Ein persönliches Wort

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 4  Für und Wider – Ein persönliches Wort, epubli.de, 2021.

Ein persönliches Wort

An dieser Stelle möchte ich auch ein Wort von zu mir als Autor dieses Buches sagen.

Wie ich eingangs erwähnte, bin ich ein Kundschafter des verheißenen Landes. Ich habe seine Früchte gesehen, betastet und geschmeckt. Sowohl die Frucht des Landes, als auch das Land habe ich als sehr gut erlebt. Die Riesen sind nicht zu stark, die Mauer nicht zu hoch, die Städte nicht zu befestigt. Warum? Weil der Kampf nicht unser ist, sondern Gottes. Ja, Gott selber streitet in diesem guten Land für uns.

Ja, ich war im Land der Verheißung Gottes. Und ich bezeuge euch, dass es existiert und dass Jesus stark ist und lebt und dass ER der Herr dieses Landes ist. Vier Jahre nach meiner Bekehrung hat mich mein Josua-Jesus in das verheißene Land geführt8. Und vier Jahre habe ich Jesus und seine Treue erlebt. Ich habe in dieser Zeit menschlich gesehen viele Fehler begangen und auch immer wieder unweise Dinge getan, obwohl ich es gut meinte und mit einem reinem Herzen lebte. Aber ich hatte Frieden, ich hatte Liebe, aber ich hatte Sieg über den alten Menschen in mir. (Nur) in dieser Zeit wurden immer wieder einzelne Menschen und Christen über meine Ausstrahlung in mir auf Jesus aufmerksam. Es war der Himmel auf Erden – trotz viel Kampf und mancher innerlicheren Not, die Gott zuließ – zu meinem Besten. Doch welch ein Unterschied, einen Erlöser zu erleben, der    in mir   für mich    kämpft – und ich darf geborgen sein in ihm und ihm zusehen, wie er kämpft und siegt.

Es gibt dieses Leben, es gibt diese Liebe, es gibt diese Freiheit und es gibt diese Ruhe in Jesus. Und ich bezeuge sie jetzt in dieser Welt, ich bezeuge sie vor der ganzen Christenheit und ich bezeuge sie vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt!

Jesus ist der Sieger!

Gott ist so gut, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Jesus schenkt uns alles – ich kann ihm nur freudig selber alles schenken, was ich habe und bin.

Doch ich sage auch ganz offen und ehrlich: Ich bin in diesem Augenblick gerade nicht in diesem Land, während ich diese Zeilen schreibe. Ich habe dieses Leben nach vier Jahren wieder verloren, durch Ungehorsam und Unglauben. Man kann dieses Leben nur aufrechterhalten, wenn man immer und ständig das ganze Gesetz Gottes hält. Geht man auch nur einen Kompromiss mit der Sünde irgendeiner Art ein, wird man aus dem verheißenen Land sofort wieder vertrieben.

In Zeit meiner Erfahrung „bewusst in Christus zu sein“ kannte ich lange Phasen des tage- und wochenlang „in Christus Seins“, das unendliche Glück des wolkenlosen Himmels der Strahlen und Gegenwart Gottes in meinem Geist und in meiner Seele und des ständigen Zeugnisses des Heiligen Geistes des göttlichen Wohlwollens und seiner Anwesenheit. Und wenn ich tatsächlich einmal Fehtritte tat, so konnte ich dieses Leben im Licht Gottes sofort durch augenblickliche Buße, Umkehr und Vergebung wiedererlangen. Meine Erfahrung dabei war, dass es allein auf das Vertrauen auf das Wort Gottes ankam. Das Zeugnis des Geistes kam nach meinen gelegentlichen Fällen oft nicht sofort wieder – und ich wartete auf Gefühle. Aber als ich lernte, dass der nackte Glaube an das Wort Gottes das einzige ist, was zählt, lernte ich Gott zu vertrauen, dass er mir wirklich vergeben und mich wirklich wiederhergestellt hatte, auch wenn ich nichts fühlte. Und als ich es GLAUBTE, dass Jesus treu und gerecht ist, und dass er uns die Sünden vergibt, wenn wir sie ihm bekennen. Als ich ihm vertraute, dass er uns von aller Ungerechtigkeit reinigt, und auf seine Treue baute und auf der Wahrheit seiner Worte beharrte, da bestätigte mir der Geist Gottes auch wieder, dass er es getan und mich gereinigt und hatte. Und er versetzte mich auch bewusst wieder in mein gottgegebenes Erbteil meines Seins und Lebens in Christus. Und so genoss ich diesen unendlichen Segen in äußerer und innerer eigener Schwäche, aber mit der Kraft Gottes in mir. Fiel ich, tat ich Buße und wurde wiederhergestellt. Gott ist so unendlich gut und treu, Jesus ist so wunderbar und reich und kämpft für uns, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Es gibt dieses herrliche Leben „in Christus“ und ich bin Zeuge davon.

Doch dann, nach ungefähr vier Jahren, ging ich Kompromisse gegen mein Gewissen ein. Und ich tat nicht gleich Buße, sondern begann, in diesem ungesunden Zustand zu leben, am Ende dauerhaft. O Unglück! Ich fand mich schnell wieder in der Gewalt meiner alten Feinde. Ich hatte das helle strahlende Licht in meiner Seele verloren. Mein altes Wesen gewann wieder Gewalt über mich. Stolz, Zorn, Trotz und all die anderen üblen Dinge meines alten natürlichen Menschen traten wieder zutage. So gedemütigt suchte ich Gott intensiv, um wieder ins Reine mit ihm zu kommen und den Segen eines reines Herzens voller heiliger Liebe wieder zu erlangen. Ich tat Buße, weinte, glaubte, betete und fastete. Ich spürte seine Nähe, roch den Geruch des Himmels wieder neu, ahnte wieder die Kraft des Heilands – und konnte das Land doch nicht mehr betreten, so sehr ich mich auch bemühte. Ich wusste: Ich bin gerechtfertigt, ich bin gerettet, Jesus liebt mich und sein Geist bestätigt mir, dass ich sein Kind bin. Aber ich war nicht mehr im Allerheiligsten in seiner höchsten und heiligsten Gegenwart, ich befand mich wieder im Heiligen, wo ich Gott dienen, beten, Brot des Himmels essen und ihm nahe sein, doch eben nicht bewusst in ihm sein konnte. Etwa vier Jahre lang gab ich alles. Doch Gott gab mir das von mir so geschätzte intensive nahe und heilige Leben mit ihm nicht wieder zurück. Ich versuchte alles. Ich hielt es auch wieder im Glauben ohne Gefühle und ohne die Bestätigung des Geistes für wahr, dass Gott mir dieses Leben wiedergeschenkt hatte – und scheiterte. Der Herr füllte diesen Tempel nicht wieder mit seiner Herrlichkeit. Da gab ich den Glauben und zuletzt die Hoffnung auf, je wieder die süßeste Gemeinschaft mit Jesus zu haben, die ich vier Jahre lang mein Eigen nennen konnte. Innerlich weinte ich beständig über diesen Verlust. Ich wusste zutiefst und hatte erfahren: Es gibt dieses siegreiche Leben Christi in mir und in uns. Doch ich wusste einfach nicht wie und was ich tun sollte, um von Gott wieder die Gnade zu bekommen, in sein verheißenes Land der Ruhe kommen und in Christus ruhen zu dürfen.

Doch eines Tages, nach vielen Jahren, machte ich nach meiner Gewohnheit wieder meine jährliche (Teil-)Fastenwoche, in der ich Gott immer suche. Bei der Vorbereitung warf ich in einen Blick in mein Bücherregal. Mit Wehmut sah ich auf meine kleine Sammlung deutschsprachiger Bücher, die ich früher zur völligen Heiligung zusammengetragen hatte. Ich seufzte und wollte darüber hinweggehen. Ich hatte mir angewöhnt, nichts als meine Bibel mit in meine Woche der Stille zu nehmen. Doch durch einen inneren Impuls wurde ich auf eines der Bücher aufmerksam. Das kleinste und unscheinbarste. Ich sollte es mitnehmen. Ich nahm es in die Hand, sah es an – und wollte es wieder zurückstellen. Diese Zeiten waren doch vorbei. Und ich wollte nichts als Gott in seinem Wort suchen. Doch der Geist Gottes in mir ließ mir keine Ruhe. Ich musste das Buch1 einpacken. Und dann ging es ab in den schönen Schwarzwald, wo ein wohlmeinender Pfarrer ruhebedürftigen Christen für umsonst eine Herberge zur Erholung und Stille bot. Dort suchte ich Gotte wie gewohnt intensiv – und las auch immer wieder einmal ein Kapitel aus dem mitgenommenen Buch. Beim Lesen kam es mir manchmal so vor, als ob sich die vor mein Herz erneut gehängte Decke zur Erkenntnis Gottes völligen Heils kurzzeitig zur Seite schob. Auf einmal konnte ich den einen oder anderen Lichtstrahl aus der Ewigkeit zur wahren Bedeutung von Gottes Wahrheit wieder kurz aufblitzen sehen. Doch kein Durchbruch erfolgte. Ich schloss meine Zeit ab und war innerlich ausgelaugt und am Ende, hilflos und betrübt über mein altes Wesen, das nur allzu bald im Zusammenleben mit meiner lieben Frau wieder zu Tage treten würde. Und so, als ich auf der Rückfahrt klein, leer und hilflos zu Jesus blickte, fing ein kleines Licht in mir an zu scheinen. Kaum spürbar, kaum wahrnehmbar, aber es war da. Und dann erlebte ich eine Woche lang dieses Leben im guten Land neu. Ich konnte anders, liebevoll, barmherzig, streng ohne Ärger, und in allem angemessen reagieren, was mir begegnete – immer nur hauchdünn, aber doch so echt, so wahr. Das Gesetz des Geistes hatte sehr zart wieder angefangen, in meinem Leben seine Kraft zu entfalten. Jesus hatte angefangen, das zu tun. Und Gott machte mir klar: ich muss meine Erfahrung wieder neu bezeugen, dass es dieses Leben gibt. Das hatte ich schon viele Jahre nicht mehr getan – denn was sollte ich bezeugen, was ich nicht besaß? Aber Gott ließ mir keine Ruhe: Vor dem Einzug ins verheißene Land steht das Bekenntnis, dass es durch Gottes Gnade möglich ist, in das verheißene Land einzuziehen. Wir bekennen zuerst im Glauben Gottes Möglichkeiten. Und dann ziehen wir nach erfolgter Glaubensprobe in das verheißene Land ein.

Und Gott hatte für mich das respektseinflössendste Gremium vorgesehen, das es für mich damals gab: Die Leitungsgeschwister der christlichen Organisation bei der ich arbeite. Die Geschwister an sich waren lieb und nett und geistliche Christen. Aber sie waren auch geistlich fit und kritisch. Sie würden mich sicherlich theologisch zerfleischen und das bezeugte Leben nicht verstehen. Doch der Geist Gottes ließ nicht locker. Würde ich bereit sein, seine Wahrheit vor ihnen zu bezeugen? Ich kämpfte mich durch. Ich wollte alles, ja alles tun, um ja dieses Leben der überfließenden Fülle in Jesus wieder zu bekommen und es zu bewahren. Ich war bereit dieses Leben zu bezeugen, das Gott gibt. Das war ein großer Schritt nach vorne für mich in der Nachfolge Christi.

Doch bevor es dazu kam, etwas eine Woche nachdem mich Gott das köstliche Leben in ihm wieder in zarter Weise hatte kosten lassen, verlor ich dieses Leben durch eine Bockigkeit in meiner Haltung Gott gegenüber schon wieder. Und ich konnte es trotz aller Buße und Glaubens nicht wiedergewinnen. Welch ein bitterer Verlust!

Doch ich hielt Gott gegenüber Wort. Ich gab wie Gott versprochen mein Zeugnis vor der gesamten Leitung des Werkes. Ich wollte alles tun, um Gottes Willen zu tun und dieses – sein Leben in mir – wiederbekommen. So tat ich es, mit angepassten Worten, die weder meine Erfahrung verleugneten, noch meine ahnungslosen Hörer unnötig völlig überforderten. Gegen Ende meines Zeugnisses brach ich in Tränen, Schluchzen und Weinkrämpfe aus, neu erfasst von der Erschütterung über den erneuten Verlust dieses unschätzbar kostbaren Lebens in Christus.

Nachdem ich mich beruhigt hatte kam der Leiter unseres Werkes zu mir – und stellte Rückfragen. Da merkte ich wie sprachlos ich war in Bezug auf meine Erfahrung. Bekannte christliche Worte und Konzepte konnten das geistliche Leben, das ich erlebt hatte nicht angemessen wiedergeben. Alles was ich sagte, oder versuchte zu sagen, war missverständlich. Oder es schien so unverfroren gut, dass es nur einem Skandal glich, weil es nicht ins herrschende theologische Denken passte. Das klare Zeugnis, dass Jesus von der Sünde völlig befreit, löste Unverständnis aus und führte tatsächlich zur Befürchtung eines Skandals: „Ja Jesus befreit, aber wir werden immer sündigen“ war und ist die einzige – widersprüchliche – aber christlich gesellschaftsfähige Antwort und Theologie. So löste ich Entsetzen und Widerstand aus, als mein Leiter zu ahnen begann, in welcher Richtung ich dachte und Christus bezeugte. Immerhin gab es eine weitere Möglichkeit, in einem Folgetreffen mit der Leitung das Thema 30 Minuten weiter zu beleuchten. Doch leider war es kein ergebnisoffenes Gespräch. Über das Thema wurden sehr direktiv einige wenige Bibelstellen angesprochen, die klarmachen und beweisen sollten, dass nicht möglich ist, was nicht möglich sein kann. Und damit war das Thema erledigt.

Da wusste ich: Wenn ich diese Erfahrung je wiederhaben und bekommen will, dann muss ich sie auch aus Gottes Wort erklären, darstellen und verteidigen können. Sonst wird niemand auf mich hören. Es braucht mehr als ein paar Worte, um eine jahrhundertlange eingeübte falsche Theologie aufzubrechen, die in ein großes falsches theologisches System eingebettet ist.

Und halb bewusst, halb unbewusst sagt ich zu Gott:

„Wieder bewusst in dir, voller Liebe und siegreich leben zu können, das ist mein großes Sehnen. Das wünsche ich mir mehr als alles andere. Ich will nichts, als dir Ehre geben. Aber ich fühle mich eigentlich erst bereit dazu, wenn ich diese deine Wahrheit auch erklären und von deinem Wort her beweisen und verkündigen kann. Was nützt es mir und dir, wenn ich als einsamer unverstandener Verkündiger dahinvegetiere und sterbe?“

Ja, die Wahrheit sah ich wohl, aber mir fehlten die Worte. Und ich merkte. Unser – falscher – Glaube, der die Möglichkeiten Gottes ausklammert, beruht nicht nur auf einer einzigen falschen Sicht: „Wir sind lebenslang Sünder, die dem Gesetz der Sünde nicht entkommen können“. Nein, es ist ein völlig falsches Denksystem dahinter, eine komplexe Theologie, die die Wahrheit von Gottes Wort wegdeutet. Es ist ein System des Unglaubens, das durch die Worte der Schlange: „Sollte Gott gesagt haben?“ und „Hat Gott wirklich gesagt?“ ihren unheilvollen Anfang nahm. Und diese inzwischen so gefestigte Festung des Bösen lässt sich nur durch die Sprengkraft der vereinigten Worte Gottes in Gottes im neuen Bund so aufbrechen und zerstören, dass der am Kreuz erkaufte Sieg Christi wieder die Herrschaft antreten und sein Reich in ganzer Fülle kommen kann.

Dieses Buch ist daher mein Vermächtnis an das Volk Gottes – zu seinem völligen Heil in Christus und zur überschwänglichen Freude der Erfahrung des „Christus in uns – die Hoffnung der Herrlichkeit“, für die Kraft zum Leben als Christ in der Bevollmächtigung durch den Heiligen Geist.

Ich gebe und weihe dieses Buch Gott. Möge er damit tun, was ihm gefällt. Und jetzt, jetzt erst fühle ich mich frei, das gute Land auch wieder zu betreten, selber gestärkt von fast 1000 guten Gründen aus Gottes Wort, die mir zur rechten und zur Linken zu Seite stehen.

Willst auch du dieses Leben erleben? Dann komm mit! Schließe dich mir an. Suchen wir Gott, beten vertrauen und folgen wir ihm, bis er die Schleusen des Himmels öffnet, sein Feuer vom Himmel auf uns fällt, und er uns seinen Segen hinabfließen lässt in Fülle – zum Segen für sein Volk, und für eine verlorene Welt, die lebendige Briefe Christi braucht, um zu erkennen und zu verstehen, dass der Vater den Sohn gesandt hat – auf dass alle, die an ihn glauben, ewiges Leben bekommen.

 

Meine Beobachtungen zu „Für und Wider“

 

 

 

 

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