wirst“. Wie klingt dann das höchste Gebot (5 Mo 6, 5 F)? Und du WIRST den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft! Völlig anders, als gewohnt. Zufall? Nein, Gott hat sogar in der Grammatik der Sprache seines Volkes seine bevollmächtigenden Verheißungen eingebaut. Wir sollen nicht nur etwas tun. In Gottes Geboten schwingt immer auch Gottes Verheißung mit, dass wir sie halten können und werden.
  28. Ja, da ist ja noch das Fleisch, die Erbsünde, unser alter Mensch, der alte Adam, die Sünde in uns. Hat Christus die nicht auch am Kreuz besiegt? Und wurde sein Sieg nicht unser, als wir seinen stellvertretenden Tod für uns annahmen? Ja, das hat er, ja das glauben wir. Besiegt hat er das alles. Doch er hat unsere alten Feinde nicht weggenommen. Sie treiben weiter ihr Unwesen und bringen uns Christen in Sünde, Schmach und dazu, dass Gottes Name nicht durch uns geehrt und geheiligt wird. Warum hat Gott diese unsere Feinde aber nicht auch gleich durch den Sieg Christi weggenommen? ER hat sie doch besiegt und es wäre ihm ein Leichtes. Doch Gott hat sich entschieden, dass wir noch Feinde haben sollten. Gott ist gut und seine Absichten sind gut. Sicherlich hat er unsere Feinde nicht dazu übriggelassen, dass SIE UNS BESIEGEN. Nein, Gott hat unsere Feinde noch nicht weggenommen, damit WIR UNSERE FEINDE besiegen – und so lernen, was wir sonst nie so gut lernen könnten: Gott von ganzem Herzen suchen und lieben und vertrauen und Krieg führen lernen gegen unsere inneren Feinde. Wenn wir das tun, werden wir Gottes Sieg erleben (Ri 3, 1ff) und seinen Namen heiligen (Mt 6, 9) und verherrlichen (Joh 15, 8) und als Volk eins sein (Joh 17, 23), damit die Welt den Sohn Gottes in uns erkennt.
  29. Wer herrscht wirklich, wenn wir als Christen weiter gesetzmäßig sündigen? Wer ist wirklich unser Herr, wenn wir bis an unser Lebensende der Sünde immer wieder unterliegen müssen, und sei es nur in subtilen Formen? Dann herrschen Christus UND die Sünde. Dann hat Christus seine Herrschaft in uns noch nicht völlig angetreten. Dann geschieht Gottes Wille in meinem Leben noch nicht wie im Himmel. Dann ist Christus in uns noch nicht zur völligen Herrschaft gelangt. Dann gibt es doch noch einen Rivalen auf dem Thron. Jesus herrscht auf dem Thron meines Lebens und die Sünde herrscht auch auf dem Thron meines Lebens. Mag sein, dass sich das Verhältnis immer mehr zugunsten der Herrschaft Christi verschiebt. Aber ich gehöre immer noch zwei Herren. Und das ist unvereinbar mit dem Anspruch und der Zusage Christi für seine völlige Herrschaft in meinem Leben. Jesus ist der Herr und Dein Wille geschehe – wie im Himmel, so auf Erden. Das macht nur Sinn, wenn Jesus wirklich in mir Herr sein kann und wenn der Wille des Vaters in meinem Leben auf der Erde wirklich geschehen kann, wie im Himmel: Nämlich ganz.
  30. Wenn wir nach einem bestehenden Gesetz der Sünde lebenslang sündigen müssten – dann hat Christus die Sünde entweder gar nicht besiegt. Oder wir wenden einfach nicht das Gnadenmittel an, das er uns zur Überwindung der Sünde zur Verfügung gestellt hat: Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus, das mich befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes! Denn gibt es jemanden, der mich aus der tödlichen Umstrickung der Sünde befreit? Ja und dafür danke ich Gott: Es ist Jesus Christus mein Herr (Röm 7, 24+25; 8, 2; Hebr 7, 25; 12, 1)!
  31. Es gibt nicht eine Bibelstelle, die unseren leiblichen Tod mit einer Befreiung von der Sünde oder sündhaften Wesen in Verbindung bringt. Alle Bibelstellen zu unserem leiblichen Tod beziehen sich ausschließlich auf den Übergang von der Vergänglichkeit in die Unvergänglichkeit, aus der Verweslichkeit in die Unverweslichkeit, aus der irdisch bedingten Entfernung zum Herrn zur völligen nahen Gemeinschaft mit dem Herrn. Niemals rettet uns unser leiblicher Tod von unserer Sündernatur nach der Schrift. Wie kommt das? Ja, es stimmt, wir können zwingend nur durch unseren Tod und durch unsere Auferstehung von unserem Sündersein erlöst werden. Aber dieser Tod und diese Auferstehung fanden schon in diesem Leben bei unserer Wiedergeburt hier auf dieser Erde statt! Wir sind bereits im Zuge unserer Bekehrung und Wiedergeburt mit Christus gestorben und auferstanden und so unserem alten Menschen entronnen. Unsere Befreiung hat bereits stattgefunden! Das ist das wahre Evangelium! Das ist eine geistliche Tatsache. Gott hat längst für uns getan, was wir uns erst für den Himmel ersehnen. Und wenn wir das im Glauben ergreifen, werden wir diese Wahrheit und Kraft Gottes jetzt schon in diesem Leben erfahren.
  32. Wachstum ist ein Kernthema der Bibel und ein Grundprinzip Gottes in der Schöpfung und in unserem geistlichen Leben. Doch jedes Wachstum hat einen klaren Anfang und auch ein klares Ende. Der Beginn des Wachstums ist immer durch ein punktuelles Geschehen gekennzeichnet, durch einen Zeugungsakt, eine Geburt, eine Befruchtung, durch ein Schöpferhandeln Gottes. Es folgt eine längere Phase des Wachstums. Am Ende einer Wachstumszeit steht der Tod. Und durch den Tod hindurch kommen die Erwählten Gottes zu einer neuen Qualität von Leben und einer erneuten Phase des Wachstums. Wir können zuvor IN einem Gnadenstand, IN einer Heilszeit wachsen. Aber wir können nicht von einem Gnadenstand in den anderen, noch von einer Heilszeit in die andere herüberwachsen. Dazu braucht es einen markanten, klaren und zeitlich kurzen Übergang, bei dem ein Paradigmenwechsel stattfindet – wie bei unserer Bekehrung. Dann wird alles neu.
    Unsere völlige Heiligung ist dieser Übergang. Durch sie gelangen wir zu wirklicher Freiheit und zu vollkommener Liebe, von denen Jesus und die Apostel schreiben. Das ist der voll erfüllte neue Bund.
  33. Die biblischen Bilder, durch die Gott seine Heilszeiten und Übergänge deutlich macht, sind vielfältig. Eine Auswahl der wichtigsten:

    Welt nach Adam – Welt nach Sintflut – Welt nach Feuergericht
        Ägypten – Wüste – Kanaan
        Vorhof – Heiliges – Allerheiligstes
        Jünger ohne Jesus – Jünger bei Jesus – Jünger durch Jesus
        nur fleischlich – Geist gegen Fleisch – geistlich
        verloren – gerecht – völlig geheiligt
        Sünder – Gotteskind – voll erwachsen

    Es wird deutlich: Kein Wachstum der Welt macht uns völlig heilig, völlig geistlich oder vollkommen erwachsen, wenn wir gerettet sind. Wir müssen innerlich sterben und zu einer neuen Qualität unseres geistlichen Lebens auferstehen, um ganz und gar geheiligt und zu geistlichen, erwachsenen und mündigen Nachfolgern Christi zu werden.
  34. Das Alte Testament strotzt nur so von Verheißungen, dass Gott das Sündenelend seines Volkes einmal ansehen und es davon befreien wird. Gott wird seinem Volk einen neuen Geist – seinen Geist – geben. Er wird seinem Volk ein neues Herz – ein reines Herz – geben. Er wird solche Leute aus seinem Volk machen, die seine Gebote halten und tun. Gott wird sein Volk völlig reinigen, vollkommen heiligen und ganz und gar retten. Gott selbst wird für sein Volk kämpfen und kein Feind dieser Welt wird mehr gegen das Volk Gottes bestehen können. Das sind die Verheißungen des Neuen Bundes, so wie sie im Alten Bund beschrieben werden (Hes 36, 22-38; Jes 54, 17; Jos 21, 44; 23, 10; Sach 12, 8; 5 Mose 30, 6). Und wollen wir etwa im Neuen Bund weniger erwarten, als uns schon im Alten Bund verheißen ist?
  35. Im Neuen Bund geht es NICHT – ich wiederhole NICHT – NUR um die Vergebung. Auch im Alten Bund gab es immer schon die Möglichkeit, durch Opfer, letztlich aber durch Gottes Gnade – zur Vergebung zu kommen. Das, was für den Neuen Bund als völlig neu verheißen war, war Sieg über das Problem, immer wieder zu sündigen. Da der Mensch es offensichtlich nicht anders vermochte, wollte Gott selber kommen und das Problem lösen und selber diesen Sieg beständig für sein Volk erringen. Der Sieg über den Zwang, von Gott wegzukommen, und immer wieder sündigen zu müssen, ist das Besondere, das Neue am verheißenen Neuen Bund.
  36. Wenn es nur um die Vergebung geht beim Heil in Christus, dann sind wir nicht besser dran, als die alttestamentlichen Gläubigen. Und das, obwohl jetzt jeder im Volk Gottes den Heiligen Geist bekommt – das war im Alten Bund nicht so. Doch jetzt tauft Jesus uns schon bei unserer Wiedergeburt mit dem Heiligen Geist. Und die, die er völlig und durch und durch heiligt, tauft er auch mit dem Feuer seiner Heiligkeit. Und dann können sie auch heilig leben.
  37. Nein, wenn uns „nur“ vergeben ist, und Gott sonst nichts weiter für uns tut, dann ist es wirklich so, wie landläufig heute in der Theologie und in den Gemeinden gesagt wird: „Wir sind ja auch nicht besser als andere Menschen, wir sind nur besser dran.“ Und das stimmt auch. WIR sind auch nicht besser als andere. Aber CHRISTUS IN UNS macht den Unterschied! Es steht uns gar nicht an, „besser“ als andere sein zu wollen. Niemand ist besser als ein anderer. Alle tragen den gleichen alten Menschen und das gleiche verdorbene „Fleisch“ als tödliche Erblast Adams mit sich herum. Gott alleine ist gut. Aber Christus wohnt in uns! Deshalb will Gott und ist Gott davon überzeugt, dass sein Volk einen Unterschied machen kann. Gott will, dass sein Volk anders und besser lebt, als ihr Umfeld. Es soll sich von allen anderen Völkern unterscheiden. Es soll Gottes Namen heiligen. Gott selber will IN Gottes Volk den Unterschied machen. Gott selber will in uns der Gute sein und seine Güte ausleben. Der Zerbruch an unserer eigenen Kraft, die Einsicht in unsere eigene völlige Hilflosigkeit (Zef 3, 12; Röm 7, 24) ist die innere Grundlage des Sieges Gottes in seinem Volk, keine selbstische Überhebung, besser als andere sein zu wollen (Phil 3, 7ff). Und wenn es so ist, dann gibt es nur ein Rühmen des Herrn, für das, was ER getan hat und tut (1 Kor 1, 30-31). Und dann erlebt das Volk Gottes den Sieg Gottes über seine Feinde und nicht Niederlage auf Niederlage in seiner eigenen Kraft. Ja, der neue Bund trägt die Verheißung des Sieges über die Sünde in sich (Hebr 8, 10).
  38. Der Siegesjubel der Apostel im Neuen Testament verträgt sich nicht mit einer deprimierten Haltung der Gläubigen in Bezug auf Ihre Aussichten im Kampf gegen die Sünde. Nein, der Jubel über das Werk Christi und die Rettung und Fülle, die uns in ihm geschenkt sind, um in diesem Leben siegreich zu leben, erhebt unsere Sinne und Herzen in Dank und Lobpreis vor dem, der alles für uns getan hat und in uns tun kann und will. IHM sei die Ehre in Ewigkeit!
  39. Was wir Gott bringen können, ist nur, was aus unserer Verbindung mit Christus erwächst, niemals etwas Eigenes und damit niemals etwas, auf das wir uns etwas einbilden können. Alles, was vor Gottes Augen zählt, ist, was wir durch den Reichtum Christi in uns hervorbringen (Joh 15, 5). Aber genau dieser unseren Reichtum IN CHRISTUS müssen wir eben auch verkündigen und erleben, wenn wir nicht von der anderen Seite vom Pferd fallen wollen. In uns sind wir Bettler, ja! Aber in Christus sind wir reich gemacht, ja, ja, ja! Und wer reich ist in Christus, bringt viel Frucht, tut den Willen des Vaters und die Werke Jesu und hat vollkommene Freude in sich (Joh 14+15).
  40. Wenn die Apostel wirklich selber erwarteten, dass wir unser Leben lang nichts weiter als Bettler vor Gott sind, dann müsste das in ihren Briefen auch zum Ausdruck kommen. Das Gegenteil ist genau der Fall: Immer zeigen die Apostel auf, wie reich die Gemeinde in Christus gemacht worden ist. Und die natürliche Schlussfolgerung ist der mögliche Sieg, die herrliche Fülle, die wunderbare Liebe und die erstaunliche Vollkommenheit und Reinheit, die die Apostel von der Gemeinde noch und schon in diesem Leben erwarten und für die sie beten.
  41. Joh 8, 34+36 S: Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. … Wird euch nun der Sohn freimachen, so seid ihr wirklich frei. Wie können wir angesichts dieser Verheißung Jesu meinen, nicht völlig frei von der Sünde und frei vom Tun der Sünde werden zu können?
  42. Niemand würde authentisches Christsein dauerhaft mit groben Sünden wie Ehebruch, Mord, Lügen, Stehlen und dergleichen in Übereinstimmung bringen. Davon befreit uns Christus, wenn wir ihm wirklich folgen (1 Kor 6, 9-11). Ja, die Befreiung von solchen Sünden ist überhaupt erst das Zeichen echter Nachfolge Christi (1 Joh 1, 6; 3, 15). Aber ja, jeder Christ kann, wie alle anderen Menschen grundsätzlich auch, in allen diesen Bereichen punktuell immer fallen und sündigen (1 Kor 1, 11; 5, 1ff; 6, 8; Jakobusbrief etc.). Und doch leben Christen grundsätzlich befreit von der Sünde in allen diesen Bereichen. Durch Christus kann der Christ befreit leben und Gottes Willen tun. Aber kann uns Christus nur von unseren groben, oder auch von den feinen und feinsten und scheinbar kleinsten Sünden befreien? Wenn nicht, wären wir nicht wirklich frei. Jakobus sagt (Jak 2, 10), dass wenn wir auch nur ein einziges Gebot Gottes übertreten, ja, wenn wir nur in einem einzigen Punkt vor Gott schuldig werden, sind wir aller Gebote, der Übertretung des ganzen Gesetzes schuldig geworden. Das zeigt uns ganz klar: Wirklich frei sind wir erst, wirklich herrschen in diesem Leben tun wir erst, wenn wir in keinem Punkt mehr unterliegen und sündigen. Und der gleiche Jakobus rechnet damit, dass Christen in jeder Versuchung bestehen und durch Gottes Gnade siegen können (Jak 1, 4+25), bis dahin, ihren ganzen Körper unter Kontrolle zu haben und nicht in ihren Worten zu sündigen (Jak 3,2).
  43. Wer von irgendwo anders Hilfe erwartet und erhofft, als von Gott, wird enttäuscht. Wer irgend sich auf seine eigene Kraft verlässt, wird zuschanden. Wer das Gesetz Gottes in der Kraft seiner eigenen Möglichkeiten zu erfüllen sucht – sowohl im Alten, als auch im Neuen Bund – , steht unter einem Fluch (Jer 17, 5-6; Gal 3, 9-12). NUR und ausschließlich NUR im Vertrauen auf Gott allein liegt unser Heil, unser Segen, unser Sieg und unser Gelingen (Jer 17, 7-8; Gal 3, 12- 14).
  44. Durch die ganze Bibel zieht sich ein Prinzip: Sieg gibt es nur durch Gott. Sieg gibt es nur, wenn Gottes Volk sich vor Gott demütigt. Sieg gibt es nur, wenn das Volk Gottes völlig vom Vertrauen auf die eigene Kraft wegkommt und sich völlig in allen Bereichen seines Lebens Christus unterordnet (5 Mose 20, 4; 1Sam 2, 9; 17, 47; Jak 4, 6-11; Röm 7, 25; 8, 2+37; 12, 1).
  45. Es liegt nicht an unserem offensichtlichen Versagen, den Sieg über die Sünde nicht erringen zu können: Es liegt vielmehr daran, dass wir die Voraussetzungen für Gottes Sieg in uns nicht erfüllen: Zerbruch an unserer eigenen Kraft und Zuschandenwerden an unseren eigenen Möglichkeiten, und Vertrauen auf einen Herrn, der nicht nur von der Schuld der Sünde, sondern auch von der Macht der Sünde erretten kann. Schwach sein in sich selbst, Umkehr, Gehorsam, Bereitschaft, für Gott und andere das Leben hinzugeben und Glaube an das, was Gott zugesagt hat: Das waren damals und sind noch heute die Grundpfeiler jeden Sieges gegen unsere Feinde, den Gott schenkte und schenkt.
  46. Wie geht das, in Christi Wort zu bleiben und Christus zu gehorchen? Wenn ich, Christus, dir nicht wichtiger bin, als alles, was dir in der Welt lieb ist, ja lieber als dein Eigenleben und dein physisches Leben: Dann kannst du nicht mein Jünger sein, dann bist du fade und kraftlos (frei nach Lk 14, 25ff). „Christus ist mir alles, alles andere ist mir nichts.“ Das ist die einzige Einstellung und Verfassung der Gemeinde Christi, die die Verheißung auf Kraft und Sieg im geistlichen Leben hat.
  47. In beiden Testamenten wird uns Sieg zugesagt – wir können die Völker und Sünde/n, die stärker sind als wir, durch Gott, durch Christus, durch seinen Sieg, durch seinen Geist vertreiben (5 Mose 9, 1ff; Joh 15, 10-11; Gal 5, 16). Das ist die Verheißung. Und wenn wir sie nicht glauben, werden wir das verheißene Land nie besitzen (Joh 14, 12-14+15ff; 15, 1ff).
  48. Das Heilmittel Gottes gegen unseren alten Menschen ist unser bewusstes inneres Sterben und Auferstehen, nicht Verbessern. Es ist unser eigener innerer Tod am Kreuz, der den Sieg Christi in uns vorbereitet. Und es ist die Auferstehungskraft Christi in unserem Leben alleine, die uns den Sieg gibt, nicht unsere eigene Anstrengung.
  49. Wenn wir als Christen und Nachfolger von Jesus Christus unserer Erbsünde weiterhin unausweichlich ausgeliefert sind,

    warum und wie sollen und können wir dann

    – ein reines Herz haben
        und keine bösen Gedanken und Motivationen mehr Mt 5,8
    –  unter Verfolgungen frohlocken Mt 5,12 Lk 6,22
        und keine bösen Widerworte geben (1 Petr 3, 9)
    –  ein so lauteres Auge haben,
        dass unser ganzer Leib licht ist Mt 6,22
    –  wie unser Meister und Herr sein Mt 10,25
    –  wirkliche Ruhe finden für unsere Seelen Mt 11,29
    –  den Willen des Vaters im Himmel hier auf der Erde tun
        wie er im Himmel geschieht Mt 12,50
    –  im Glauben über Wasser zu gehen,
        das anderen Menschen verschlingen würden Mt 14, 26
    –  den Saum des Gewandes Jesu berühren
        und nicht von unserer Sündenkrankheit genesen
        oder unrein bleiben Mt 14,36
    –  glauben, dass Jesus Menschen ohne Probleme
        von den stärksten unreinen Geistern befreit,
        aber nicht von ihrem eigenen unreinen Geist Mk 5,13
    –  die Quelle meiner äußeren Unreinheit heilen,
        aber nicht auch die Quelle meiner inneren Unreinheit? Lk 8,43
    –  das Leben und volle Genüge haben? Joh 10, 10
    –  das Kreuz Jesu auf uns nehmen,
        ohne auch seine Auferstehungskraft zu erleben Mt 16,24-25
    –  einen Senfkornglauben zu haben
        und nicht zu erleben, wie Gott daraufhin den Berg
        unserer Sündernatur versetzt Mt 17,20
    –  sich erniedrigen wie ein Kind
        und dann nicht überreich beschenkt zu werden Mt 18,4
    –  für die Befreiung von dem zu bitten,
       was Gott am meisten hasst:
               die Sünde
       und dann nicht erhört zu werden Mt 18,20
    –  täglich siebenmal siebzigmal vergeben zu können
        und nicht in irgendeiner Weise heilig zu sein Mt 18,22
    –  an die Möglichkeit von der Befreiung von der Macht der Sünde
        durch das Blut Jesus zu glauben Hebr 9, 14
        und dann von Gott zu hören: „Unmöglich!“ Mt 19, 26
    –  als der Tempel Jesu zweimal gereinigt werden
        (Joh, 2, 15; Mt 21, 12)
    –  Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele
        und von ganzem Gemüt und meinen Nächsten
        wie mich selbst, so wie Jesus es lehrt Mk 12, 29-31
    –  das innere und das äußere des Bechers wirklich reinigen
        wie Jesus es sagt Mt 23,26
    –  wachen und beten wie Jesus sagt
        und dann trotzdem zu fallen Mt 26, 41
    –  einen Retter und Herrn im Himmel haben,
        dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist
        und doch noch der Sünde zu unterliegen Mt 28,18
    –  alles selber halten und sogar lehren, was Jesus uns geboten hat
        und dabei immer noch zu sündigen Mt 28,20
    –  erlöst aus der Hand unserer Feinde Gott dienen
        ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit
        vor seinen Augen? Lk 1,75
  50. NACH ihrer Errettung werden alle von Jesus Geretteten in der Schrift als HEILIGE angeredet – und das, obwohl sie, wie es die Bibel an vielen Stellen im gleichen Atemzug bezeugt, noch vielfach sündigen. Ja, der Begriff Sünder taucht immer wieder im Neuen Testament auf. Aber er wird immer nur in der Beweisführung für uns Menschen in unserem unbekehrten Zustand verwendet, wenn gezeigt wird, dass wir als Menschen von Natur aus böse sind, ein unreines Herz haben und sündigen. So ist die ganze Beweisführung von Paulus im Römer- und Galaterbrief: Gerade, weil wir von Natur aus Sünder sind, brauchen wir die Vergebung und die Rechtfertigung Gottes aus freier Gnade. Danach, wenn wir von Gott so beschenkt sind, werden wir von Gott zu Heiligen und Gerechten gemacht, als solche betrachtet und auch angeredet. Auch wenn wir weiter sündigen: Solange wir Jesus wirklich nachfolgen sind wir Heilige, Brüder, Geliebte, Gerechte, Jünger, Christen. Gott benennt uns nach unserem NEUEN SEIN, nicht nach unserem TUN.
  51. Es ist eben doch ein RIESIGER UNTERSCHIED, ob ein Heiliger sündigt oder ein Sünder sündigt: Ein Sünder kann nicht anders als sündigen. Er tut, was er ist. Ein Heiliger kann und soll heilig leben. Auch er soll und kann tun, was er ist. Und das heißt heilig leben. Das sagt schon sein Name. Sünde ist die Ausnahme und passt nicht zu ihm. Daher können die Heiligen auch ALLES Böse, ALLE Unreinheit und ALLES Schlechte in ihrem Leben ablegen und töten, wie die Schrift sagt (Röm 8, 13; Kol 3, 5+ 8; Jak 1, 21; 1 Petr 2, 1) und ALLES tun, was Christus uns befohlen hat (Mt 7, 21; 28, 20; Joh 15, 14).
  52. Daher ist eine Theologie, die Gläubige entgegen dem Wort Gottes als Sünder und nicht als Heilige bezeichnet, und dann fälschlicherweise – aber innerhalb dieser Verfälschung folgerichtig – nur Sünde erwartet, dem Wort Gottes völlig zuwider. Und nicht nur das: Durch den Gebrauch nicht schriftgemäßer Worte, wenn wir Heilige als Sünder bezeichnen, obwohl sie Heilige sind, verleugnen wir das Werk Christi in uns – und werden nie seine Kraft erfahren. Daher sage ich: Und wenn ich auch 10.000-mal am Tag sündige, bin ich immer noch ein Heiliger und kein Sünder! Denn Gott hat mich zum Heiligen gemacht!
  53. Am Anfang steht immer ein falsches Menschenbild. Jedes Bild vom Menschen, das nicht von Gott inspiriert ist, ist teuflisch. Es wertet ab, tritt in dem Schmutz, raubt dem Menschen die Würde, die Gott ihm zugedacht hat, verunglimpft den Menschen, gibt ihm nicht die Ehre, die ihm zusteht, sondern will den Menschen auf etwas festlegen, das er nicht ist. Hinter einer solchen Gesinnung steckt letztlich Hass auf den Menschen und Verführung durch den Widersacher Gottes.
  54. Daher: Wenn wir uns als Christen – in scheinbarerer Demut, aber in offenem Widerspruch zum Wort Gottes – als Sünder bezeichnen, dann behaupten wir vor der unsichtbaren Welt, dass wir weiter Verfluchte SIND. Sünder sind nach der Schrift verflucht und werden verdammt werden (Ps 104, 35; Gal 3, 13; Jak 5, 20; 1 Petr 4, 18). Wir sehen uns also als Verfluchte an, obwohl Christus uns vom Fluch der Sünde losgekauft hat. Das ist ein negatives Glaubensbekenntnis. Jedes Mal, wenn wir uns als Sünder bezeichnen, obwohl wir Heilige und Gerechte sind, geben wir unserem Glauben Ausdruck, dass wir verflucht sind. Wir legen aktiv den Fluch der Sünde auf uns und unser Leben. Ja wir verfluchen uns selbst. Wer sich so selbst verflucht, wird das Heil Gottes in seinem Leben weder sehen, noch ergreifen können. Und er wird auch nicht glauben – können – was Gott aus seinem Leben bereits gemacht hat und tun kann. Er hat sich festgelegt, und zwar auf den Fluch. Und ihm und ihr wird es geschehen nach seinem und ihrem Glauben. Es gibt nur einen richtigen Weg der Wahrheit, des Glaubens und des Bekenntnisses: Wir müssen uns wieder so benennen, wie das Neue Testament uns nennt: Als Heilige, Geliebte und Gerechtfertigte.
  55. Wir halten fest. Es ist ein folgenschwerer Fehler, Heilige als Sünder zu bezeichnen. So verdrehen wir die Schrift. So unterstellen wir, dass Gott nichts für uns tun kann, nachdem er uns berufen und durch sein Blut geheiligt hat. Und wir glauben am Ende allen Verheißungen nicht mehr, die genau darauf abzielen. Wir glauben dem Fluch Adams mehr als dem Sieg Christi. Diese teuflische Gehirnwäsche zur falschen Sicht von uns als Gläubigen und Heiligen beginnt genau da, wo wir unsere Erfahrung höher bewerten als das Wort Gottes. Und wo wir dann durch unsere Umbenennung entgegen dem Wort Gottes Heilige zu Sündern machen und die geistlichen Tatsachen verdrehen.
  56. Im Neuen Testament gibt es kein „kann nicht“, „geht nicht“, „braucht nicht“. Es gibt keine Zugeständnisse an Sünder zu sündigen. Und es gibt auch keine Zugeständnisse an Heilige zu sündigen. Und wieso können wir da behaupten, dass wir nicht anders können, als zu sündigen? Das ist glatte Auflehnung und Rebellion gegen Gottes Wort!
  57. Das Wesen Gottes spiegelt sich in seinem Gesetz wieder. Es ist kein Gesetz, das Gott sich außerhalb von sich selbst erdacht hat. Gott ist wie das Gesetz, er IST das Gesetz. Das Gesetz Gottes beschreibt Gott, wie er ist. Nur Gott selbst kann sein Gesetz vollkommen ausleben, und er tut es, ganz natürlich. Wer nicht wie Gott ist, wird daran scheitern. Jesus in seinem Menschsein konnte nichts von sich selbst aus tun, sondern nur das, was der Vater durch ihn tat (Joh 5, 19). Er lebte das Gesetz Gottes durch den Vater in ihm aus. Durch seine Einheit mit dem Vater war ihm das möglich. Wir als Menschen unsererseits müssen wie Jesus sein, wenn wir das Gesetz Gottes ausleben wollen. Vielmehr: Wir müssen tot sein und Jesus in uns alles sein. Nur durch unsere Einheit mit Jesus, können wir – kann Jesus durch uns – sein Gesetz so ausleben, wie der Vater es in Jesus auslebte, sonst versagen wir. Aber hat uns Jesus nicht genau dieses Geschenk der Einheit mit ihm gemacht und bietet es uns an? Er ist der Weinstock, wir sind die Reben (Joh 15)!
  58. Ein besonderes Wirken Gottes in ihrem Leben erfahren werden nur die, die auch ein besonderes Wirken Gottes in ihrem Leben nach seiner Verheißung erwarten (Joh 14, 14+21+23; 17, 17+26). Erst dann werden sie so verändert, wie Christus es schon immer wollte und sie selber auch. Erst dann werden sie durch eine vertiefte Erkenntnis Christi NACH der Bekehrung in der Liebe und in Christus vollkommen (1 Joh 4, 18; Joh 17, 26). Und das ist das erklärte Ziel Christi für alle seine Nachfolger, ja für alle Menschen (Kol 1, 28).
  59. Völlige Heiligung ist nicht eigene Anstrengung, sondern die Offenbarung Gottes, dass ich eins mit Christus bin (Joh 14, 20+23) und Christus auch mein Retter von der Macht der Sünde ist (Röm 7, 25). Der Christ kann Jesus also mindestens zweimal erkennen: Als den, der ihn von der Schuld der Sünde errettet, und als den, der ihn von der Macht der Sünde errettet (Joh 17, 3; 14, 21; 8, 32).
  60. Wie in aller Welt soll es im Leib Christi zu einer solchen vollkommenen Einheit und Liebe kommen, wie Jesus sie mit dem Vater hat (Joh 17, 21) und wie Jesus sie für die Gemeinde vom Vater erbittet (Joh 17, 23), wenn immer noch Sünde mit im Spiel ist?
  61. Das große Geheimnis des christlichen Glaubens ist die Einheit der Christen mit Christus (Joh 17, 23). Durch Christus gelangen wir zu einem vollkommenen Tausch. Unser alter Mensch ist mit Christus gekreuzigt und wir bekommen Anteil am Auferstehungsleben Jesu. Bevor wir Christus kennen, sind wir Toren, Verlierer, Ungerechte, Unheilige und Unerlöste. Im Tausch macht Christus uns zu Heiligen. Christus wird unsere Weisheit, er schenkt uns seinen Sieg, seine Gerechtigkeit, seine Heiligkeit, seine Erlösung. Das hat Gott so gemacht, damit sich jeder in jeder Hinsicht nur des Herrn rühmt (1 Kor 1, 30).
  62. Alles was Gott hat und Jesus gehört, wird mit unserer Wiedergeburt unser (Joh 17, 10; Röm 8, 32). Und dazu gehört auch sein Sieg über die Sünde (1 Kor 15, 57; 2 Kor 2, 14, Kol 2, 15)!
  63. Doch kann Jesus uns das Heilige anvertrauen, sein Perle von großem Wert in die Hände legen, ohne dass wir das Heilige beschmutzen oder darauf herumtrampeln? Gott wird und kann es uns unser Erbe in Christus in diesem Leben erst geben, wenn wir von unserer Seite zuerst ALLES geben, nichts mehr für uns behalten und wie Abraham Gott unseren Isaak – unser Liebstes opfern und Gott nichts mehr vorenthalten. Und dann, völlig von uns selbst entäußert vor ihm auf den Knien, brauchen wir eine feste Erwartung, dass Gott uns überreich in und durch Christus segnen will – schon in diesem Leben. Wollen wir nicht endlich unser Erbe in Christus antreten?
  64. Nicht der entehrt Christus, der Christus alle Ehre für sein vierfaches Erlösen gibt, von Tod, Schuld, Sündersein und Vergänglichkeit (1 Kor 1, 30+31). Nein, es ist der, der die Ursünde vom Erlösungswerk Christi ausnimmt, der Christus entehrt. Und er wird im Bereich der Sünde seines Lebens die Erlösermacht Christi nicht erfahren. Denn unser Erlöser kommt in seiner Kraft und Macht immer nur zu denen, die sich für ihn vorbereiten und ihn glaubend in seiner Herrlichkeit erwarten.
  65. Je näher wir zu Gott kommen, desto schillernder werden die Farben, desto reichhaltiger die Bilder, die das wahre Leben in Gott ausdrücken. Heiligkeit, Liebe, Reinheit, Licht, Wahrheit, Freiheit, Gehorsam und Glauben sind beispielsweise acht dieser Farbstrahlen. Und doch gehören sie bei Gott wie in einem Regenbogen untrennbar zusammen und sind in Jesus in Vollendung und untrennbar und harmonisch vereint. In der Schrift werden wir an verschiedenen Stellen einmal zu dem einen, dann zu dem anderen aufgefordert: Wir sollen durch und durch geheiligt leben, uns völlig reinigen, vollkommen lieben und im Licht leben, wie Gott im Licht ist. Wir sollen wie Jesus glauben und gehorchen. Und damit das geschehen kann werden wir vom Sohn durch die Erkenntnis der Wahrheit völlig freigemacht. Jeder Teilaspekt ist für sich selbst wichtig. Und doch ist gleichzeitig keiner ohne die anderen denkbar. Die Ansprache jedes Teilaspektes meint immer auch das Ganze. Wir können nicht heilig ohne Liebe sein, nicht im Licht ohne Reinheit leben, nicht lieben ohne auch frei zu sein, nicht heilig und gleichzeitig noch in der Finsternis sein. Wie können nicht glauben, ohne gehorsam zu sein, nicht gehorchen ohne zu lieben, nicht frei sein, ohne von der Wahrheit in Person freigemacht und mit seiner Liebe erfüllt worden zu sein. Das eine braucht immer auch das andere in der Bibel. Deshalb sollen wir uns nach allen diesen Dingen gleichzeitig ausstrecken – und faktisch kann das eine fast als Synonym für das andere verwendet werden. Und das Neue Testament bezeugt uns klipp und klar: Jeder dieser acht Farbstrahlen Gottes kennt ein VÖLLIG ERFÜLLT SEIN im Leben der Christus-Gläubigen – schon in diesem Leben.
  66. Wie kann ich
    – herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus (Römer 5, 17)
       – in Jesus bleiben und er in mir (Joh 15, 5)
       – leben wie Jesus (1 Joh 2, 6)
       – dem Vater gehorchen wie Jesus (Joh 15, 9-10)
       – die gleichen Werke tun wie Jesus und größere Werke tun (Joh 14,
        12)
       – so beten, dass alle meine Gebete erhört werden
         (Joh 14, 13; Joh 15, 7-8; 1 Joh 3, 21-23)
       – Jesus als Vorbild haben und seinen Fußspuren folgen, die darin
         bestehen, keine Sünde zu begehen, kein unwahres Wort über
         meine Lippen kommen zu lassen und alle ungerechtfertigten
         Leiden ohne böse Gegenreaktion zu ertragen
    (1 Petr 1, 21-23),
    wenn ich selber noch unheilig lebe, weil Jesus mich zwar von meinen Sünden errettet, aber nicht zugleich auch von meiner Erbsünde (Mt 1, 21; Jo 8, 32-26; Röm 6, 6-7)?
  67. Ja, als Heilige mögen wir viel, ständig, dauernd und, um mit Luther zu sprechen, kräftig sündigen. Und Gott sei Dank, der uns die Vergebung in Christus gibt und uns jederzeit und immer wieder auffängt! Aber nie erlaubt uns das Wort Gottes, da zu bleiben. Immer wird uns vor Augen gemalt: Es geht. Durch die Vergebung und Liebe Gottes gehen wir vorwärts, Gott hat für alles vorgesorgt. In Christus haben wir alles, was wir für ein gottgefälliges Leben brauchen. Er schafft es selbst in uns.
  68. Gott hat außerhalb unserer Wahrnehmung in uns geistliche Tatsachen geschaffen. Wir können sie zwar nicht sehen, aber glauben – wie Abraham (Röm 4, 19-21) – oder nicht. Was wir im Geist jetzt schon haben, sollen wir auch jetzt schon auf dieser Erde ausleben. Geistlich gesehen sind wir schon mit Christus gestorben, begraben und auferstanden und im Himmel angekommen (Kol 3, 3; Eph 2, 6; Hebr 12, 22-24). Dieses himmlische Leben sollen wir jetzt auf der Erde leben (Kol 3, 5; 12-17) und nicht erst nach unserem Tod. Und der Weg dazu ist Hingabe an Gott und für wahr halten, was Gott getan hat (Röm 6, 11+13).
  69. Wer als Nachfolger Christi Christus liebt, wird Gott auch den intimsten und empfindlichsten Teil seiner eigenen Persönlichkeit opfern und weihen (Röm 12, 1). Auf diese Liebe Gott gegenüber antwortet Gott seinerseits. Der Vater nimmt das Opfer an. Und er beschneidet den Gläubigen, der sich so mit allem was er hat und ist Gott hingegeben hat (Joh 15, 2-3). Diese schmerzhafte Beschneidung führt zu einer tieferen Gotteserkenntnis und einer neu erlebten Inne-Wohnung der Heiligen Dreifaltigkeit, deren sich der Gläubige bewusstwird, und die ihn zu einem heiligen Leben in der Liebe Christi befähigt (Joh 14, 20-21+23; 17, 17+19-20+26).
  70. Wenn wir wirklich alle Voraussetzungen erfüllen würden, in Christus und in seinem Wort zu bleiben – wenn wir das würden -, dann – würden – wir auch die Erfüllung all seiner Verheißungen erleben. Und dazu gehört auch und besonders unsere völlige Heiligung (1 Thess 5, 23), die Erkenntnis Christi (Joh 14, 21), bewusst erfahrene Innewohnung Christi und des Vaters (Joh 14, 23), die uns mit Gottes Liebe füllt (Joh 17, 26), die Befreiung von der Sünde (Joh 8, 32), Ströme lebendigen Wassers aus unserem Leib (Joh 7, 38), unser Erwachsen werden in Christus (Eph 4, 13), das Erfüllt werden mit der ganzen Fülle Gottes (Eph 4, 13) und der Eintritt in ein Siegesleben durch Christus (Gal 2, 20), in dem nicht mehr ich lebe, sondern in dem Christus in mir lebt.
    Doch: Wird und will irgendjemand, der diese Zeilen liest, einmal vor Jesus stehen und sagen und behaupten wollen: Ich konnte doch nicht in dir bleiben Jesus. Das war zu hart, zu schwer, ja unmöglich. Du bist ein harter Herr, Jesus, so etwas zu verlangen. Was wird Jesus dir dann antworten, der dir hier auf der Erde sagt: Bleibe in mir! (Joh 15, 4)?
  71. Joh 14, 20 E An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch. Das Prinzip Jesu ist: „Wie der Vater mir, so ich euch und ihr daher so wie ich“ Einschränkungen gibt es keine. Durch unser (bewusstes) Einssein mit Christus haben wir Zugang zu allem was Gott hat und was in Christus ist. Wir können unser Menschsein ausleben, so wie Christus sein Menschsein ausgelebt hat. Wir können die Gebote Christi halten, so wie Christus die Gebote des Vaters gehalten hat (Joh 15, 10-11), wir können die Werke Christi tun, so wie Christus die Werke des Vaters tat (Joh 14, 12) und wir können so und immer erhört werden, wie Christus vom Vater erhört wurde (Joh 14, 13).
  72. Paulus tröstet seine Gemeinden an keiner Stelle mit seinem eigenen aktuellen Versagen, sondern spornt sie zu Höchstleistungen aufgrund seines eigenen guten Beispiels an (2 Kor 4, 2; 1 Thess 2). Und so machen es auch die anderen Schreiber der neutestamentlichen Briefe (Hebr 12, 1+14; 13, 13-18; 1 Joh 1, 3-7; 2, 3+6; 5, 3; Jak 1, 2-3; 1 Petr 1, 15; Jud 1, 24). Wie kann das jemand, der selber noch in der Sünde gefangen ist? Wer nicht selber tut, was er lehrt, richtet und verdammt sich selbst (Röm; 2, 21ff; 1 Kor 9, 27; Jak 3, 1). Im Neuen Testament gibt es keine Lehre à la: „Ich habe Probleme und versage wie ihr, Gemeinde, wir sollten aber eigentlich alle“. Es gibt nur: „Tut es – so wie ich. Mein Leben deckt meine Lehre.“
  73. Die Aufforderung, dass wir das Vorbild Christi und der Apostel in gleicher Weise nachahmen sollen (1 Kor 11, 1), zeigt uns ganz klar, dass wir wie Christus und die Apostel leben können – ohne jede Einschränkung.
  74. Wir sollen Christus selber nachahmen. Und wie genau sollen wir Christus nachahmen? Prüfen wir selbst: 1 Petr 1, 22 N Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt: Er hat keine Sünde begangen und kein unwahres Wort ist je über seine Lippen gekommen. Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung, sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet. Und wer hier irgendetwas ausklammert von der uns be- und nicht empfohlenen Nachfolge Christi, der verlässt den Boden der Schrift.
  75. Hes 36, 22 +27 N So spricht Jahwe, der Herr: Ich mache es nicht wegen euch, ihr Leute von Israel, sondern ich greife wegen meines heiligen Namens ein, den ihr überall, wohin ihr unter den Völkern gekommen seid, in Verruf gebracht habt. … Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.
    Mt 6, 9-10 N Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name werde geehrt! Deine Herrschaft komme! Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel!!
    Und wir dachten, wir wären als Gläubige schon rein und heilig genug, o welch ein Irrtum! Wir sind rein und heilig genug, um gerettet zu werden. Aber wir sind noch nicht rein und heilig genug, um Gott durch ein völlig gereinigtes Leben die Ehre zu geben, die ihm eigentlich zusteht. Ohne Gottes völlige Reinigung und ohne Gottes völlige Heiligung heiligen wir Gottes Namen in dieser Welt noch nicht so, wie es der Vater im Himmel will und wie er uns bei den Propheten verheißt und im Vater-Unser lehrt zu bitten.
  76. Das Wichtigste im Himmel und auf Erden ist, dass Gottes Name geheiligt wird – zuerst von seinem Volk, dann aber auch von allen Menschen. Gottes Name soll und wird in aller Welt geheiligt durch den heiligen Wandel seines Volkes. Gott will, dass sein Volk heilig und ein Königreich von Priestern ist. Wenn Gott bei seinem Volk an erster Stelle steht, wenn sein Name durch den heiligen Lebenswandel seines Volkes über alle anderen Namen hinaus geehrt wird, dann erhält sein Name Strahlkraft bis hin zu den Völkern der Welt. Dann werden auch sie seine reinigende Gnade und Liebe erfahren.
  77. Gott tut, was er sagt. Immer. Es ist Gottes Sache, scheinbare Widersprüche in seinem Wort aufzulösen. Unsere Aufgabe ist, Gott zu vertrauen, ihm zu gehorchen und zu folgen. Gottes Gedanken und Möglichkeiten übersteigen bei weitem unser Vorstellungsvermögen, unseren Horizont und unsere Mittel. Es gibt praktisch keine Grenzen der Erlösungs- und Befreiungsmacht Gottes. Vertraue ihm, wenn er sagt: Tu meinen Willen, immer und ganz (Joh 15, 9-11). Und Jesus selbst wird seinen Willen in dir tun, wenn du ihm vertraust (Joh 15, 4-5).
  78. Wie konnte Petrus in so kurzer Zeit – 50 Tage – vom Versager zum Heiligen werden? Nicht durch mühsames Wachstum: Nur durch Buße, Tod des Ichs und Reinigung, nur durch völlige Heiligung und Bevollmächtigung durch die Taufe mit dem Heiligen Geist und mit Feuer, nur durch eine neue Stufenerfahrung im Glauben, nur durch einen Quantensprung in seiner Erfahrung, nur durch neues Leben ganz aus Gott.
  79. Wohl dem Menschen, der nicht ansieht, was vor seinen Augen ist, sondern der auf Gottes Ehre, Stärke, Macht und Heil sieht. Ihm wird Gott Sieg schenken. Der Sieg eines solchen Menschen ist der Sieg des Volkes Gottes und Gottes Ehre vor vielen Menschen. Durch ihn wird der Name Gottes erhöht, erhoben und geheiligt.
  80. Wie kann es sein, dass ich an der Fülle Christi und an seinem Sieg über alle Mächte Anteil habe, und doch von den gottfeindlichen Mächten in und außerhalb von mir ständig Niederlagen einstecken muss (Kol 2, 9-10; 1 Kor 15, 57)? Wie können wir, wenn wir ständig von der Sünde überwunden werden, Gott danken, dass er uns allezeit Sieg und Triumph gibt in Christus, und unseren absolut reinen und heiligen Lebenswandel vor Gott rühmen, ohne in die Pharisäerfalle zu tappen (Lk 18, 11; 1 Kor 15, 58; 2 Kor 1, 12; 2, 14+17; 1 Thess 2, 10; Röm 9, 1-3; Phil 1, 20)?
  81. Wie können wir wagen zu sagen, als Christen sind wir auch nicht vollkommen und können es nie werden, wenn Jesus es uns doch befiehlt, Paulus dafür betet, arbeitet und damit rechnet, Johannes und Jakobus daran glauben und es auf Erden und im Himmel eine Schar Vollkommener gibt, die diese gottgeschenkte Vollkommenheit erreicht und in ihrem Leben auf der Erde ausgelebt haben (Mt 5, 48; 2 Kor 13,9; Kol 1, 28; Eph 3, 15; 1 Joh 4, 18; Jak 1, 4; 3,2; Offb 14, 1-5)?
  82. Wie können wir wagen, zu klagen, dass unsere Heiligung ein unendlicher Kaugummi-Prozess mit oft mehr Rückschritten als Fortschritten ist, wenn wir uns doch von allem Schmutz, der uns noch anhängt, völlig reinigen können, und wenn Jesus uns vollständig und durch und durch schon in diesem Leben heiligen kann, wenn wir ihm gehorchen und vertrauen (Joh 14, 21+23; 1 Thess 5, 23; 2 Kor 7, 1; Joh 17, 17)?
  83. Wie können wir es wagen, zu sagen, dass Gott nicht die Macht hätte, uns vor JEDEM Fehltritt und vor JEDEM bösem Werk zu bewahren (Jud 1, 24; Mt 6, 13; 2 Tim 4, 18)? Wirst du am Tage der Wiederkehr Jesu Freimut haben aufgrund deines untadeligen Herzens in Heiligkeit (Thess 3, 13) oder wirst du vor ihm beschämt werden aufgrund deines Lebenswandels (1 Joh 2, 28)?
  84. Tausende tun, was sie sagen. Bekenntnis und Tun sind eins bei ihnen. Und sie sind in den Augen Gottes recht und vollkommen. In ihrem Mund wurde nichts Falsches gefunden. Sie haben reine Herzen, Zungen und Lippen und in ihrem Mund wurde kein Betrug gefunden. Sie sind der vollkommene Mensch, der in der Rede nicht fehlt und auch den ganzen Leib unter Kontrolle halten kann (Jak 3, 2). Auf Erden lebten sie wie ihr Herr Jesus und redeten wie ihr Herr Jesus. So reden sie auch im Himmel wie er und singen sein Lob, wie sonst niemand anders im Himmel und auf Erden es kann. Die in ihrer Zahl 144.000 symbolisch Vollkommenen im Himmel zeigen uns, was auf der Erde in der Nachfolge Jesus möglich ist: Mit reiner Rede und reinen Lippen ohne Tadel dem Lamm folgen, wohin es auch geht und sich keinerlei Untreue dem Lamm gegenüber schuldig machen. Und sie werden mit dem größten Geschenk geehrt, das Jesus im Himmel zu vergeben hat: Auf dem unnahbaren heiligen Berg Gottes bei Jesus zu stehen in seiner höchstmöglichen Gegenwart. Die 144.000 haben sich nicht nur reingewaschen, sie haben sich reingehalten.
  85. Auf wen fällt das Feuer der Heiligkeit Gottes, ohne ihn oder sie zu verzehren. Auf Sünder? Sünder kommen um im Feuer der Heiligkeit Gottes. Nur Bußfertige und Opferbereite reinigt Gott durch sein Feuer, ohne sie zu verzehren. Und dann brennen sie für ihn – ohne zu verbrennen. Ja, ihr Dornbusch brennt von der Heiligkeit Gottes, in deren Gegenwart sich kein menschlich fleischliches Werk halten kann, das Gottes Geist nicht gewirkt hat (1 Kor 3, 15).
  86. Wenn wir als Christen und Nachfolger von Jesus Christus unserer
    Erbsünde weiterhin unausweichlich ausgeliefert sind,

    wie kann Jesus dann

    den Gefangenen predigen, dass sie frei sein sollen? Lk 4,18
    –  die unreinen Geist austreiben,
        und nicht mein unreines Wesen? Lk 4,35
    –  Aussätzige rein machen,
        aber Sündenaussätzige nicht? Lk 5,13
    –  einer Legion Dämonen in mir gebieten,
        aber nicht der Sünde in mir? Lk 8,33
  87. Wir haben nie die Reifeprüfung bestanden, so wie Jesus in der Wüste, wir haben nie den Gesellenbrief bekommen, so wie die Jünger nach ihrem Versagen zu Pfingsten, wir sind nie erwachsen geworden in Christus, wie wir eigentlich sollten – und wir wundern uns, dass Gott uns unser Erbteil in Christus nicht anvertrauen kann – seine Heiligkeit – ?
  88. Der Sabbat steht für die uneingeschränkte Herrschaft Gottes, im Himmel und auf der Erde. Der Sabbat steht für die Ewigkeit bei Gott, wo wir von unseren eigenen Werken und in Gottes Werk für uns ruhen. Und an jedem wöchentlichen Sabbat und an allen Festsabbaten Israels erkennen wir an und verkündigen wir den Sabbat-Bund Gottes, der uns geschenkt wird. Er macht uns jetzt schon auf der Erde möglich, dass Christus uneingeschränkt in uns regiert. Christus ist unsere Erlösung, unsere Heiligung, unsere Ruhe und unser Friede. Wir ruhen in ihm von unseren eigenen Werken – und er wirkt seine Werke in uns zu seinem Wohlgefallen. Für die, die ihm vertrauen ist es JETZT SCHON MÖGLICH, in seine Sabbatruhe einzugehen. Dann ruhen wir von unseren Werken und Christus in uns tut seine Werke – bis wir schließlich in der Ewigkeit in die volle Sabbatruhe zusammen mit allen Heiligen eingehen.
  89. Apg 2, 3-4 E Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geiste erfüllt.
    Hier brennen nicht mehr Tieropfer und der Dornbusch, nicht der Berg Gottes oder das Allerheiligste von der Heiligkeit Gottes, hier werden nicht Übertreter oder Sünder oder tote Werke vom Feuer verbrannt: Hier brennen Menschen vom und im Feuer Gottes, ohne von den Flammen der Heiligkeit Gottes verzehrt zu werden! Und das, obwohl sie noch den Fluch Adams an sich tragen! Die Schatten der Wahrheit Gottes aus dem Alten Testament werden in der Geburtsstunde der Gemeinde Wirklichkeit. Jesus ist der Schutzschild der ersten Jünger. Ihr Gottesdienst findet in völlig richtiger Weise statt, die Jünger stehen rein und heilig vor Gott und sie befinden sich vollkommen in seinem Willen. Die absoluten Höhepunkte in der Geschichte des alten Gottesvolkes werden in den ersten Jüngern Realität. Das sind heilige Gipfelerfahrungen in der Geschichte des Volkes Gottes, die im Neuen Testament zu Pfingsten ihre geistliche Entsprechung finden. Die Jünger erfahren völlige Reinheit und Heiligkeit in ihrem Leben – da ist nichts Unreines und Unheiliges mehr in ihrem Leben. Sie verbrennen nicht am Feuer Gottes, sondern brennen vom Feuer Gottes. Sie haben Wasser für Wein eingetauscht. Sie sind nicht mehr im Fleisch, sie sind jetzt ganz im Geist und haben Sieg über ihr Fleisch. Sie leben im neuen Menschen, den Gott in ihnen geschaffen hat, in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit (Eph 4, 24). Endlich steigt ihr heiliger Gottesdienst unvermischt als heilige Flamme zur Ehre des Herrn auf.
  90. Die Bibel beschreibt so oft, dass es eine zweite Erfahrung der Heiligung gibt – aber außer zu Pfingsten nie, wie sie geschieht. Es ist ein Geheimnis für die, die Gott lieben, die auf ihrem einsamen Weg ans innere Kreuz vor Gott ins Allerheiligste treten und dort sein Auferstehungsleben und Heiligkeitsfeuer wie Jesaja erfahren, das fortan in ihnen brennt und sie antreibt, ohne sie zu verbrennen – wie das Feuer im brennenden Dornbusch. Sie sind nicht nur mit dem Heiligen Geist bei Ihrer Bekehrung, sondern auch mit dem Feuer des Heiligen Geistes zu ihrer völligen Heiligung getauft.
  91. Im Wort Gottes – sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament – bekehren sich Sünder nicht durch die Gebete des Volkes Gottes. Nein, sie werden durch das vollmächtige Wort Gottes durch vollmächtige Prediger ins Herz getroffen und durch das feurige Leben einer heiligen Gemeinde, die voll des Geistes Gottes ist. Es gibt NUR EIN EINZIGES Beispielsgebet für die Bekehrung von Sündern im Neuen Testament, ja in der ganzen Bibel. Immer nur wird sonst nur für die Vollmacht der Boten Gottes gebetet und für die heilige Strahlkraft der Gemeinde.
  92. Im Alten Testament erfahren wir, dass JAHWE die Welt einmal von einem geheiligten Israel aus regieren und die Welt durch Israel mit seiner Wahrheit erreichen wird (Ps 99, 2). Das geheiligte Gottesvolk tut keine Sünde mehr auf seinem ganzen heiligen Berg (Jes 11, 9) und lebt in Jahwes Gesetz (Hes 36, 27) – obwohl sie noch das Erbe Adams mit sich tragen. Denn Jahwe regiert nicht nur über sie, sondern in ihnen. Er heiligt selbst seinen Namen (Hes 39, 7). Und so ist die Heiligung des Namens Gottes durch das geheiligte Leben des Gottesvolkes schon im Alten Testament der Schlüssel zur Gotteserkenntnis der ganzen Welt.
  93. Und für seine Jünger und Gemeinde stehen im Zentrum des Gebetes Jesu in Joh 17 ihre Bewahrung, ihre Heiligung, ihre Sendung und die Erfüllung der Jünger mit der Liebe Gottes durch eine tiefere Offenbarung des Vaters. Darin liegt der Schlüssel zur Erreichung der Welt. Es sind nicht die Gebete für die Welt, sondern die Gebete für die Heiligung des Volkes Gottes, durch die Gottes Name in der Welt geheiligt wird. Das ist das Herzensanliegen Christi. Das ist sein letztes Vermächtnis an seine Jünger vor seinem Leiden für uns. So wird die Gemeinde zu dem Zeugnis werden und sein und zu dem Licht, zu dem Gott sie in die Welt gesetzt hat. Und Gott der Vater wird so verherrlicht und geehrt werden, wie es ihm gebührt.
  94. Offb 21, 2-3 N “Jetzt ist Gottes Wohnung bei den Menschen. Unter ihnen wird er wohnen und sie werden alle sein Volk sein. Gott selbst wird als ihr Gott bei ihnen sein.“ Das ist der und mehr als der Garten Eden (1 Mose 2, 8ff). Das ist die Formel der völlig wiederhergestellten Gottesbeziehung im Himmel. Doch wir müssen nicht bis zum Himmel warten, bis Gott so bei uns wohnen kann. Im Neuen Bund verheißt Jahwe sowohl Israel (Hes 36, 28), als auch Jesus seiner Gemeinde (2 Kor 6, 16-18; 7, 1), dass er bei uns auf der Erde wohnen und unser Gott sein kann, genauso wie im Himmel. Für Gerechtfertigte ist das seine Verheißung, für völlig Geheiligte jetzt schon Realität. Gott macht sein Volk heilig und liebend und sie werden in seinem Gesetz leben und es tun – wenn Jahwe wirklich auf dem Thron ihres Herzens sitzt. Dann ist das Reich Gottes völlig unter uns aufgerichtet, wie wir es im Vaterunser beten. Dann geschieht wirklich Gottes Wille auf Erden wie im Himmel wie wir es täglich erflehen (Mt 6, 9-10). Und dann wohnt Jahwe erhoben, herrlich und ohne Einschränkung unter seinem Volk mitten auf der Erde. Wir sind sein Volk und er ist unser Gott – hier auf der Erde wie im Himmel.
  95. Wie kann ein Sünder so in Vollmacht und Autorität andere Sünder ihrer Sünde überführen, wenn er selber nicht völlig frei von seiner Sünde ist (nach Apg 7, 51; 3, 14f; 5, 32)? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Ohren und Herzen! Ihr widerstrebt immerzu dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr, die ihr das neue Gebot Christi durch den Herrn selbst empfangen und es nicht gehalten habt! Ihr verleugnet den Heiligen und Gerechten in euch und glaubt viel mehr dem Mörder in euch. Davon bin ich Zeuge, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen!

 

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Hat Gott wirklich? gesagt – 95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus.

Im Buchhandel als gebundene Printversion oder als E-Book über epubli erhältlich. Die zweibändige und inhaltsgleiche, aber vergünstigte Autorenausgabe mit 980 Seiten des Buches ist hier über die Webseite bestellbar (25 € + 8 € Versandkosten). Die Kurzform des Buches mit den Untersuchungsergebnissen in 95 Thesen (Deutsch+Englisch+Spanisch+Portugiesisch+Französisch+Chinesisch+Russisch+Arabisch) kann hier als PDF frei heruntergeladen und frei verbreitet werden, wenn das Werk unverändert weitergegeben und mit einem Quellennachweis wie eben angezeigt versehen wird.

Warum du dieses Buch lesen solltest
Dies ist ein Arbeitsbuch über Gottes Sieg in deinem Leben!

Jesus Christus ruft dich persönlich, mit ihm übers Wasser zu laufen.

  • Wenn du es schon tust, wirst du wissen warum.
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In diesem Buch bekommst du eine solide Grundlage aus der Bibel:
Was hat Gott jedem Christen zugesagt? Und was hat er nicht gesagt?
Und wie kann, was er gesagt hat, auch in deinem Leben Wirklichkeit werden?

In jedem Fall wirst du das Wort Gottes intensiv studieren, wohl wie nie zuvor. Und das sind deine Möglichkeiten:

  • Du kannst die Botschaft wie einen packenden Roman in wenigen Tagen und Nächten verschlingen. Lass dich packen von der positiven Macht des Zuspruchs Gottes.
  • Oder lies und studiere alle 1-2 Tage ein Kapitel sorgfältig, dann bist du in einem Jahr durch.
  • Oder du tust dich mit anderen zusammen – Zweierschaft, Hauskreis, Gemeinde, theologische Ausbildungsstätte – und ihr wagt euch gemeinsam aufs Wasser.

Wer weniger studieren und lieber gleich loslaufen will, dem empfehle ich dieses Buch4:

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Oder du kannst auch kleiner anfangen mit der zusammengefassten Kompakt-Version des Buches “Hat Gott wirklich? gesagt”. Die konzentriert sich auf die wesentlichen Aussagen dieses Buches ohne die ausführlichen Studienteile.

Wenn du dann mit Jesus über das Wasser gehst, solltest du dennoch wissen warum. Denn andere werden dir nicht glauben, was da geschieht. Dann wird dir dieses Buch sehr helfen, fest auf der Grundlage von Gottes Wort zu stehen und dich nicht ins Wanken bringen zu lassen.

Wenn ich die Botschaft dieser fast 1000 Seiten in einem Satz zusammenfassen soll, dann in diesem:

„Jesus Christus rettet von der Macht der Sünde“

Glaubt das nicht jeder ernstmeinende Christ?
Nein, das glaubt kaum ein ernstmeinender Christ.

In der Praxis glauben wir:

Jesus rettet uns von der Schuld der Sünde. Und meistens von größeren Sünden. Aber nicht von kleineren Sünden. Und nicht so, dass wir wirklich und grundsätzlich Sieg über die Sünde haben können.

Ja, jeder Mensch und jeder Christ kann immer und sein ganzes Leben lang in alle möglichen Sünden fallen. Aber haben wir in Jesus Christus nicht einen Erlöser, der uns von der täglichen Macht der Sünde befreien kann? Können wir nicht befreit durch Jesus zur Ehre des Vaters leben, ohne jeden Tag über 1000 Versagen weinen zu müssen?

Wenn du Jesus bereits nachfolgst und dich nach der Erfahrung der Kraft deines Erlösers in deinem Alltag als Kind Gottes sehnst, dann lies dieses Buch.

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