Sünde

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3  Gesamtbiblische Betrachtungen – Das Gesetz Gottes – Sünde, epubli.de, 2021.

Sünde

Adam trat Eva im Paradies vielleicht einmal unabsichtlich auf den Fuß. Hätte er das Paradies sofort verlassen müssen? Hätte er sich bei Eva ENT-SCHULDigen müssen, wäre er an Eva schuldig geworden? Er hat ihr vielleicht Schmerzen zugefügt, ihr den Fuß sogar gebrochen. Wäre Adam schuldig geworden an Eva und was wäre dann die gerechte Strafe gewesen? Oder hätte Eva vielleicht gar keine Schuld bei Adam gesehen, weil er es nicht absichtlich getan hatte. Und Gott auch nicht?

Klar, das sind nur Gedankenspielereien. Doch sie machen eines deutlich: Wo kein Gesetz Gottes ist, wird die Beurteilung schwierig. Adam und Eva hatten nur ein Gebot Gottes, nur ein Gesetz: Nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Auf welcher Grundlage hätte also der Prozess gegen Adams Fehltritt auf Evas Fuß stattfinden können?

Denn Gott sagt uns:

1 Joh 3, 4 S
Ein jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz, und die Sünde ist die Gesetzesübertretung.

Röm 5, 13 S
Wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht angerechnet.

Sünde ist also die Übertretung des Gesetzes Gottes.

Damit werden wir streng genommen nur an Gott und Menschen schuldig, wenn wir explizit Gottes gegebene Gebote übertreten. Und die heißen im Neuen Bund:

Gott von ganzem Herzen lieben und unseren Nächsten und unsere Glaubensgeschwister wie uns selbst.

Alle Untergebote Jesu und der Apostel malen nur aus, was das in den verschiedenen Facetten und Nuancen unseres Lebens bedeutet und bedeuten kann.

Es gibt kein Gebot Gottes: „Du sollst keine Fehler machen“. Vielmehr: „Sei nicht nachlässig in dem, was du tust“ (1 Thess 5, 14; 1 Tim 4, 14). Sich nicht zu bemühen und einzusetzen ist Sünde – Fehler dabei nicht.
Schuld, die wir bei unserem Tun aus Liebe aus Versehen auf uns laden, unbeabsichtigt, ungewollt, wird im Neuen Testament praktisch gar nicht, und im Alten Testament nur am Rande thematisiert.

Wir kennen Gottes Gesetz nicht? Trotzdem werden wir schuldig vor Gott. Im Römerbrief (Röm 1-3) sagt Gott uns, dass wir als Menschen ohne Jesus genug von Gottes Gesetz wissen, um verdammt zu werden. Wir wissen aber nicht genug, um gerettet zu werden. Gott ist dabei gerecht – wir werden nur für das verurteilt, was wir hätten wissen können. Als Menschen hätten wir Gott aus der Schöpfung erkennen und ihm danken können, tun es aber nicht. Und darüber hinaus verdammen wir uns selbst, wenn wir von anderen etwas erwarten, das wir selber nicht tun. Oder wenn wir um eine gerechte Forderung Gottes wissen und sie trotzdem nicht tun. Damit steht praktisch die ganze Menschheit unter dem Verdammungsurteil Gottes. Doch daraus wird auch deutlich: Gott verurteilt niemanden pauschal; er nimmt immer Rücksicht auf jeden einzelnen Menschen und seine Situation, auf das, wie er geprägt ist und was er wissen kann.

Mt 7, 12 N
Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie! Das ist es, was Gesetz und Propheten fordern.

Mt 7, 2 N
Denn so wie ihr über andere urteilt, wird man auch euch beurteilen, und das Maß, mit dem ihr bei anderen messt, wird auch euch zugemessen werden.

Somit wird niemand überfordert mit etwas, was er nicht wissen kann, oder was zu hoch für ihn wäre. Gott geht es um die Gesinnung unseres Herzens nach dem Maß unserer Einsicht.

Aber unsere Einsicht muss durch Gottes Wort geschärft und zum eigentlichen Standard Gottes geführt werden:

Hebr 4, 12 N
Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert, das die Gelenke durchtrennt und das Knochenmark freilegt. Es dringt bis in unser Innerstes ein und trennt das Seelische vom Geistlichen. Es richtet und beurteilt die geheimen Wünsche und Gedanken unseres Herzens.

Selbstlose, reine und uneigennützige Liebe ist der Standard Gottes.

1 Tim 1, 5 N
Das Ziel jeder Weisung und Unterweisung ist aber die Liebe, und zwar Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.

Gott geht es um unsere Liebe. Damit ist unsere Motivation, unsere Einstellung das, was bei Gott wirklich zählt. Das ist sein Gesetz. Und wer nicht aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben liebt, sündigt.

Wer Fehler macht und hinter den Erwartungen von Menschen zurückbleibt, sündigt nicht automatisch gleichzeitig gegen das Gesetz Gottes.
Jesus selbst brach ständig die Regeln seiner Zeit. Und er wurde doch nicht vor Gott schuldig!

Es wird deutlich: Sünde ist die Übertretung des Gesetzes Gottes. Und genau und darum geht es in Gottes Wort – und auch in diesem Buch: Kann Jesus uns vor dieser Sünde, der eigentlichen Sünde, der Sünde gegen Gott und sein Liebesgesetz bewahren? Ja noch viel mehr, kann Gott sein Gesetz, das Liebesgesetz, das das Universum zusammenhält, in uns erfüllen?

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